Zwischen glitzernden Wolkenkratzern - Teil 2
Von Peter Hürzeler
Freitag 30.9.2022Auch heute waren wir schon wieder recht früh wach. Der Sonnenaufgang war erneut spektakulär. Wir konnten direkt aus dem Bett die Spiegelungen und das Farbenspiel in den verschiedenen Wolkenkratzern beobachten. Ich hab mich dann auch für ein Foto aufgerafft ;)
Gegen Acht verzogen wir uns mal in einen nahen Diner um was in den Magen zu bekommen. Danach liefen wir rüber in den Millenium Park. Ziel war das Kunstwerk "Cloud Gate", wohl etwas vom bekanntesten in Chicago und Fotomotiv sondergleichen. Alleine waren wir nicht, aber auch ich liess mir die Foto-Spielerei mit der Skulptur nicht entgehen:
Anschliessend liefen wir weiter zum ebenfalls bekannten Buckingham Fountain, wo es erneut eine Fotosession gab.
Unser weitere Weg ging dann wieder in Richtung Hochhäuser und führte uns bei der Van Buren Street über den Electric District von Metra. Da in den nächsten Minuten gleich ein paar Züge durchfahren sollten gab es ein kurzes Intermezzo:
2003 waren hier übrigens noch die Highliner I unterwegs:

Leider kam in der zeit die wir dort waren gerade kein Zug der South Shore Line - welche auch hier durchfährt und in einem eigenen Bahnhofteil in Millenium endet - durch.
Der weitere Weg führte uns dann zur nächstgelegenen "L" Station, daher Adam/Wabash. Auf dem Weg dahin gab es auch von der L noch ein paar Fotos:

Dann kam ein Zug der Brown Line, welcher uns dann rüber zur Haltestelle Quincy brachte. Eigentliches Ziel der Aktion war der bekannte Willis Tower (ehemals Sears Tower) für den wir gegen Mittag Tickets gebucht hatten. Die Aussicht vom einst höchsten Gebäude der Welt ist durchaus sehenswert.
Zurück auf Strassenniveau ging es wieder zur L, wo beim warten auf die richtige Verbindung noch etwas fotografiert werden konnte:
Via L und dann anschliessend via Busverbindung ging es nun für uns zur 18th Street in der Nähe von Chinatown und dann entlang der Strasse zu einer Brücke über die Gleise. Netterweise ist der Fotostandort dort auf Google mit "Skyline Viewpoint" betitelt. Tipp: Man kann den ideal der Partnerin als Ziel schmackhaft machen. Dass man da auch die Bahn ideal fotografieren kann muss man ja nicht erwähnen ;)
Selbstverständlich muss ich diesen Trick nicht anwenden, das Ziel wurde auch so genehmigt. Schon im Vorfeld habe ich auch für die Stelle entsprechend eine knappe Stunde Standzeit herausgeschunden, richtig gezirkelt mit dem Zeitfenster reicht das vollkommen (ok, nebst dem Zeitfenster am Nachmittag gäbe es auch noch eines am Morgen, dito auch bei der Stelle von gestern). Wir wir gerade am hinlaufen waren, rangierte auch schon ein Charger ein paar Wagen in die Waschanlage. Mit einem Spurt reichte es noch für ein Foto:
1992 sah die Skyline noch etwas anders aus. Die St. Charles Air Line Bridge über den Chicago River war damals auch noch in Betrieb wie der darüber fahrende Güterzug beweist. Sie ist derzeit vorübergehend komplett ausser Betrieb, da das anschliessende Streckenstück Gegenstand von grösseren Erneuerungsarbeiten ist. Der von hier aus gesehene hintere Teil der Klappbrücke ist dagegen schon seit einiger Zeit permanent ausser Betrieb, nur der vordere Brückenteil ist noch betriebsfähig. Amtrak hatte zu dem Zeitpunkt auch noch F40PH im Einsatz:

Im 2003 waren auch noch B32-8WH anzutreffen:
In der Serviceanlage haben aber die P42DC zu dem Zeitpunkt schon das Zepter übernommen und waren allgegenwärtig:


Zeitlich waren wir passend da um den demnächst ausfahrenden Texas Eagle zu erwischen:
Wir warteten noch etwas weiter, weil kurz nach zwei Uhr auch noch ein Wolverine fahren würde. Zuerst kam aber ein ebensolcher Zug von hinten:
Auch von der Richtung noch was aus der Sammlung:

Zwischenzeitlich rauschte dann mal die Feuerwehr in voller Fahrt durch:
Eher überraschend bog dann aber kurz nach zwei Uhr ein Güterzug der BNSF um die Ecke:

Einerseits war dies eine nette Überraschung und Abwechslung - meist sieht man von hier eigentlich nur Fotos von Personenzügen - andererseits aber war der nur langsam vorziehende Zug dem angedachten Foto des Wolverine im Weg. Der Zog dann einige Minuten später auf dem Nebengleis durch: zum Glück waren gerade unbeladene Containertragwagen am durchrollen, so dass es doch noch ein Foto gab:
Dann verzogen wir uns aber wieder von hier, denn in nächster Zeit sollte hier nichts mehr planmässig durchfahren. Es ging zurück in Richtung China Town:

Wir fuhren diesmal mit der Red Line der L direkt ins Stadtzentrum. Uns war nochmals nach einer Bootstour zumute und so buchten wir uns Tickets für die nächste Architektur-Rundfahrt. Die Ländte befand sich gleich neben unserem Hotel. Unter fachkundiger Begleitung ging es nun einmal den Chicago River runter bis hin zur Pennsylvania Railroad Bridge, welche wir vorhin schon fotografiert haben. Quasi zu jedem markanten Gebäude und Hochhaus wurde eine Anekdote erzählt und kurz auf dessen Entstehungsgeschichte eingegangen. Nach den zwei Stunden waren wir beide der Ansicht: lohnt sich!



Den Abend beendeten wir dann in einer nahen Pizzeria, wo wir eine richtige Chicago-Style Pizza assen.
Die letzten zwei Tage der Kurzreise gibt es dann ein anderes mal hier auf dem Kanal.