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Ein Wochenende um Domodossola

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Am Wochenende vom 14. + 15. Mai 2022 waren wir ein Wochenende in Norditalien. Warum? Schon Anfang des Jahres sassen wir bei Bier zusammen und sinnierten über die Vergangenheit. Dabei kam auch Domo aufs Parkett. Da waren wir früher immer mal wieder – aber seit mindestens 10 Jahren nicht mehr.

Da hat sich bestimmt einiges verändert? Zumindest was den Fahrzeugeinsatz anbelangt. Das war immer gemütlich da, also könnte man – wenn man ein Wochenende abfällt – wieder mal da hin?
Spontan wurde das mittlere Mai Wochenende dann dafür verwendet. Wipf und Gubi hatten Zeit und wir buchten uns ein paar Tage vor der Reise ein Hotel für eine Nacht in Domo und ein Mobility Auto in Locarno. Der Wetterbericht war jetzt zwar nicht wahnsinnig positiv gestimmt, aber ein paar Sonnenstunden sollten schon abfallen für uns. Und wenn nicht wird’s halt einfach gemütlich!

Wir fahren also sozusagen mit einem Mobility Auto in den Urlaub :-). Aber das macht Sinn, denn Kilometer schrubbt man um Domo sowieso nicht und die Anreise von Locarno ist mit 40km auch sehr überschaubar. Und von uns aus nach Locarno ist man auch in Windeseile. So ist das Kostenmässig sehr überschaubar. Ein Mietwagen in Lugano hätte deutlich mehr gekostet (ausser man würde 500km+ fahren, was aber weit weg von der Realität ist).


So starteten wir am Samstag dem 14. Um 6:34 in Zürich mit dem EC in den Süden, der fährt dann weiter nach Venezia. Die SBB Auslastungsprognose meinte «leer», was wir zumindest bezweifelten. Wipf war als erster da und verteidigte ein 4-er Abteil im Giruno. Denn leer war der Zug überhaupt nicht, zumindest in unserem Bereich gab es keinen einzigen Sitzplatz mehr. So teilte sich der Sportverein «irgendwas» Sarganserland ein paar Sitzgruppen vor uns.
Die Fahrt war kurz und eher zäh, das lag nicht an den Jungs aus dem Sarganserland, eher an meinem Zustand nach dem feuchtfröhlichen Freitag Abend. Brrrrr … wenn man im Alter seine Grenzen nicht mehr kennt ;-).
Auf der Fahrt schnappten wir uns mal ein paar Fluchwörter der heutigen Jugend auf, mit «Lutscher» - «Knecht» und «Giftzwerg» sind die aber noch absolut im Rahmen :-D. Die Jungs warten unterhaltsamer als sie wohl wollten.
In Bellinzona wechselten wir auf die S-Bahn und um kurz vor 9 Uhr erreichten wir Locarno. 10min bevor das Mobilityauto uns gehört. Wir kauften deshalb das nötigste für die erste Tageshälfte noch ein und liefen dann zum Parkplatz rüber. Wipf hat sich also mal verausgabt für uns, ein edler Economy Citroen C1 wurde geentert … zum Glück hatten wir nicht mehr Gepäck. Und Huerz kommt ja dann auch noch, dass wird ein Spass :-D.
Durch Locarno ging es dann auf ins Val Dossola, immer entlang der Centovallibahn natürlich. Den Tank haben wir noch in Locarno voll gemacht (sonst wird’s mühsam mit Mobility) und wegen einer falschen Anweisung vom Gubi Navigatore verloren wir nochmal 10min.
Aber kein Problem, Huerz wurde trotzdem wie vereinbart und nur mit ein bisschen Verspätung am Bahnhof von Masera auf. Das ist der erste Bahnhof der SSIF hinter Domodossola, und liegt Verkehrstechnisch günstig.
Huerz passte irgendwie quer noch ins Auto und dann lenkte uns Wipf auf die Superstrada nach Süden. Cuzzago war das erste Ziel heute. Er liegt nur 25km weiter südlich von Domo und ist eigentlich nur noch ein Haltepunkt. Dafür aber gleich von beiden Strecken die Domo im Süden verlassen. Also der Hauptstrecke nach Stresa / Busto / Milano und an der Nebenbahn nach Novara.
So richtig erkannt habe ich die Situation also nicht mehr, auch wenn wir früher ab und an mal einen Vormittag auf dem Bahnsteig verbracht haben. Aber da war irgendwie noch kein Wald zwischen den Strecken … und den Schiefen Turm von Cuzzago sah man auch noch besser. Na wie dem auch sei, Norditalien verändert sich halt. Ich habe deshalb mal ein Vergleichsbild ausgegraben :-).
Als wir da waren, war irgendwie alles gerade durch. Ein EC nach Süden und ein RE nach Milano. Die Sonne drehte zwar gerade erst rein, aber die nächste Planleistung aus der richtigen Richtung gab sich fast 2h Zeit. Na, wie auch immer … Platz für Güterverkehr. Ist aber doof, denn mit der Glaskugel aus der Schweiz sah man, dass da nicht viel nach Domo fuhr in den letzten Stunden. Und wenn nichts nach Domo kommt kann ja auch nichts weiter fahren. Wobei Domo II ja nicht klein ist und da bestimmt etwas steht was man dann schicken kann.
Das erste was geschah war GTS von Süden mit Kisten nach Domo. Und kurz darauf kam die Lok als Lokzug zurück. Sonst geschah wirklich einfach nichts … ausser dann der Regionale den wir als Südfahrer noch abwarten wollten.

