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Zurück in den Norden - Skandinavien 2022 - Teil 9

Von

Dienstag, 22.3.2022: Örnsköldsvik - Umeå

Der Wecker klingelte mich um 06:30 aus dem Bett. Guten Morgen Sonnenschein, guten Morgen Örnsköldsvik! So ein Zungenbrecher am Morgen macht doch gleich die müden Geister munter…

Gleich gings zum Frühstück, denn heute würde ich den ganzen Tag “JWD” (“janz weit draussen”) verbringen, da musste man sich ja morgens gut stärken, nicht wahr. Das Frühstück war, wie im Scandic zu erwarten, vorzüglich.

Nun, der Plan für heute. Eigentlich gab es den nicht so wirklich, aber irgendwie doch. Die Stambanan im Bereich Mellansel (Abzweigung nach Örnsköldsvik) - Vännäs (Abzweigung Umeå) gibt einfach nicht so viel her, und das, was sie hergibt, hatten wir schon im Herbst 2020 beackert. Aber: Zumindest an der ersten Stelle des Tages eröffnete der gefrorene See neue Möglichkeiten und eine komplett neue Szenerie, so dass das jetzt auch nicht weiter schlimm war. Die anderen Stellen im Wald waren halt im Winter eher nicht so spektakulär, aber bisschen anders aussehen wirds schon. Zudem gabs da noch ein paar Stellen, die letztes Mal nicht geklappt hatten; vielleicht geht also auch noch was Neues.

Nach dem Auschecken schmiss ich mich also gleich mal auf die Landstrasse in Richtung Björnsjö. Irgendwann ging es dann auf Schotterpisten weiter; diese waren jedoch gut geräumt, und (noch) gut befahrbar.

Am Damm angekommen kurzer Blick auf den Zugradar. Sah ja ganz gut aus, ein Nordfahrer war schon im Anmarsch. Ich lief mal über den See ans andere Ende des Damms. Dort musste ich nicht lange warten, bis Green Cargo vorbei kam.

Re 1438 zieht einen kurzen Güterzug gegen Norden, zunächst mit der Drohne…


... und derselbe Zug mit der grossen Kamera


Die nächste Bewegung war nun ebenfalls Green Cargo in der Gegenrichtung, eine knappe Stunde später. Mehr als genug Zeit, sich dort in Stellung zu bringen. Man beachte: Diese Variante relativ nahe am Damm geht mit der grossen Kamera so nur, wenn der See gefroren ist. Ansonsten müsste man bei einem bewohnten Haus im Garten stehen und das ist mir dann doch ein bisschen zu unanständig.

Rc4 1282 und 1252 ziehen einen gemischten Zug gegen Süden. Was das ab dem 4. Wagen für eine seltsame Beladung ist erschliesst sich mir nicht.


Nur Millisekunden später von unten mit der grossen Kamera.


Nun wurde es spannend, aus beiden Richtungen bewegten sich Züge auf mich zu. Welcher war wohl zuerst? Leider hatte der Zugradar mal etwas Aussetzer, er zeigte zeitweise 15 Minuten alte Daten an, so dass ich da ziemlich viel rein interpretieren musste. Aber die Vermutung, dass die Kreuzung wohl gleich bei mir stattfinden würde, erwies sich als richtig.

Zuerst kam der Stahlzug aus Luleå nach Borlänge. Mb 4006 und 4001 ziehen den Zug.


Und von oben.


Und gleich darauf Hector Rail mit Vectron und 1142 in der Gegenrichtung, wohl mit Holzschnitzeln o.ä.? Zum Verschieben und damit ein Bild mit der grossen Kamera zu machen reichte es natürlich nicht.


Nun war ein weiteres Dreierpaket in den Norden im Anmarsch. Da läuft ja richtig was! Allerdings, wie man schon auf den bisherigen Bildern sieht, lief auch am Himmel was, und zwar die Schmoddermaschine. Das haben zwar die Wetterprognosen genau so vorhergesagt, schöner wirds dadurch aber nicht.

