Sorry, this content is not available in english.

However, we can run this page through Google Translate for you. Just click here.

Zu Gast bei Brille und Bardotka - Teil 4

Von

Mittwoch, 12. Oktober 2022, Košice – Moldava nad Bodvou
Zu meiner Freude zeigte sich das Wetter an diesem Morgen wieder von der besseren Seite. Zwar shatte es in Richtung Westen einiges an Wolken zu haben, doch schien zumindest bis Turňa nad Bodvou sonnig zu sein. Nach einem kurzen Stopp bei einem lokalen Supermarkt, fuhr ich deshalb voller Freude eine Stelle bei Cestice an. Doch was war das? Die werden doch nicht? Doch! Da waren tatsächlich Fahrleitungsmasten. Etwas verwirrt erklärte ich diese Stelle für unbrauchbar und verschob mich weiter in Richtung Turňa nad Bodvou. Dabei zeigte sich, dass die Masten bis zur Haltestelle von Moldava nad Bodvou gingen. Da sich dieser neuerstellte Haltepunkt auf einer Nebenstrecke befindet, war schnell klar, dass die Elektrifikation der dortigen S-Bahn geschuldet war. Auf meinem weiteren Weg in Richtung Turňa nad Bodvou folgte ich nun der Bahnlinie, wie sich zeigte war die Stellensuch schwierig, weil die Strecke hier vor allem flach ist. Eine Aussicht auf genügend Höhe brachte einzig ein Hochspannungsleitungsmast. Da mich die Stelle aus der Ferne aber auch nicht zu überzeugen vermochte, fuhr ich weiter. In Turňa nad Bodvou angekommen, sah ich zwei Güterzüge. Ich dachte mir erst nicht viel und wollte mir eine Stelle in Richtung Hrhov anschauen. Diese Stelle an der Ausfahrt Dvorníky-Zádiel war aber noch nicht richtig im Licht, so dass ich mich entschied zu drehen. Beim Blick auf die Uhr erinnerte ich mich, dass es wohl gerade Zeit war für den Mn 82211 nach Veľká Ida war. Es ist dabei müssig zu sagen, dass der Zug bei meiner Rückkehr schon weg war. Etwas verärgert über mich selbst fuhr ich zum Bahnhof um festzustellen, dass 751 171 und 026 am zweiten Güterzug eingeschaltet und besetzt waren. Da dies eindeutige Zeichen dafür waren, dass dieser Zug ebenfalls in Richtung Košice fahren musst, entschied ich mich den verschmähten Masten bei Moldava nad Bodvou aufzusuchen. An der Stelle angekommen, wurde mir bewusst, dass wohl erst der Regionalný Rýchlik von hinten kam. So hatte ich keinen Stress die Stelle auf dem Strommast zu erkunden. Zufrieden nahm ich zur Kenntnis, dass die Stelle sehr wohl etwas taugte. Noch mehr heiterte sich meine Mine auf, als ich realisierte, dass hinter den beiden Bardotkas eine ansehnliche Schlange an Zementwagen hing.
751 171 und 026 mit Mn 48215 bei Moldava nad Bodvou.


Weiter ging es nun zur Strassenbrücke Dvorníky-Zádiel. Da ich im Bahnhof von Turňa nad Bodvou keinen Kalkzug gesehen hatte, bestand die Hoffnung, dass dieser Vielleicht noch vom Pass runterkommen würde. Nicht das erste Mal, hatte eine beinahe sichergeglaubte Güterzugleistung jedoch einen Ausfall. Da man mir statt des Prophezeiten Kalkzuges jedoch einen Zementzug der Central Railway und den RR 915 nach Košice schickte, lohnte sich der Ausflug zur Brücke doch noch.
742 193 der Cental Railway passiert mit ihren Zementwagen gerade die Strassenbrück bei Dvorníky-Zádiel.


Rund zehn Minuten später folgt auf dem andern Gleis 754 004 mit RR 915 nach Košice.

