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Türkei im Herbst 22 - Teil 9/9

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12. November 2022 / Afyon – Ankara
Wir hatten noch etwas Strecke vor uns heute früh, um da hin zu kommen wo wir hin wollten. Wir kümmerten uns gestern Abend nur noch um die erste Stelle und die ersten Züge. Also wann wollen wir wo sein. Dies erforderte eine Abfahrt um 06:30 Uhr. Es war noch zappenduster als wir losfuhren. Die Nacht war noch nicht vorbei, dafür war noch überhaupt nichts los auf den Strassen.
Über die D260, die Hauptstrasse von Afyon in Richtung Ankara, kamen wir sehr flott voran, immer nach Nordosten. Die Sonne ging gut eine Stunde nach der Abfahrt erst auf. Und dann blickten wir auf blauen Himmel zu unserer rechten und Wolken zu unserer linken.
Die Wettergrenze hat sich in der Nacht etwas nach Osten verschoben, aber es sollte gerade so reichen? Um 8 Uhr tankten wir noch einmal voll und besorgten Vorräte für den Tag. Wir sind wieder weit weg von allem und ob es in den Dörfern Möglichkeiten zum einkaufen gibt? Man muss es nicht ausprobiert haben ;).
Wir zielten direkt auf Yunusemre zu. Das ist der grösste Ort im spannenden Abschnitt der NBS und er ist über Asphalt zu erreichen. Aber nicht nur die NBS führt da oben durch die Hügel, auch die Bestandsstrecke schlängelt sich durch die steppenartige Landschaft. Wir hatten aber etwas die Vermutung, dass nicht viel geht an den alten Gleisen – denn ganz Busch- und Baumlos ist die Steppe dann doch nicht.
Die NBS ist noch nicht alt und wie in Spanien gibt es die meisten Baustellenwege noch, die immer direkt der NBS folgen. So erreicht man auch im hügeligen Abschnitt eigentlich jeden beliebigen Punkt an der Strecke. Ab und an war nach dem Luftbild nicht ganz klar wie man fahren muss um über Einschnitte zu kommen, aber die Fahrspuren sahen alle ganz gut aus. Das war jetzt natürlich erst zu Beweisen ;).
Von der Autobahn bis zur Strecke braucht man in diesem Bereich gute 20min. Die Autobahn führt südlich der ganzen Berge an deren Rand vorbei. Bei der Eisenbahn hat man abgekürzt, zu unserem Glück. Und wenn man über die Strasse zu dem Tal kommt ist es phantastisch! Man fährt über eine leicht hügelige Ebene und plötzlich eröffnet sich das Porsuktal vor den Scheiben. Tief und Steil geht es in das Tal hinab. Und schon von oben sieht man die NBS prominent wie eine Linie durchs Tal gehen. Und die Bestandsstrecke wie sich dem Fluss entlang windet. Und auf diesen Gleisen sahen wir gerade noch einen Zug nach Osten entschwinden. Hm.
Wir fuhren vor Yunusemre rechts auf den NBS-Weg und folgen dieser einige Kilometer bis wir waren wo wir wollten. Auf einem Aussichtsberg südlich der NBS. Der Hügel liegt sanft in der Landschaft und hat dann eine scharfe Kante zur Bahn hin. Und da oben an diese Kante führt ein Weg. Perfekt oder?! :-). Wir kämpften uns da hinauf, die Faulheit siegte, vermutlich wäre man zu Fuss direkt rauf schneller als mit dem Auto hintenrum. Und auf dem Weg hinauf knallte die Sonne exakt ins Gesicht knapp über dem Horizont. Das war auch besser so, denn hätte man gesehen was für einen Weg man da fährt hätte Gubi vermutlich nicht weiter gemacht. Das wir uns da keinen Reifen aufgeschlitzt haben auf dem groben losen Fels war mehr Glück als Verstand ;).
Wir bogen dann oben links weg um auf den Ausblick an der Kante zu kommen .. und sahen dabei den nächsten Güterzug auf der Bestandsstrecke in unsere Richtung fahren. Wir waren noch zu weit weg, der Versuch ein Foto zu machen scheiterte an der Geländeform. Es hat kaum eine Minute gefehlt um am richtigen Ort zu sein.
An der Kante vorne machen wir es uns dann «gemütlich». So gut das ging in der Kälte. Mit der Sonne war es aber ganz aushaltbar, und es würde ja nur noch wärmer.
Wir befinden uns ungefähr in der Mitte zwischen Eskişehir und Polati, wo die Züge der NBS jeweils (meist) anhalten. Wir errechneten uns mal einen Fahrplan für den Tag und hatten so eine Übersicht wann ungefähr ein Zug zu erwarten ist. Die Schätzung war sehr grob … und lag zwischen -10min und +30min im Rahmen. Da dürfte vor allem etwas Verspätung dabei gewesen sein ;). Aber wir hatten immerhin eine Idee um nichts zu verpassen.
Als wir dann da oben so stehen erwarteten wir den ersten Zug für uns. Ein Zug nach Istanbul. Ich sorgte mich schon, denn wenn die Züge mit 300km/h vorbeibrausen halte ich gerne mal in die Masten rein. Aber nichts … direkt unter uns scheint eine Langsamfahrstelle zu sein. Der Zug bremste auf etwa 20km/h ab und beschleunigte dann wieder. Guter Ort dafür, so verschiesst man sich ;).

177- Wir stehen auf einem Fotohügel zwischen Yunusemre und Ahur und blicken auf die NBS und auch auf die Bestandsstrecke. Der erste Zug heute war ein Velaro, 81101 Ankara - Eskişehir um genau zu sein.


