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Auf der Insel im Frühling - in den Highlands. Teil 5/7

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Mittwoch 25.Mai 2022 / Newtonmore

Nach der ernüchternden Erfahrung gestern Vormittag mit dem «rumgerenne» änderten wir den Plan heute radikal. Wir wollten also nicht den Wolkenlöchern hinterher wetzen, sondern uns einfach mal hier und da hinpflanzen. Das Wetter war leider auch gar nicht mal so gut vorhergesagt. Vielleicht gerade deshalb redeten wir uns ein, dass das eine gute Idee ist … um entspannt in den Tag starten zu können ;).
Denn der Start war gemütlich. Heute musste man sich das Ganze mit dem Nachtzug nicht mal vielleicht anschauen. Denn es regnete draussen als wir um 6:30 Uhr mal einen Blick hinaus wagten. Es war so schön kühl und das Bett war so bequem. Wir blieben liegen. Um 8 Uhr sind wir dann trotzdem mal zum Frühstück runter gewandert. Den Schlaf hätten wir zwar nicht wirklich gebraucht, aber wenn man schonmal liegen bleiben kann.
Angekündigt waren am Nachmittag südlich von uns ein paar blaue Löcher. Nicht drin in den Highlands, aber irgendwo im Aufstieg. Und da hatten wir durchaus etwas gesehen, was wir uns genauer anschauen wollten. Aber das wäre erst am Nachmittag im Licht. So starteten wir gegen 10 Uhr mit vollgeladenen Akkus und vollgefressenen Bäuchen. Es war grau in grau. Aber nicht lange, schon hinter Dahlwinnie wurde die Wolkendecke durchlässiger. Also stellten wir uns bei Dalnaspidal auf den Parkplatz wo wir gestern schonmal standen. Es ist der Punkt kurz hinter dem Summit vom Abend.
Wir warteten im Regen, räumten das Auto etwas auf, und pünktlich kurz vor 11 Uhr kam die Sonne raus. Und das war gut, denn um 11 Uhr sollten zwei Züge kommen. Ein HST und eine ulkige Doppeltraktion mit Nasentürer und Turbostar. Wir waren zwar im Regen, aber standen in der Sonne. Für beide Züge. Herrlich erfolgreich!

155- Wir stehen gleich vor Dalnaspidal und warteten einfach mal auf die ersten zwei Züge des Tages. Und wir standen goldrichtig, der erste HST des Tages nach Inverness schaute in der Sonne vorbei.

156- Und auch der kreuzende Local mit der gemischten Doppeltraktion kam im Licht.


Wir sahen uns bestätigt mit unserer Taktik. Denn es sah nicht nach Licht aus vor den Zügen, hätte man ein Sonnenloch gesucht wäre man wieder irgendwo rumgefahren, aber bestimmt nicht da gestanden am Schluss. So erfolgreich wie wir waren fuhren wir mal eine Ecke weiter. An die einzige Bahnbrücke weit und breit, östlich von Dalnaspidal. Da waren die Rörlegger aktiv und verstellten unseren Parkplatz ;). Aber wir parkten einfach etwas weiter oben … und warteten mal. Am Mittag ist ja immer gut Verkehr, auch mit ein paar Schnellzügen.
Der erste Zug versteckte sich im Schatten, der HST rollte ohne Sonne an uns vorbei, dafür regnete es ;). Aber es folgte nicht viel später schon der nächste Zug. Gubi lief dafür etwas durchs Gelände an die nächste Hügelkette. Ich blieb auf der Brücke.

157- Nun östlich von Dalnaspidal auf der Bahnbrücke, der einzigen weit und breit. Diese Class170 kommt aus Inverness und ist schon auf dem Weg «runter».

158- Bei Gubi sah es so aus. Die Brücke vom Standpunkt des letzten Bildes ist links gerade noch so zu erkennen.


