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Mit Dampf, Diesel und Strom durch die Rockies (4)

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Der Burger war Ok, mehr aber auch nicht. Von anderen Wendy's Filialen bin ich mir da eigentlich besseres gewohnt, aber es passte zum restlichen Aussehen der Filiale.
Nachdem wir am Sonntag festgestellt haben, dass die Strecke zur Axial Coal Mine fototechnisch recht schwierig ist, liessen wir den heute verkehrenden Craig Shuttle links liegen. Wir wussten eh nicht wo sich der aktuell befindet und ob der allenfalls schon wieder zurück ist.
So ging es schnurstracks weiter in Richtung Uintah Basin. Anderthalb Stunden später kamen wir beim nächsten Objekt der Begierde an - der Deseret Power Railway. Die Bahn vom nirgendwo ins nirgendwo ist heute quasi ein Unikum in den USA, wird sie doch elektrisch betrieben. Sie führt Kohle von der Deserado Mine bei Dinosaur Colorado zum Bonanza Kraftwerk in Utah. Die 33 Meilen lange Strecke wurde erst 1983 in Betrieb genommen und hat keinen Anschluss ans restliche Bahnnetz in den USA. Sie wird seit Anbeginn elektrisch mit 50kV 60Hz betrieben. Ursprünglich waren zwei General Electrics E60C-2 vorhanden. Von einem gescheiterten Elektrifikationsprojekt in Mexiko konnten dann noch weitere quasi neuwertige Einheiten übernommen werden, wovon 2 Stück heute zusätzlich in Betrieb sind. 3 weitere werden als Ersatzteilspender genutzt. Die Bahn fährt üblicherweise nur Montags - Freitags. Montag/Freitag sei tendenziell ein Zugspaar am Morgen zu Erwarten, Dienstag - Donnerstag tendenziell 2 Zugspaare am Morgen/Nachmittag. Abfahrt jeweils so ca. 0800 respektive ca. 1530 ab Mine. Der Zug hat etwa 45min pro Richtung, laden / entladen dauert je so ca. 2h. Aber: wo immer wir Informationen im Netz gefunden haben wurde gleichzeitig auch berichtet, dass mal wieder der Morgenzug ausgefallen ist, gar nicht gefahren wurde oder irgendwie sonst wie gefahren wurde etc. pp. Kurz: Man braucht bei der DPR viel Geduld - die Landschaft aber entlohnt einem wenn es denn klappt. Wir haben daher von Anbeginn mal drei Übernachtungen in der Gegend eingeplant und haben uns dazu das Blue Mountain Inn in Rangely ausgesucht. Rangely liegt strategisch recht gut und in knapp 20min ist man entweder in Dinosaur an der Strecke oder in Deserado bei der Verladung. Von der Grösse her gibt es auch noch Verpflegungsmöglichkeiten.
Wir steuerten als erstes mal die Mine an um überhaupt mal zu schauen was Stand der Dinge ist. Und wir fanden einen Zug unter dem Lader - er stand gerade so, dass man mit Laden beginnen konnte. Was uns etwas erstaunte, war die Richtung wie er stand. So von den gesehenen Fotos im Netz hätten wir erwartet, dass er im Uhrzeigersinn im Loop stehen würde. Er war aber im Gegenuhrzeigersinn drin, was für das eine geplante Foto blöd war. Aber zuerst musste ja eh überhaupt was passieren. So stellten wir uns mit Sicht auf den Loader hin und warteten. Da gerade nicht viel Wind wehte, schickten wir auch mal die Drohnen hoch und machten ein paar Luftbilder:

98- DPR1, DPR2 und DPR3 stehen mit dem leeren Kohlezug unter dem Loader in Deserado, bereit um eine weitere Fuhre Kohle zum Kraftwerk in Bonanza zu bringen. (✈)