Wollten wir da oben noch mehr? Eigentlich nicht, ausserdem war der nächste Zug in unserer Berechnung 20min entfernt. Genug Zeit zum unten an die nächste Stelle zu stehen. Wir gondelten also den Weg wieder runter (was ja immer einfacher als rauf geht) und zogen dann über die Strasse wieder vor. Auf halbem Weg sahen wir auf der Bestandsstrecke den nächsten Güterzug nach Osten rollen. Langsam war der nicht, aber ich hätte da schon gerne ein Bild. Gubi tat sich etwas schwer mit wenden (er glaube wohl nicht daran, dass es ein Bild geben würde) und dann brausten wir dem Zug hinterher und bald schon davon. Weit mussten wir nicht, schon an der Einfahrt von Ahur konnte man gut stehen. Aus dem Auto und *klackklack* - unsere Staubfahne vom Dreckweg hat sich auch noch ins Bild gemogelt.

178- An der Einfahrt von Ahur ein Güterzug. Ein Güterzug mit E-Loks – ja gibt’s denn sowas! E68 052 führt diese Doppeltraktion an, der Zug ist unterwegs nach Osten.


Ja heisa, hier ist ja etwas los! Der dritte Güterzug nach Osten innerhalb von weniger als einer Stunde. Glaubt man nicht, wenn man es nicht selber gesehen hätte.
Jetzt hatten wir zwar einen Zug auf der NBS verdaddelt wegen dem Bild, aber da kommt gleich wieder einer. Jetzt fuhren wir nach vorne näher an Yunusemre ran und postierten uns auf einem Hügel. Wir waren für die Stellen heute früh immer etwas spät dran, auch für diese hier. Die Sonne ist um 10 Uhr schon verdammt weit im Süden.

179- Kurz hinter Yunusemre bremst dieser CAFCAF in die Langsamfahrstelle hinein. Es ist 81002 Istanbul – Ankara.


Eine halbe Stunde blieb uns um am nächsten Platz zu stehen. Wir fuhren auf Höhe Yunusemre mal an die NBS ran und kämpften uns irgendwie über die Baupisten hinter der NBS. Das ginge auch einfacher … aber wer will schon einfacher. Am Schluss standen wir direkt am Ortsrand und blickten auf die NBS. Ein herrlicher Blick!

180- Im Hintergrund sehen wir Yunusemre, auch die Bestandsstrecke ist zu erkennen. Im Bild ist Velaro 80 110 als 81302 Istanbul – Konya.

181- Und auch ein Nachschuss auf den Zug gab es.


10min zum wechseln sollten reichen? Wir rollten einfach den Weg weiter und landeten in Adahisar, ein Ort weiter westlich. Und da klappte dann auch gleich der nächste Velaro in einem hübschen Ensemble mit Ort und Herbst. Wir fuhren dann einfach gleich wieder weiter auf den nächsten Einschnitt, den man oben im Bild schon sieht. Zum Glück war das so nah, denn als wir gerade oben angelangt sind blitzte uns auf der Bestandsstrecke wieder ein Ostfahrer an. Und man konnte, zum ersten mal eigentlich überhaupt heute, einfach auch ohne Kompromisse direkt von der NBS Stelle auf die ABS fotografieren. Es war Eurodual HB 83 501 von Körfez Ulaştırma mit den Kesseln. Das war eine besonders freudige Überraschung! Der CAFCAF auf der NBS kam dann 4min später auch ungefähr zur errechneten Zeit.

182- Nächstes Bild von einem Velaro. Die Moschee gehört zu Adahisar. Velaro 80 111 ist als 81009 Ankara – Istanbul unterwegs.

183- Nur einen Einschnitt weiter überraschte uns exakt zum richtigen Zeitpunkt die Eurodual HB 83 501 mit ihren Kesseln.

184- Der CAFCAF auf der NBS kam dann auch nur 8min später wie bestellt. 81004 Istanbul – Ankara.


Das lief ja heute wie am Schnürchen. Für den Mittag planten wir einen Besuch um Ahur, da waren wir ja für den E-Lok Güterzug heute früh schonmal kurz. Auf dem Weg planten wir nur noch mit einem Zug auf der NBS. Um mal richtig nah dran zu stehen bot sich der Weg nach Ahur an. Und da könnte man dann auch mal gemütlich die ersten Vorräte vernichten. Hunger war da und Zeit zum Essen hatten wir bis jetzt eigentlich gar nicht.
Die Zeit fehlte dann auch an der Stelle, denn viel früher als erwartet CAFte es an der Stelle. Entweder war das ein stark verspäteter irgendwas oder eine Überführungsfahrt Im Fahrplan war aber nix drin um die Zeit. Züge hatten wir eigentlich alle gesehen?

185- CAF 65 012 als Leerzug östlich von Yunusemre. Schade hatte man für diese Leistung so ziemlich die dreckigste Komp. ausgegraben.


Dann konnten wir ja früher als vermutet als nach Ahur rüber. Der kleine Ort besteht aus ein paar Häusern entlang der «Hauptstrasse» (=Dreckweg). De Bahnhof ist prominent neben der Strasse und die NBS führt dahinter den Hügeln entlang. Das Einfahrsignal auf der Bestandsstrecke nach Osten war grün. Selbstblock gibt’s ja nicht … vielleicht … also kommt wieder etwas? Gut war die ausgeguckte Stelle für beide Strecken. Wir parkten am Ortsrand und stellten uns aufs Tunnelportal der Bestandsstrecke und hatten die NBS neben uns. Tatsächlich kam zwischen zwei YHT ein Güterzug, mit einer DE24 … hahahaha … also E-Loks … sind halt selten in dem Land.

