Unterwegs entlang der Seidenstrasse (1)
Von Peter Hürzeler
Schon seit einiger Zeit geisterte für die Frühlingsferien 2025 im Kollegenkreis eine Idee herum: Wir besuchen Kirgistan, die Heimat von Kollege Patrick seiner Frau Maria.In der Vorbereitung kristallisierte sich dann sowohl eine Truppe aus 5-7 Personen, sowie eine Reiseroute heraus. An Karfreitag geht es los in Richtung Istanbul. Dort gibt es einen zweitägigen Stopover. Weiter geht es nach Usbekistan, wo wir Samarkand, Bukhara und kurz Tashkent besuchen, bevor es zu Fuss über die Grenze nach Osh in Kirgistan geht. Ab dort gib es dann eine einwöchige Reise via Bishkek und weiter zum bekannten Yssyk-Köl, welchen wir einmal umrunden und dann zurückkehren nach Bishkek. Maria hat sich voll ins Zeug gelegt und die Reise entsprechend geplant. Es wird eine bunte Mischung aus Stadt und Natur, gepaart mit Flug/Bahn/Mietwagen und Chauffer-Mietwagen Erlebnis. Dazu gibt es in Kirgistan auch noch Verwandten-/Bekanntenbesuch etc. Langweilig wird es auf alle Fälle nicht. Wie so üblich bei "Familien"-Ferien, spielte die Bahn nur eine Nebenrolle. Nichtsdestotrotz gab es doch einige Fotos von Schienengebundenem, welche ich hier in einigen Teilen präsentieren will.
Istanbul: Wir nächtigten gleich neben dem Sirkeci Bahnhof. Leider hat der Bahnhof seit der Eröffnung des Marmara-Tunnel viel von seinem Verkehr verloren, respektive dieser spielt sich nun unterirdisch ab. Oberirdisch läuft nun wieder eine "Tram"-Linie, die T6. Wirklich fotografierbar war das Ganze aber nicht und so gibt es davon keine Bilder.
Da wir uns aber rund um die Hagia Sophia und die Blaue Moschee tummelten, gab es verschiedentlich Kontakte mit der Tramlinie T1.
Die Linie wurde 1992 eröffnet und seither verschiedentlich verlängert, respektive auch die später in Betrieb genommene T2 in die T1 integriert. Anfänglich betrieben mit Hochflur Fahrzeugen, sind heute nur noch Niederflurfahrzeuge im Einsatz auf der T1. In Verwendung sind 55 Bombardier Flexity Swift welche 2001 bestellt wurden und ab 2003 zum Einsatz kamen, sowie 37 Alstom Citadis 304 die 2007 bestellt und ab 2011 in den Einsatz kamen. Beide Fahrzeugtypen sind knapp 30m lang und kommen meinen Beobachtungen zu Folge immer in Doppeltraktion zum Einsatz. Der gefahrene Takt ist tagsüber sehr dicht, nach Google theoretisch ein 5min Takt. In Realität stauen sich die Tram teilweise zu Blöcken zusammen, dann kommt mal wieder ein paar Minuten nichts. Zumindest tagsüber war der Füllgrad der Tram doch eher im Bereich Sardinenbüchsenfeeling anzusiedeln. Gefahren wird nach meinen Beobachtungen zufolge recht rassig unter teilweise massivem Einsatz der Hupen und Klingeln. Die Fahrzeuge sehen dann auch durchaus gebraucht aus...
Lacktechnisch: Ich denke die Citadis tragen noch den Originallack. Bei den Swift sieht man verschiedentlich Werbung (meinem Empfinden nach) - die sind entsprechend etwas bunter unterwegs.
Das war es dann aus Istanbul. Weitere Bilder von Schienengebundenen Fahrzeugen gab es nicht mehr. Nach zwei Tagen war uns das Gewusel dann zu viel und wir flogen weiter nach Usbekistan, genauer nach Samarkand. Dort gab es einerseits viel Sightseeing, andererseits gabs auch Gelegenheit ein paar Bilder des dortigen Trambetriebs zu machen. Davon dann aber im nächsten Teil.