Weil das Licht nun rum und die Hoffnung auf den Kalkzug eher klein war, entschied ich mich im Anschluss an RR 915 über den Pass nach Rožňava zu fahren. Ein Blick in den dortigen Bahnhof verriet, dass wohl gerade kein Zug aus Belinar gekommen war. Stattdessen fuhr eine leere Bardotka durch den Bahnhof in Richtung Turňa nad Bodvou. Ich entschloss mich daher zur Brücke bei Jovice zu fahren. Schliesslich hatte ich mit dieser Brücke noch eine Rechnung offen. Beim letzten Besuch vor vier Jahren, hatten wir nämlich mehrere Versuche unternommen dort einen Güterzug im Licht zu fotografieren. Zwar gelang uns beim letzten Versuch ein solches Bild, doch hatten wir uns damals mehr als nur eine Bardotka mit drei Wagen vorgestellt.
Ein Blick zurück ins Jahr 2018. Damals gelang uns an der Brücke in Jovice dieser Schuss von der 751 199 mit nur drei Wagen.


In Jovice angekommen stand unmittelbar bei der Brücke bereits ein Auto. Wohl auch ein Fotograf dachte ich mir. Diese Vermutung wurde durch ein Ostdeutsches Kennzeichen erhärtet. Der Kollege meinte, dass die leere Bardotka wohl nach Turňa gerufen wurde um den Kalkzug zu schieben. Ebenfalls berichtete er, dass die Wirtschaftslage in der Slowakei dank Ukrainekrise und Russland-Sanktionen dieser Tage so schlecht war, dass tägliche Leistungen wie der Kalkzug nur mehr ein bis zwei Mal pro Woche fuhren und die Nahgüterzüge eher kurz waren. Während mich der Kollege über das Geschehen bei den slowakischen Eisenbahnen aufdatierte, hatten wir permanent mit einer Fotowolke zu kämpfen. Das Teil wohnte ganz offensichtlich vor der Sonne und verhinderte damit brauchbare Bilder vom Regionalný Rýchlik, dem täglichen Ölzug oder dem Nahgüterzug, der an diesem Tag aber sowieso nur eines der leere 752 041 bestand. Erst als sich auch der Rest des Himmels in einen tiefen Schleier gelegt hatte, verschwand die Fotowolke. Ideale Lichtverhältnisse gab es damit auch beim Kalkzug nicht. Immerhin sorgte aber etwas Streulicht dafür, dass man den Zug einigermassen brauchbar ins Bild setzen konnte.
Pn 51154 gezogen von 754 026, 171, 123 bei Jovice.


Obwohl das Licht nach dem Foto vom Steinzug nicht mehr viel hergab, entschied ich mich nach Plešivec zu fahren um dort den Nahgüter aus Lubenik zu suchen. Da ich diesen nicht fand, wurde der Tag ohne weiteres Foto beendet. Wie ich bei Booking.com gesehen hatte, gab es in Moldava nad Bodvou ein neues Business Hotel. Die Unterkunft mit Namen Primma stellte sich als gute Basis für die Region heraus. So war das Hotel nicht nur näher an den Stellen rund um Turňa nad Bodvou und Rožňava, nein es war auch preiswerter als die Unterkünfte in der Stadt. Während das Zimmer zu überzeugen wusste, musste ich als einzigen Kritikpunkt feststellen, dass es im Hoteleigenen Restaurant leider nur Flammkuchen auf der Speisekarte gab.

Donnerstag, 13. Oktober 2022, Moldava nad Bodvou – Moldava nad Bodvou
Wieder ging es an diesem Morgen nach Turňa nad Bodvou. Für einmal stellte sich an diesem Morgen ein neues Phänomen ein. Auf Grund des klaren Himmels hatte sich an diesem Morgen Nebel breit gemacht. Da sich die Bahn im Bereich von Hrhov jedoch dem Hang entlang schlängelt, gab es zumindest dort Hoffnungen auf ein Sonnenbild. Leider zerschlug sich meiner Hoffnung, dass der Nahgüter die Stelle noch nicht passiert hatte. Stattdessen präsentierte sich 757 013 mit RR 911 im besten Licht.
757 013 mit RR 911 im Bogen von Hrhov.