1- Wir stehen nach über 12 Jahren wieder mal in Cuzzago am Bahnhof. Da hat sich einiges verändert. Vor allem der Bewuchs war mal weniger. Nicht nur links sondern auch rechts. Der «schiefe Turm von Cuzzago» versteckt sich fast komplett hinter Gebüsch. Im Bild ist 483 055 von GTS als Lokzug nach Süden.

2- Im Regionalverkehr gibt es heute vor allem die Dinger hier zu sehen. Hitachi Rock 421 037 als Regionale 10227 nach Milano Porta Garibaldi.

3 – Ein Vergleich zu früher. Leider nicht exakt die selbe Perspektive. Denn früher konnte man weiter hinten stehen um mehr vom Turm zu sehen. Heute wäre an dieser Position der Turm überhaupt nicht mehr zu erkennen. Im Bild ist hier ein CIS ETR470 nach Milano. Das Bild ist aus 2006.

4 – Oh und ja, der Vergleich war schon. Die Situation in Cuzzago mit den beiden Strecken erkennt man auf dem Drohnenbild ganz gut. Für den Regionale bin ich da einmal rauf. Viel war es nicht, aber wenn man schonmal oben ist. Links zu sehen ist die Strecke nach Novara. Nebst einer Handvoll Reginalzügen auch von den ROLA’s und weiteren UKV Zügen befahren.


Die Sonne war raus und wir wollten weiter. An die nächste Stelle «von früher». Wenn Cuzzago aus dem Licht rückt kann man in den Bahnhof von Vogogna stehen. Der ist bereits wieder näher an Domo. Und wie in Cuzzago ist die Novara-Bahn gleich nebenan. Wir fuhren pünktlich auf einen EC dahin. Und wollten eigentlich noch einkaufen. Aber die ganzen Geschäfte machten um 12 Uhr dicht, und das war schon. Eine Pizza to Go gab es auch nicht, denn da war alles geschlossen. Immerhin, um 15 Uhr öffnen die Geschäfte wieder, so lange mussten wir mit ein paar Keksen auskommen :-).
Wir platzierten uns auf dem Bahnsteig … und erwarteten so etwas:
5 – Ein Sprung zurück ins Jahr 2006. Ein Regionale nach Milano mit 646 204 in Vogogna. So erwartete ich die Stelle, so viel wird sich kaum verändert haben?

6- Nein, sooo anders sieht es auch heute nicht aus. Das Gleis fehlt, ein paar Bäume gibt es nicht mehr, ein paar neue sind dazu gekommen. Aber alles in allem, ziemlich ähnlich. Im Bild ist hier ein Rock als RE nach Milano Centrale.


Die Stelle, wie man sieht, geht also noch. Und so setzten wir uns da gemütlich auf dem Bahnsteig fest. Es kam allerlei Verkehr … von hinten. Eine ROLA drüben auf der kleinen Bahn, und Güterverkehr aus Süden. Aber nichts aus Norden. Bis dann die Wolken kamen. Rundherum wuchsen die Gewittertürme in die Höhe, nur da wo die Sonne war blieb es ziemlich angenehm blau. Viel im Schatten sassen wir nicht. Ausser einmal … als natürlich der einzige Güterzug nach Süden kam.

