Zu Gast bei Brille und Bardotka - Teil 1

Von Pascal Zingg

Donnerstag, 6. Oktober2022, Bratislava - Uherské Hradiště
Die Champions Hockey League und die NHL führten mich in diesem Herbst nach Bratislava und Prag. Auf Grund dieser Reiseziele lag es auf der Hand mal wieder bei CD und ZSSK vorbeizuschauen, um dort die Kolleginnen Taucherbrille und Bardotka zu treffen. So ging es mit dem Railjet nach Wien und von da mit dem Schiff nach Bratislava. Nach einem Sieg der SCRJ Lakers bei Slovan Bratislava, fasst ich am 6. Oktober in Petrszalka einen Toyota Corolla und machte mich auf den Weg in Richtung Tschechien. Da bei der CD inzwischen viele Brillen in Najbrt rumfahren, hatte ich vorgängig bei sledovani.55p.cz nachgeschaut, wo man denn am ehesten farbige Brillen erwischt. Die Recherche ergab, dass das Depot Brno-Maloměřice seine farbigen 754 in die Region von Uherské Hradiště schickte.
In einer rund zwei stündigen Autofahrt ging es somit in den Ort, der auf Deutsch Ungarisch Hradisch heisst und sich in der mährischen Slowakei befindet. Bei einem erneuten Blick in den Umlaufplan ergab sich, dass für die Brillenjagd vor allem die Strecke nach Luhačovice interessant war. Ich stellte mich deshalb hinter Popovice u Uherského Hradiště auf. Wie sich zeigte, war das Licht an dieser Stelle besser für den R 887, der von 754 007 gezogen wurde. Anders als die 754 012, die am Gegenzug hing, war diese Brille in Najbrt gehalten. Doch wollte ich am Anfang dieser Tour nicht wählerisch sein. Zudem gab es ja auch noch die Möglichkeit nach dem Zug die Stelle zu wechseln. Dies weil die Rychlik nach Luhačovice in Uherský Brod kreuzen sollten. Gerade diese Kreuzung war in meinen Augen aber kritisch, weil R 887 aus Prag mächtig verspätet war. Die Kreuzung fand jedoch trotzdem am geplanten Ort statt. So wurde erst einmal die James Bond 007 festgehalten.


Kaum war der Zug durch, suchte ich eiligst nach einer Stelle für den Gegenzug, da ich in Popovice keine Möglichkeit sah, an der Strasse anzuhalten, landete ich schliesslich in Vésky. Wie sich zeigte taugte die Stelle am dortigen Haltepunkt jedoch nichts. Ohne brauchbares Bild vom Gegenzug ging es daher auf Streckensichtung nach Luhačovice. Dies natürlich nicht ohne die 754 007 noch einmal im Endbahnhof abzulichten.


Da ich auf dem Weg nach Luhačovice keine Stelle sah, die mir wirklich zusagte, wechselte ich für den R 889 wieder nach Popovice. Bevor der Rychlik mit der schönen 754 012 kommen sollte, war es jedoch Zeit für einen Lint der Arriva. Während die Rychlik von Praha-Vrsovice über Staré Město u Uherského Hradiště nach Luhačovice von der CD geführt werden, übernimmt Arriva den Regionalverkehr von Staré Město u Uherského Hradiště über Uherský Brod nach Luhačovice und Bylnice.


Etwas pünktlicher als zwei Stunden zuvor folgte nach dem Osobny Vlak die rote Blitzbrille 754 012.


Auch diesmal suchte ich eiligst eine Stelle für den Gegenzug. Wirklich fündig wurde ich aber auch beim zweiten Versuch nicht. So wurde der Schuss in Kunovice trotz Kirchenmotiv zum reinen Zugbild.


Da inzwischen die 754 075 von Brno nach Staré Město u Uherského Hradiště unterwegs war, fuhr ich nach Nemotice. Dort musste ich allerdings feststellen, dass das Licht recht schwierig, weil achsig, war. So stellte ich mich an der Ausfahrt relativ spitz an einen Bahnübergang.