Weil sich der Nebel nach dem Regionalný Rýchlik wieder verdichtete, entschied ich mich für einen Ortswechsel nach Dvorníky-Zádiel. Um das Lichtproblem bei der Brücke zu lösen lief ich etwas weiter in die Kurve hinein. Dabei brauchte ich nicht lange zu warten, bis es am Berg klapperte. Etwas unerwartet kamen nun 751 206 und 129 mit Pn 63113, welcher eigentlich in der Nacht fahren sollte.
Pn 63113 gezogen von 751 206 und 129 erreicht in Kürze den Bahnhof von Dvorníky-Zádiel.


In der Hoffnung der Zug würde in Turňa nad Bodvou einen Halt einlegen, ging es im Anschluss in eben diesen Ort. Dort stand allerdings nur ein Bauzug. Ich entschied mich daher nochmals an die Stelle bei Moldava nad Bodvou zu fahren, um beim bekannten Mast ein Foto von der 730 629 mit ihren Schotterwagen zu machen.
730 629 mit drei Schotterwagen bei Moldava nad Bodvou.


Beim Blick an den Himmel erkannte ich, dass es in Richtung Rožňava einiges an Wolken hatte. Ich entschied mich daher den Nahgüter aus Medzev zu suchen. Im Wald von Počkaj wurde dieser auch gefunden. Ich fuhr an der Haltestelle vorbei und drehte bei nächster Gelegenheit. Als ich wenige Augenblicke später zurückkehrte, war der Zug allerdings schon weg. So musste ich in aller Eile wieder in Richtung Moldava nad Bodvou fahren. Leider drehte die Strecke bei Jasov voll in die Richtung der Sonne. So wollte der erste Bahnübergang nicht so recht funktionieren. Etwas besser sah dies beim Zweiten aus. Hier war ich so frech und liess mein Auto auf der Fahrbahn stehen, um den Zug bei der Durchfahrt am BÜ festzuhalten.
752 048 mit Mn 82220 kurz vor Moldava nad Bodvou.


Da sich der Hauptbahnhof von Moldava nad Bodvou als unfotogen erwies, fuhr ich nach Hrhov. Dies in der Hoffnung, dass die E-Wagen vom Nahgüter aus Mezdev, bzw. Počkaj vielleicht am Sammler hängen würden. Bevor der Güterzug kam, machte jedoch erst einmal die gelbe Gefahr Mittagspause.
Baufahrzeug 628 695 fährt den Pass hoch in Richtung Jablonov nad Turňou.


Wie erwartet, passierte danach rund eine Stunde nichts. Dies war aber nicht halb so ärgerlich, wie die Tatsache, dass Mn 82210 an diesem Tag nur aus 752 041 und einem mickrigen Zementwagen bestand.
Der Sammler nach Plešivec war auch an diesem Tag wieder kurz. 752 041 erklimmt die Rampe bei Hrhov mit nur einem Wagen.


Mein Ärger war noch nicht verklungen, da Schepperte es bereits wieder von unten. Nun kam auf dem anderen Gleis der Öler mit zwei Brillen angeschlichen. Das war nun definitiv der bessere Zug fürs Motiv. Dabei machten sich auch die beiden frisch revidierten 756 008 und 009 sehr gut im Bild.
756 008 und 009 mit Pn 51300 Haniska pri Košiciach – Stožok bei Hrhov.


Da das Wetter nun auch auf der anderen Seite des Passes besser war, entschloss ich mich nochmals nach Jovice zu wechseln. Einmal mehr hatte ich an der bekannten Brücke jedoch mit den Wolken zu kämpfen. So kam RR 918 nur im Halblicht. Noch weniger Licht gab es anschliessend bei den beiden leerfahrenden 751 129 und 206, die ich am Morgen noch mit Licht und Zug erwischt hatte.
757 010 mit RR 918 bei Jovice.