7- RABe 503 011 und ETR 610 006 als Eurocity EC53.

8 – Und der Nachschuss.

9 – Zugdurchfahrten wurden, das hat sich auch nicht geändert, mit der Ansage am Bahnsteig angekündigt. Dummerweise immer «al Binario due». Also von hinten. Das gab etwas «vorlauf». Für einen Güterzug bin ich dann auch mal nach hinten gelaufen. 192 517 von SBB Cargo International mit dem LKW Walter.

10 – Der nächste Regionale nach Porta Garibaldi war dann, sehr zu unserer Freude, mit 464 240 bespannt. In der Trennord Lackierung wäre jetzt noch schön gewesen, aber immerhin war sie sauber.


Die Zeit schritt voran und bald würden die Geschäfte wieder öffnen :-). Ausserdem war es zu dem Zeitpunkt wirklich gerade mehrheitlich dunkel. Und ausserdem wollte ich noch an die letzte Stelle des Tages. Das Problem im Val Dossola ist der Nachmittag. Das Licht dreht für Züge nach Norden und somit kommt alles auf dem «nahen Gleis». Und bei dem Wald geht kaum etwas. Und die Bahnhöfe sind … man sieht es … nicht wirklich hübsch. Aber eine Stelle hatten wir 2010 mal ausgemacht.
Aber erst einkaufen! Um 15 Uhr öffnet der Hypermarket wieder und ziemlich pünktlich sind wir rein. Es gab frische Getränke und einen kleinen Snack für den Nachmittag. Mittagessen musste man jetzt nicht mehr, denn das Abendessen war schon nah. Wie nah? Da gingen die Meinungen auseinander. Denn der Blick an den Himmel war … sagen wir mal … spannend. Es gab Leute in der Gruppe die schrieben den Nachmittag jetzt ab und bezeichneten mich als endloser Optimist. Damit kann ich umgehen.
Die Wolken wurden immerhin nicht mehr, und an den richtigen Stellen lösten sich die Türme auf. Und die Konsequenz war, wir sassen den ganzen Nachmittag in der Sonne.
Aber wo? Ja, also die Stelle liegt zwischen Premosello Chiovenda und Cuzzago. Der Zugang war schnell wieder gefunden und man kann da tatsächlich auch noch stehen. Es gibt wieder ein Vergleichsbild, und wieder hat sich nicht viel geändert. Die Gleise sind (fast) frei. Ein kleinwenig Grünschnitt mussten wir noch treiben und dann war die Stelle soweit bereit.
Und jetzt kommt? Güterverkehr nach Norden? Hahaha, nachdem am Mittag schon 4 Züge nach Norden durch sind? Die haben sich ausgeschossen, jetzt kommen dann bestimmt die Züge von Norden, jene die heute bisher gefehlt hatten?

11 – Hupac 192 495 in Diensten von BLS Cargo mit einem UKV Zug aus Novara. Er fährt auf der Nebenbahn, dahinter die Hauptstrecke nach Domodossola.

12 – Nur 15min später sichteten wir schon wieder einen Zug auf der Nebenbahn. Diesmal ist es 192 474 von SBB Cargo International. Zwischen Premosello Chiovenda und Cuzzago.

13 – Regionalverkehr nach Novara. Da hatten wir bisher nur Minuetto gesehen, am Nachmittag macht sich ein Lokbespannter Zug auf den Weg nach Süden. Die Strecke gehört übrigens nicht zum Trenord Netzwerk, entsprechend verkehren da auch Züge in der normalen Trenitalia Lackierung. Wer dem Zug entlang blick erkennt etwas … siehe Bild 15.

14- Und das Bild aus der Vergangenheit. Fast auf den Tag genau vor 12 Jahren war der Regionalverkehr noch nicht so modern. 632 015 (ziemlich gut in Schuss für damalige Verhältnisse) mit einem Regio nach Domo.

15 – Und wieder nur 10min später dann der erste Güterzug auf der Hauptstrecke. Zu unserer Freude noch FS Altbau, Tigre 652 143 mit einem UKW Zug auf der Hauptstrecke. Der Regionale von Bild 13 ist in der Verlängerung der Novarabahn gerade noch zu erkennen. Viel hat hier nicht gefehlt für eine bessere Kombination der beiden :-).