186- Bei Ahur führt die NBS entlang der der Ortschaft. Wir stehen direkt an der Bestandsstrecke und schauen auf 81305 Konya – Istanbul.

187- Kurz darauf rollte DE24 190 mit einem kurzen Güterzug durch den Bahnhof nach Osten.

188- In der Hoffnung auf einen Velaro an der Stelle kam noch CAF als 81304 Istanbul – Karaman.


Habe ich erwähnt, dass mir die Velaro deutlich besser gefallen als die CAF? Falls nicht, jetzt. Deshalb warteten wir auf den Zug von Bild 188. Aus der Erinnerung, wir waren ja schon an Nachmittagen an der NBS vor einem Monat, gibt es aber sehr CAF lastige Zeiten. Und das sollte in der Erinnerung noch ein bisschen so weitergehen.
Bestandsstrecke: Nach dem 5 Güterzug nach Osten erwarteten wir mal etwas nach Westen. Vielleicht wird die Richtung mal gedreht und dann beginnt der Strom nach Westen? Wäre bei der eingleisigen Strecke ja ein durchdachtes Konzept. Mit dem im Hinterkopf – wir hatten nämlich eine Stelle wo wir am Nachmittag einen Westfahrer brauchten – fuhren wir aber erstmal weiter. Weiter nach Osten in Richtung Biçer. Da gib es eine grosse NBS Brücke, für die waren wir aber zu spät. Vorgelagert sollte aber auch etwas gehen, die Sonne drehte gerade rein.
Über einen noch schlechteren Weg, der auf der alten Trasse der Eisenbahn liegt (da hat man mal begradigt vor ein paar Jahrzehnten). Wir kamen gut da hinten hin und erklommen dann einen Hügel. Für die Bestandsstrecke war das nicht viel … also nicht für Westfahrer. Für Züge nach Osten dagegen sehr. Ob da aber noch ein sechster kommt?
Wir stellten uns einfach mal, auf die NBS konnte man sowieso gut blicken. Und gegen 13 Uhr steppt da der Bär. Je Richtung gibt es im eigentlichen ungefähren Stundentakt je einen zusätzlichen Zug. Und während wir auf die Züge auf der NBS knallten wurde unsere Vermutung wahr. Es kam jetzt ein Güterzug nach Westen …

189- Vor Biçer eröffnet 81013 Ankara – Istanbul den Verkehr auf der NBS.

190- Um 13 Uhr war es dann endlich auch wieder mal fertig mit den CAF. Ein Velaro kam als 81008 Istanbul – Ankara.


Und dann wieder ein Güterzug unter uns nach Westen. Mit dem Schub hatten wir nicht gerechnet, trotzdem waren die Kameras entsprechend vorbereitet, man weiss ja nie. Und tatsächlich, sogar eine E-Lok schob am nächsten Zug und ermöglichte das Bild.

191- E68 052 schiebt einen Zug mit Schüttgut bei Biçer nach Westen.


Damit waren wir zufrieden! Wir warteten noch die nächsten zwei Züge auf der NBS ab, die sollten sowieso gleich. Und dann wollten wir schon wieder wechseln. Für den nächsten Westfahrer unten an die Stelle die wir angepeilt haben für den Nachmittag.
Die Bahn schickte aber gleich den nächsten Güterzug nach Westen. Die folgen sich jetzt im 8min Abstand … soso. Ich versuchte mal zu stehen, wer weiss, vielleicht kommt ja eine Eurodual?

192- Der dritte Zug nach Westen in 20min, jetzt hat man die Richtung gedreht. Es zieht Eurodual 83 506.


Der hätte jetzt gerne eine Stunde später kommen können. Auf der NBS dauerte es dann 20min bis etwas geschah, dafür gleich aus beiden Richtungen. Wir standen dabei schon wieder weiter hinten in den bunten Büschen.

193- Velaro 80 117 fährt als 81108 Eskişehir – Ankara an uns vorbei. In der Gerade hinten ist gerade noch sein Gegenzug zu erkennen der nur 30 Sekunden vorher bei uns war. Da sind die Züge flott unterwegs!


Wir hatten es gesehen an der Stelle und hatten unseren Fotohügel von der Früh im Auge. Da könnte man jetzt prima in die Gegenrichtung fotografieren. Die NBS wäre in Ordnung, auf der Bestandsstrecke wäre das sehr toll. Und bei dem vielen Güterverkehr konnte man ja durchaus auf einen Zug hoffen?
Wir waren gerade unten am Gleis als in der Ferne ein Zug zu hören war. Der nächste Westfahrer … dank Dieseltraktion kündigte der sich schon 2min vor dem auftauchen an. Da wir gerade standen machten wir noch kurz ein Foto.

194- DE33 025 fährt mit dem nächsten Güterzug nach Westen.


Auch der hätte eine Stunde später kommen dürfen. Das war jetzt doch schon Zug 4 nach Westen, ob da noch mehr im Schattenbahnhof steht und kommen könnte? Die Hoffnung stirbt zuletzt sagt der Optimist.
Wir holperten wieder nach Westen zu unserem Fotohügel. Diesmal nutzten wir aber die Füsse um da hinauf zu kommen. Wie geschrieben ginge das sowieso schneller (was stimmt) und die Gefahr von einem Plattfuss am Auto wurde dadurch auf 0 reduziert. Der Aufstieg war zwar anstrengender als vermutet, aber am Schluss standen wir ganz oben und blickten hinunter.

195- Ein Velaro als 81309 Konya - Istanbul eröffnete die Fotosession auf dem Hügel am Nachmittag.

