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Auf der Insel im Frühling – an die Schottische Grenze. Teil 1/7

Von

Dienstag 17.05.2022 / Schweiz – New Castle
Schottland wir kommen! Aber dafür braucht es ein ganzes Stück «Arbeit» ;). Nicht im klassischen Sinne, sondern bezüglich Zeit und Aufwand. Wir fahren mit der Bahn, ja das klingt für uns komisch, ist aber so.
Das liegt weniger am Preis oder an der Geschwindigkeit, sondern am «wollen». Eigentlich beide Wege, wobei ich für den Rückweg schon wieder umplanen musste. Anstatt mit dem Zug geht’s ab London mit dem Flieger, denn just am Heimreisetag muss ich am Mittag auf der Arbeit sein. Das funktioniert mit einer Ankunft über die gebuchten Zugtickets um 22 Uhr eher schlecht. Also geht’s für mich am Morgen anstatt auf den Eurostar an den City Airport. Es ist nicht so, dass mir das besonders viel Freude macht, aber so hat Gubi immerhin überall zwei Sitzplätze im Zug. Super oder?
Die hinfahrt ist aber wie geplant. Wir fahren von Zürich über Paris nach London und dann weiter nach Newscastle. Alles gemütlich an einem Tag machbar. Und noch zu Christlichen Zeiten.
Der Tag heute begann entspannt, so halb zumindest. Auf dem Ticket, bei der SNCF Online gebucht und per Post erhalten, stand als Abfahrt 09:34 Uhr ab Zürich drauf. Das reichte gut, um noch zu packen vor der Abfahrt um 9 Uhr am heimischen Bahnhof. In der S-Bahn dann die Erkenntnis, was ich vergessen habe: Kurze Hose. Ob man die braucht oder nicht? Andere Frage. Ich war zumindest mal 2 min lange der Überzeugung etwas Wichtiges vergessen zu haben. Gubi machte sich derweil eher Sorgen zu wenig warme Kleider eingepackt zu haben … Schottland im Frühling und so. Wir hoffen mal für uns beide, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Die S15 war pünktlich und nach einem kurzen Einkauf für den ersten Teil der Fahrt bis Paris enterten wir den Lyria TGV Duplex. Ganz vorne unten gegen die Fahrtrichtung hat man uns eine Sitzbank zugewiesen. Schade für die Aussicht, gut fürs Gepäck, so ersparten wir uns den Aufwand damit die Treppe ins Oberdeck besteigen zu müssen. Wir sind halt alt und faul.
Der Zug fuhr pünktlich los und bis Basel geschah nicht viel, ausser dass unsere frisch besorgten Vorräte bereits litten. Nomnom! In Basel wurde der Zug merklich leerer. Schon in Mulhouse füllte er sich wieder mehr, bis er in Dijon dann bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Fahrt durch Frankreich ist kurzweilig … und schnell. 330km/h hatte der TGV Lyria (warum eigentlich nicht Inoui Lyria?) auf der NBS immer mal wieder drauf. War auch nötig, denn wir hatten ein paar Minuten Verspätung angesammelt um Dijon. Trotzdem fast pünktlich erreichten wir die Vororte von Paris. Ab da dann gemächlich und über üble Weichenverbindungen an den Bahnsteig vom Lyoner Bahnhof ging. Gare de Lyon natürlich … auf Deutsch (im Zug) aber mit Paris Lyoner Bahnhof übersetzt. Da bekam ich doch direkt wieder ein bisschen Hunger ;).