16 – Nur 5min nach dem Tigre auf der Hauptstrecke schon wieder Verkehr. BLS mit zwei Vectronen nach Norden.

17 – Der Regionalzug von Novara nach Domo kam dann in Form von diesem Minuetto.

18 – Auch auf der Hauptstrecke noch der Regionalverkehr. Eine E464 kam leider nicht zurück, es blieb bei Hitachi.

19 – Auch ein Eurocity schaute vorbei. ETR 610 006 und RABe 503 011 als Eurocity EC54.

20 – Was haben wir noch gar nicht gesehen bisher? Richtig, eine RoLa. Da ist am Samstag gar nicht mehr so viel los wie früher? Re475 411 hatte eine RoLa nach Norden hinter sich und fährt bie Cuzzago nach Norden.

21 – Und zum Abschluss an dieser Stelle nochmal ein Güterzug. Ausgeschossen war man also noch gar nicht im Süden. Es ist Mercaitalia 494 009 in leidlichem Zustand.


Alles ohne einmal Schatten, wir waren ziemlich zufrieden. Wobei das gar nicht das Ziel war, wir wollten ja nur gemütlich Zeit verbringen, und das gelang sowas von. Schön war der Verkehr trotzdem. Die Sonne drehte jetzt aber langsam raus und die Stelle hatten wir doch auch irgendwie gesehen. Was könnte man noch machen?
Huerz war heute früh, vor unserem eintreffen, kurz nach der SSIF nach Re bzw. Locarno. Da könnte man ja am Abend auch noch ein Bild abstauben? Ein Zug lag auch erreichbar für eine Stelle bei Masera. Und nach Domo müssen wir ja eh wieder, hier konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Also sind wir zurück und quälten den C1 auf der Superstrada nach Domo hinauf. Die passende Stelle war schnell gefunden und wir warteten am Bahnübergang auf eine Bewegung.
Die kam auch, und zwar schneller als erwartet. Als wir dem Express nach Domo in den Kehren über uns noch zuschauten senkte sich der Bahnübergang plötzlich. Hö? Und es kam von hinten, ein Regionale nach Re. Die hatten wir gar nicht auf dem Radar, denn die sind in den normalen Fahrplanmedien nicht drin. Aber den nahmen wir gerne mit – und mit dem auftauchen von Altbau gewann die Strecke innert Sekunden unsere Aufmerksamkeit!
22 - ABe 6/6 35 als Regionale 287 nach RE. Da wir an der Hauptstrecke vorhin nicht mehr machen konnten und wollten fuhren wir kurz nach die SSIF nächst Domodossola..

23 – Natürlich geht dann auch noch der Nachschuss auf den ABe 6/6.

24 – In Masera direkt kreuzte der Regionale mit diesem «Centovalli Express» nach Domodossola. ABe 4/8 45 als PE76.


Wir fuhren dann eiligst nach Domodossola, denn Huerz wollte auf einen EC nach Norden. Er verliess uns schon wieder, für ihn ist das ganze hier ja auch nicht so arg weit weg wie für uns.
Wir schmissen ihn am Bahnhof raus und fuhren nochmal raus nach Masera. Die tiefstehende Sonne sank dann aber tatsächlich noch in die Wolken und die Idee eines Bildes im Bahnhof von Masera wurde dadurch vereitelt. Aber das war alles egal, denn es war ja alles sehr erfolgreich!
Also wieder zurück nach Domo, zum Hotel … oder erst noch? Ich wollte zum Bahnhof, mal ein bisschen schauen was da so rumsteht. Früher war da immer ein bisschen was los … das hat sich dann geändert. Ganz genau EIN Hitachi Rock stand am Bahnsteig und wartete auf die Rückfahrt nach Milano. Sonst nichts, nada. Keine SBB Loks für den Nachtzug (den gibt’s ja nicht mehr), kein SBB Regio nach Brig (gibt’s ja nicht mehr), keine RoLa Loks (wird ja nicht mehr gewechselt), kein FS Hobel für den Verschub (fahren ja nur noch Triebzüge über die Grenze) und nichts … einfach nichts.
So besichtigten wir nur den Rock und fuhren dann zum Hotel. Das war etwas ausserhalb, also 1.5km vom Bahnhof entfernt. So spontan wie wir buchten war Zentral nichts mehr zu bekommen, oder zu teuer, oder zu schlecht bewertet ;-).
Aber das Hotel Europa Internazionale war schwer OK. Nur halt etwas ausserhalb gelegen. Dafür lag unser Zimmerfenster kaum 10m vom Gleis nach Domo II entfernt und man sah immer mal wieder was.
Wir waren zwar Müde, es ging ja heute sau früh raus, aber in die Stadt laufen liegt so drin. Denn näher gibt es nur ein Bistro. Das enterten wir aber für einen Aperitvio. Es hatte gerade Platz auf der Terrasse als wir dran vorbei gelaufen sind.
Und auf den anderen Tischen lag da auch Essen rum. So versackten wir im Bistro und schafften es an diesem Abend nicht mehr in die Stadt. Das war auch überhaupt kein Problem. Wir quatschten den ganzen Abend über Gott und die Welt und ein Bier nach dem anderen kühlte die Kehlen. Das Essen war … Bistro halt … aber der Abend war wunderbar!