Anstatt mich nun über fahles Licht zu ärgern verschob ich mich lieber in Richtung Norrfors. Ich konnte dem Schmodder zwar kaum entfliehen, aber mal gucken. Ausserdem hatte ich hier ja eigentlich alles, was ich wollte.

Die Fahrt auf den Strassen wurde langsam lustig. Der Boden war ja noch überall gefroren, aber die bereits weit positiven Temperaturen liessen die obersten 2 cm Dreck auf den Strassen auftauen. Das ergab nun einen Film schmieriger Pampe, auf dem man fahren musste. Und es war ja noch kaum Mittag. Das konnte ja mal heiter werden…

Nun, Norrfors war erreicht. Für die Stelle südlich des Ortes von der Strassenbrücke runter war ich noch ein wenig zu früh, aber mit der Drohne konnte man auf der anderen Seite des Ortes was ausrichten. Kaum angekommen fuhr allerdings der zweite Zug des erwähnten Dreierpaketes bereits vorbei; die waren deutlich schneller unterwegs als ich. Der dritte Zug war aber noch ausstehend, und der kam gleich im Blockabstand hinterher. Der Siff war zwar inzwischen auch hier präsent, aber hjänu.

Re 1427 von Green Cargo zieht primär LKW-Auflieger und Wechselpritschen gegen Norden. Nur als Drohnenbild - von unten macht die Stelle leider nichts her.


Nur wenig weiter nördlich sollte der mit einem Südfahrer kreuzen. Ideal, um sich die Strassenbrücke südlich Norrfors zu geben. Also zurück gefahren, und keine 2 Minuten später kam der auch schon um die Ecke, es reichte nicht mal für die Drohne…

185 708 von CargoNet kommt wohl aus Narvik und ist gegen Süden unterwegs


Die nächste Stelle, die ich im Petto hatte, waren die Tallbergsbroarna, die Brücken von Tallberg. Es handelt sich hier um eine Stahlbrücke für die Strasse und eine alte, stillgelegte Betonbrücke der Eisenbahn, sowie die aktuelle Stahl-Hohlträger-Eisenbahnbrücke. Die Fahrt dort hin war nun relativ weit, über inzwischen arg pampige Strassen. Es war echt kein Spass, das Auto auf der Strasse zu halten, zumal die Strassen ziemlich bauchig angelegt sind und es auf beiden Seiten Gräben gibt, aus denen ich selber nie mehr raus käme… Die Spurrillen der Holz-LKWs machten es auch nicht besser.

Nun gut, irgendwie gings dann doch. Der Parkplatz bei den Brücken war zwar nicht freigeräumt, die Einfahrt aber schon, so war auch das Parken kein Problem.

Die spannende Frage war nun, wo genau, relativ zum Zugradar, ich überhaupt war. Den nächsten Bahnhof nördlich konnte ich ausfindig machen (Högbränna), den nächsten südlich aber nicht. Für den nächsten Zug, der aus Norden kam, war das aber kein Problem. Rechtzeitig ging die Drohne hoch und Green Cargo fuhr mir vor die kleine Linse.

Sieht nach Gegenleistung des vorletzten Zuges aus: Green Cargo-Traxx mit LKW-Aufliegern in die Gegenrichtung. Geht leider nur mit Drohne…


Auf dem Drohnenbild erspähte ich eine kleine gerodete Stelle, die möglicherweise einen Blick auf die Brücke bot (ganz am rechten Bildrand noch zu erahnen). Ich erkundete diese rasch, aber da war nichts zu machen, der Blick war leider nur sehr teilweise frei. Zurück beim Auto dachte ich, ich hätte noch ein paar Minuten Zeit bis zum nächsten Zug, aber da rauschte es schon im Wald und bevor ich meine Drohne in die Luft bekam fuhren zwei blaue Green Cargo-Rcs vorbei. Plöd jetzt. Immerhin wusste ich nun, dass ich mich genau bei der Blockstelle Öreälv befand, und nicht ein paar Minuten davon entfernt…

Nun passierte erstmal nichts mehr. Das war mir nicht ganz unrecht, denn nun hatte der Schmodder am Himmel Zeit, sich zu verziehen. Und genau das tat er auch, nett!