Der Hunger wurde auch befriedigt, aber erst später. Denn es stand ein Bahnhofswechsel auf dem Plan. Vom Lyoner Bahnhof zum Nordbahnhof (wenn wir schon dabei sind, alles auszudeutschen). Dafür nimmt man die Metro oder die RER Linie D. Wir entschieden uns, einfacher ist es sowieso, für den RER. Der Bahnhof liegt tief unten im Tunnel und auf dem Weg zogen wir die Fahrkarten an einem Automaten. Gubi war ob der modernen Technik mal wieder verzweifelt … dabei war es doch ganz einfach, zwei Tickets a je 1.9 EUR. Wo ist das Problem? ;)
Ein RER hatten wir gerade verpasst, aber nur 7min später fährt ja schon die nächste. Durch die dunkle Unterwelt von Paris ging es die zwei Stationen zum Gare du Nord. Alleine waren wir nicht, eine ordentliche Menge an Reisenden mit Gepäck war auf demselben Weg wie wir. Wie wäre es mal mit einem Paris Gare Central?
Die Unterwelt spuckte uns aus und wir standen in der Halle vom Bahnhof. Es blieb gerade so genug Zeit, um einen Lunch zu besorgen und dann waren die 30min «Check-In» zum Eurostar schon fast fällig. Dabei hatten wir die ganze Umsteigezeit gar nicht so nah auf Kante geplant – oder die SNCF hat uns den Umstieg gar nicht so auf Kante verkauft, müsste man sagen.
Das Eurostar Check-In war dann … zum Abgewöhnen. Warum muss man Eisenbahnfahren so kompliziert machen? Ja, die Engländer sind schuld, schon klar, aber warum die Nachteile des Flughafens an den Bahnhof verlegen? Es begann damit, dass die Rolltreppe hinauf zum Check-In defekt war. Also von Hand. Und da oben war es heiss, stickig und voll. Ein kleines Chaos herrschte und das Personal war wenig hilfreich bis gar nicht vorhanden. Schon bei der Ticketkontrolle wurden die Leute wild hin und her geschickt, von der einen in die andere Reihe. An der Passkontrolle, für EU-CH-UK natürlich über Automaten, war es dann nicht besser. Zwei von fünf Automaten liefen gar nicht. Bei den funktionierenden wurden die Reisenden in je 2 Reihen verteilt - dass ein Reissverschlusssystem nicht funktioniert, ist jetzt nicht nur auf der Strasse ein bekannter Fakt.
Wir waren aber irgendwann durch, am Koffer hatte niemand etwas zu beanstanden und dann ergoss sich die Masse der Leute auf den Bahnsteig. Im Wagen 8 des Velaro nahmen wir Platz, schon wieder gegen die Fahrtrichtung und mit Wandfensterplatz. Grummel. Und da der Wagen zumindest voll war konnten wir nicht mal schauen, ob es sonst wo noch Platz hat … mit dem Koffer will man nicht durch den Zug gehen und überhaupt waren wir eh zeitlich ziemlich knapp dran mit einsteigen ;).
Die Fahrt durch den Tunnel war nicht sooooo spannend, da stört auch der Wandfensterplatz nicht. Einzig die Erkenntnis; an der NBS hinauf nach Lille sollte man auch mal etwas machen. Schöne Züge, viele Züge … vor allem die Thalys. Hmmmmhm!
Londres arrivierten wir pas delay. Und schon standen wir auf dem Bahnhofsvorplatz von St. Pancras, also in der Baustelle ;). Aber alles geschmeidig soweit! Und es schien sogar die Sonne, also so ½ immer mal wieder. Und wir hatten Zeit, eigentlich zum Essen .. aber nach den ganzen Snacks war nicht mehr viel vom Hunger vorhanden. Es war 16:30 Uhr und der Anschluss nach Newcastle fährt erst um 19 Uhr. Dieses Ticket haben wir bei Trainline im Netz gebucht. Die späte Abfahrt wählten wir einzig und allein wegen dem Preis, für knapp 28 Pfund pro Person in der ersten Klasse … da muss man nicht wirklich überlegen, ob man eine Stunde eher fahren will – um in der zweiten Klasse Faktoren mehr zu bezahlen.