Gubi wartete nochmal einen Zug ab, der kam aber gerade so im Schatten. Auch mit der Drohne wurde das leider nichts. Ich döste im Auto weiter als er im Regen wieder zurück bei mir war.
Der nächste Zug war dann ein Nasentürer nach Inverness. Den wollte man an der Stelle nicht machen, das geht ja vor allem für Züge nach Perth. Also suchten wir uns nur ein paar Kilometer weiter Südöstlich bei Bruar, kurz vor Blair Atholl, eine Stelle. Es war eine nette kleine Aussenkurve und Sonne war auch. Nur beim Zug dann nicht mehr …

159- Kur hinter Blair Atholl standen wir für den nächsten Zug nach Inverness. 158 734 wollte aber nicht so richtig mit der Sonne.


Ein HST nach Süden war noch im Plan, den konnten wir nochmal auf der Brücke abwarten. Die Rörleggers waren weg, wir wieder nah an der Brücke. Es war 14:14 Uhr als es leise dröhnte hinter der nächsten Kurve. Und Sonne war auch gerade. Das war schön, hat diese Stelle noch «richtig» geklappt.

160- Der nächste Südfahrer war wieder ein HST. Wieder auf der Brücke kam der perfekt.

161- Schnell über die kleine Strasse und der Nachschuss. Die Stelle ist leider arg zugewachsen, so sind Bilder in diese Richtung nur noch als Nachschuss möglich.


Drohnenbilder? Neee, gabs da nicht mehr. Der Wind hat stark angezogen und das Fliegen war uns zu unsicher. Wir hofften mal, dass an den nächsten Stellen der Wind nicht ganz so zügig geht – denn da wäre vor allem die Drohne nötig!
Wir fuhren also dahin wo der Wetterbericht heute Nachmittag viel Sonne versprach. Beschweren konnten wir uns aber gar nicht wirklich bis hierhin. Wir rollten auf der stark befahrenen A9 nach Südosten. Es waren ein paar Kilometer und tatsächlich sah es da «unten» deutlich blauer aus. Perfekt, denn die Sonne war weit genug rum für unsere nächsten Ideen. Nördlich der Station Dunkeld & Birnam bei ein paar Höfen machten wir es uns gemütlich. Der «Ort» dazu heisst wohl Dalguise, wobei das bei den weit verstreuten Höfen nicht ganz so klar ist.
Da gibt es eine «Panoramastrasse» im Westen der Bahn die ihr über ca. 3km folgt. Anschliessend wechselt die Bahn die Flusseite des Tay über eine schmucke alte Brücke. Alles hübsch, kann man alles machen bis die Sonne unter geht. Das erste «spannende» war dann der Tesco Zug nach Süden. Um kurz vor 16 Uhr war der bei uns … im Dunkeln. Wir sassen eigentlich beständig im Schatten. Die Hügelkette hinter uns staute die Wolken auf und das war alles etwas zähflüssig in dem Moment. Auch Regionalverkehr zog durch ohne Sonne.
Es dauerte bis sich diese Situation änderte, dann aber zum Glück ziemlich radikal. Und fortan war die Sonne bei uns und die Wolken waren kaum mehr eine Gefahr. Wir gondelten immer im selben Abschnitt hin und her und fotografierten uns durch das Abendprogramm. Vor allem am späten Nachmittag geben sich die HST’s die Klinke in die Hand. Das klappte alles perfekt, auch der LNER GR kam im Licht und war das Highlight an diesem Nachmittag.
Die Gegend ist einfach schön! Die kleine Strasse ist kaum befahren, die Höfe liegen abseits der Hauptstrasse und es wartet sich gemütlich! Wir mampften unsere mitgebrachten Vorräte und erfreuten uns am Urlaub.

162- Bei Dalguise, schon deutlich näher an Perth, machten wir es uns wieder gemütlich. Da in der Gegend geht eine Menge. Nach einem dunklen Güterzug kam dann die Sonne für längere Zeit raus. Der erste Zug in der Sonne war dieser HST nach Glasgow.