Etwas enttäuscht, dass es an diesem Nachmittag wieder nicht mit Sonnenbildern in Jovice geklappt hatte, ging es danach zurück ins bekannte Hotel in Moldava nad Bodvou.

Freitag, 14. Oktober 2022, Moldava nad Bodvou – Košice
Die Geschichte dieses Tages ist schnell erzählt. Das Wetter zeigte sich leider nicht von der besten Seite. Ich war am Morgen deshalb nicht motiviert früh aufzustehen. Als ich mich gegen zehn Uhr bei Dvorníky-Zádiel aufstellte, kam statt dem erhofften Kalkzug die leerfahrende 742 193 im Nichtlicht. Das mit dem Nichtlicht galt dabei auch für die andere Seite des Passes. So fanden auch die Zugfahrten bei Vidová ohne Licht statt. Da an dieser Stelle die leerfahrende 751 123 an mir vorbeibrummte, hatte ich Hoffnung, dass am diesen Tag der Mn 82230 Dobšiná – Plešivec verkehren würde. Die Fahrt nach Dobšiná verriet jedoch, dass dem nicht so war. Ohne Sonnenbild ging es Nachmittag nochmals nach Jovice, wobei auch RR 918 im Nichtlicht kam. Etwas entnervt machte ich mich deshalb auf den Weg nach Košice. Dort hatte ich mir nochmals ein Zimmer in der Penzion Slovakia reserviert. Nach erneut sehr guten Essen, gab es danach noch Live-Eishockey aus der Heimat, welches ich auf einem tschechischen Sportsender verfolgen konnte. Als Entschädigung für den erfolglosen Tag, gewann dort wenigstens das richtige Team.

Samstag, 15. Oktober 2022, Košice – Humenné
Da das Wetter auch an diesem Morgen nicht zu gefallen wusste, hatte ich erneut Mühe aus den Federn zu kommen. So verliess ich das Hotel erst gegen neun und suchte erst einmal die Pioniereisenbahn von Košice auf. Da die rund vier Kilometer lange Strecke grösstenteils im Wald verläuft, war es auf Grund des trüben Wetters gar nicht so einfach Stellen zu finden. So landete ich bei der Stellensuche am Bahnübergang kurz vor der Endstation Alpinka. Da die Autos gleich hinter dem Zug über den Bahnübergang fahren wollten, musste ich schnell feststellen, dass das Bild für die Tonne war. Da das Wetter noch immer nicht überzeugte, war dies jedoch nicht so schlimm. Ich ging nun zur Station Alpinka und schaute mit an, was da allerlei Lustiges herumstand. Dazu gehörte auch die Ge 4/4 126 der Langenthal-Melchnau-Bahn (heute asm). «Ja man kann Loks auch einer Pionier-/Museumsbahn in der Slowakei schenken, anstatt sie zu entsorgen», dachte ich mir beim etwas skurrilen Anblick dieser Sockellok.
Die Ge 4/4 126 hat früher Rollböcke vom Bahnhof Langenthal nach Melchnau gefahren. Heute steht sie als EU45.001 im Wald von Alpinka auf dem Sockel.


Noch etwas abgedrehter war die Haltestelle für die Kindereisenbahn, die aus einem Brillenkasten zusammengeschweisst war. Das «Häuschen» zeigte, dass diese Bahn ganz schön viel Kreativität hatte. Dies zeigte sich auch beim mitgeführten Personenwagen. Dieser war mir sofort als ehemaliger Schweizer Wagen ins Auge gefallen. Konkret handelt es sich um einen ehemaligen Steuerwagen der AOMC, den man nachträglich mit offenen Plattformen historisiert und mit einem Kohleofen ausgerüstet hat.
TU29 2004 hat in Alpinka umgesetzt und wartet auf die Rückfahrt.