1- London St. Pancars. Der Eurostarbahnhof. Mit so einem Velaro sind wir in die Englische Hauptstadt gefahren.


Man hätte mit dem Wetter etwas fotografieren können, aber irgendwie war fussläufig nix zu wollen, und mit dem Koffer im Schlepptau ist es auch nicht gerade der Spass der Spässe. So pflanzten wir uns auf den Bahnhofsvorplatz vom der Kings Cross Station und … assen wieder mal etwas. Schön in der Sonne. So gab es halt Menschenkino par excelance. Auch nicht schlecht, um sich mal ein bisschen auf UK einzustellen.

2- Blick hinein in die London Kings Cross Station. Der Bahnhof für die East Coast Main Line (ECML) – und deshalb vor allem mit LNERn gefüllt.


Die Zeit für die Abfahrt rückte näher und das letzte Mal stiegen wir an diesem Tag in einen Zug ein … das letzte Mal bibbern, ob und wo es genug Platz für den Koffer hat. Die erste Klasse war auch schon wieder gut voll, wir sassen dann doch zu 3t in «unserem» Viererabteil. Die Fahrt hinaus aus London war spannend, vor allem weil man es einfach nicht kennt. Und schon wieder konnten wir fressen, das wird ja gereicht. Und Bier gabs, und Gin-Tonic … der Service war hervorragend und ca. alle 30min ging jemand durch und bot warme oder kalte Getränke an, kostenlos natürlich. Das ermunterte uns für die Rückfahrt nach London mal noch nach 1 Klasse Tickets Ausschau zu halten ;).
Irgendwo um York war es dann dunkel, die Wolken trugen ihren Teil dazu bei, dass die Dämmerung schneller beendet war als vorgesehen. Und dann wurde es etwas langweiliger, aber nicht arg. Die 3h bis New Castle vergingen sehr schnell (danke an die Drinkmädels ;-)). Um 22 Uhr, ziemlich genau, spukte uns der LNER Hitachi Atsuma Service in Newcastle aus. Und dann nur noch durch die Bahnhofshalle und über die Strasse, da war schon das gebuchte Hotel. Da wir ja nicht uuuunbedingt mehr etwas Essen (geschweige denn Trinken) mussten, war das Bett schnell in Beschlag genommen.
Und morgen geht’s dann «los», aber erst nachdem das Auto übernommen ist. Deshalb fiel die Wahl auf Newcastle. Man ist nicht zu Unzeiten da und direkt am Bahnhof gibt es eine Autovermietung. Aber davon dann morgen mehr.

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Mittwoch 19. Mai 2022 / Newcastle – Berwick upon Tweed
Die Nacht war herrlich, also ein bisschen, weil müde war ich durchaus. Aber die defekte Klimaanlage und das verschlossene Fenster sorgten für einen gehemmten Luftaustausch in unserem Schlafgemach. Und wenn man immer mit offenem Fenster schläft, wie meinereiner es tut, war das etwas «schwierig».
Der Blick beim Aufstehen nach draussen, er fiel hinten in Richtung Stadt, war aber schonmal nicht so schlecht. Wolken und Sonne im steten Wechsel. So richtig Englisch halt wohl? Na, das würden wir herausfinden. Erste Station war das Frühstücksbuffet, das wurde geplündert – wir hatten ja auch schon lange nichts mehr zwischen den Zähnen und das Abendessen fiel auch der Müdigkeit zum «Opfer» - und das war jetzt geschummelt :-).
Pünktlich um kurz vor 9 Uhr verliessen wir mit Sack und Pack das schöne Hotel und liefen zur Autovermietung. Europcar hat sich in einem Viaduktbogen an der nördlichen Bahnhofsausfahrt eingemietet. Das Büro war da, nur Mitarbeiter keiner. Es war … wie so oft … bei Europcar. Aber kaum 10min später, um 9:15 Uhr hätten wir mal durchklingeln wollen, tauchte einer auf mit Europcar Shirt und entschuldigte sich. Der Kollege mit dem Schlüssel stecke im Stau fest … er komme jetzt aber nur um uns das zu sagen. Und keine Minute später kam der Mensch mit dem richtigen Schlüssel.
Und wieder nur 10min später waren wir im Besitz eines dunkelroten MG irgendwas. Viiiiiel zu Gross, wir hatten doch ein kleines SUV gebucht und nicht ein Schiff. Aber wir wollten mal nicht so sein, auch wenn es uns schon graust davor, mit so einem grossen Auto in den Highlands über kleine Enge Strässchen zu kurven. Auf meine Bemerkung zum Europcarman, dass das Auto das Lenkrad aber auf der falschen Seite hat, meinte er nur: no problem, and take care, it’s brand new. Ja, 40 Meilen hatte die Schüssel drauf. Wer gibt uns Festlandeuropäern denn ein neues Auto? Dazu noch Handgeschaltet.
Auf die Strasse abgebogen war dann klar, warum das Lenkrad auf der falschen Seite ist, die fahren ja auch alle falsch. Jesses, was machen wir hier? ;-) Wann war das letzte Mal, Japan, oder Südafrika? Keine Ahnung, ein bisschen Übung ist noch drin. Schade war nur die Handschaltung, das geht mit Links nicht so flott und man rührt immer mal wieder sinnlos mit dem Schalthebel im Getriebe umher. Immerhin der Blinker ist auf der richtigen Seite :-).
Durch das Gewühl von Newcastle lotste Gubi uns in Richtung Norden. Auf die A1. Keine schöne Autobahn, eher eine Schnellstrasse mit Doppelspurinseln. Aber wir kamen gut vorwärts. Und wir nutzten gleich das bisschen Stellenkunde, welche wir gestern noch auf dem Bahnhofsvorplatz in London betrieben haben. In Berwick, so ganz kurz vor der Englisch-Schottischen Grenze gibt es eine grosse Brücke über den Tweed. Deshalb heisst die Stadt auch Berwick upon Tweed. Und warum ist das so wichtig? Weil es die einzige englische Stadt eben nördlich des Tweed ist. Üblicherweise markiert der Fluss wohl die Grenze, hier nicht. Dafür wurde die Stadt in den letzten 1000 Jahren auch ungefähr 999 mal zwischen den Schotten und Engländern hin und her gereicht. Aber immer mit Krieg und einer Vertreibung irgendeines Lords, König, Vogt, Earl … oder wem auch immer ;).
Mir schweift ab. Wir fuhren da hin und parkten auf der Südseite der Brücke. Die Sonne hat schon gedreht und das ging jetzt. Alles was nach Süden kommt, auch wenn eine Mauer die Gleise flankiert und alles ein bisschen zum Uboot werden lässt. Nordfahrer auf dem hinteren Gleis gehen dann gar nicht.
Mit uns waren auch die Wolken da und die verhagelten gleich mal die ersten Bilder. Denn auf der East Coast Main Line ist gut etwas los. Neben den LNER’n nach Edinburgh, Aberdeen und Inverness gibt es auch CrossCountry, ab und an mal ein TransPenine Express und (neu anscheinend) die LUMOs – einem LowCost Angebot von Edinburgh nach London. Letztere kommen nur ein paarmal am Tag, die ersten beiden mindestens alle Stunde. Leider bleib es dann auch bei Bildern der ersten beiden, ein LUMO kam im Schatten … und TP gar noch nicht.