163- Nur 20min später dann bereits wieder ein HST, dieser ist jetzt Nordwärts unterwegs nach Inverness.

164- Exakt eine Stunde später der nächsten HST nach Süden. Aus dieser Perspektive gut zu erkennen die Brücke über den Tay

165- Auch der Nachschuss klappte.

166- Und das Bild von unten vom Feldrand.

167- Um kurz nach 18 Uhr ist Zeit für den GR LNER. Der kam im Licht wo wir ihn im Licht haben wollten!

168- Und mit der Drohne von mir nochmal der «Klassiker» mit der Brücke weiter hinten.

169- Gubi war etwas mutiger, er flog auf die andere Flusseite und schoss den LNER quer. Sehr schön!


Ein letzter HST eine Stunde nach dem LNER warteten wir noch ab. Wir hätten beide gerne das Bild von der Brücke mit der Drohne wiederholt – mit mehr Seitenlicht. Aber die Wolkendecke schloss sich am falschen Ort für Heute. Mit der Drohne gab es da mit Glück aber noch ein letztes Bild auf der anderen Seite von unserem Standpunkt für Heute.

170- Eine kleine Wolkenlücke diente als Spot für den letzten HST im Licht für Heute.


Das war doch alles seeeehr erfreulich am Nachmittag. Wir waren bestens gelaunt, auch mit Blick auf den Wetterlügi für morgen. Es ist eine Freude hier. Wir fuhren die Stunde zurück zum Hotel nach Newtonmore. Wir waren fürs Essen aber natürlich viel zu spät, es war schon fast 21 Uhr durch. Wir fragten trotzdem kurz nach, kannten die Antwort aber bereits. Der Inder im Ort hatte dummerweise auch geschlossen, so blieb nur die Truckerspelunke am Ortsrand. Die Auswahl war entsprechend, simple «Hausmanskost» … also … Pizza und Mac&Cheese. Die Fernfahrer werden es mögen, und wir mochten es auch ;).
Wir waren zu faul zum laufen, wären doch 2km gewesen, und fuhren dann zurück zum Hotel. War eine gute Entscheidung, denn es war kalt in den Highlands. Es regnete von der Seite und der Wind zog schon auf dem Weg zum Auto fies durch die Klamotten.
Im Zimmer hielten wir uns gar nicht mehr lange auf mit irgendwas sondern legen uns bald schlafen. Morgen geht’s wieder raus für den Nachtzug. Letzte Chance … soll bitte genutzt werden ;).

[hr]

Donnerstag 26.Mai 2022 / Newtonmore – Perth

Eine gemütliche Nacht liegt hinter uns. Entspannt stehen wir heute motivierter als gestern auf. Das liegt am Wetter, und am Verkehr ;). Heute sind wir mal nicht ganz so knapp raus auf den Nachtzug, wir hatten etwas Puffer auf den Plan. Nicht im Plan war der Nachtzug, der war schon wieder mit -15 auf dem Weg hinauf in die Highlands.
Wir packten unser Koffer und räumten das Zimmer. Heute Nacht wird das Bett nicht mehr in Newtonmore stehen, wo genau wird dann erst am Tag selbst entschieden. Das Hotel hätten wir nicht verlängern können und uns zieht es sowieso dann eher wieder in den Süden, geleitet wie immer vom Wetterbericht.
Aber jetzt erstmal zu Heute. Wir fuhren um kurz nach 6 Uhr aus Newtonmore raus. Rüber durch die kleine Engstelle nach Dahlwinnie, und da blickt man dann auf die Fläche und kann die Wolkensituation abschätzen. Und das sah gut aus. Heute wollten wir aber nicht «schon wieder» einfach in die Fläche sitzen bei der Schafweide (haha, als ob es die Einzige wäre ;)). Wir wollten zur Einfahrt von Dahlwinnie. Eine Stelle von der man immer wieder mal Bilder sieht, da kommt die Sonne wohl besonders früh raus ;). Für uns war es heute gerade so an der Wolkengrenze, es könnte sich aber ausgehen. Und falls nicht sollte man den Zug an Dahlwinnie vorbei überholen können.
Wir fuhren auf den Platz kurz vor der Stelle, direkt an der Hauptstrasse, und waren nur so halb zufrieden mit dem Blick auf die Bahn. Ob es da einen neuen Zaun gibt, der den Blick auf die Gleise stört? Oder war der schon immer da … kurz Bilder gecheckt. Ach, eigentlich egal, uns gefällts nicht wirklich … also hinauf auf die kleine Brücke, die sonst mit im Motiv ist. Dazu durch die nächste kleine Weide, was dank einer Art «jedermansrecht» in Schottland auch legal möglich ist.
Und dann eilte es plötzlich, der Zug war näher als wir es im Kopf hatten. Ich riss die Drohne raus und als sie sich mit ihrem gepiipe ready meldete war der Zug schon zu sehen. Die Gegend ist aber «save», keine Vögel, keine Leitungen … und alles ging so schnell, dass es fürs Foto mit der Grossen Kamera fast nicht mehr reichte ;).

