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Under the Big Blue Sky & in the Red Rocks - Teil 6

Von

Dienstag 30.8.2022

Wir liessen es heute etwas gemütlicher angehen als auch schon. So kamen wir erst gegen halb acht Morgens weg. Ziel war vorerst mal der Yard von Idaho Falls selber. Hier hat der nördliche Ableger der Eastern Idaho Railroad ihren Sitz und betreibt ausgehend von Idaho Falls einige Branches. Die Bahn gehört inzwischen Watco. Wir beide sind schon vor zweieinhalb Jahren auf die Eastern Idaho Railroad gestossen, damals auf den südlichen Ableger in Twin Falls. Das erste was wir aber antrafen waren zwei abgestellte Loks der UP:

SD40N #1641 und #1708 warten in Idaho Falls auf neue Aufgaben


Da sonst gerade nichts los war und uns auch ein kleines Hüngerchen plagte, landeten wir schlussendlich in einem Diner wo wir uns ein richtiges Breakfast reinhauten. Das Lokal versprühte den Charme der 70er Jahre. Wir waren mit Abstand die jüngsten Besucher und vermuteten, dass sowohl Lokal, wie Servierpersonal und Kundschaft gemeinsam durch die Jahre gezogen sind. Aber: Die beiden Two-Egg Omlettes schmeckten ausgezeichnet! Von daher, nichts zu beanstanden ;)
Anschliessend genehmigten wir uns nochmals einen Blick in den Yard. Gerade setzte sich ein GP38 in Bewegung. Dem Aussehen nach zu urteilen war er frisch revidiert:

Watco GP38 #3814 beim Rangieren in Idaho Falls


Watco GP38 #3814 beim Rangieren in Idaho Falls


Er setzte sich vor eine längere Schlange an Güterwagen, welche abgestellt waren. Da Spitzenlicht eingeschaltet, gingen wir davon aus, dass der Zug bereits fertig zusammengebaut ist und es dann bald auf die Strecke raus geht. Wir fuhren daher mal raus und suchten uns eine passende Stelle. Kurz vor Ucon fanden wir einen passenden Bahnübergang wo wir uns hinstellten. Nur: Zug kam keiner. Nach 20min fuhren wir mal zurück in Richtung Idaho Falls und stellten uns an einen Bahnübergang näher beim Yard, bald schon sah man das Spitzenlicht. Aber wirklich näher kam nichts, plötzlich war es wieder weg, dann wieder da. Google Maps verzeichnete ein Anschlussgleis zwischen unserem Standort und dem Yard, was die Bewegungen erklären würde. Als dann nach weiteren 30min immer noch kein Zug da war, zogen wir die Reissleine und fuhren zurück in den Yard. Es wurde fröhlich rangiert und der zuvor gesehene Zug in Teile zerlegt. Etwas ärgerlich und nach Februar 2020 bereits das zweite Mal, dass uns die EIRR nervte. Wir liessen es bleiben und verliessen Idaho Falls endgültig. Via I-15 ging es runter nach Pocatello, wo wir eine kurze Runde entlang des (riesigen) Yard drehten. Irgendwie war das aber nicht Zielführend, eine angefahrene Stelle am Ende des Yard lichtmässig gerade schlecht, so dass wir dann entschieden weiterzufahren. Vom Frühling 2020 kannten wir die Gegend etwas. Insbesondere hinter McCammon war die Strecke bis Soda Springs recht fotogen. Wir wollten uns daher mal für ein paar Stunden in den Bereich setzen. In McCammon sahen wir einen Westbound mit eingeschalteter Spitzenbeleuchtung im Siding sehen. Wir nahmen einfach mal an, dass der gerade eine Kreuzung mit einem Eastbound hatte und nun dann weiterfahren würde. Dem vermuteten Eastbound galt unser Interesse, so dass wir gleich weiter in Richtung Lava Hot Springs fuhren. Noch vor in Lava Hot Springs hatten wir zu einem Eastbound aufgeschlossen. Perfekt! Wir verliessen in Lava Hot Springs den Highway 30 nach Soda Springs und folgten der Bahn, welche den Hügel über den der Highway führt umrundet. Wir stellten uns bald einmal an die Strecke:

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Lava Hot Springs


Der Zug war nur langsam am beschleunigen, so dass wir ihn schon bald wieder überholt hatten. Situationshalber hielten wir ein paar Meilen später bei einer Pferdekoppel wieder still:

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Lava Hot Springs


Kurz vor Pebble wo die Strecke dann um 90° gegen Westen dreht gab es ein weiteres Foto:

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Lava Hot Springs


Nach Pebble dreht die Strecke so, dass er nun bis Soda Springs hin ideal im Licht fährt. Wir fuhren daher mal etwas weiter voraus und kletterten dann ein paar Meter den Hang des angrenzenden Hügels hoch. Bei inzwischen knapp 35° eine durchaus schweisstreibende Sache:

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Pebble


Weiter ging es nach Bancroft wo wir uns dann beim dortigen Grain Elevator platzierten. Da die Strasse dann bis Alexander immer schön parallel mit ein paar Metern Abstand zur Bahn führt, liessen sich da nochmals einige weitere Quick Shots machen. Das hatten wir auch im Februar 2020 so praktizieren können :)

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed in Bancroft


C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Bancroft


C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Bancroft


C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Bancroft


Die Idee war den Zug nun fahren zu lassen. Nichtsdestotrotz beabsichtigten wir noch kurz nach Soda Springs rein zu fahren. Unser Tank neigte sich dem Ende zu und Soda Springs hatte sicher eine Tanke. Wir kamen aber nicht ganz so weit. Der Steamboat Hill etwa 2 Meilen ausserhalb Soda Spring lud richtiggehend dazu ein den hochzukraxeln und nochmals ein Foto vom Zug zu machen. Die Aussicht von oben hielt die Versprechungen:

C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Bancroft


C44ACCTE #5628, SD70AH #8977 und C44ACCTE #5672 mit einem Mixed bei Bancroft


Dann ging es aber endgültig rein nach Soda Springs. Da wir wussten dass der dortige (künstliche) Geysir jeweils um die volle Stunde für 5min in aktiv ist fuhren wir gleich in den Geysir-Park und erwischten gerade noch die letzten 2 min der 1300 Uhr Runde:

Eigentlich wollte man nach einer Warmwasserquelle für ein Thermalbad bohren. Man bohrte aber eine unter Druck stehende Wasserkammer an - der Effekt: ein Geysir. Und da er auch nach Tagen nicht aufhörte zu spritzen, er aber dem mächtigen Old Faithful im nahen Yellowstone NP Konkurrenz zu machen drohte, hat man ihn ins Korsett gezwängt. Seither darf der Soda Springs Geyser stündlich immer zur vollen Stunde für 5min spritzen. Das war 1937 - der Geysir spritzt noch heute.