Am Zug hing die TU29 2004, es versteht sich von selbst, dass auch an dieser Lok gebastelt wurde. Stand sie doch nach ihrer Ablieferung noch auf Normalspurgleisen. Wie die Lok urpsrünglich aussah, zeigte eine weiteres Exponat in Alpinka.
Eine Schwesterlok der TU29 befindet sich in Alpinka auf dem Sockel, sie hat noch immer Normalspurradsätze.


Da das Begutachten des skurilen Bahnhofes von Alpinka einige Zeit in Anspruch nahm, war es schon bald Zeit für die Rückfahrt des Zuges. Noch einmal stellte ich mich beim Bahnübergang auf, wobei es diesmal (von der Strasse aus) besser funktionierte.
Die TU29 fährt mit ihrem ehemaligen AOMC-Wagen wieder zurück nach Čermeľ.


Zufrieden mit diesem Intermezzo verzog ich mich nun in Richtung Humenné. Dabei nahm ich beruhigt zu Kenntnis, dass das Wetter langsam wieder besser wurde. Ich fuhr deshalb gleich weiter nach Medzilaborce. Auf dem Weg an die polnische Grenze konnte die eine oder andere Stelle gesichtet werden. Kaum im Ort angekommen, wurde ich von der lokalen Polizei aufgehalten. Der nette Herr sprach mich auf slowakisch an und ich entgegnete, dass ich nur Deutsch oder Englisch verstehe. Fragend wanderte der Blick des Polizisten zu seinem Kollegen. «Verstehst du Deutsch oder Englisch?», schien er zu fragen. Da auch der Kollege nur Slowakisch und vielleicht noch Polnisch (die Grenze ist nicht weit) verstand, waren die beiden Herren ratlos. «Lass uns einfach mal die Papiere kontrollieren!», kam dem ersten eine Idee. So zeigte ich den Herren alle Ausweise, ehe sie mich freundlich aus dieser Kontrolle entliessen. Weil ich wissen wollte, ob die Triebwagen nach Polen weiterfahren, machte ich einen Abstecher zum zweiten Bahnhof des Ortes, weil ich wissen wollte. Wie sich herausstellte, wenden die Züge aber am Haltepunkt Medzilaborce Mesto. Ich ging also wieder zurück zum Hauptbahnhof, um dort den Triebwagen abzulichten, der während meiner letzten Vorbeifahrt dastand. Wieder wurde ich natürlich von den beiden Herren in Uniform empfangen. Als sie den Touristen, mit den komischen Sprachkenntnissen im Auto erspähten, winkten sie mich jedoch durch. Ich wollte aber gar nicht durchfahren, weshalb ich ihnen erst einmal verklickern musste, dass ich nun ein Foto machen wollte. Kaum auf dem Bahnsteig, musste ich jedoch feststellen, dass ich die netten Herren umsonst verwirrt hatte, war der Zug doch bereits abgefahren. Verärgert darüber, dass ich den Fahrplan nicht genauer konsultiert hatte, fuhr ich dem Zug nun hinterher. Dabei gelang es mir den 861er bei Hankovce aufzuholen. Obwohl ich danach keine Mühe hatte den Zug nochmals zu überholen wurde es aus weiteren Bildern nichts, dies weil die Strecke nun zumeist achsig zur Sonne war.
861 014 als Os 8920 fährt in den Haltepunkt von Hankovce ein.


Da der 861 in Humenné Anschluss an den REx nach Kosice machte, fuhr ich weiter nach Michalovce, wo ich den Zug im Bahnhof erlegte.
757 004 mit REx 1914 (Humenné – Košice) in Michalovce.


Auf Grund der flachen Landschaft und des wechselhaften Wetters, entschied ich mich für den Gegenzug in Michalovce zu belieben. So wurde auch REx 1907 im Bahnhof mit dem kommunistischen shabby chic festgehalten.
757 002 mit REx 1907 (Košice – Humenné) in Michalovce.