171- Am Morgen früh in Dahlwinnie, der Caledonian Sleeper auf dem Weg nach Inverness. Es führt wie jeden Morgen die GBFr 66 740.

172- Und das Bild mit der Grossen Kamera runter von der kleinen Steinbogenbrücke über die Bahn.


Die Drohne war sofort wieder unten und in der Tasche. Denn die Verfolgung in die Fläche wollten wir trotz Sonnenfoto noch probieren. Und vielleicht steht der Zug in Dahlwinnie ja ein paar Minuten, zu früh war er sowieso, eilig hätte man es also nicht.
Auf der Hauptstrasse waren wir sofort wieder, Verkehr war immer noch keiner um kurz nach halb 7 Uhr. Und tatsächlich, der Zug kam nicht aus dem Bahnhof raus, also hatten wir ihn gut hinter uns. So klappte die zweite Stelle an der Weide ohne Probleme. Sogar für die Drohne reichte es ein zweites mal.

173- Zwischen Dahlwinnie und Newtonmore dann wieder an der bereits zweimal besuchten Stelle für diesen Zug. Aber heute mit Sonne.

174- Und auch nochmal von unten.


Das hat ja alles wunderbar geklappt! So macht das frühe Aufstehen Spass, schon vor 7 Uhr mit vier Bilder im Kasten ;). Die Verfolgung endete aber nicht an dieser Stelle. Denn wir hatten ja noch das Viadukt bei Tomatin auf dem Plan. Einmal erst probiert folgte heute der zweite Versuch. Dazu schmissen wir uns wieder auf die Hauptstrasse und fuhren nach Norden bis Tomatin. Der Verkehr war ruhig und wir kamen bestens vorwärts. So störte es auch nicht, dass der Zug einen längeren Planhalt wieder ausliess und da wieder deutlich vor Plan unterwegs war.
Wir fuhren heute zuerst auch nicht unten hin, sondern blieben auf der Hauptstrasse oben. Die Hauptstrasse quert nördlich der Bahnbrücke dasselbe Tal, auf derselben Höhe. Und praktischerweise gibt es direkt am Brückenkopf ein Parkplatz. Da stellten wir uns raus, liessen die Drohnen steigen und liefen dann etwas auf die Brücke raus. Bequem stehen geht anders, aber es bleibt genug Platz zwischen Standpunkt und Fahrbahn … und wir würden ja jetzt nicht die nächsten zwei Stunden da stehen ;).
Die Sonne war eigentlich schon da, aber ein Wolkenfeld waberte noch rum, es gab sich Mühe …

175- An der Brücke bei Tomatin dann der Nachtzug zum dritten und letzten Mal heute. Das Bild von der Strassenbrücke mit der Grossen Kamera.

176- Und nur reine loklänge später brannte die Drohne den Zug auf den Chip.