3- In Berwick upon Tweed stellten wir uns das erste mal. Für Südfahrer auf der East Coast Main Line (ECML). Da herrscht reger Verkehr. Am meisten zu sehen sind die Class800/2 von LNER, als Azuma bezeichnet. Hier ist ein Azuma Service auf dem Weg nach London über dem Tweed.

4- Eine halbe Stunde später wieder mit Licht. Diesmal ist es ein CrossCountry Service. Die Fahren von Edinburgh oder sogar Aberdeen einmal quer durchs Land in die Südwestspitze. Da macht der Name Cross Country ja durchaus Sinn. Eingesetzt werden Class 220/221 Voyager.


Das war dann auch gut so. Wir wollten ja nach Schottland und die paar Kilometer (Meilen) liegen jetzt noch drin. Die Grenze überquerten wir bei bestem Sonnenschein. Und da an der Grenze liegt die ECML direkt am Meer an einer Steilküste. Das verspricht für den Abend prima Stellen.
Aber erst später, die Sonne passt noch nicht. Gleich nördlich von dem Abschnitt dreht die Bahn etwas ins Landesinnere und mäandert grossräumig um ein paar Hügel herum. Alles offen, alles prima. Also auf dem Luftbild. In der Realität alles etwas schwieriger als erwartet. Denn entlang der Bahn hat man immer so eine blöde Buschreihe stehen lassen. Die Felder der Bauern gehen nur bis dahin, dann folgt ein Zaun und dann der Wald, das Gestrüpp oder das hohe Kraut. Auf einer Brücke bei Ayton Castle machten wir es uns gemütlich und ein LNER ging auch sofort mit Sonne. Das war in Ordnung, aber da geht mehr.

5 – Bei Ayton Castle, jetzt in Schottland, blicken wir ins Landesinnere. Die Bahn dreht offen einigen Hügeln entlang. Leider nicht wirklich frei, sondern flankiert von Bäumen und Büschen. Gleich nach unserer Ankunft schaute dieser LNER vorbei … das geht besser.


Die Drohne hatten wir natürlich auch dabei und der neu «erarbeitete» Drohnenführerschein für UK (natürlich gilt jener aus der EU nicht) sollte sich ja lohnen. Mit der Drohne machte die ganze Gegend da viel mehr Spass. Ein paar LNER und vor allem ein Trans Pennine Express später waren wir zufrieden. Der LUMO kam leider voll im Schatten.

6 – Mit der Drohne in der selben Ecke. Das macht ja schon mehr Spass! Wieder ein Azuma Service nach London in der offenen Landschaft um Ayton Castle.