99- DPR1, DPR2 und DPR3 stehen mit dem leeren Kohlezug unter dem Loader in Deserado, bereit um eine weitere Fuhre Kohle zum Kraftwerk in Bonanza zu bringen. (✈)


Sonst aber passierte nichts. Kurz nach vier Uhr hatten wir genug und fanden: wir gehen mal die Strecke besichtigen und Fotopunkte erkunden. Entsprechend fuhren wir einmal die komplette Strecke bis zum Bonanza Plant ab und erkundeten besonders auch gewisse Fotopunkte bezüglich deren Zugänglichkeit. Gewisse Feldwege sind recht kritisch. Dazu kommt, dass die Strasse unten herum via Bonanza (Colorado 21, respektive Stanton Road in Utah) in einem wirklich üblen Zustand ist (besonders die Utah Sektion). Könnte noch spannend werden mit Zugsverfolgung...
Kurz nach sechs waren wir mit der Besichtigung fertig und fotografierten in der untergehenden Sonne noch ein paar Ölförderungsanlagen bei Bonanza:

100- Licht-Spielerei mit Ölförderequipment in Bonanza


101- Licht-Spielerei mit Ölförderequipment in Bonanza


102- Licht-Spielerei mit Ölförderequipment in Bonanza


Danach ging es zurück nach Rangely. Zu unserem Erstaunen kam uns dann beim Mormon Gap der beladene Zug entgegen gefahren. Soviel zur gefundenen Abfahrtszeit. Da die Sonne eh schon weg war, liessen wir den Zug ziehen und fuhren nach Rangely rein. Nach dem Checkin suchten wir uns noch was zum Essen. Die dem Motel benachbarte Sports Bar fiel bei uns beiden beim Betrachten unten durch und so fuhren wir einmal quer durchs Dorf zum Gios Family Diner. Ein weiser Entscheide, denn es hat sich gelohnt - das Essen dort war lecker! Bald darauf war dann aber auch schon Feierabend.



Dienstag 15.10.2024

Der Wecker klingelte heute um 0600. Kurz vor halb acht waren wir auf dem Weg. Wie zuvor geplant fuhren wir direkt mal zum Loader. Bei einer Abfahrt um 0800 sollten wir da eigentlich früh genug eintreffen, so dass wir dann mit dem beladenen Zug in Richtung Bonanza fahren können. So jedenfalls stellten wir uns das vor. Die DPR hatte aber andere Pläne, denn als wir einen Blick zum Loader werfen konnten war da weit und breit kein Zug zu sehen. Da wir die letzten paar Meilen auch schon der Strecke entlang gefahren sind und wir da auch keinen Zug gesehen haben, war nun die Frage: wo steckt das Teil? Wir beschlossen auf's Geratewohl mal beim Holum Pass an die Strecke zu stehen und auf die Rückfahrt zu warten. Das gestaltete sich dann aber schwieriger als geplant. Da auf dieses Hügelchen rauf wurde dann zu einem Fussmarsch von rund 30min durchs Gelände bis wir freien Streckenblick gehabt haben. Zu allem Übel - oder zum Glück - war dann auf der Gegenüberliegenden Gleisseite auch noch ein Bagger am Dreck verschieben. Nachdem uns der Fahrer gesehen hat stieg er aus, kam zu uns rüber und meinte nur so: Er wolle uns da nicht 3h stehen sehen - der Zug sei bereits in Bonanza und habe gerade mit der Entladung begonnen. Wir bedankten uns für die Info, fluchten innerlich und kämpften uns zurück durchs Gelände zum Auto. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Bonanza Plant. Wir hatten eine ziemlich genaue Vorstellung wo wir hin wollten. Zeitlich reichte es, üppig viel Reserve hatten wir aber nicht. Denn kaum 10min nach Ankunft bei der Fotostelle setzte sich der Zug im Kraftwerk in Bewegung.

103- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Leerzug bei Bonanza. Im Hintergrund das Kohlekraftwerk in welchem die Kohle für die Stromerzeugung verbrannt wird.


104- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Leerzug bei Bonanza. Im Hintergrund das Kohlekraftwerk in welchem die Kohle für die Stromerzeugung verbrannt wird.


105- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Leerzug bei Bonanza. Im Hintergrund das Kohlekraftwerk in welchem die Kohle für die Stromerzeugung verbrannt wird. (✈)


106- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Leerzug bei Bonanza. Die Bahn führt quasi durchs nirgendwo... (✈)




Eigentlich waren wir mit dem Bild schon glücklich. Es war bei uns beiden DAS Foto, welches wir von der Bahn wollten. Nicht das es nicht noch mehr geben darf, aber die Stelle war so etwas wie ein MUST HAVE Bild. Und dann erst noch bei perfektem Wetter :)
Da wir eh zuerst noch 10min durchs Gelände zurück zum Auto marschieren mussten war eine Verfolgung sinnlos. Den Zug holen wir definitiv nicht mehr ein bis zur Mine. Und da es danach mindestens 2h dauert bis der wieder geladen ist (man erinnere sich: Abfahrt ca. 1530) hatten wir eh Zeit. In Dinosaur machten wir einen Zwischenhalt und gönnten uns ein Glacé als Belohnung. Danach fuhren wir auf der Harpers Corner Road - die Strasse ist Teil des Dinosaur National Monument - mal bis zum Escalante Overlook hoch und genossen die Aussicht:

107- Ausblick vom Plug Hat Butte Overlook im Dinosaur National Monument auf das Uintah Basin


108- Ausblick vom Plug Hat Butte Overlook im Dinosaur National Monument auf das Uintah Basin


109- Ausblick vom Plug Hat Butte Overlook im Dinosaur National Monument auf das Uintah Basin


Wir trafen dann kurz vor zwei wieder bei der Mine ein und postierten uns wieder so, dass wir Blick auf den Loader hatten. Verpasst haben wir nichts. Der Zug stand wieder genau so wie gestern unter dem Loader. Wir hätten ja beide erwartet, dass da bereits geladen wird, aber nichts da. Gegen halb vier krächzte es im Scanner: es wurde vermeldet, dass die Power Line nun eingeschaltet werde. Kurz nach vier kam dann endlich Leben in die Bude und wir sahen, dass sich der Zug nun langsam bewegt und beladen wird. Wir liessen nochmals unsere Drohnen steigen, denn auch heute wurde im Gegenuhrzeigersinn geladen, so dass mit der grossen Kamera nichts zu vermelden war:

110- DPR1, DPR2 und DPR3 ziehen den Leerzug zur Beladung durch den Loader. Rechts stehen drei weitere E60C-2 die von einem gescheiterten Elektrifikationsprojekt in Mexiko übernommen wurden. Diese dienen als Ersatzteilspender. (✈)


Als sich dann kurz nach fünf die Beladung dem Ende näherte, wechselten wir mal die Stelle und platzierten uns auf einem Hügel in der Nähe der Ausfahrt aus dem Loop. Ich liess zur Kontrolle nochmals kurz die Drohne steigen und flog damit zum Loop hin:

111- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug im Loop beim Loader der Deserado Mine (✈)


Es dauerte dann aber nochmals eine Viertelstunde bis sich der Zug dann endgültig in Bewegung setzte:

112- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant.


113- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant.


114- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant. (✈)


Wir rannten zurück zum Auto und machten uns an die Verfolgung des Zuges. Mal sehen ob wir ihn einholen. Zu unserem Erstaunen hatten wir ihn schon im Bereich des Overpass über die Blue Mountain Road eingeholt, so dass es trotz des Umweges der Strasse via Dinosaur eigentlich noch für ein Foto reichen sollte. Eher problematisch war dann aber bereits die Schattenthematik im Bereich zwischen Dinosaur und Mormon Gap. Wir fanden aber eine Stelle im Bereich wo die Bahn auf den Highway 64 trifft, welche noch sauber ausgeleuchtet war:

115- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant.


116- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Zug unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant.


Danach hatten wir aus unserer Sicht keine Eile mehr, denn wir erwarteten eh keine Stellen mehr. Da wir sowieso den Highway 64 nach Rangely fahren mussten, fuhren wir dem Zug hinterher. Wir waren beide etwas konsterniert als wir sahen, dass es durchaus noch 1-2 Möglichkeiten bis hin zu einem Glint-Schuss gegeben hätte wenn wir den vorhin nicht gemütlich alles verräumt hätten, sondern dem Zug direkt hinterhergefahren wären. Tja: Vormerken für morgen.
Bei der Rückfahrt nach Rangely zogen wir ein bisschen Fazit von heute: Einerseits waren wir zufrieden, denn unser Must Have Bild hatten wir, auch die beiden Fotos am Abend waren doch sehr nett. Aber irgendwie hat uns die Bahn nicht nur gestern verarscht, sondern auch heute. Von eigentlich geplanten 3-4 Zügen im Tageslicht sind heute genau 2 im Tageslicht gefahren. Mal sehen wie das Morgen wird. Wir zogen in Rangely gleich am Motel vorbei zum Diner von gestern. Der hat gestern so überzeugt, dass wir da gleich wieder hier Essen wollten (ok, wirkliche Alternativen gibt es auch nicht). Erneut schmeckte es vorzüglich. Bald darauf war dann wieder Feierabend.


Mittwoch 16.10.2024

Auch heute klingelte der Wecker um 0600 Uhr und wir waren schon kurz vor halb sieben wieder auf der Piste. Wir haben den Plan für heute Morgen etwas geändert. Wir schauen nicht zuerst beim Loader nach ob da was steht, sondern platzieren uns direkt an einer Stelle an der Strecke. So ging es Raus auf den Highway 64. Da die Wunschstelle noch im Schatten lag, zogen wir an dieser vorbei und postierten uns dort wo wir gestern Abend fotografiert haben an den Strassenrand. Beim passieren der Wunschstelle meinte ich so aus dem Augenwinkel einen Hi-Railer auf der Strecke gesehen zu haben. Aber da ich dann nichts mehr sah -> hab ich mich wohl verguckt. Ein Auto stand dort aber auch, das konnte ich zweifelsfrei erkennen.
Wir warteten mal bis kurz nach acht, bevor wir dann an die Wunschstelle verschoben, welche nun ins Licht kam. Das bedeutet auch: bis jetzt kam kein Zug durch. Ob das ein gutes oder schlechtes Omen ist -> wir wussten es nicht. So fuhren wir die paar Meter weiter und stellten unseren Wagen im Gelände hin wo ich vorhin einen anderen Wagen gesehen habe - der war jetzt nicht mehr da. Zu Fuss ging es dann auf den angrenzenden Hügel. Um zehn zogen wir den Stecker - Zug ist in der Zeit keiner gekommen, auch nicht als ich noch einen Kontrollblick mit der Drohne wagte. Da gab es nur ein Foto der Gegend:

117- Blick auf die durchaus interessante Gegend rund um Dinosaur (✈)


Für uns gab es zwei Möglichkeiten:
- er ist wie gestern schon früher durch und wäre wohl entsprechend demnächst fertig mit Entladung
- er fährt heute Morgen gar nicht.
Wir beschlossen These 1 nachzugehen und fuhren entsprechend mal nach Bonanza zum Kraftwerk. 20min später mussten wir beim Blick auf das Kraftwerk feststellen: kein Zug da. War jetzt wirklich blöd. So fuhren wir halt noch ans andere Ende der Bahn nach Deserado zur Mine. Und endlich wurden wir fündig. Der Zug stand an seinem üblichen Ort unter dem Loader, Aktion war keine auszumachen. Für uns war der Fall klar - der ist heute Morgen als Ausfall zu taxieren. Schade, denn das Wetter war top. Wir hatten daher geschätzt sicher 2h bis wieder eine Zugsleistung zu erwarten war, sofern jetzt mit Laden begonnen würde. So beschlossen wir, dass wir uns dem Punkt *Sightseeing* widmen. Zurück nach Dinosaur und ab auf die Harpers Corner Road. Unterwegs gab es noch etwas Begutachtung der Infrastruktur:

118- Selten dass man ein derartige Warnschild sieht - Level Crossing bei der Deseret Power Railway


119- Selten dass man ein derartige Warnschild sieht - Level Crossing bei der Deseret Power Railway


Diesmal endete die Fahrt nicht schon beim Escalante Overlook, sondern wir fuhren bis ganz zum Ende der Strasse beim Harpers Corner. Die Landschaft ist genial und steht unserer Ansicht nach echten Nationalparks in der Gegend (Utah/Colorado) in keiner Weise nach. Verkehr war trotzdem eigentlich keiner vorhanden. Nur ab und an sahen wir mal ein anderes Fahrzeug. Bis zum Harpers Corner gab es einige Fotos:

120- Die Aussicht vom Island Park Overlook im Dinosaur National Monument


121- Die Aussicht vom Iron Springs Bench Overlook im Dinosaur National Monument


122- Blick auf den Zusammenfluss von Green River und Yampa River, aufgenommen beim Echo Park Overlook im Dinosaur National Monument (✈)


Dort angelangt war die Frage ob wir noch den entsprechenden mit etwa 3.5km Länge veranschlagten Trail wandern gehen. Wir waren uns schnell einig, schnappten uns die Kamera und liefen los. Belohnt wurden wir mit wunderbaren Ausblicken auf den Zusammenfluss von Yampa River mit dem Green River und die nachfolgende Schlucht:

123- Blick in den Zusammenfluss von Green River und Yampa iver, aufgenommen beim Harpers Corner im Dinosaur National Monument


124- Blick in den Whirpool Canyon mit dem Green River, aufgenommen beim Harpers Corner im Dinosaur National Monument


125- Blick zum Zusammenfluss von Green Rover und Yampa River, aufgenommen beim Harpers Corner im Dinosaur National Monument


126- Blick in den Whirlpool Canyon mit dem Green River, aufgenommen beim Harpers Corner im Dinosaur National Monument


Nach rund einer Stunde waren wieder wieder zurück. Danach fuhren wir wieder zurück nach Deserado, machten aber noch einen kleinen Abstecher zur Tanke in Dinosaur, denn die Tanknadel bewegte sich schon wieder im Bereich eines halben Tanks - Grund genug da aufzufüllen. Zurück in Deserado stellten wir uns wieder auf unseren Stammplatz mit Blick auf den Loader. Verpasst hatten wir nichts, der Zug stand unverändert unter dem Loader - wir warteten mal wieder. Plötzlich stand ein Auto hinter uns. Ich lief mal hin und suchte das Gespräch. Es waren zwei Bahnfans aus North Carolina mit denselben Absichten wie wir. In der Diskussion stellte sich dann heraus: sie haben unser Auto gestern Abend beim Motel schon gesehen und sich anhand der aufgebauten Dachantenne schon gedacht, dass wir wohl auch Bahnfans seien. Sie seien heute Morgen an unserer Wunschstelle gestanden, als ein Hi-Railer auf der Strecke vorbei fuhr, welcher sie dann über den Zugsausfall am Morgen informierte. Daraufhin seien Sie nach Craig gefahren und hätten dort per Zufall einen Schotterzug der UP erwischt. Wir haben uns heute Morgen daher wohl knapp verpasst und ich hab in dem Fall sowohl ihr Auto, wie auch den Hi-Railer gesehen und letzteren nicht nur erträumt. Schade - mit der Info wären wir nicht 2h für nichts auf dem Hügel gestanden und dann nach Bonanza gekurvt. Nun denn: war jetzt halt so. Der Nachmittag zog sich wieder in die Länge. Erst kurz nach vier kam dann Bewegung in die Sache und man sah, dass mit der Beladung angefangen wurde. Immerhin kam damit heute noch ein Zug - wenn auch arg spät und knapp vor Sonnenuntergang, denn gestern war etwa 15min früher mit der Beladung begonnen worden. Wir erwarteten den entsprechend etwa um 1745 aus der Mine kommend. Kurz nach fünf verschoben wir uns an den geplanten Fotopunkt am Holum Pass.