Es stand sich wirklich zu ungemütlich da oben, also um 30min zu warten. Für den GR LNER verzogen wir uns nach unten, unter die Strassenbrücke. Und da geschah es dann, das kleine Wunder. Wir hatten Vollicht für einmal, wohoo!

177- Der tägliche GR LNER von Inverness nach London fährt auf dem Viadukt von Tomatin nach Norden – endlich mit Vollicht.

178- Von unten, gar nicht mal so gut …


Jetzt galt es kurz innezuhalten und zu überlegen. So schön die Brücke ist, jetzt war sie ja im Sack. Und das Licht würde drehen. Güterverkehr: Es waren heute gleich zwei Züge auf dem Weg nach Inverness. Nebst dem täglichen TESCO Express noch ein Zug von Colas Rail Freight. Und beide kommen innerhalb von 50min. Also bleibt nicht viel Zeit zum wechseln. Und zum entgegenfahren, jetzt sowieso gar nicht mehr. Denn der Colas Zug war nicht mehr soooo weit weg.
Wir dachten uns als mal wieder, «leben am Limit» und fuhren weiter in Richtung Inverness. Zum Narin Viaduct bei Culloden. Wieder so ein riesiges Steinbogenviadukt für ein kleines Tal ;). Die Planer haben ganze Arbeit geleistet und eine gute Streckenführung gefunden – im Prinzip. Die Strecke beginnt kurz hinter Inverness mit dem Anstieg in die Highlands und zieht die Steigung fast konsequent durch bis ganz oben. Diese Streckenführung musst du erstmal finden.
Leben am Limit sagte ich oben. Weil … es war gar nicht klar wie, und ob, das Viadukt von unten machbar ist. Riesige Brüstungen waren auf Streetview schon zu erkennen. Vielleicht auf dem Damm kurz hinter dem Südende der Brücke, die Sonne würde passen und eine kleine Strasse gibt es auch. Bleibt der Bewuchs als Fragezeichen. Aber falls es nicht klappt … janz simpel, dann haben wir ja noch die Drohnen im Gepäck.
Also hin da, weit war es nicht, es dauerte aber ein bisschen. Man führt ewig über eine dieser herrlichen Single-Track-Roads. Jene auf denen die Schotten mit 60km/h hinter der Ecke hervorgeschossen kommen und man nicht so richtig weiss, wie das jetzt genau gehen soll ;). Wir parkten bei der Brücke, da wo wir eigentlich parken müssten … aber freie Sicht auf die Bahn, Fehlanzeige. Also wurde die Drohne startklar gemacht.
Das Erste was kommen sollte war ein HST nach Süden. Und dafür standen wir gerade ganz gut in einem grösseren Sonnenloch … passt gefahrlos!

179- Am Narin Viaduct bei Culloden, eigentlich kurz vor Inverness. Mit der Drohne warteten wir da auf die nächsten Züge. Zum warmschiessen kam dieser HST nach Süden.


20min bis zum Colas Zug. Es regnete plötzlich … und wurde wieder Sonniger. Die Drohne stieg auf Verdacht mal rauf, man weiss ja nie? Gubi flog zur Brücke, ich in die Aussenkurve bei uns .. nicht weil die schöner ist, aber ein Sonnenspot zog in meine Richtung und der Zug müsste gleich? Richtig gepokert!

180- Colas Rail Freight war heute auch auf dem Weg nach Inverness. Ein Class 70 zog die paar Wagen über die Highlands und hat das Ziel fast erreicht.


Alles richtig gemacht! Und es regnete wieder … und 30min später auf die nächste Zugbewegung kam die Sonne wieder raus. Ein grosses Loch, Gefahrlos für die Wunschposition mit der Drohne. Diesmal die Brücke etwas querer. Es kam das erquickende Doppel aus Regiotrümmern.

181- Das gemischte Doppel welches täglich den Weg nach Süden nimmt kam auch im Licht, wunderbar!