und gleich nochmals: der Soda Springs Geysir


Der Mixed war zwischenzeitlich im Siding zum Stillstand gekommen und nur Minuten später rauschte ein weiterer Eastbound durch und überholte den Mixed. Hätte man das gewusst, hätte man dem noch ein paar Meter entgegen fahren oder zumindest gleich auf dem Steamboat Hill warten können. Aber schlussendlich waren wir eigentlich sehr zufrieden wie die letzten 2h vergangen sind. Die Tanke in Soda Springs liessen wir dann aber links liegen. Der aufgerufene Preis war aus unserem Gefühl raus doch eher hoch und vorne in McCammon gibt es auch Tankstellen. Diesmal auf direktem Weg über den Highway 30 ging es zurück nach McCammon. Zu unserem Erstaunen stand der Westbound immer noch dort. Als wir über den Overpass in Richtung I-15 fuhren, fuhr gerade ein weiterer Eastbound unten durch. Aus dem Augenwinkel heraus meinte ich gesehen zu haben, dass der in McCammon auf die Ogden Subdivision abzweigt. Wir drehten um um uns zu vergewissern ob dem so sei. Und tatsächlich, der fädelte sich gerade auf die hier beginnende Ogden Subdivision runter nach Ogden ein. Das war jetzt wirklich fast der Jackpot. Den Recherchen zufolge war hier eigentlich mit eher wenig Verkehr zu rechnen und nun haben wir gerade am Anfang der Strecke einen Southbound aufgegabelt mit dem wir zumindest einen Teil der Strecke bis runter nach Salt Lake City fotografisch ausnützen können. Zuvor mussten wir aber wirklich noch an eine Tanke, die gerade ideal bei der Einfahrt zur I-15 gelegen war. Keine 3min später waren wir auf der I-15 und fuhren 2 Ausfahrten runter bis Virginia. Wenn der Zug denn schon soweit gekommen wäre, hätten wir ihn sicher gesehen. Da wir aber nichts gesichtet hatten, fuhren wir nun entlang der Strecke mal zurück in Richtung McCammon. Kurz hinter Arimo gabelten wir ihn dann auf:

C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision bei Arimo


Schnell gedreht, hinterher und ab in Richtung Virginia wo wir dann Eingangs des Village bei einem Bahnübergang den nächsten Stopp einlegten:

C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision bei Virginia


Weiter ginges durch Virginia druch in Richtung Downey, wo wir nochmals auf einem kleinen Hügel hielten:

C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision bei Downey


Dann aber zogen wir etwas weiter vor. Viele Fotopunkte hatte ich mir im Vorfeld auf der Strecke nicht verzeichnet. Das deutet darauf hin, dass das gesehene jeweils eher 0815 Stellen waren, so quasi ähnlich wie die drei bereits getätigten Stopps. So aus der Kategorie: Kann man machen wenn man gerade durchfährt, muss man aber nicht. Kurz hinter Downey war aber auf meinem Tablett eine Stelle markiert und die fuhren wir nun an. Und ja, die Stelle war wirklich sehr nett und lohnte die paar Minuten Wartezeit:

C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision beim Red Rock Pass südlich von Downey


C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision beim Red Rock Pass


Wir fuhren weiter hinterher. Kurz vor Swanlake kämpften wir uns dann einmal quer durchs hohe Gras um noch ein letztes Foto des Zuges zu machen:

C45ACCTE #5434, C44AC #6323 und C45ACCTE #7787 mit einem Mixed auf der Ogden Subdivision bei Swanlake


Danach dreht die Strecke weg von der Strasse und verläuft durch ein anderes Tal, so dass wir den Zug ziehen lassen mussten. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatten wir einfach nur Glück zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sein. Für uns war es auch Zeit endgültig nach Salt Lake City zu fahren. Wir hatten den Plan in Provo noch bei Trainlife vorbei zu schauen. Der Modellbahnladen schliesst um 1800 seine Tore. Unsere Reserve hatten wir aufgebraucht und ab unserem derzeitigen Standort rechnete Google mit einer Ankunft um 1730 -> Passt. So ging es weiter dem Highway 91 entlang bis nach Logan, wo wir dann auf den Highway 89 wechselten, welcher uns wieder zurück auf den I-15 brachte. Bereits in Logan nahm der Verkehr spürbar zu. Spätestens auf der I-15 waren wir dann aber endgültig im Feierabendverkehr. Zusätzlich nervten zwei Unfälle, so dass Google die Ankunftszeit laufend in Richtung 1800 anpasste. Das wird nichts mehr. Blöd war, dass der Laden morgen erst um 1100 öffnet. Da aber der Laden zugleich auch Lager des Modellbahnherstellers ExactRail ist, hofften wir, dass da eventuell auch Zeiten ausserhalb möglich sind. Telefonisch erreichten wir leider niemanden, aber auf eine Mailanfrage hin hatten wir bald Antwort, dass wir doch morgen um 0800 vorbei schauen sollen. Das ist Service!
So entspannte sich unsere Situation schlagartig. Der angefangene Abend konnte noch mit einer Fotostelle aufgewertet werden und die hatten wir zwischen Bluffdale und Lehi in den Jordan Narrows auch verfügbar. Güterverkehr wäre hier sicher auch nett, aber immerhin fuhr halbstündlich pro Richtung ein Frontrunner der Utah Transit Authority durch. Schon bald nach Ankunft vor Ort war so einer bei uns:

FrontRunner mit führendem Cab #105 in den Jordan Narrows...