Obwohl es bis zu diesem Bild trotz einigem Schmodder immer wieder zu Sonnenbildern gereicht hatte, musste ich nun feststellen, dass die Wolkensituation auf Grund der tiefen Sonne keine guten Bilder mehr zuliess. Somit gab es nur noch zwei Aufgaben an diesem Abend. Nummer eins war das gebuchte Hotel zu finden. Da mir am Nachmittag die mobilen Daten ausgingen, war das gar nicht so einfach. Dies auch, weil es im KFC kein versprochenes WLAN gab. Als ich dank dem WLAN im Tesco dann doch noch zu einem neuen Datenpacket kam, ging es noch darum einen Parkplatz in der Stadt zu finden. Da der einheimische FC Slovácko an diesem Abend in der Conference League gegen die OGC Nice spielten, war dies aber gar nicht so einfach. Trotz frühem Feierabend wurde es 20 Uhr, bis ich endlich im Hotel war.

Freitag, 7. Oktober 2022, Uherské Hradiště - Prag
Da ich am Abend nicht beim Hotel parkieren konnte, musste ich auf einem öffentlichen Parkplatz parjieren. Da ich keine Kronen für den Parkautomaten hatte, ging es am frühen Morgen erst einmal raus um das Auto umzustellen. Bei einem Blick an den Himmel stellte ich fest, dass das Wetter wieder der Prognose sehr gut war. Nach dem Zusammenräumen im Hotel und Einkauf im Tesco ging es deshalb raus an die Strecke nach Luhačovice. Als Stelle wurde dabei die Einfahrt in eben dieses Luhačovice gewählt. Wie von Sledovani vorausgesagt, kam dabei die rote Blitzbrille 754 012.




Nachdem das Umsetzen der Lok ebenfalls im Kasten war, ging es an die Suche nach einer geeigneten Stelle für die Rückfahrt. Da ich der Meinung war, dass jene in Polichno zu dieser Zeit noch nicht richtig im Licht war, entschied ich mich für ein Bild an der Ausfahrt von Luhačovice.


Wie ich schon vor der Durchfahrt des Zuges vermutete, war die Stelle ohne Leiter «gar nicht mal so gut». Wie sich bei der weiteren Stellensuche zeigte, wäre die Stelle in Polichno tatsächlich die bessere Alternative gewesen. Ebenfalls zeigte sich, dass der Zug aus Uherské Hradiště vor Polichno kein Frontlicht mehr hatte. Ohne wirklichen Plan wollte ich mir deshalb den Bahnhof von Uherský Brod anschauen. Dieser war jedoch hässlich modernisiert. Zudem sollte der R 885 aus Uherské Hradiště auf einem unfotogenen Gleis folgen. Ich entschied mich daher die Ausfahrt zu probieren. Diese war zwar auch nicht besonders fotogen, reichte aber gerade so, um den GTW nach Bylnice umzusetzen.


Da die Stelle für den längeren R 885 nicht wirklich taugte, wollte ich nun zurück nach Luhačovice. Auf Grund einer Chaoskreuzung beim Bahnhof von Uherský Brod sollte dieses Unterfangen jedoch in die Hosen gehen. Gefrustet über mich selber ging es nun nach Polichno. Wo sich zeigte, dass das Seitenlicht für den R 886 eher knapp war. Immerhin zeigten sich aber die Wolken gnädig, so dass das Bild wenigstens keinen Wolkenschaden erlitt. Zudem klappte es nach der Kreuzung in Uherský Brod auch noch mit einem Bild bei Hradčovice.




Nach einem Besuch am Bahnhof Staré Město u Uherského Hradiště ging es an die Planung für den weiteren Tag. Da ich Abend in Prag für die NHL in Prag sein wollte, musste nun noch ein Hotel gebucht und eine Autobahn-Vignette gekauft werden. Danach ging es in einer gut dreistündigen Autofahrt in die Tschechische Hauptstadt. Dort ging es nach dem Einchecken mit dem Bus in die O2-Arena, wo erst einmal das Spiel zwischen den Nashville Predators und den San Jose Sharks auf dem Programm stand.