127- Ziemlich mitgenommenes Warnschild für einen Bahnübergang bei der Deseret Power Railway


128- Das schlechte Wetter zieht rein...


Und wie vermutet kam der Zug dann kurz vor sechs hier durch. Leider genügend spät, so dass inzwischen eine Wolkenschicht vor der Sonne stand:

129- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Nachmittagszug beim Holum Pass. Leider war der Zug so spät unterwegs, dass uns einerseits das schlechte Wetter, andererseits schon fast die Dämmerung erreicht hat.


130- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem Nachmittagszug beim Holum Pass. Leider war der Zug so spät unterwegs, dass uns einerseits das schlechte Wetter, andererseits schon fast die Dämmerung erreicht hat.


Die Wolkenschicht ist Vorbote eines aufziehenden Herbststurmes welcher uns die nächsten Tage wohl beschäftigen wird. Die Meteodienste meinen, dass damit der Sommer in der Gegend (grossflächig - daher mittlerer Westen) endet und danach endgültig der Herbst da ist. Morgen ist dann noch einigermassen Wetter, übel soll es am Freitag, teilweise am Samstag sein, Sonntag soll sich das Wetter dann wieder bessern, mal sehen. Aktuell aber war die Frage im Raum ob es noch Sinn macht den Zug weiter zu verfolgen. Lange Licht hatte es eh nicht mehr und eigentlich war die Sonne schon in den Wolken, daher Dunkel war es eh schon. Viel Umweg war die Fahrt via Dinosaur aber eh nicht, daher wagten wir es mal. Erneut hatten wir den Zug schon auf Höhe des Blue Mountain Road Overpass eingeholt. Wir stellten uns diesmal beim Mormon Gap hin. Mit hochschrauben der ISO war dann doch noch was machbar:

131- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Nachmittagszug zum Kraftwerk beim Mormon Gap. Leider war der Zug so spät unterwegs, dass uns einerseits das schlechte Wetter, andererseits die Dämmerung erreicht hat.


Danach zogen wir aber endgültig ab und fuhren zurück nach Rangely. Wir steuerten direkt unser schon fast Stammlokal an: den Ginos Family Diner. Auch Tag drei mit dem dritten gewählten Gericht überzeugte. Zumindest das klappte heute, denn sonst hatte der Tag im Bahnbereich nur eines geboten: sehr viel Frustpotential. Dass die DPR kein einfaches Thema ist war uns ja schon im Vorfeld bewusst, dennoch hofft man natürlich immer, dass alles wie gewünscht fährt. Tat es aber gerade definitiv nicht. Wir hoffen mal auf Morgen....