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Sonntag 15. Mai 2022

Der Wetterbericht für Heute war klasse. Sonne? Jä also vielleicht eine Stunde? Die Karten passten aber nicht zu den Prognosen und sowieso erzählte jeder Wetterdienst etwas anderes. Einig waren sich alle nur darin, dass am Nachmittag von Westen her etwas reinziehen soll. Davor? Wegen der instabilen Lage und den Talwindsystemen ist wohl eine genauere Prognose unmöglich.
Wir hatten eine Stelle am Simplon im Kopf (Preglia) und dann noch etwas Centovallibahn? Wir wollten es einfach vom Wetter abhängig machen. Nur einen Fixpunkt hatten. Denn der SSIF Regionale aus Re kehrt am frühen Vormittag zurück nach Domodossola. Und wir rechneten einfach mal mit dem selben ollen ABe 6/6 wie gestern. Den wollten wir dann schon sehen!
So sind wir um 7 Uhr schon aus den Federn. Das Frühstück rief. Ich machte das heute sehr Italienisch. Espresso, Cornetto von Crema und eine Zigarette :-D. Mehr ging nicht nach der kurzen Nacht.
Masera war das erste Ziel heute für den Regio. Das Wetter sah besser aus als prognostiziert, deshalb standen wir überhaupt auf. Chance auf Sonne bestand durchaus.
Der Triebwagen kam zwar, aber Sonne war nicht. Die steckte noch im letzten Wolkenzipfel fest. Als wir uns das Bild genau anschauten stellten wir noch fest; es ist zwar auch so ein ABe 6/6, aber nicht derselbe der gestern Abend hoch ist. Hm. Wir wälzten darauf mal das PDF der SSIF und entdeckten einen weitere Regioumlauf am Nachmittag von Domo nach Re. Den nahmen wir uns mal als Fixpunkt.
In einer Stunde war die nächste Kreuzung in Masera fällig, und darauf warteten wir noch. Wir schauten uns erst den Bahnhof an, verwarfen die Idee aber wegen dem knappen Seitenlicht. Stattdessen stellten wir uns direkt südlich vom Bahnhof in eine Wiese.

25- Direkt bei Masera stehen wir am nächsten Morgen auf einer Wiese. Im Bild ist ABe 4/6 62 der SSIF als Express nach Locarno.


Und dann auf nach Preglia. Wieder an die richtige Eisenbahn. Preglia liegt nördlich von Domo an der Haupstrecke, an der südlichen Rampe zum Simplon. Zwar in Italien, aber mit Schweizer Technik, also Strom und Signalsystem. Da gibt es ein Viadukt in einer Aussenkurve, da waren wir noch nie … und da geht was. Ein EC nach Milano wollten wir da.
Der Standpunkt war schnell gefunden, nur geht das Motiv so nicht mehr. Die Bäume und Büsche sind für die quere Ansicht zu hoch. Vor allem für Züge nach Süden. Auf dem hinteren Gleis geht’s mit viel Basteln. Es kam auch gleich der EC nach Norden, den nahmen wir da eben mit.

26 – Gleich nördlich von Preglia liegt dieses Viadukt in im Hang. Nicht mehr so umsetzbar wie erhofft, aber der Nachschuss auf den ETR610 nahmen wir noch mit.