7 – Die gibts hier auch, die Trans Pennine Express. Sie fahren von Newcastle nach Edinburgh. Die Baureihe kennen wir schon, es sind die Hybridzüge der Class 802, wie sie auch bei LNER laufen – einfach mit 5 Wagen kürzer.

8 – Auch der Nachschuss auf den TP klappte wunderbar.

9 – Nochmal ein LNER quer ab.

10 – Und ebenfalls als Nachschuss. Hinten zu sehen das kleine Dorf mit dem Caslte und die Nordsee. Und da wollten wir auch hin.


Die Wolken machten es uns immer mal wieder schwieriger, aber es klappte ganz gut so für den Anfang, ein paar Züge gingen sehr gut in der Sonne. Eigentlich wollten wir dann weiter in die Hügel rein, aber aufziehende Wolken von Westen liessen uns das gefasste Vorhaben wieder überdenken. Denn eigentlich wäre an der ersten Stelle an der Küste bei Burnmouth auch schon Licht. Da sah es einerseits besser aus, andererseits gaben wir der Stelle mehr Priorität. Wie der Zufall es will, kann man da dann direkt an der Stelle parken, was die Sache äusserst angenehm macht.
Jetzt kämpften wir etwas mit dem Siff. LNER gab es sowieso im Licht. Und diesmal sogar ein LUMO. Ein Trans Pennine gerade so mit Schleierschaden. Aber alles in allem erfreulich und wir konnten weiter. Das warten war sowas von gemütlich. Der kühle Wind konnte man im Auto super aussitzen, da war die lärmige A1 direkt im Rücken nicht so schlimm. Und bei dem Ausblick kann man auch sowas verkraften.

11 – Bei Burnmouth erreicht die Bahn die Küste. Wir stehen an einer Wegeinfahrt und blicken auf die Strecke, sehr gemütlich! Ein X-Country Voyager kam als erstes in der Sonne.

12 – Gefolgt von diesem LUMO. Schon wieder ein Hitachi 800er … diesmal aber nicht Hybrid. LUMO ist ein privater Betreiber der auf eigene Rechnung zwischen Edinburgh und London hin und her fährt, doch immerhin drei bis viermal am Tag.

14 – Der obligate LNER darf natürlich auch nicht fehlen.

15 – Und um die Betreibervielfalt noch abzuschliessen ein TransPennine Express nach Newcastle.


Es gibt an der Küste eine Vielzahl von netten Abendstellen. Die nächste gleich ein paar Meilen weiter südlich, noch immer gerade so in Schottland ;).
Das war auch nett, aber nicht das gelbe vom Ei. Der flache Blick wirkte als wir da waren nicht aussergewöhnlich (jetzt nach der Nachbearbeitung der Bilder revidiere ich). Ausserdem kämpften wir gerade sehr mit dem Schleier. Zum Glück kam LUMO mit ganz gut Licht. Zwei LNER brauchten wir noch für Vollsonne und dann passte das.

16 – Noch immer in Schottland, aber sehr kurz vor der Grenze. Bei Lamberton dieser Querblick auf die Bahn und die Nordsee. Es beginnt mit einem Drohnenbild und X-Country.

17 – Der LUMO kämpfte etwas mit dem Siff … aber es war gerade heller als die meiste Zeit.

18 – Auch ein LNER bekam Sonne ab, wobei wir ein paar der Azumas im Schatten vorbei ziehen lassen mussten, bevor es so klappte.


Ein TP war das nächste. Ein englischer Zug, dazu mussten wir wieder nach England, irgendwie? Man sah da so eine Stelle im Netz. Aber wie auch immer die da standen, das geht nicht (mehr). Denn da ist eine Baustelle oder Installationsplatz für irgendwas. Da TP aber sehr nah war stieg die Drohne, etwas anderes blieb uns gerade nicht übrig. Der X-Country von hinten hatte voll Licht, TP leider gar nicht. Und auch ein Lumo der plötzlich irgendwie noch auffiel bei Real Time Trains blieb finster. Immerhin, LNER ging wieder ;-).

19 – Wieder in England, kurz hinter der Grenze. Bei den Marshall Medows fährt dieser LNER im Licht nach Süden.