196- Keine 2min später dann der Güterzug von hinten, der hat sich mit seiner E-Lok unbemerkt angeschlichen. Wir blicken durch die Felsen auf die Bestandsstrecke die gleich mit einer Brücke die NBS überqueren wird.

197- Wir hatten ja nicht damit gerechnet, aber der Zug hatte tatsächlich eine Schublok hinten dran. Eine DE24 mit der wir die gewünschte Stelle schon wieder erledigt hatten.


Hatten wir Glück oder hatten wir Glück? Die einzigen beiden Güterzüge mit Schub heute waren genau jene die wir brauchten. Unsere Stimmung war in dem Moment einfach hervorragend!
Ein Zug auf der NBS machten wir noch und dann mussten wir schon den ersten Reserveplan auspacken. Wir hatten irgendwie damit gerechnet den Sonnenuntergang an der Stelle zu erleben, ohne einen Güterzug zu sehen. Weiter westlich bei Adihisar hatten wir für den Nachmittag noch etwas im Kopf. Bild 183 ist da am anderen Ende der Geraden.
Der Verkehr auf der NBS nimmt nach dem Hoch um 14 Uhr leider ab. Es war 15 Uhr und es blieben uns nur noch zwei Züge im Licht heute. Auf die könnte man etwas zielen, den Rest wollten wir an der Bestandsstrecke stehen. Der Plan hörte sich hervorragend an.
Als wir am Bahnhof von Yunusemre vorbei fuhren stand das plötzlich eine Lok bei den Wagen. Im Bahnhof wird diese rote Erde verladen, das hatten wir schon gesehen. Die Lok war aber neu. Sie stand am Westende der Wagen und würde wohl irgendwann in Richtung Eskişehir ausfahren. Das machte unseren Plan ja noch besser … wenn er nicht in einem dummen Moment kommt.
Die Stellen für die NBS fanden wir sofort, das war herrlich! Jene für die Bestandsstrecke war ganz in Ordnung. Aber nichts kam in der Zeit. Als dann die Uhr für die NBS drückte wechselten wir die Stelle und standen in der Abendsonne am Gleis für die letzten beiden Züge im Licht. Es war fast klar; genau dann rollte der Diesel welcher vorhin im Bahnhof Yunusemre stand vorbei, unfotografierbar.

198- Ein Velaro fährt als 81103 Ankara - Eskişehir bei Adihisar nach Westen voll in die Sonne.

199- 10min später war es Zeit für den Gegenzug. 81306 Istanbul – Konya wird mit Velaro 80 108 gefahren.


Es war 16 Uhr und wir hatten noch eine gute Stunde Licht. Auf der NBS wäre nix mehr zu wollen, also stellten wir uns einfach an die Bestandsstrecke. Und zwar etwas westlich von Süleymaniye. Das war nur 2km weiter westlich – da ist der Hügelzug durchquert und die Strecken gehen raus in die Ebene. Da hätten wir ewig Licht für einen Zug der eh nicht kommt ;). Die Bestandsstrecke dreht noch etwas rum, das man sogar beide Seiten irgendwie machen könnten.
Wir sassen dann auf einem Weg unterhalb der Strecke und schauten der Sonne zu wie sie langsam sank und sank und dann im Schmodder am Horizont dunkler wurde. Das war unser Startsignal. Dass dann 5min später noch ein Zug nach Westen gekommen ist, war dann etwas das Pech der Geduldigen. Aber konnten wir uns beschweren? Nein!
Wir hatten schon am Nachmittag in einer Pause ein Hotel für die Nacht gebucht. Und zwar in Ankara. So konnten wir uns, der Gedanke damals, alle Optionen offenhalten. Denn es stand immer noch etwas Auswahl im Raum. Man könnte östlich von Ankara etwas machen, oder nochmal hier ins Tal zurück. Auf der NBS hatten wir eigentlich gut abgeräumt in dem Abschnitt, das muss nicht nochmal sein. An der Bestandsstrecke hingen gäbe es noch einiges zu sehen. 12 Güterzüge hatten wir heute total gesehen (zwischen 9 und 17 Uhr, kein schlechter Wert). Wenn da morgen auch nur annähernd so viel los ist kann man mit etwas Geduld viel mitnehmen. Wir mussten uns aber noch nicht entscheiden, dies ist eigentlich erst morgen früh so weit ;). Eins war klar, für die Fahrt zum Flughafen übermorgen wäre die Gegend hier natürlich besser gelegen.
Ankara war aber gar nicht sooo weit weg, nicht ganz 2h. Wobei 30min davon jetzt gegurke zurück zur Hauptstrasse war. Um 19 Uhr, wie so oft irgendwie, erreichten wir das Hotel am Stadtrand von Ankara. Wir hätten gerne etwas weiter westlich übernachtet, in Polatlı zum Beispiel. Aber da gibt es einfach nichts. Ein Hotel kannte Google, aber mit eher übersichtlicher Bewertung. Die 30min mehr Weg nach Ankara zum Wyndham waren zu wenig, um Versuche zu starten so zum Urlaubsende.
Das Hotel liegt zwar am Stadtrand, aber schon mitten im Trouble. Ok, es war auch Samstag Abend, und die junge Türkei auf den Beinen. Eine Mall mit riesiger Restaurantmeile war auch direkt neben dem Hotel. Das half der Parkplatzsituation nicht … wir staubten aber noch einmaligem durchquere der Strasse einen Parkplatz direkt beim Hotel ab.
Frisch machen und dann hinein in die Fressmeile. Da gab es alles. Wir hatten Lust auf … Italienisch? Nein. Burger? Nein. Ein Stück Fleisch wäre toll. Und es gab sogar ein Steakhouse! Mit den Fleischstücken in der Auslage vor der offenen Küche. Es war voll, es war laut, es war herrlich! Das Bier schmeckte nach so einem Tag noch besser und das Fleisch war vorzüglich. Ebenso die Preise … aber man gönnt sich ja sonst nix ;). Wir legten uns gegen 22 Uhr ins Bett. Und hatten einen Plan für morgen – nämlich nochmal das Tal von Heute. Ob es auch so viele Güterzüge gibt?