Die nächste Bewegung war ein Stahlzug gegen Norden, den konnte ich erfolgreich ablichten.

Zwei Mb von Green Cargo sind unterwegs von Borlänge nach Luleå


Wenig später folgte Hector Rail gegen Süden, auch nett!

Zur Abwechslung ist die 1142 mal vorne. Leider macht die weisse Vectron bei dieser Landschaft nicht so viel her…


Nun hatte ich es aber gesehen, und der Zugradar versprach nun lange keine Bewegungen mehr. Ich fuhr deshalb über *noch* matschigere Strassen zum Bahnübergang von Hörnsjö, den wir letztes Mal nicht gemacht hatten. Wieso wohl…?

Das fand ich in nächster Zeit heraus: Weil wohl letztes Mal schlicht nix kam. So auch heute nicht. Tote Hose, in beiden Richtungen. Ich warte trotzdem eine Zeit lang hier, in der Hoffnung, dass vielleicht noch was auftaucht. Die Schatten der Bäume hinter mir wurden aber schneller als erwartet zu lange, als dass weiter zu Warten Sinn gemacht hätte.

Die letzte Idee war nun, sich irgendwo zwischen Vännäs und Umeå aufzustellen. Mindestens Norrtåg müsste da vorbei kommen. Vielleicht sogar mit einem X14?

Nach einer weiteren halben Stunde Rutschpartie - ja, es wurde NOCH schlimmer; inzwischen war es eine echte Herausforderung, das Auto bei 30-40 km/h geradeaus auf der Strasse zu halten - kam ich irgendwann doch noch zurück auf befestigte Strassen und wurde bei der Ausweiche Brännland fündig. Leider liess ich mir mal wieder 30 Sekunden zuviel Zeit bei der Fotostellen-Beschau, und als der Bahnübergang zu Bimmeln begann war es zu spät, um noch durch den tiefen Schnee an eine Fotoposition zu gelangen. So fuhr der Norrtåg, nein kein X14 sondern ein moderer Alstom-Triebzug, unfotografiert vorbei. Aber aber, wir haben ja noch Licht, und in der HVZ kommt doch sicher gleich wieder einer? Haha kleiner Scherz, wir sind hier in Schweden, der nächste folgt in 1.5 Stunden und ist schon von Beginn weg zusätzlich mit +15 prognostiziert. *grmbl*

Was jedoch kam war ein Itino nach Lycksele. Na denn, immerhin!

Y31 1429 von Norrtåg, ein Bombardier Itino, hat vor kurzem Umeå verlassen und passiert gerade die Ausweiche von Brännland auf seinem Weg nach Lycksele


Der Norrtåg von vorhin kam etwas später auch wieder zurück, halt nur im Gegenlicht.

X62001 im letzten Licht des Tages kurz vor Brännland


Da das Licht nun wieder arg am Abnehmen war und ich keine Lust auf ein Kaum-Sifflicht-mehr-quasi-ohne-Seitenlicht-Norrtåg-Bild hatte, liess ich es nun auch dabei bewenden und fuhr nach Umeå rein zu meinem Hotel, das U&Me. Das kannte ich noch von früheren Besuchen, es ist zwar etwas komisch mit Automaten-Check-In und hölzernen (!) RFID-Zimmerkarten, aber sehr gut und günstig.