Da mussten wir nicht bleiben, auch wenns mit der Drohne durchaus hübsch war. Nur was tun? Es zog ziemlich fies zu in dem Moment – aber nicht endgültig. So doll, dass es kaum mehr Sonne hatte, aber nicht genug um den Tag abschliessen zu können. Denn es könnte ja … und bei dem vielen Verkehr könnte ja wirklich. Also wieder rauf nach Schottland, wieder rauf zur Stelle bei Burnmouth von vorhin.
Da setzten wir uns dann gemütlich unten an der Bahn fest. Für Züge nach Norden, die Sonne hatte mittlerweile stark genug gedreht. Wir sassen da und das blau kam näher und näher. Und nach ein paar Zügen, denen wir nur zuschauen konnten, wurde es tatsächlich wieder heller. Pünktlich auf einen Güterzug sogar… aber nach Süden leider. Dafür hätte man jetzt wieder rauf zum Auto laufen können. Aber dafür sahen wir den Zug irgendwie zu spät im Fahrplan (wir sind aber auch nachlässig). So half nur die Drohne in dem Moment.

20 – GBRf 66737 fährt mit einem Güterzug bei Burnmouth nach Süden. Den sahen wir zu spät im Fahrplan um noch etwas anders machen zu können.


Und dann war es nur noch gemütlich. In der Sonne war es angenehm «warm» und wir warteten einfach, bis es aussichtslos wurde mit der sinkenden Sonne. «Warm», also es war aushaltbar. Die Schotten waren da anderer Meinung, ein älterer Herr der vorbei lief und hoch erquickt erfuhr, dass wir Trainspotter sind (sowieso scheinen die Leute mit dem Begriff hier etwas anfangen zu können ;) ), war in kurzen Hosen unterwegs. Jaja, es sei schön warm … so warm sei es sonst also fast nie. Danke für Obst, wir hoffen mal es bleibt warm … weil Sonnig.

21 – Von unten kann man an der Stelle am Abend auch die Nordfahrer aufnehmen. Um Halb 7 Uhr schaute die Sonne pünktlich zu diesem TP mal vorbei.

22 – Erst eine Stunde später dann die nächsten Bilder. Dafür hat sich die Sonne komplett unter dem Schmodder hervorgetraut. Perfekt für diesen LNER.

23 – Und 7min später auch noch für dieses X-Country Voyagerdings.

24 – Bereits wieder beim Auto überraschte uns dieser TP. Das war Sonnentechnisch jetzt allerletzte Eisenbahn.


Wir staubten im schönsten Abendlicht noch alles ab was es abzustauben gab, alles ausser einem LUMO. In dem schnittigen blau sind die Class 803 einfach schön! Als die Sonne dann im Schmodder am Horizont versank war die Zeit gekommen aufzubrechen. Wohin? Ins Hotel, das hatten wir vorher noch gebucht. Und zwar in Berwick upon Tweed. Hier in der Gegend ist es morgen schön, oder relativ schön … zumindest schöner als sonst so ziemlich überall. Und in Berwick wollten wir die Tweed Brücke noch von der Nordseite am frühen Morgen machen … und auch an der Küste ginge noch so einiges. Deshalb war fiel die Wahl ohne Diskussion.
Das Castle Hotel in Berwick war unsere Wahl. Gleich beim Bahnhof, was fürs Parking dann kein Problem ist. Die 3 Pfund löhnten wir gerne. Castle Hotel … es ist also kein Schloss, sondern einfach ein Haus mit Zimmern und da drin hats Betten. Castle heisst es nur, laut der eigenen Beschreibung, weil man von da aus das alte Castle gesehen habe. Dieses musste aber beim Bau der Bahnbrücke 1855 oder so weichen und wurde Platt gemacht. Achba, werden sich die Ingenieure gedacht haben, von solchen Steinhaufen gibt es hier in England genug … da fällt eins weniger nicht ins Gewicht ;-).
Das Hotel war vom Typ «eng und verwinkelt». Ich weiss gar nicht weshalb ich sowas als «typisch Englisch» empfinde, dafür fehlt mir ja bisher die Erfahrung. Aber es war typisch Englisch. Mit diesem schönen Teppichboden, der seit 30 Jahren liegt und ganz heimelig riecht und so schön weich ist.
Fürs Essen wählten wir den Inder in Town. Das weiss dann sogar ich noch – englisches Essen ist in Ordnung, aber Indisches ist besser. Also vorausgesetzt man mag Indisch, and so i do. Mit einem grossen Cobrabier startete der Abend, und mit einem kleinen Kingfisher endete er. Viel zu voll (in allerlei Hinsicht) liefen wir zum Hotel zurück. Hicks! Ab ins Bett, die Uhr drückte. Denn morgen könnte es früh raus gehen …. könnte weil Wetter … eher ab dem Mittag ;-).