13. November 2022 / Ankara – Bozüyük
Perfekt habe ich geschlafen. Das Aufstehen fiel leicht, denn wir freuten uns wie kleine Kinder auf den Tag. Gestern viel NBS gemacht, einige Güterzüge verpasst. Heute drehen wir, heute machen wir viele Güterzüge und verpassen deshalb wohl auf der NBS mal hier und da ein Zug. Aber was solls … ;).
Das Wydham hatte Frühstück für early birds, das passte, denn wir wollten um 7 Uhr schon los. Da war es nett um 06:30 schon einen Chai und ein Süssteilchen in die Mampfschublade zu schieben.
Die Dämmerung setzte gerade ein und als wir auf der Autobahn nach Westen fuhren kam dann die Sonne ganz langsam raus. Kurz vor Polatlı schien die Sonne schon mit ziemlich viel Kraft über die eisigen Felder. Da erinnerte ich mich an einen Nachtzug von Izmir nach Ankara. Den hatte ich mal im Fahrplan angeschaut für den Fall, dass wir in der Gegend etwas machen würden – und er wäre in Kürze ab Polati im Fahrplan. Eigentlich könnte man den mit ein paar Minuten Aufwand noch abstauben?
Wir eilten zu einer eiligst gefunden «Stelle» bei Karapinar, nur wenige Kilometer nördlich von Polati. Wir rechneten eigentlich schon damit den Zug gleich zu verpassen, was aber nicht geschah. Das Signal nach Norden war nämlich rot. Jenes nach Süden übrigens auch, so stellten wir uns entspannt in die Wiese. So entspannt es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt halt geht. Brrrr!
Nebst uns war die NBS und da rollte dann auch schon der erste Zug des Tages von Konya nach Ankara durch. Nur unser Nachtzug wollte nicht auftauchen. Wir wälzten etwas die Ideen und Fahrpläne. Dann wurde ich auf einen Bölgesel aufmerksam von Ankara nach Polatlı, um ziemlich genau 9 Uhr bei uns. Den könnte man ja noch abwarten? Etwas Baureihen Sammeln, auch wenn es vermutlich eine S-Bahn sein würde.
Und davor könnte man ja noch kurz rüber an die NBS, das sah in dem Bereich auch sehr machbar aus. Dazu müsste der Nachtzug aber bis 08:30 kommen, dann hätte man auf der NBS ein Zug und dann der Regio. Ein toller Plan! Und der Plan schien zu gelingen, denn das Signal nach Norden wurde grün. Das müsste dann ja der Nachtzug sein? Aber wie so oft, anstatt Personenverkehr den man erwartet kommt ein Güterzug.

200- DE24 249 mit einem Güterzug nach Norden bei Karapina. Eigentlich hätten wir ja den Nachtzug von Izmir erwartet, der hatte aber mehr Verspätung?


Zur NBS rüber? Nee, der Nachtzug kann ja trotzdem gleich noch kommen. Dazu konnten wir uns noch eine Kurve weiter nach Norden verschieben. Da hatte man auch Signalblick, und sobald der Regio von Norden dann grün bekommt wechseln wir zurück. So rauschte der Velaro auf der NBS neben uns vorbei ohne Bild. Das Signal wechselte und wir wechselten den kleinen Einschnitt. Der Regio war wie erwartet, ein S-Bahn Triebwagen aus Ankara.

201- Ein paar mal pro Tag fährt die S-Bahn von Ankara raus bis Polatlı. Es sind aber TCDD Regios, also Bölgesel. Dieser Zug heisst 22603 Ankara – Polatlı. Der Triebwagen wurde auf E23 013 getauft.


Wir warteten noch ganz schnell bis der Zug in Polatlı war. Vielleicht hat man den Nachtzug ja stehen lassen für ihn? In den gesetzten 5min, dann wäre das Signal auf grün, geschah aber nichts. Also schnell zurück ins warme Auto und ab nach Osten. Wir hatten schon wieder viel zu viel Zeit vertüdelt. WENN die Güterzüge so fahren wie gestern hätten wir von den 5 schon 2 verpasst. Aber es blieben ja noch drei ;).
Wir hatten dann mehr Bahnblick als wir vermuteten, sahen aber überhaupt nichts. Heute fuhren wir direkt nach Biçer. Diesen Ort erreicht man etwas schneller von der Autobahn aus, und eben mit mehr Bahnblick. Nach Biçer wollten wir wegen der «grossen» NBS Brücke. Also, für ein Bild, dann aber sofort an die Bestandsstrecke für Güterzüge. Das wäre alles ungefähr von einem Punkt her zu erreichen.
Gubi lotste uns oben an die Brücke. Ich war da weniger fan … für die Zukunft. Unten wäre man irgendwie schneller weg wenn man es eilig hat. Egal, wir ersparten uns so einen längeren Fussmarsch und standen dann nach einer abenteuerlichen Fahrt über irgendwelche Fahrspuren am Brückenkopf. Nicht nur wir waren da, auch Jäger waren in den Hügeln und kehrten gleich zu ihren Autos zurück.
In der Zeit kam dann auch der erste NBS Zug für uns heute. Es dauerte etwas länger als wir wollten … und wir sahen schon die ganze Zeit Güterzüge unter uns durchfahren. Denn direkt von unserer Stelle ging da nichts. Wir verpassten aber nichts.

