Unterwegs entlang der Seidenstrasse (3)
Von Peter Hürzeler
Die letzten beiden Teile haben sich im Trambereich abgespielt. Nun geht es aber ab in Richtung richtige Eisenbahn. Wie schon einleitend erwähnt: die Ferien waren "Familien"-Ferien und entsprechend war die Bahnfotografie etwas was für nebenbei. Die gigantischen Landschaftsaufnahmen gibt es diesmal nicht, besonders nicht in Usbekistan. Aber wenn man teilweise mit dem Zug unterwegs ist, dann lässt sich durchaus auch an den Bahnhöfen selber was machen. Diesbezüglich: wir hatten dabei keinerlei Probleme mit Sicherheitspersonal.Beginnen will ich im Bahnhof von Samarkand. Im letzten Teil der Reihe gab es noch einige Fotos des Trambetriebes. Nun aber galt es auf unseren Zug in Richtung Samarkand zu warten, welcher rund eine halbe Stunde Verspätung hatte. Genug um vorher noch den einfahrenden Zug nach Qharsi zu fotografieren:
Dann kam aber der von uns gebuchte Zug rein. Da sich unser gebuchter VIP-Klasse Wagen am Zugschluss befand, konnte man die Einfahrt ohne dass es danach stressig wurde fotografieren.
Die Fahrt nach Samarkand war luxuriös - in elektrisch verstellbaren Massagesitzen lässt es sich Reisen. Tee war inklusive (ok, Schwarztee, der Zitronentee kostete dann extra), Snacks und frische Erdbeeren wurden auch verkauft. Die Fahrt nach Bukhara verging schnell. Interessant ist, dass gefühlt die Hälfte der Strecke derzeit auf Doppelspur ausgebaut wird. In Bukhara gab es dann noch die Möglichkeit für ein paar Bahnhoffotos, unter anderem stand ein Afrosiyob abfahrbereit in Richtung Tashkent:
Danach fuhren wir aber in die Stadt und widmeten uns die nächsten anderthalb Tage dem Thema Sightseeing. Fazit davon. Bukhara lohnt sich wirklich!
Eigentlich war der Plan im Vorfeld, dass wir nun wieder mit dem Zug ab Bukhara nach Tashkent fahren. Leider fanden wir aber keine vernünftige Tickets mehr - Economy erschien uns mit dem Gepäck für die Zeit eher nicht als Option. Im Nachhinein eigentlich unbegründet - aber ja: Im Nachhinein ist man immer schlauer. So haben wir uns dann im Vorfeld bei Sixt in Bukhara einen (respektive zwei) Mietwagen gebucht und fuhren nun in zwei Tagen selber nach Tashkent.
Die Hoffnung lag eigentlich darin dass wir vielleicht noch mal Zeit haben an der Strecke auf einen Zug zu warten, doch es blieb dann schlussendlich bei genau einem Zufallstreffer. Wie wir bei Kiziltepa auf einen Bahnübergang zusteuerten, begann der zu blinken. Selbstverständlich drängten wir uns dann nicht noch knapp drüber, sondern hielten fein säuberlich an:
Mehr gab es in den zwei Tagen Fahrt aber nicht. Einerseits führt die Hauptstrasse oft in einiger Entfernung zur Bahn, andererseits halfen Strassenzustand und Verkehr mit, dass die Tage auch so ziemlich gut gefüllt waren und eigentlich gar nicht viel zeit übrig blieb.
So gab es dann erst am darauf folgenden Morgen noch einige Bilder des Bahnbetriebes in Tashkent. Wir hatten uns für die Weiterreise auf den "O'zbekiston" 730 Tashkent - Andijan gebucht, mit welchem wir einmal den kompletten Laufweg fahren, um dann von Andijan über die Grenze nach Osh in Kirgistan zu gelangen.
Wir waren überpünktlich beim Bahnhof und so hatten wir drei Bahnfans noch etwas Zeit sich dem Verkehr zu widmen. Der war durchaus ordentlich und lichtmässig war das Ganze auch passend:



Dann kamen wir per Zufall ins Gespräch mit einem Lokführer, welcher sogar ein paar Brocken Deutsch konnte. Mit seinem Einverständnis konnten wir auch kurz rüber in Richtung Depothalle, wo eine Tamara abgestellt war:
Da wir eh schon einen Perronwechsel gemacht hatten, gab es nun auch ein Foto "unseres" Zuges:


Dann hiess es aber Einsteigen. Die Fahrt führte uns dann über Angren und die anschliessende, erst im Sommer 2016 eröffnete Neubaustrecke über den Kamchiq-Pass (Unterquerung mittels dem längsten Eisenbahntunnel im eurasischem 1520mm Eisenbahnnetz) ins Ferghanatal nach Andijan.
Von dort fuhren wir dann per Taxi zum Grenzübergang nach Osh, welchen wir zu Fuss überquerten.
Was wir dann in Kirgistan an Eisenbahn spezifischem gesehen haben werdet ihr dann im letzten Teil der Reihe lesen können.