Anschliessend gabs einen Besuch bei MAX am Rathausplatz (wir wollen uns ja schliesslich vielseitig Ernähren jawohlll), und damit war das heutige Programm nun auch ziemlich durch. Morgen? Wetter soll gut sein (also, so einigermassen), und in Vindeln hatte ich da noch eine Rechnung offen mit einer Brücke…



Mittwoch, 23.3.2022

Die Nacht war guuut, die morgendliche Aussicht vom Bett aus dem 11. Stock phantastisch. Der Himmel blau, allerdings war es etwas diesig.

Das Frühstück um halb sieben war schon voll im Gange. Das Buffet war allerdings nur so mitteltoll, nicht schlecht, aber da hatten wir schon besseres. Auf zur Brücke von Vindeln!

Beim Auto angekommen kam dann aber der erste Dämpfer des Tages: Da lag ein gelber, langer Zettel unter dem Scheibenwischer. Die Sorte, die man nicht sehen will und nicht einfach wegwerfen kann. Was ich genau falsch gemacht habe war überhaupt nicht klar, aber irgendwie wollte da jetzt jemand 900 Öcken, also schwedische Öcken zum Glück, von mir. Das Parkticket lag unter der zugefrorenen Windschutzscheibe, vielleicht haben sie es einfach übersehen? Aber nachts kostet es ja eigentlich eh nix und auf dem gelben Zettel stand was von 06:20?

Das schwedische Juristen-Sprech durch Google Translate gejagt lässt vermuten, dass die Reihe, wo ich mein Auto hingestellt hatte, wohl offiziell keine Parkfläche ist. Die Ausschilderung vor Ort lässt das allerdings nicht vermuten und Bodenmarkierungen sind zu dieser Jahreszeit (Eis, Kies und Staub) sowieso nicht auszumachen… Die einzige weiterführende Info auf dem Zettel war ein Hinweis auf die Parkplatzverwaltung der Stadt Umeå. Auf deren Webseite kann man die Parkbusse anfechten. Allerdings akzeptierte das Onlineformular meine Referenznummer nicht. So schrieb ich stattdessen ein E-Mail an die Parkplatzverwaltung, welche mir wenig später beschied, dass die Busse nicht von Ihnen käme, sondern von der Polizei, zusammen mit einem Link, wie man das als Ausländer bezahlen könne. Immerhin. Trotzdem, das hätte jetzt echt nicht sein müssen.

Nun ja, davon lassen wir uns jetzt mal nicht das Fotografieren verderben, nicht wahr. Also auf zur Brücke von Vindeln! Jetzt aber wirklich!

Also, wenn ich sage “zur Brücke”, dann meine ich eine Hauszufahrt an der Strasse nach Vindeln, welche etwa 800m von der Fotostelle entfernt liegt. Es gibt keine wirklichen Wege zur Brücke und wahrscheinlich wärs auch nicht einfach, eine gescheite Fotoposition im Wald zu finden. Bei den aktuellen Schneeverhältnissen mit einer halb tragenden oberen Schicht und darunter einem Meter Pulverschnee, bei denen man selbst mit Schneeschuhen kaum einen Schritt machen kann ohne tief einzusinken, wäre der Gang querfeldein ebenfalls völlig aussichtslos. Aber aber, dafür gibts ja das fliegende Spielzeug mit Kamera.

Der Blick in den Zugradar verriet: In 15 Minuten kommt schon was! Zwar nur der Itino nach Lycksele, aber doch ein netter Anfang.

Kurzer Zug, da bietet sich ein Querschuss an. Ein Y31 ist unterwegs nach Lycksele. Ohne die Nummer lesen zu können: Es ist wohl derselbe wie gestern, es wird hier genau einer benötigt.


Aber eigentlich hätte ich ja gerne einen Güterzug. Ich hatte etwas “Stress”, da die Sonne für die Morgenseite schon am rausdrehen war. Aber gerade so noch rechtzeitig kam eine gute Stunde später Cargonet mit einer Traxx vorbei.