Und dann zum Bahnhof von Preglia. Nichts was man gesehen haben muss, aber «schnuckelig» :-). Und man kann auf dem Bahnsteig ganz gut stehen. Da warteten wir den EC nach Süden ab und je ein Güterzug kündigte sich auch noch an. Wobei jener nach Süden nur ein Lokzug der BLS war. Jänu.

27 – Direkt im Bahnhof von Preglia. Der Lötschberger hat eine Kurzwende in Domo gemacht und fährt zurück nach Bern.

28 – Der Internationale Fernverkehr auf der Simplonachse ist vollständig in den Händen von ETR610 / RABe 503. Ein solcher ist auf dem Weg nach Domo.

29 – Im Block dahinter dieses Re465 Doppel nach Domo II.

30 – Und zum Abschluss noch SBB mit Kisten nach Norden. Es führt Re193 471.


Es war dann nichts mehr auf dem Radar ausser die Lötschis. Das bewegte uns dazu jetzt zur SSIF aufzumachen. Das Wetter war ja immer noch besser als vermutet und da gibt es einiges an Stellen. Wenn das Wetter bis zum Regionalzugpaar nach Re hält dann ist es gut, und sonst verschwinden wir halt früher in Richtung Locarno. Die Richtung passte ja sowieso.
Am Taleingang zum Vigezzina hingen die Wolkenklopper. Also sind wir gleich rauf auf die «Hochebene». Da ist das Tal weiter und die über den Bergen hängenden Wolken waren weniger das Problem. Die Betonung liegt auf «weniger» .. denn kein Problem waren sie nicht.
Wir fuhren zum Anfang gleich mal an das Viadukt bei Malesco. Da konnte man äusserst gemütlich im Schatten bei ein paar Bänken und Tischen warten. Die ersten beiden Züge gingen im Schatten ab, im richtigen Moment zog von den Bergen immer wieder eine Wolke über den Talboden. Erst beim dritten und dann auch beim vierten Zug klappte es. Den vierten Zug warteten wir ab weil der dritte Zug einer dieser Skoda Panorama Express Züge der SSIF war. Das zählt nicht als Zug :-).

31 – Bei Malesco gibt es diese hübsche kleine Brücke. Das warten war gemütlich und so konnten wir ohne weiteres zwei Züge im Schatten abwarten. In der Sonne kam dann als erstes dieser PE nach Locarno.

32 – Wir strapazierten unser Glück nochmal für den nächsten Zug, denn die Kiste von Bild 31 zählt nicht als Zug. Aus Locarno kam ein FART ABe 6/6, so sieht das schon nach viel mehr aus.


Bis zum Regio nach Re war noch über eine Stunde Zeit, ein ganzer Takt kam davor noch. Was machen wir damit? Schwierig, aber wir fanden etwas in Richtung Grenze. An Re vorbei fuhren wir hinein ins Tal. Westlich von Re standen wir dann im Schatten und warteten auf zwei Züge. Einmal ein PE der SSIF (wohl wieder so ein Skodading) und einmal ein Express ohne Panoramaabteil.
Wir stellten uns als die Zeit näher rückte auf der SuperStrada auf die Brücke (äusserst unangenehm zum warten) und fotografierten die beiden Züge unten im Tal. Es war je ein ABe4/6. Schönes Panoramaabteil :-).

33 – Östlich von Re im Abschnitt vor der Schweizer Grenze gibt es diesen kurzen freien Abschnitt. Aufgenommen von der SuperStrada Brücke hinunter.


Die Lücke zum Regionale nach Re war dann fast geschlossen, wir konnten uns also «endlich» wieder um etwas schönes kümmern :-D. Wir fuhren ihm mal entgegen und überholten dabei den eben gesehen ABe 4/6 nochmal bei Re. Das war gar nicht das Ziel … zeigte aber etwas schön auf: Sogar die «Schnellzüge» sind zur Verfolgung geeignet, die Regios also sowieso.
34 – Ungewollt nochmal ein Bild vom Zug von vorhin. Wir überholten ihn an Re vorbei bis nach Malesco. Gerade so reichte es noch für ein Bild.