202- Velaro 80 118 fährt als 81302 Istanbul - Konya bei Biçer an unseren Kameras vorbei. Direkt unter der Brücke erkennt man die Bestandsstrecke, um die wollten wir uns heute vor allem kümmern.


Die Jäger verschwanden, und wir auch. Also vom Brückenkopf. Gubi eilte an der Hügelflanke rüber um einen Blick auf die Bestandsstrecke für Ostfahrende Güterzüge zu erhaschen. Ich machte nicht ganz so schnell und blieb auf dem höchsten Punkt nochmal stehen für einen Zug auf der NBS. Wenn ein Güterzug kommen würde hätte ich vermutlich sogar genug Zeit zu Gubi zu wechseln. Die Züge würde man einige Minuten vorher schon sehen. Der erwartete Velaro (mit den Bildern von gestern wussten wir ja welcher Zug mit was gefahren wird) hatte aber ordentlich Verspätung. Mehr als 20min am Schluss, im Vergleich zu gestern. Musste der jetzt so spät sein?

203- Ein Velaro als 81009 Ankara - Instanbul war mit ca. +20 unterwegs. Eigentlich wollte ich an eine Stelle für Güterzüge …

204- Und der Nachschuss auf den Abschnitt hinter der Brücke


Und dann nahm ich meine Beine unter die Arme. Aber für gar nichts, denn kein Güterzug war zu sehen. Bei Gubi angekommen setzten wir uns auf dem Felsen in die Sonne und warteten. Und warteten … auf der NBS war gerade CAFCAF Zeit und ich erspare euch einige Bilder von Zügen. Denn folgendes Bild reicht als Beleg für die 3 CAF ;).

205- Beim warten auf Güterzüge, sehr erfolgreich wie man sieht, kam auf der NBS immer mal wieder etwas. Stellvertretend für 3x CAF hier 81304 Istanbul - Karaman mit ca. +15 im Bild.


Wir wollten uns ja jetzt nicht beschweren, aber gestern sind um die Zeit schon 5 Güterzüge nach Osten gefahren. Heute? Kein einziger?
Eine Stunde warteten wir noch, bis der 13 Uhr Velaro durch ist. So einen wollte ich noch auf der Brücke von dieser Position aus.

206- Auf Zug 81008 Istanbul - Ankara wollte ich noch warten an der Stelle. Der Velaro kam wie vermutet.

207- Und nochmal der Querschuss auf die Brücke.


Wie man auf dem letzten Bild sieht, wäre die Strecke unter der Brücke auch langsam im Licht. Nur hat man überall ein paar Bäume stehen gelassen. Gubi gefiel das überhaupt nicht. Ich hätte es jetzt nicht sooo schlimm gefunden. Er hatte aber in einem Punkt recht: Zwei Hügel weiter drüben hätte man beide Richtungen sehr gut im Licht, und nicht eine gar nicht mehr und die andere Stelle voller Kraut.
Also wechselten wir. Und das war deutlich mühsamer als vermutet. Wir erwarteten eigentlich ein Weg dem man folgen kann. Ein paar Täler müsste man umlaufen, aber so grundsätzlich. So war es aber überhaupt nicht. Als wir das realisierten ging es quer rüber direkt zum Zielhügel. Also steil runter ins Tal, wieder hinauf, und wieder hinunter. Und da wartete ich dann mal, ich war zwar nicht genau da wo ich hin wollte, aber ich wollte kurz ein Zug auf der NBS abwarten. Und ich musste Stachelkraut aus Hand und Unterarm zupfen. Beim Aufstieg habe ich mich auf die Nase gelegt und der Strauch an dem ich mich festhalten wollte hatte prima Abwehrstacheln bereit.

208- Immer noch an der Brücke: 81108 Eskişehir - Ankara wieder mit einem Velaro.


Und dann wechselte ich endlich zu Gubi rüber. Es war schon nach 13 Uhr. Wir standen jetzt vor allem mal für Züge nach Westen. Denn gestern hat um 13 Uhr dann der Verkehr nach Westen gestartet. Heute bestimmt auch?
Nööö, denn da drüben machten wir es uns gerade im Schatten gemütlich als sich vorne ein Güterzug ankündigte, nach Osten. Wir standen ganz in Ordnung, auch wenn es der schlechteste Standpunkt war für Ostfahrer heute. Egal, draufhalten!

209- E68 029 um kurz vor 14 Uhr als erster Güterzug des Tages. Er ist unterwegs in Richtung Ankara.


Der Zug war kaum aus dem Blickfeld verschwunden war hinten schon der nächste Güterzug zu sehen. Wieder mal lässt man den spärlichen Verkehr im Blockabstand fahren. Man erkannte Kesselwagen, also ist es sicher eine EuroDual. Gubi rannte deshalb weg und wollte einen Hügel weiter hinten besser stehen. Ich blieb auf dem Hügel. Ich grub mich ein und bereitete mich auf eine längere Standzeit vor. Denn ich wollte die EuroDual fotografieren und dann vom exakt selben Standpunkt noch ein Zug auf der NBS hinten. Eine Fotocomositión sollte das geben. Gubi meinte zu meinem Plan nur «glaubt dir eh niemand». Klar, muss ja aber auch nicht, man kann es ja ehrlich anschreiben das es Zeitoptimiert ist ;).
Die Eurodual kam näher und ich blickte durchs Tele für ein erstes Foto vor dem Einschnitt. Die Kamera klackte um 14:00:40. Was rauschte da eigentlich von hinten? Umgedreht und 2 Sekunden nach dem letzten Bild ein Velaro auf der NBS. Uuuuuuund: Nochmal 13 Sekunden später klackte die Kamera wieder. Die Eurodual war da wo ich sie haben wollte und hinten auf der NBS der Velaro. Ehm .. so kann man sich basteln sparen. Glaubt mir zwar auch kaum jemand, aber ich habe Beweise ;).