Donnerstag 17.10.2024

Erneut waren wir um 0600 wach und waren nach dem Checkout kurz nach halb acht wieder on the road. Der Plan für heute war identisch zu gestern Morgen. Wir stellten uns zuerst kurz bei Dinosaur an die Strecke, bevor wir dann gegen acht Uhr an die Wunschstelle etwas weiter südlich verschoben. Gegen halb neun trafen dann auch die beiden Kollegen aus North Carolina ein. Einer der beiden hatte eine halb offizielle Telefonnummer eines Supervisors der Bahn im Gepäck und rief dort mal an. Tatsächlich kam schon ein paar Minuten später ein Rückruf und es flossen Informationen über den heutigen Betriebsablauf. Er war nicht ganz nach unseren Wünschen, aber wir haben das so schon fast befürchtet. Der Zug war schon wieder deutlich früher in der Mine weg und war bereits in Bonanza. Die Nachtschicht hatte den nochmals beladen, so dass die Crew heute Morgen quasi nur losfahren musste. Immerhin war der Plan, dass am Nachmittag deutlich früher gefahren werden soll, daher mit Ziel ca. 1530 aus der Mine raus. Wir packten unser Equipment wieder zusammen und liefen zurück zum Auto. Die Stelle hier konnten wir uns definitiv ans Bein streichen, was etwas Schade war. Quasi im Konvoi fuhren wir zusammen mit den Kollegen in Richtung Bonanza. Die Kollegen bogen dann noch vor Bonanza mal auf eine Dirt Road ab, welche den Umweg via Bonanza selber deutlich abkürzen würde. Wir haben die beiden Tage zuvor auch schon diesen Gedanken gehabt. Zuerst war das Zeugs gut fahrbar, aber nach etwa einer Meile kam immer mehr die fehlende Bodenfreiheit unseres SUV zu tragen. Wir kehrten dann bald einmal um und nahmen trotzdem den Umweg via Bonanza zum Power Plant. Wie wir zum Power Plant kamen und unsere geplante Stelle anfuhren, sahen wir den Zug schon fast für die Abfahrt bereit stehen, gerade wurde langsam in die Ausfahrt vorgezogen. Wir warteten keine 10min bis der Zug sich auf die Rückkehr zur Mine in Deserado auf den Weg machte. Die Sonne gab sich auch gerade redlich Mühe durch die Wolken zu drücken:

132- DPR1, DPR2 und DPR3 ziehen den Leerzug aus dem Bonanza Power Plant zurück in Richtung der Deserado Coal Mine.(✈)


133- DPR1, DPR2 und DPR3 ziehen den Leerzug aus dem Bonanza Power Plant zurück in Richtung der Deserado Coal Mine.(✈)


134- DPR1, DPR2 und DPR3 ziehen den Leerzug aus dem Bonanza Power Plant zurück in Richtung der Deserado Coal Mine.


Diesmal konnten wir nur ins Auto springen und dem Zug direkt hinterher fahren. Mit einer entsprechend forschen Fahrweise - immerhin wussten wir inzwischen wo die übelsten Schlaglöcher zwischen Bonanza und dem Mormon Gap lagen - hatten wir den Zug bis zum Mormon Gap quasi eingeholt. Die beiden Kollegen sahen wir dort dann auch. Sie haben (wie wir später in der Diskussion erfahren haben) kurz nach uns auch gewendet und sich dann beim Mormon Gap platziert. Da wir bis kurz vor Dinosaur etwas Vorsprung herausgefahren hatten und wussten, dass ein nochmaliges einholen möglich war, stellten wir uns mal kurz an einem Bahnübergang an die Strecke:

135- DPR1, DPR2 und DPR3 mit einem Leerzug bei Dinosaur unterwegs in Richtung Deserado Coal Mine


Zurück im Auto ging es via Dinosaur in Richtung Deserado. Schon vor dem Overpass über die Blue Mountain Road hatten wir den Zug wieder überholt. So konnten wir die geplante Stelle am Holum Pass entsprechend anpeilen. Erfreulicherweise drückte auch da die Sonne gut durch die Wolkendecke:

136- DPR1, DPR2 und DPR3 mit einem Leerzug beim Hollum Pass unterwegs in Richtung Deserado Coal Mine