Die Wolkensituation war ziemlich eindeutig: jetzt wird es schwierig. Im offenen Tal sah es noch in Ordnung aus, weiter westlich in Richtung Domo hingen die ersten Gewitter am Himmel. Die Wettergrenze war irgendwo um Gagnone-Orcesco. Und bis dahin fuhren wir. Dem eben gesehen und fotografierten Triebwagen hatten wir bis dahin wieder mehr als 3 Minuten Zeit abgenommen. Er kam aber im Schatten.
Das nächste ist dann schon der Regionale nach Re. Wir warteten die 30min mehrheitlich im Schatten. Aber auf einer hübschen kleinen Bank direkt an der Fotostelle. Die Sonne drückte immer mal wieder zwischen den Wolken durch und die Chance auf ein Bild bestand, also wechselten wir nicht. Hätten wir vielleicht besser gemacht? Als der Bahnübergang am Bahnhof anging und die Zugfahrt ankündigte waren wir uns sicher falsch entschieden zu haben. Wobei, die Sonne kam gerade. Und der Zug stand zum Glück lange genug im Bahnhof … und er kam tatsächlich in der Sonne. Zu unserer Freude war es wieder ein alter, aber keiner der kleinen beiden die wir schon gesehen haben, es war ABe 8/8 23 der SSIF. Huerz sollte recht behalten … für de Regios im Vigezzo wird genutzt was in Domo gerade zu erreichen ist für den Lokführer. Uns war das natürlich egal und wir starteten die Verfolgung bis Re. Das klappte prima, drei Bilder sprangen noch raus bis zum Endpunkt.

35 – ABe 8/8 23 der SSIF fährt als Regionale von Domo nach Re. Hier das erste Bild mit viel Sonnenglück bei Gagnone-Orcesco.

36 – Natürlich verfolgten wir den Zug. Am Bahnübergang bei Druogno waren wir hinter dem Zug, deshalb dann kurz dahinter Parallel. Aus dem Auto heraus dieses Bild.

37 – Bis Malesco hatten wir dem Zug wieder ein paar Minuten abgenommen. Das Bild vom Triebwagen auf der Brücke klappte wunschgemäss.

38 – Und kurz vor Re das letzte Bild mit den gewaltigen Quellwolken im Vigezzo. Beim Blick auf die Wolken sieht man auch weshalb wir Glück hatten ;).


Der Regio wendet in Re in 15min gleich auf die Gegenleistung nach Domo. Wir fuhren daher mal kurz am Bahnhof vorbei bevor wir die Verfolgung in die andere Richtung starteten.

39 – ABe 8/8 23 steht im Bahnhof von Re und wendet auf die Gegenleistung als Regionale nach Domodossola.


Die Verfolgung startete alsbald. Drei Bilder gab es wieder, wobei das letzte nicht da wo geplant. Wir wollten eigentlich nochmal am Bahnhof von Gagnone-Orcesco etwas machen als letztes Bild. Als wir bei Druogno aber in die Richtung blickten war die Wolkengrenze zu nah. So positionierten uns für das letzte Bild direkt im Bahnhof von Druogno und mit extrem viel Glück war da noch Sonne.

40 – Kurz hinter Re beginnen wir mit dem Zug. Er hat in Re gewendet und fährt als Regionale wieder nach Domodossola.

41 – Das zweite Bild, fantastisch!, dann auf der Wiese zwischen Santa Maria Maggiore und Malesco. Das Bild hat zum Glück gerade noch so gereicht, mit dem Verkehr hatten wir jetzt nicht mehr so Glück, aber die Züge sind zum Glück wirklich langsam.

42 – Der letzte Punkt bei Druogno. Weiter kamen wir wegen den Wolken nicht. Erst im Bahnhof …

43 - .. und dann bei der Ausfahrt. Wegen regem Fahrgastwechseln blieb der Zug sogar ca. 3min stehen und wir konnten ohne weiteres aussen rum wechseln.


Das war doch alles höchst erfreulich! Es war 15:30 Uhr und wir hatten, entgegen aller Prognosen, noch immer Sonne. Und einiges gemacht. Da hatten wir uns jetzt ein Gelati verdient. Zum Glück gibt es in Santa Maria Maggiore eine Gelateria, da sind wir schon ein paar mal dran vorbei gefahren heute. Jetzt wurden wir Kunden.
Eis mampfend sassen wir dann am BÜ von vorhin und warteten einfach mal auf den nächsten Takt. Ein ABe 6/8 ging noch in der Sonne, der Gegenzug nach Locarno (iiik – Skodahobel) nicht. Das war weniger Schlimm.