Es versteht sich von selbst, dass ich nach der Rückkehr nach Humenné und dem Nachtessen noch einmal zum Bahnhof bin um den langen Nachtzug mit den zwei Brillen festzuhalten. Wie ich jedoch feststellen musste, war die Lichtsituation im Bahnhof zu schlecht, um wirklich gute Bilder von diesem imposanten Zug zu machen.

Sonntag, 16. Oktober 2022, Humenné – Banská Bystrica
Der Tag sollte relativ früh beginnen. Ich hatte Hoffnungen, dass der EN aus Bratislava am Morgen früh vielleicht im Licht kam. Da es aber noch etwas Schmodder am Horizont hatte, drehte ich mich nochmals im Bett und startet um kurz nach acht an einem Bahnübergang am Ortseingang von Hummené. Hier wurde erst einmal REx 1901 aus Košice festgehalten.
757 004 mit Rex 1901 aus Košice erreicht in Kürze Humenné.


Weiter ging es mit der Stellensuche für den Gegenzug. Da ich bis kurz vor Michalovce nichts fand, stand ich alsbald wieder am bekannten Bahnübergang. Hier wurde ich erst einmal von 861 004 überrascht. Dieser kam gerade aus Prešov.
Os 9111 Prešov – Humenné wird an diesem Morgen von 861 004 geführt.


Es dauerte rund 20 Minuten, da folgte der eigentlich erwartete EN 443 aus Prag. Etwas schade war dabei, dass die Schlafwagen am Ende des Zuges hingen.
757 022 mit EN 443 Prag – Košice – Humenné kurz vor dem Endbahnhof in Humenné.

Nach diesen Bildern führ ich Os 8912 aus Medzilaborce entgegen, wobei ich ihn kurz vor Humenné noch zwei Mal erlegen konnte.
861 015 mit Os 8912 zwischen Ľubiša und Udavské...


... und kurz vor Humenné.


Nach einem Einkaufsstopp mit Mittagsessen wurde der Os 8916 (ebenfalls aus Medzilaborce) auf der grossen Brücke in der Stadt Humenné erlegt.
861 022 hat gerade den Haltepunkt Humenné mesto verlassen. Anders als man vermuten könnte, handelt es sich hier nicht um eine Doppelspur. Das Gleis links führt nach Medzilaborce, währenddem die rechte Strecke nach Stakčín führt.


Zufrieden mit dem Morgen ging es nun weiter in Richtung Prešov, genauer gesagt nach Hanušovce nad Topľou. In diesem wenig bekannten Ort befindet sich ein imposanter Talübergang. Das Problem ist jedoch, dass auf der Strecke Humenné – Prešov nur kurze 861 fahren, die auf dieser Brücke untergehen. Einzige Ausnahme bildet der Ex 17630 «Slowakia», der Touristen von Humenné direkt via Prešov und nicht via Košice nach Bratislava bringt. Da es sich bei diesem Express um einen Urlauberzug handelt, fährt er jedoch nur einmal pro Woche. Schnell war mir damit klar, dass ich auf dieser Tour genau eine Chance hatte das Viadukt in Hanušovce nad Topľou brauchbar umzusetzen. Ihr könnt euch vorstellen, dass mein Blick ein paar Mal bange nach oben ging, als sich dort Wolken vor der Sonne breit machten. Für einmal hatte ich jedoch Glück und dieser eine Schuss gelang wunschgemäss.
757 022 befährt mit Ex 17630 «Slovakia» (Humenné – Bratislava) den grossen Talübergang bei Hanušovce nad Topľou.


Mit einem grossen Grinsen im Gesicht ging es nach diesem Volltreffer weiter zum kleinen Bruder des grossen Talüberganges. Etwas weiter in Richtung Prešov gibt es nämlich gleich nochmals einen schönen Viadukt. Dabei hatte ich allerdings nicht sehr grosse Hoffnung, dass ich diesen Talübergang noch umsetzen konnte. Schliesslich hatten die Wolken nach der Durchfahrt des Slovakia stark zugenommen. Sozusagen mit dem Glück des Tüchtigen gelang es mir dann aber doch noch 861 002 auf diesem kleineren Talübergang zu spotten.
861 002 als Os 9124 auf den etwas kleineren Talübergang bei Hanušovce nad Topľou.