Die Frage die sich uns nun aber stellte: wie weiter. Heute Abend hatten wir uns schon im Vorfeld in Green River UT ein Motel gebucht, denn morgen ist trotz der eher bescheidenen Wettervorhersage Potash Local Tag. Heute war an sich auch noch der Rocky Mountaineer in Moab - dessen Rückfahrt nach Glenwood Springs würden wir noch erwischen wenn wir jetzt los fuhren. Alternativ könnte man aber auch noch hierbleiben und den Nachmittagszug zur Mine fotografieren der ja deutlich früher als gestern fahren soll. Nach dem gestrigen fast total Reinfall war für uns beide schnell klar: wir bleiben und hoffen, dass a) der Zug so fährt wie geplant und b) sich das Wetter noch etwas Mühe gibt. Ähnlich dachten auch die beiden Jungs aus North Carolina. Wir entschieden uns dann angesichts der erwarteten späten Ankunft in Green River schon mal jetzt was zum z'Mittag essen zu gehen. Dazu ging es zurück nach Rangely. Auch wenn Ginos Familiy Diner geöffnet gewesen wäre, so entschieden wir uns heute für Bam's Sub Shoppe. Die frisch zubereiteten Sandwiches schmeckten wirklich lecker. Bei der Rückfahrt nach Deseprado gab es noch ein Landschaftsfoto:

137- Herbstlich gefärbte Landschaft bei Rangely


Wir waren gegen 1400 wieder bei der Mine. Und tatsächlich: es war eine frühere Abfahrt zu erwarten, denn die Jungs hatten schon mit der Beladung begonnen. Wir schauten noch etwas zu, bevor wir uns dann an die geplante Stelle am Holum Pass machten. Da es gestern dort nur ein mässig gutes Foto gab, wollten wir es nochmals versuchen. Leider begann das Wetter nun für heute endgültig abzukacken. Hatten wir zwischenzeitlich noch Spotbeleuchtung durch die Wolkendecke durch, kamen kurz danach erste Regenschauer auf. Und wirklich Besserung war keine mehr in Sicht. Kurz nach vier zeigte sich dann ein Spitzenlicht und wir hatten ein Foto mehr:

138- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Nachmittagszug beim Holum Pass unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant


139- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Nachmittagszug beim Holum Pass unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant


Trotz Nichtlicht fuhren wir ihm hinterher, denn wir mussten eh nach Rangely und ob wir jetzt die paar Meter Umweg via Dinosaur/Mormon Gap noch machen ist quasi egal. So stellten wir uns dann beim Mormon Gap nochmals hin:

140- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Nachmittagszug beim Mormon Gap unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant


141- DPR1, DPR2 und DPR3 mit dem beladenen Nachmittagszug beim Mormon Gap unterwegs in Richtung Bonanza Power Plant


Danach war unsererseits aber fertig mit der Verfolgung. Nach Bonanza reicht es unserer Ansicht nach eh nicht mehr und der entsprechende Ausflug hätte uns auch nochmals eine Stunde gekostet. Es war inzwischen auch schon kurz vor fünf Uhr und wir hatten noch einige Meilen bis Green River. So fuhren wir nach Rangely und von dort dann den Highway 139 runter über den Douglas Pass in Richtung Loma. Ursprünglich war die Idee mal via Baxter Pass zu fahren und so den Spuren der einstigen Uintah Railway zu folgen. Da dies aber quasi auf der kompletten Strecke nur Dirt Roads sind haben wir die Idee angesichts des Wetters schon am Mittag ad Acta gelegt. In Loma machten wir noch kurz einen Umweg nach Fruita und genehmigten uns im dortigen Taco Bell ein kleines Abendessen. Bereits in Dunkelheit fuhren wir dann noch die restliche Stunde über den Interstate 70 rüber nach Green River. Das schlechte Wetter hatte uns inzwischen erreicht - zeitweise schüttete es wie aus Kübeln und die Fahrt war entsprechend mühsam. Gegen halb neun waren wir dann endlich in Green River. Schon bald danach war auch Feierabend bei uns zwei.


Ob Morgen dann auch so bescheidenes Wetter ist und ob wir unsere Pläne mit dem Potash Local umsetzen können - davon berichtet dann der nächste Teil dieser Serie.