210- Die Uhr zeigt 14 Uhr und 40 Sekunden als die Eurodual auf uns zu rollte. Es ist HB83 506.

211- Nur 2 Sekunden später, um 14:00:42 das nächste Bild. Es ist ein Velaro als 81309 Konya - Istanbul.

212- Und wieder umgedreht, und um 14:00:57 das Bild mit beiden Zügen drauf. Glück muss man haben!

213- Bei Gubi, der einen Hügel weiter hinten stand, sah das ganze dann so aus.


Gubi stapfte zurück zu meinem Schattenplatz und grinste. Neeeeinneeein, das glaubt sowieso keiner ;). Das war ein sehr freudiger Moment. Glücksgefühle. Es klingt kindisch, aber es sind doch genau die Momente, die am Hobby dann so richtig Spass machen. Wir waren uns einig, auch wenn uns der Güterverkehr heute ein bisschen verarscht hat am Vormittag, der Tag war gut!
Was wir jetzt gerne hätten, wäre ein Güterzug nach Westen … dafür standen wir ja eigentlich jetzt. Und das geschah. In Biçer mussten die Züge gekreuzt haben. Die Züge, also die Körfez Ulaştırma Züge, denn so einer kam jetzt nach Westen.

214- Und gleich nochmal eine EuroDual. Diesmal ist es HB83 505.


Wäre hier jetzt ein Zug auf der NBS würde ich mich unglaubwürdig machen. Es war aber auch nichts unterwegs im Moment. Ein Zug hätte zwar Planzeit, der kam aber auch nach ein paar Minuten nicht. Wir hatten jetzt an der Stelle alles. Gubi zog es weg. Denn wenn wir noch etwas anderes machen wollen heute müssten wir langsam. Bis wir irgendwo sind wäre es eh schon fast 15 Uhr, und dann bleiben kaum 2 Stunden. Und dann muss auch erstmal etwas kommen.
Unser Parkplatz rächte sich uns jetzt, denn wir liefen da vorbei wo man auch hätte unter der Brücke parken können. Um dann hoch zu latschen und wieder über die Wege zurück zu hoppeln. Dabei verpassten wir auf der NBS bissle was, aber das störte nur weniger.
Wir fuhren gar nicht weit, gleich östlich von Biçer stellten wir uns an die Bestandsstrecke. Eine Ruine auf dem Hügel hatte eine Fahrspur und wir konnten fast da hin, wo wir stehen wollten. Wir kramten etwas an den Vorräten rum im Auto … denn wir waren vorher deutlich länger «Autofrei» als vermutet, so viel zu Essen hatten wir nicht dabei. Jetzt entsprechend Hunger.
Die NBS war neben uns, aber leider nur ein Einschnitt und nicht ein Tunnel, so kamen wir nicht rüber und schauten dem Velaro auf der NBS von uns aus zu.

215- Gleich östlich von Biçer stehen wir an der Altbaustrecke und warten auf Güterverkehr. Auf der NBS kam mal etwas …


Wir warteten bis 16 Uhr, dann wollten wir los. Es blieben uns noch 2 Züge auf der NBS bevor da Ruhe einkehrt. Und die wollten wir mitnehmen. Vor uns in der Ebene nördlich von İlören gibt es eine Brücke. Da könnte man auf beide Strecken blicken. Und genau so etwas wollten wir jetzt bis zum Sonnenuntergang.
Das bedeutete zwar wieder längere Holperpiste, aber ein letztes mal durften wir unser Hausfrauen SUV ja schon beanspruchen. Oben auf der Brücke machten wir dann beide Züge auf der NBS. Auf der Bestandsstrecke tat sich nichts …

216- Nördlich von İlören stehen wir wieder an der NBS. Velaro 108 (wieder mal der Drecksspatz) als 81019 Ankara – Istanbul.

217- Und 81014 Istanbul – Ankara in die andere Richtung. Velaro 115.


Es war jetzt 16:36, eine gute halbe Stunde bis Sonnenuntergang. Ein Güterzug wäre ja schon noch nett jetzt. Mit dem Tele blickten wir in die Ebene und sahen im nächsten Bahnhof auch wagen rumstehen, aber vermeintlich ohne Lok. Da wir also wohl auch verladen.
Plötzlich bewegte sich eine Linie über die Felder, oh ein Güterzug!

218- E68 029 auf rasanter Fahrt nach Westen. Der Standpunkt ist dieselbe Brücke wie bei den beiden oberen Bildern nördlich von İlören.


Das Bild: um 16:43 Uhr. Zurück am Auto der Blick auf die Strecke, da kommt ja schon der nächste hinterher. Der Zug mit Diesel war dann deutlich langsamer.

219- Der nächste Güterzug war gleich dahinter unterwegs. Es ist DE 24 291 mit Kisten nach Westen.


Wer beim oberen Bild genau schaut erkennt auch gleich wieder was. Wir liefen auf die Brücke um es zu sehen. Der nächste Güterzug nach Westen. Ja jetzt wollen sie es aber wissen! Zum Glück konnten wir uns nochmal etwas anders hinstellen … ;).