Sehr zufrieden mit diesem Tag in Humenné machte ich mich im Anschluss an die Reise über die hohe Tatra hinunter nach Banská Bystrica. Dort verbrachte ich die Nacht in der netten Penzion Grand.

Montag, 17. Oktober 2022, Banská Bystrica – Prievidza
Der Entscheid nach Banská Bystrica zu wechseln kam dadurch zu Stande, dass die Nahgüterzüge in der Region von Humenné zu einer Zeit fuhren, in der das Licht nicht sehr passend war. Da die Nahgüter in der Umgebung von Plešivec oft gar nicht fuhren, hatte ich zudem nur wenig Motivation etwas nachzurennen, was dann doch nicht kam. Viel mehr erhoffte ich mir nochmals ein Bild des Ecocell-Zuges zu machen. Da dieser erst am Nachmittag angesagt war, gab es am Morgen ein Kontrastprogramm rund um Banská Bystrica. Dabei hatte Sledovani auch noch die schöne 754 034 auf dem REx 1781 nach Margecany angekündigt. Da ich kurz nach Sonnenaufgang mit einer Stelle an der Strecke aus Horná Štubňa beginnen wollte, ging es auch an diesem Morgen wieder früh aus den Federn. Dabei musste ich jedoch feststellen, dass ich an der Stelle kein Licht hatte. So ging es unverrichteter Dinge nach Slovenská Ľupča, wo ich bei der bekannten Schlossstelle auf die 754 034 mit REx 1781 wartete.
Die im Retrolack gehaltene 754 034 führte an diesem Tag den REx 1781 (Banská Bystrica – Margecany). Aufgenommen bei der Schlossstelle von Slovenská Ľupča.


Etwa eine halbe Stunde nach dem REx folgte Os nach Banská Bystrica.
861 034 fährt Osobny Vlak von Brezno nach Banská Bystrica.


Da die Strecke nach Margecany nun keinen spannenden Verkehr mehr bot, wechselte ich wieder an die Passstrecke nach Vrutky. Dabei fuhr ich die Waldstelle bei Čremošné an, musste aber feststellen, dass die Stelle um diese Jahreszeit nicht umzusetzen war. Ohne Bild ging es deshalb wieder über den Pass nach Horný Harmanec. Dabei fragte ich mich, wieso es von der Hauptstrasse keine Verbindung zum Bahnhof gab, lag dieser doch keine hundert Meter neben der Strasse. Vorort angekommen wurde mir klar, dass die fehlende Strasse fehlte, weil der Bahnhof rund 100 Meter höher lag. Da der Zug nun drückte, quälte ich mich den Abhang hoch. Kaum angekommen, fuhr der Zug von hinten durch. Er stellte sich an die Ausfahrt und wartete auf den Gegenzug, den ich im fotogenen Bahnhof festhielt.
757 005 mit R 949 bei der Durchfahrt in Horný Harmanec. In der ferne ist noch der letzte Wagen des Gegenzuges, der an der Ausfahrt wartet zu erkennen.


Nach einem mühsamen Abstieg an die Hauptstrasse ging es im Anschluss nach Turčianske Teplice, wo ich einmal mehr auf den Ecocell-Zug warten wollte. Bevor dieser jedoch kam, spielte ich mit dem Tele rum und hielt R 951 mit 757 009 fest.
757 009 durch fährt mit R951 die Ebene oberhalb von Turčianske Teplice.