Und dann blieb noch der Tesco Zug. Es sah gar nicht mal so gut aus am Himmel. Aber irgendwie schaffte es die Sonne auf die Brücke als das Signal, welches wir im Blick hatten hinter der Brücke, grün wurde. Woher kommt sie, es regnet und windet doch noch? Da musste die Drohne jetzt durch ;). Also hinauf mit dem Vogel und rüber zur Brückenmitte.

182- Und der Tesco Zug auch noch, auch dieser mit Licht.


Die Drohne zurückzubekommen war dann etwas schwieriger als gedacht. Der Nieselregen nahm zu, ebenso der Wind. Nur kurz über dem Boden war es «windstill genug» um überhaupt in unsere Richtung Fliegen zu können, weiter oben reichte die Leistung nicht und die Drohne flog weiter weg. Etwas angefeuchtet landete das Ding dann und verschwand in der Tasche.
Was wollten wir denn noch? Hat fast zu gut geklappt bis hierhin heute. Wir hatten uns etwas zu Essen verdient! Und eine Stelle zum Mampfen hatten wir auch schon bestimmt. Zum Einkaufen fuhren wir nach Tomatin in den Comunity Store. Eine Mischung aus Kaffee, Altenheim und Krämerladen. Das war aber herzallerliebst und ein frisches Brot und etwas Käse und Fleisch wechselten den Besitzer.
Unsere Stelle zum Essen lag bei Slochd, schon wieder etwas weiter in den Highlands drin. Von Tomatin aus aber ist es gar nicht so weit. Vorbei am ersten kleinen Summit bei Slochd konnten wir bei der auserkorenen Brücke wunderbar Parken und im Schatten Essen. Schatten weil … die Sonne knallte wieder vom Himmel. Von «unten» sah es nicht so aus, als ob es in der Gegend überhaupt Sonne hätte – aber jetzt sassen wir mitten in einem grossen blauen Loch.
Das schloss sich dummerweise pünktlich zum ersten Zug. So mussten wir uns von 11 Uhr bis 13:30 Uhr gedulden bis wir hatten was wir wollten. Einen HST mit Licht. Der erste nach Süden, perfekt vom Sonnenstand her, kam total im Schatten. Der zweite, nach Norden, klappte nur als Frontschuss. Ein Regio um 13 Uhr war perfekt, und der HST um 13:20 Uhr klappte auch wunschgemäss! Drohne war da übrigens nicht, der Wind hatte nicht nachgelassen und pfiff durch das Tal. Wenn man die Drohne nachhaltig vernichten will … voilat … Wetter passt.

183- Bei Slochd standen wir anschliessend und Assen unser Mittagessen. Es dauerte etwas. Der eine HST kam nur am Frontschuss im Licht. Hinweis; bei diesem Bild habe ich eine Leitung digital abgehängt.

184- Um 13 Uhr, über 2h nach unserer Ankunft, dann endlich mal richtig Licht. Zwar nur für einen Turbo, aber besser als wie nichts ;).

185- Der letzte HST der vom Licht her ging klappte dann wunschgemäss.


Die Stelle war in der Tasche. Und wir etwas Ideenlos. Wir bauten langsam unsere Pläne für den Nachmittag zusammen. Denn sowohl der Tesco Zug wie auch Colas kamen zurück. Was macht man mit den Zügen? Man könnte das Tomatin Viadukt ja auch von unten quer schiessen? So richtig begeistert waren wir nicht, aber so richtige Alternativen hatten wir auch nicht. Also hin da.
Was dann folgte war das Schottische Wetter wie man es aus Erzählungen kennt. Sonne … dann kommt eine Regenfront von hinten. Es schifft grausam, und dann zieht das nächste Loch rein und der Hintergrund wechselt von Pechschwarz langsam wieder zu weiss und zu blau – bevor der nächste Regenschaut durch rauscht. Der erste Zug mit Licht, nur einer ging im Schatten durch, war dann ein kurzer HST nach Inverness. So wollten wir das eigentlich ;).