220- E68 057 kommt mit dem dritten Güterzug nach Westen.


Die Sonne sank jetzt rasant. Die 15min bis zum Licht-aus konnten wir ja noch warten. Und ja … also … was fehlte uns noch, eine DE33 zum Beispiel:

221- DE33 025 wollte auch noch nach Westen …


4 Güterzüge innerhalb von 25min. Verteilt doch die Züge bitte ein bisschen besser über den Tag. Da wäre uns mehr geholfen ;).
Trotz dieser 4 Züge, die noch auftauchten, war die Quote mit Güterzügen heute deutlich schlechter als gestern. War das jetzt gestern ein Ausreisser nach oben oder heute ein Ausreisser nach unten? Und überhaupt, wo gehen die Züge hin, wo kommen sie her? Denn an keiner Strecke hatten wir so viel Güterverkehr erlebt, weder westlich noch östlich von uns. Das wird uns ein Rätsel bleiben, denn wir haben keine Zeit uns länger darum zu kümmern. Die Heimat ruft.
Zum «Glück mussten wir weg», denn es kamen gerade ein paar Jungs mit ihren Schrottkarren die Spass an uns hatten und unbedingt Selfies machen wollten. Es waren keine schlechten, aber wir hatten irgendwie gerade nicht so Lust wieder 20min per Googletranslate zu Kommunizieren. So verabschiedeten wir uns als die Sonne am Horizont verschwand.
Vor auf die Autobahn und dann stetig nach Westen. Vorbei an Eskişehir bis nach Bozüyük. Das liegt noch vor den Bergen und ist über die Autobahn erschlossen. Da gibt es das Park Hotel am Stadtrand und da buchten wir uns rein heute Abend.
Wir hätten auch nach Bursa fahren können, aber das Ramada war voll (jenes von der ersten Nacht in diesem Urlaub). So nutzten wir halt das Parkhotel. Das ging alles geschmeidig. Zum Essen wollten wir nicht mehr weit, wir blieben gleich im Hotel. Das war eine vorzügliche Wahl, auch wenn das Restaurant etwas ungemütlich eingerichtet war. Und morgen dann nur noch zum Flughafen, um 12 Uhr geht der Flieger …


14. November 2022 / Bozüyük – Schweiz
Wieder um 7 Uhr mussten wir heute los. Bei einem Abflug um 12 und Boarding um 11 Uhr sollte man so spätestens um 10 Uhr am Flughafen sein. Und ein bisschen Strecke war es ja doch noch.
Wir trauten Google heute mal wieder. Wir fuhren nicht über die Autobahn um Bursa sondern quer, rüber auf dieselbe Autobahn. Aber Bursa bedeutet Umweg. Sprittechnisch waren wir etwas unglücklich dran, denn der Tank war fast leer bei der Abfahrt. So müssen wir halt zweimal Tanken. Das erste mal nördlich von Bozüyük bevor es in die Berge geht. Und der Tankwart war herzensgut. Er verkannte das wir etwas in Eile waren … schenkte einen Chai aus und putzte die Scheiben. Wir wehrten uns nicht … ;). Auch wenn die Uhr drückte.
Weil wir über Nebenstrassen fuhren hat Google viel zu viel Zeit gerechnet, wir holten die 10min Aufenthalt an der Tankstelle innerhalb der nächsten Stunde wieder komplett rein. Und das trotzdem das wir eher über die Strassen gleiteten als stressten – okok, das war auch der Polizei geschuldet die wir recht lange vor uns hatten.
Als die Autobahn erreicht war fehlten nur noch 30min bis zum Flughafen. Da holt man dann keine Zeit mehr auf ;).
Einmal tanken mussten wir noch, das taten wir auf der Autobahn direkt vor dem Abzweiger zum Flughafen. Und Polizei, genau … ich habe nie von der Polizei berichtet. Das liegt daran das im Westen der Türkei viel weniger stationäre Kontrollen vorhanden sind als im Osten. Also eigentlich gar keine … oder hatten wir mal? Nö. So wurden wir in diesem Urlaub niemals von der Polizei angehalten, ein guter Schnitt … der uns bei dieser Tankstelle noch versaut wurde. An der Einfahrt wurden wir doch noch kontrolliert. Wohoo! Und am Eingang zum Flughafengelände gleich nochmal. Das war auch wenig erstaunlich, nachdem was nur ein Tag zuvor in der Innenstadt von Istanbul passiert war.
Zum Glück flogen wir ab dem Gökcen Flughafen, sonst hätten wir ja noch früher aufstehen müssen. Die Mietwagenrückgabe war genau so einfach wie am letzten Flughafen. Es ist zwar nicht ganz soooo gut angeschrieben, aber good enough. Das Einchecken ging ganz schnell, ebenso die Ausreise und die Sicherheitskontrolle. Das war soooo schön einfach. Und dann blieb genug Zeit zum Essen. Was hatten wir denn schon lange nicht … mehr …. Burgerking! :-). Bier musste jetzt nicht sein am Vormittag … ausserdem waren wir um 13 Uhr schon in Zürich (die Zeitverschiebung war jetzt auf unserer Seite) und da könnte ich ja noch ins Büro für einen halben Tag. Was für eine Idee …….
Ja und so war es dann. Der Flug war langweilig, die Kiste von Andalou Jet genau so Eng wie jene beim Hinflug und das gereichte Brötchen genau so pampig. So döste ich eigentlich den ganzen Flug vor mich hin bis wir in Zürich dann ans Gate gerollt sind.
Das Gepäck kam relativ rassig, der Zoll will ja eh nie was von uns und schon sass ich in der Strassenbahn in die Innenstadt.