Wie sich zeigte sollte an diesem Nachmittag weder der Ecocell- noch ein Nahgüterzug fahren. Dies war insgesamt etwas enttäuschend, denn laut Sledovani war seit meiner letzten Sichtung sechs Tage zuvor nie mehr ein Ecocell-Zug gefahren. Unverrichteter Dinge blieb mir nur mehr die Stelle bei Horná Štubňa obec. Hier kam nach etwas warten die 757 009 ums Eck.
757 009 hat mit ihrem R 952 sogleich den Abzweiger bei Horná Štubňa erreicht.


Da der Abend noch jung war, ging es im Anschluss noch nach Nováky, wo ich zwei Bardtokas beim Rangieren zuschaute. Gute Bilder gab die Lichtsituation jedoch nicht mehr her.

Dienstag, 18. Oktober 2022, Prievidza – Bratislava – Wien – Freienbach
Etwas ernüchtert, dass die Güterzüge in den letzten Tagen öfters Ausfall hatten, ging ich an diesem Morgen ohne grosse Erwartungen nach Nováky. Zu meinem Erstaunen stand dort jedoch ein langer Güterzug mit zwei Bardotkas. Die Frage nach der Abfahrtszeit beantwortete man mir mit ca. neun Uhr. Pünktlich um diese Zeit kam dann auch Bewegung in den Bahnhof, so waren mehrere Bahnarbeiter damit beschäftigt die zahlreichen Weichen von Hand zu stellen. Dass war irgendwie ziemlich grotesk, dass es im 21. Jahrhundert in Europa noch Bahnhöfe mit hohem Rangieraufkommen ohne zentrales Stellwerk gibt. Nichts desto trotz machte genau diese Situation den Charme des Bahnhofs von Nováky aus.
751 075 und 035 rollen aus dem Bahnhof von Nováky.


Kaum war der Zug aus dem Bahnhof gerollt, war ich auch schon wieder auf Achse. Es ging an eine Stelle kurz vor Handlová. Hier musste ich einige Minuten warten, ehe die beiden Bardotkas unter Volllast den Berg hochgetuckert kamen. Dies war ein Schmaus für Augen und Ohren.
Die beiden 751 auf der Bergfahrt in Richtung Handlova.


Zufrieden mit dem letzten Güterzugbild der Tour machte ich auf den Weg in Richtung Bratislava. Dabei gab es noch eine Stelle bei Jelšovce, die ich mir genehmigen wollte. Diese war landschaftlich keine Burner, wies jedoch Formsignale auf. Auf dem Weg zur Stelle stolperte ich über einen 861, wobei ich mich fragte, was das für ein Zug war. An der Stelle stellte sich dann heraus, dass es der REx nach Bratislava war. Der Triebwagen pendelte an diesem Tag auf dem Anschnitt zwischen Prievidza und Zbehy. Weil auch der nächste REx ein 861er war, konnte ich an dieser Stelle neben den Regio-Triebwagen nur mehr eine Doppelbüchs des Typs 813 festhalten.

861 027 fuhr vor wenigen Minuten unfotografiert als REx 1716 an der Stelle in Jelšovce vorbei. In Zbehy stiegen die Passagiere dann auf den lokbespannten Zug um, während unser 861 027 den Gegenzug übernahm und nun nochmals an der Stelle vorbeikommt.


861 011 kommt derweil als Osobny Vlak aus Nitra.


Sein Gegenzug wird mit 813 014 gefahren.


Etwas enttäuscht, dass es an dieser Stelle nicht mehr mit einer Brille geklappt hatte, ging es danach zurück nach Bratislava. Dort wurde das Auto abgegeben, ehe es mit dem Bus nach
Bratislava hlavná stanica ging. Im Hauptbahnhof gab es zum Abschluss noch ein kleines Gruppenfoto mit einer PSZ Brille. Ebenfalls auf dem Bild ist der REX, der mich zurück nach Wien brachte, wo ich schliesslich den NJ in die Heimat bestieg.
Gruppenbild mit 468 002 Prvá Slovenská Zeleznièná der Prvá Slovenská Zeleznièná in Bratislava hlavná stanica.