186- Wieder an der Brücke bei Tomatin – dem Findhorn Viadukt. Benannt nach dem Fluss den man da auch ganz gut sieht. Ein HST zieht Inverness entgegen und erwischt gerade ein sehr heller Moment.


Der Wechsel von Regen und Sonner dauerte an … und dann kam der Tesco Zug. Und es haben mal wieder nur 30 Sekunden gefehlt. Der Vordergrund hat schon Licht, das Viadukt zog nur kurz später ins Wolkenloch. Jänu.

187- Der Tesco Zug nach Süden an der selben Stelle. Diesmal mit weniger Glück.


Hmm. Wir beäugten mal das Satellitenbild, um festzustellen, dass es wohl ziemlich egal ist wo man jetzt hinfährt. Denn es kamen von Nordwesten viele Wolken mit vielen Löchern in unsere Richtung gezogen. Stellen für die nächsten Züge, und dann auch den Colas, hatten wir etwas nördlich von uns ausgemacht. Die steuerten wir einfach mal an. Die erste liegt direkt nördlich von Tomatin. Zwei Stunden waren es zum nächsten Zug, hier unten gibt es tatsächlich mal so eine riesige Lücke. Auf dem Feld wartet es sich so ½ gemütlich, was vor allem dem Regen zu verdanken war, der immer mal wieder durchzog.
Pünktlich zum HST sind wir dann aber wieder in die Kuhweide und … es fehlte … mal wieder keine ganze Minute.

188- Nördlich von Tomatin dann 2h später der nächste HST nach Inverness.


Und dann blieb dann auch nur noch eine Stelle übrig. Bei Moy, nur rein paar Meilen nördlich. Da wollten wir auf Colas warten und an Personenverkehr abstauben was noch geht. Die Stelle liess einige Variationsmöglichkeiten zu. Nur standen wir da etwas blöd, irgendwie wieder mal hinter einem Hügelkamm der die Wolken fest an der Position hielt. Vor uns war es immer mal wieder richtig blau, in der Sonne standen wir aber kaum. Ein Regio bekam gerade so etwas Licht ab – wenn man fest an den Reglern dreht, zwei weitere blieben völlig im dunkeln.

189- Dieser Turbostar fährt bei Moy in Richtung Süden …


Zwei weitere Fotografen tauchten auf und liefen aufs Feld. Wir zogen es in dem Moment vor den nahenden Regenschauer sicher im Auto abzuwarten. Ob die mehr wissen? Blick in RTT … nö, der fährt ja noch gar nicht. Das war hier etwas unentspannt, da Colas in Inverness beginnt hat man kaum 15min Vorwarnung. Die Planzeit verstrich schonmal ohne Zug … also könnte er jede Minute losfahren.
Als er dann losfuhr hatten wir keine Lust, denn bei uns war es fast über Stunden immer dunkel. Und in Richtung Tomatin war es seit Stunden gefühlt immer blau. Also auf nach Süden … wohin … ja das war jetzt ein Problem.
Natürlich war es dann, als wir da hinten waren, gar nicht mal so schön wie vermutet. Das blaue Loch bewegte sich, oder war halt einfach nicht da, wo wir es uns gewünscht hatten. Am Slochd Summit stellten wir uns mal raus, da konnte man für Nordfahrer stehen. Also nicht für den Güterzug, aber für einen HST der gerade auf uns zu fuhr. Der Güterzug sollte laut RTT in Tomatin kreuzen, was uns dann ein Zeitfenster von ca. 15min geben sollte. Nur kam der HST nicht, der fand noch ein paar Minuten Verspätung. Und schon war RTT der Meinung man kreuzt direkt vor unserer Nase – und der Güterzug verstellt dann womöglich sogar den Blick auf den Personenzug. Wir waren schon fast wieder beim Auto, so wird dat nix, da planten die Eisenbahner nochmal um … und der Güterzug wartete doch in Tomatin. Wir liefen also schnellen Schrittes zurück zur Stelle und der HST kam gerade in der richtigen Sekunde. Wir standen gerade am Platz und die Sonne verschwand auch erst 10 Sekunden später.