...und von hinten stösst die MP36PH-3C #2


Der Gegenzug stand nach der erfolgten Kreuzung in Lehi auch gleich an:

FrontRunner mit führender MP36PH-3C #20 in den Jordan Narrows


Für die weiteren Takte variierten wir etwas den Standort. Entlang des kurzen Canyon gab es genug Möglichkeiten zu stehen, zumal mit einem dort durchgehenden Radweg die Erschliessung vorhanden war.

FrontRunner mit führendem Cab #114 in den Jordan Narrows


FrontRunner mit führender MP36PH-3C #16 in den Jordan Narrows


FrontRunner mit führender MP36PH-3C #16 in den Jordan Narrows


FrontRunner mit führendem Cab #120 in den Jordan Narrows


FrontRunner mit führender MP36PH-3C #1 in den Jordan Narrows


Als die Sonne endgültig hinter dem Horizont verschwand machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Dabei wurden wir dann von einem Local der Utah Railway überrascht welcher aus Lehi in Richtung Salt Lake City unterwegs war. Schade! 15min früher wäre der noch wunderbar im Licht gewesen.
So ging es dann halt ohne Güterzugsbild zu unserem gebuchten Motel in Orem. Fürs Abendessen musste dann wieder mal eine Fastfood Kette hinhalten. Nach 20 Uhr Abends war selbst das schon fast problematisch hier. Ob das Huhn das wir assen wirklich so glücklich war wie es die namensgebende Kette El Pollo Loco verspricht wissen wir nicht, aber um neun wurden wir auch hier rausgeschmissen und anderswo hätte es nur bedingt besser ausgesehen.



Mittwoch 31.8.2022

Aufgrund der Verkehrsprobleme gestern reichte es uns nicht mehr zu Trainlife. Wir konnten aber für heute Morgen einen Termin vereinbaren und so standen wir kurz nach 8 vor dem Laden. Es war tatsächlich jemand da der uns in Empfang nahm und den Laden extra früher öffnete für uns. Das nenn ich mal Service! Rund 1h später um ein paar Dollar ärmer verliessen wir mit ein paar Modellen unterm Arm den Laden wieder.
Wir fuhren mal in den angrenzenden Yard in Provo. Wirklich viel war nicht los. BNSF war gerade dabei einen Zug zusammenzustellen. Die drei Loks der Utah Railway die wir gestern mit dem Local gesehen haben standen auch im Yard. Ein Lokduo von Union Pacific wurde gerade abgestellt und sonst waren auch noch einige Loks die Räder am platt stehen.

SD70M #4882 und #4143 beim Rangieren in Provo


Wir beschlossen vorerst mal in Richtung Solder Summit hochzufahren. Unterwegs dahin nutzen wir auch noch gleich die Möglichkeit in Springville eine Post Office aufzusuchen und einige Ansichtskarten zu versenden. Dabei sahen wir bei der dortigen Feuerwehr gleich noch ein Fahrzeug draussen rumstehen:

Feuerwehrauto des Springville Fire Departement


Wir fuhren anschliessend bis nach Thistle hoch. Fotostellen hätte es ja einige, aber wenn nichts kommt...
Alle Signale waren dunkel und zusätzlich sahen wir noch einen bergwärts fahrenden Hi-Railer der UP. Wir beschlossen mal uns irgendwo mit Signalsicht mit dem Auto hinzustellen. So wirklich fündig wurden wir aber nicht und schlussendlich entschieden wir uns wieder in den Provo Yard zurück zu fahren. Da wir einen Eastbound benötigten würden wir hier sehen wenn einer fährt - denn die müssen ja hier durch. BNSF war nach wie vor am Manövrieren, sonst regte sich nichts. Da wir heute noch nichts schlaues Gegessen haben, beschlossen wir mal eine halbe Stunde in ein Mittagessen zu investieren. Neben dem Yard fanden wir einen A+W der sich dazu eignete.
Zurück im Yard war dann etwas mehr Action zu sehen. Es tauchte Personal der Utah Railway auf, welches aber nicht etwa in die eigenen Loks stieg, sondern die BNSF Loks startklar machte. Wir sprachen mal für Informationen vor. Kurz: Ja der Zug fahre heute noch in Richtung Denver, man brauche aber noch etwas Zeit, Abfahrt wohl so gegen 1430-1500 Uhr. Danach brauste die Person im Pickup wieder weg. Wir waren uns noch nicht im klaren über das wie weiter, stand der Pickup schon wieder neben uns und uns wurden zwei Baseball-Caps der Utah Railway übergeben. Wir waren gerade etwas verdutzt und konnten uns kaum bedanken brauste er schon wieder weg.
Da auch sonst bisher nicht viel (nichts!) gelaufen war, beschlossen wir noch kurz rüber zur Provo Front Runner Station zu wechseln, welche nur etwa 1-2 Meilen von hier weg war. Da sollte bei Gelegenheit mal was in Richtung Salt Lake City abfahren. Der Zug stand schon Abfahrbereit im Bahnhof:

FrontRunner mit führender MP36PH-3C #16 im Bahnhof von Provo


Wir steuerten nun nacheinander die drei nachfolgenden Bahnübergänge an. Diese liegen allesamt noch in Ost-West Richtung, bevor die Strecke dann nach Norden dreht. Beim dritten konnten wir uns dann halbwegs vernünftig hinstellen. Wieder einmal diente uns unser fahrbarer Untersatz noch als etwas zusätzliche Höhe:

FrontRunner mit führender MP36PH-3C #16 zwischen Provo und Orem


Danach schauten wir uns noch einen weiteren Bahnübergang für den innert nützlicher Frist folgenden Gegenzug an. Wir wurden aber zwischenzeitlich durch Scannermeldungen aufgeschreckt, welche unmissverständlich klar machten, dass da was mit dem BNSF Mixed im Yard läuft. Wir drehten unverzüglich um und wechselten in den Yard. Da war wirklich Bewegung auszumachen. Wir fotografierten noch ein paar Loks der Utah Railway:

SD50S #6060, #6061 und #6062 warten in Provo auf weitere Einsätze


Dann war aber Action bei der BNSF angesagt: Der Zug zog gerade vor auf die Main, so dass wir uns an dessen Verfolgung machten.

ES44C4 #7999, #6620 und #6625 sowie als DPU: ES44AC #5941 und AC4400CW #5655 mit einem Mixed in Provo


Der schnellste Weg war direkt auf die I-15 und dann den Highway 6 in Richtung Soldier Summit. Das bedeutete dennoch etwas Zusatzweg gegenüber dem Zug, zumal uns die Rotlichter gerade nicht freundlich gesinnt waren. Eingangs Spanish Fork Canyon hatten wir den Zug erst knapp überholt, danach aber konnten wir uns einen kleinen Vorsprung herausfahren. Die Frage war nur: wo stellen wir uns hin? Ich hatte mir im Vorfeld eher Morgenstellen notiert, inzwischen war aber Mitte Nachmittag, so dass man grundsätzlich einmal über die Gleise muss was die Anzahl möglicher Stellen wieder einschränkt. Anhand der Karte rechnete ich mir beim Spanish Fork River Park bei Thistle Chancen aus. Beim näher fahren sah es auch passend aus, so dass ich Sandro als heutigen Fahrer dorthin lotste. Schnell den Hang hochgeklettert und Position auf einem kleinen Felsen eingenommen, schon kam der Zug:

ES44C4 #7999, #6620 und #6625 sowie als DPU: ES44AC #5941 und AC4400CW #5655 mit einem Mixed bei Thistle


Sehr zufrieden mit dem fotografierten schlitterten wir den sandigen Abhang wieder runter zum Auto und nahmen die Verfolgung wieder auf. Schon bald hatten wir ihn eingeholt und kurz darauf wurde dann auch klar wieso wir da heute einen Hi-Railer gesehen haben und nichts lief: das eine Gleis war mit einer Horde Baugerödel zugestellt, da wurde gebaut. Wir suchten weiter nach möglichen Stellen, aber irgendwie war das hier alles gerade etwas problematisch. Bis zum Overpass des Highway über die Bahn hatten wir mehrheitlich ein Lichtachsigkeitsproblem, oder dann war da nicht wirklich viel schlaues zu machen, zumal wir ja immer noch die Gleise irgendwie überqueren mussten. Im Bereich von Tucker dreht die Strecke heftiger, doch verläuft sie nun weiter oben an den steinigen Abhängen. Man musste quasi an einen passenden Spot hinaufklettern und dem stellten sich als erstes Hindernis schon mal viel zu hohes Zaunwerk in den Weg. Und dann ist die Strecke mal bis zum Pass hoch nicht mehr zugänglich. Im Passbereich war dann wieder das Lichtachsigkeitsproblem vorhanden, so dass wir erst beim Abstieg eine passende Stelle fanden. Blöd war nun, dass sich hier einige Quellwolken gebildet hatten - wir stellten uns dennoch mal hin und warteten. Wir standen dann rund eine Stunde lang im Schatten, bevor sich langsam ein grosses Loch in der Wolkendecke öffnete. Die ganze Zeit fragten wir uns wo denn der Zug bleibt. Er kam dann nur Minuten nachdem die komplette Stelle erstmals im Licht war. Für uns war es ein Jackpot-Treffer:

ES44C4 #7999, #6620 und #6625 sowie als DPU: ES44AC #5941 und AC4400CW #5655 mit einem Mixed bei Colton


Schnell wieder hinterhergefahren und wieder voll in den Wolkenbereich rein - und auch in den Baustellenbereich auf der Strasse. Es wurde neu asphaltiert: Geschwindigkeitslimits und belegte Ausstellplätze waren gerade nicht hilfreich. So landeten wir final beim bekannten Castle Gate. Hier öffnete sich gerade wieder ein Loch in der Wolkendecke. Wir standen dann rund 20min quasi pausenlos in der Sonne, während rundherum alles im Schatten lag. Die Sonne begann immer mehr an der Bergflanke zu knabbern. Wo der Zug jetzt wieder blieb -> wir wussten es nicht, aber so rein vom Tempo her welches er vorhin hatte hätte der schon lange hier sein müssen. Als sich das Wolkenloch endgültig schloss zogen wir weiter. Langsam drückte nämlich auch unser Ziel für den Abend. Wir wollten heute Abend noch den Westbound California Zephyr erlegen. Mögliche Stellen dazu gibt es rund um Green River mehr als genug. Die Frage war nur: wann kommt er und passt das noch mit Licht? Die Amtrak App verhiess nichts Gutes: Geplante Abfahrt mit +90 in Green River. Stellen zwischen uns und Green River wurden daher schon mal sehr eng. Um in die Gegend von Floy hinter Green River zu kommen wurde die Zeit für uns aber knapp. Für die bekannte Stelle ab dem Overpass bei de Einfahrt von Green River sollte es aber gerade reichen. Je näher wir in Richtung Green River kamen, desto besser wurde das Wetter. Die Wolken hingen wirklich nur in en Bergen - in die Ebene raus wurde es klar und schön. Je näher wir nach Green River kamen, desto grösser wurde aber auch die Verspätung von Amtrak, die lag inzwischen bei +110, Tendenz langsam steigend. War jetzt wieder blöd für Green River weil der Zug bedrohlich nahe dem Sonnenuntergang dort durchfahren sollte. Vor Ort fassten wir den Entschluss es doch noch bei der bekannten Stelle bei Floy zu versuchen. Flugs ging es auf den Old Highway 6. Die nicht mehr unterhaltene Strasse ist inzwischen aber eine ziemliche Schlaglochpiste. Vielleicht waren wir auch etwas zu optimistisch unterwegs: Auf halber Strecke rumpelte es gewaltig unter dem Wagenboden. Angehalten, ausgestiegen und noch bevor ich ums Auto herumgelaufen war hörte ich das letzte verzweifelte *pffff* des linken Hinterreifen...
Der Reifen war nun wirklich so richtig platt. Wir hatten wohl ein grösseres, Abbruchstück des zerbröselnden Asphalts erwischt. In der Lauffläche war ein etwa Zweifränkler Grosses Loch.
Zum Glück hatten wir ein richtiges Reserverad und so durften wir das brandneue Werkzeug dreckig machen (und uns natürlich auch). Wir waren froh, standen wir zumindest teilweise auf Asphalt, so dass wir problemlos aufbocken konnten. Knappe 15min später war das Rad gewechselt.
Bleibt noch der California Zephyr - der war immer noch nicht durch und die geplante Abfahrt in Green River nun mit +120 drin. An die angedachte Stelle reichte es nun natürlich keineswegs mehr, aber wir waren schon soweit draussen, dass wir einfach mal in Richtung Strecke stapften. Der Zug kam dann genau in dem Moment als die Sonne hinter dem Horizont am verschwinden war:

California Zephyr #5 gezogen von den P42DC #51 und #198 im letzten Büchsenlicht bei Green River


California Zephyr #5 gezogen von den P42DC #51 und #198 im letzten Büchsenlicht bei Green River


California Zephyr #5 gezogen von den P42DC #51 und #198 im letzten Büchsenlicht bei Green River


Wir holperten zurück nach Green River, diesmal quasi schleichend, lag aber auch daran, dass es am Eindunkeln war. Direkt neben dem gebuchten Super 8 lag noch eine Tanke die wir zuerst ansteuerten. Mal wieder Reifendruck kontrollieren, denn die Anzeige beim Boardcomputer meinte immer noch, dass da was nicht ganz in Ordnung ist. Zudem: Wann das Reserverad zuletzt kontrolliert wurde wussten wir auch nicht, so machte der Kontrollbesuch eh Sinn. Er war dann etwas schwach auf der Brust, was wir dann änderten. Der Bordcomputer war danach aber weiterhin am meckern. Wir schoben es mal darauf, dass das Reserverad keinen automatischen Drucksensor hat.
Checkin war dann schnell gemacht und so hiess es mal wieder die Alamo Hotline zu Bemühen. Fazit: Die Reifenhändler die Alamo kennt und bevorzugt, gibt es in unserer Gegend nicht. Wir können aber zu jedem beliebigen Reifenshop gehen, dann halt selber zahlen und die Rechnung nachträglich Alamo einreichen. Wir verschoben das Thema aber mal auf Morgen, denn dass jetzt um 9 Abends da noch was offen hat in Green River ist eher fraglich. Und eigentlich hatten wir eh Hunger. Allzuviele Möglichkeiten um dem zu Begegnen gibt es dazu ebenfalls nicht in Green River, zumal die eine oder andere Taverne schon dicht gemacht hat für heute. Tacos La Pasadita war dann die Lösung: ein Food Truck an einer ehemaligen Shell Tankstelle mitten im Kaff. Der Food war lecker. Zufrieden ging es dann zurück ins Motel und schon bald war Feierabend.


Wie wir unsere erneuten Reifenprobleme gelöst haben und was wir sonst noch so in den Red Rocks erlebt haben, davon berichtet dann der nächste Teil der Riehe wenn es wieder heisst "Under the Big Blue Sky & in the Red Rocks" - bald auf diesem Kanal!