44 – Nochmal auf der Wiese vor San Maria Maggiore. ABe6/8 48 fährt als PE nach Domodossola.


Und jetzt? Es war 16 Uhr und eigentlich schon später als wir je vermutet hatte. Wipf verlängerte das Mobility Auto vorsorglich um eine Stunde bis 18 Uhr. Locarno ist zwar nur 40min entfernt, aber wer weiss was wir unterwegs noch machen wollen.
Also bestiegen wir das Auto und verabschiedeten uns von Italien. Die Grenze überquerten wir ohne weiteres. Und dann war da noch was. Die Sonne schien ja immer noch und wir planten mal den eben (im Schatten) fotografierten Skoda Zug bei Intragna an der grossen Brücke zu probieren.
Hinter Camedo lotste ich Daniel aber kurz auf einen Parkplatz. Da ist die Grosse Brücke … das Licht für «von hinten» würde jetzt passen. Und hoch genug wäre die Sonne auch noch um die Jahreszeit. Gubi winkte ab, er habe das mal probiert vor einem oder zwei Jahre, Bäume sind im Weg. Wir liefen trotzdem kurz raus und … also … das geht. Vielleicht geht es wieder und man hat tatsächlich ausgeholzt.
So konnten wir auf Intragna verzichten und machten den PE nach Locarno da und warteten auch noch auf einen FART Regio von Domo nach Camedo. Viel Sonne war das zwar nicht mehr, angesichts dessen was auf dem Niederschlagsradar aber westlich von uns in den Bergen ab ging war das höchst erfreulich.

45 – Bei Camedo, der SSIF Skoda PE auf dem Weg nach Locarno

46 – Und ein ABe4/6 als Regio nach Camedo.


Um 17:40 erreichten wir Locarno Stazione. Der C1 der uns begleitet hat wurde auf einem gelb markierten Mobility Parkplatz abgestellt. 180km haben wir mit ihm gemacht, was uns am Ende nur etwas mehr als CHF 150.- gekostet hat. Für die Flexibilität mit einem Auto direkt am Bahnhof … fair, sehr fair (setzt aber natürlich die Mitgliedschaft bei Mobility voraus).
10min nach der Ankunft sassen wir im RE nach Chiasso / Como. Falsch? Nein, wir wollten in Lugano noch Abendessen. Die SBB meinte, diesmal glaubten wir auch, alles nach Norden sei heute Nachmittag stark belegt. Und ab Locarno kann man erst in Bellinzona zusteigen, als letzter. Ob es da noch schöne Plätze gibt? In Lugano wird der angepeilte Zug verstärkt und der Zugteil beginnt also da. Zeitig zugeistiegen gibt das genug Platz für einen eigenen 4er bis Zürich.
In Lugano schwelgten wir wieder in Erinnerungen. Wir enterten das Bahnhofsbuffet bzw. dessen Terrasse. Da waren wir nach dem ersten mal Iran auf der Rückreise. Damals war Bier und Schweinefleisch das Highlight. Heute eine Pizza ... das Bier blieb gleich. Wie wir so assen sahen wir in der App, dass der EC nach Zürich 30min Verspätung hat. Es wurde wohl hin und her geplant und schlussendlich wurde der zweite Zugteil der in Lugano dazu kommt als Vorläufer im Plan des ECs gefahren. Dann halt wieder als einzelner Giruno. Der stand auch ganz vorne am Bahnsteig in Lugano. Dem Lokführer hat man also wohl beim bereitstellen nichts gesagt vom fehlenden zweiten Zugteil ;).
Die Fahrt nach Zürich verlief unspektakulär. Nördlich des Tunnels fuhren wir mitten in ein riesiges Gewitter. Die Blitze flitzten über den Urnersee und das Donnergrollen war im Zug drin laut und bedrohlich. In Zürich war dann davon nichts zu sehen … erst Zuhause holte das Gewitter uns ein.
Und dann … Packen, denn keine 72h später sitze ich schon wieder im Zug, diesmal dann nach England.


Was bleibt von diesem Wochenende? Die Erkenntnis, so kleine Dinge mehr zu machen. Denn auch wenn es nur zwei Tage sind, es fühlt sich ganz kurz an wie Urlaub. Kurz aber intensiv!