190- Am Slochd Summit, der HST mit der komischen blauen Nasen kommt nach Inverness durchgebraust.


Auf dem Bild sieht man das riesige blaue Loch vor uns. Wo das wohl genau liegt? Da wir jetzt irgendwie Glück hatten – und uns nicht weiter verrückt machen wollten, fuhren wir einfach hinauf in die Highlands. Wir hatten genug Vorsprung vor dem Güterzug. Und wenn da oben um Newtonmore oder Dahlwinnie Licht ist dann umso besser, wenn nicht halt nicht, dann hätte man aber auch nichts anderes mit ihm machen können.
Das sichtbare Blau war natürlich viiiiel zu klein und viiiel zu weit östlich. Um Newtonmore war es nämlich einfach dunkel und komplett zugezogen mit tiefhängenden Wolken. Da der Zug aber nicht weit war standen wir vor Newtonmore auf eine Wiese und warteten einfach. Der GR LNER kam noch von hinten … und dann Class 70 806 von Colas.

191- Bei Newtonmore war gar nichts mehr zu wollen. Aber weil bei solchem Himmel auf dunkelbilder schön sein können, warteten wir trotzdem auf Colas Rail Freight mit Class 70 806 nach Süden.


Wir waren völlig entspannt … heute hat zu viel geklappt, um sich über irgendetwas ärgern zu müssen. Ausserdem haben wir UUURRRLAUB ;).
Hachja, das Hotel in Newtonmore wäre ja jetzt schön nah, keine 2min zu Fahren. Aber das war ja nicht mehr unser Zuhause. Wir mussten noch nach Perth. Zum Glück ist das nur etwas über eine Stunde. Wir haben uns wieder im Holiday-In eingebucht am Stadtrand. Mit dem Restaurant daneben, da aber um 21 Uhr seine Küche dicht macht … kurze Zeitrechnung, reicht gerade noch so mit 30min Puffer. Also los.
Die Strasse war schon wieder entspannt leerer als am Nachmittag. Der ganze Reiseverkehr war schon durch und wir kamen vorzüglich vorwärts. Nochmal an Dahlwinnie vorbei, und vorbei an all den Stellen die wir in den letzten Tagen besucht hatten. Schön!
Den Güterzug holten wir auch relativ schnell ein, was dann die Hoffnung aufkeimen liess, ihn vielleicht irgendwo – wenn Sonne ist – nochmal abstauben zu können. Aber da wo wir ihn gerne gehabt hätten war es dunkel, und da wo es hell war ging nicht mal vielleicht etwas. Kurz vor Perth hätte es dann tatsächlich noch etwas geben können, wenn die Hauptstrasse nicht zur Autobahn ausgebaut worden wäre, und eine Seitenstrasse angebunden worden wäre. Da sahen wir den Zug dann fast schon im Licht durchfahren. An einer anderen Stelle liefen wir in Richtung möglicher Stelle als der Zug dann schon durchfuhr. Alles für nix, aber alles kein Problem fürs Köpfchen. Das Essen war jetzt präsent und da wollten wir jetzt hin.
Das Hotel hatte exakt dasselbe Zimmer wie vor ein paar Tagen für uns. Nur im Restaurant sassen wir etwas anders ;). Aber das Essen im Maltings war genau so gut wie das letzte mal. Hier lässt es sich leben.
Es wurde nicht sooo spät heute. Und Morgen dann? Auf dem Meer ist das Wetter perfekt, im Landesinnern … naja. Aber das passte ganz gut, denn die Fifth Forth Bridge führt ja übers Meer? ;) Der wollen wir morgen früh nochmal einen Versuch gönnen. Mal gucken!