CargoNet ist wieder mal gegen Süden unterwegs, wie immer hier mit einer Traxx. Der Kontrast von weissem Ufer zu blauem Wasser des Vindelälven, welcher hier überquert wird, macht ganz schön was her.


Der Zugradar versproch einen baldigen weiteren Südfahrer; vom Licht her musste ich allerdings nicht hier bleiben. Das Problem in dieser Gegend ist, dass die Strecke bis nach Vännäs runter ziemlich exakt nord-süd verläuft, und daher sonnenstandstechnisch tagsüber schwierig ist. Aber in Vindeln selbst, bei der Kirche, reichte das Seitenlicht noch etwas länger; für den angekündigten Güterzug sollte es noch gerade so gehen. Dieser wurde allerdings in Vindeln selbst raus gestellt und ich musste noch auf einen nordwärts fahrenden Green Cargo-Zug warten, bevor das angedachte Bild dann doch noch zur Zufriedenheit klappte.

Morgens “immer” im Zweierpaket unterwegs: 185 688 hat den zweiten CargoNet-Zug am Haken. Im Hintergrund die markante Kyrka von Vindeln.


Nun war aber das Problem, dass, wie gesagt, jetzt überall kein Licht mehr war. Ich fuhr deshalb nach Vännäs runter, um die Brücke südwestlich des Ortes abzulichten; die Strecke hat dort um 90° gedreht. Zum Glück gabs auf dem nahen Weg Snöskoter-Spuren, so dass dieser problemlos begehbar war. Kaum an der Fotostelle angekommen rauschte es aber von hinten, und Green Cargo tauchte auf. Für die Drohne reichte es nicht mehr, mit der grossen Kamera war eh nix zu wollen hier. Aber kein Problem, denn der Zug war der erste eines Dreierpacks gegen Norden (bzw. an meiner Stelle gegen Osten). Kurze Zeit später folgte ein weiterer Green Cargo-Zug…

Wieder mal eine Nur-Drohnen-Stelle: Alte und neue Eisenbahnbrücke über den Umeälven südwestlich von Vännäs mit Green Cargo-Intermodalzug gezogen von einer Traxx


Es folgte CargoNet, leider mit heftigem Schleierschaden. Aber daran war nun nichts zu ändern. Ich wartete noch auf den ersten Zug von vorne, wieder Green Cargo.

Eine halbe Stunde später dasselbe in Gegenrichtung.


Da der Schleier aktuell hier nicht besser wurde und die Brücke von Vindeln inzwischen von der anderen Seite Licht haben sollte, gings dorthin zurück. Ein Blick in den Zugradar war allerdings etwas ernüchternd, waren doch ausschliesslich Züge gegen Norden unterwegs; ich brauchte aber einen in den Süden! Ein Problem, das ich schon befürchtet hatte, denn dass Nachmittags nicht viel in den Süden läuft hatten wir ja schon mehrfach festgestellt.

Was aber kam war eine nordwärts fahrende Norrtåg-Regina, die kann man bekanntlich nachschiessen.

Querschuss von der anderen Seite: Eine unidentifizierte X52-Regina von Norrtåg ist auf dem Weg in Richtung Norden


Nun liess ich erst mal zwei Züge sausen, denn der Schleier war auch hier zwischenzeitlich sehr präsent, und machte mir stattdessen ein paar Gedanken über die nächsten Tage.

Das Problem war, dass das Wetter etwa bis und mit Sonntag ziemlich schlecht prognostiziert war. Morgen (Donnerstag) wärs im Süden Schwedens schön und in Nordfinnland (danke, beides unerreichbar), danach eigentlich nirgends so richtig ausser mal kurz da und dort ein bisschen (also halber Tag um Geilo, halber Tag um Tromsö, halber Tag um Sundsvall, alles bekanntlich gleich um die Ecke). Erst Anfang nächster Woche würde es wieder besser, aber mit einer Prognose-Wahrscheinlichkeit von <10%, was man auch gleich ignorieren kann.

Optionen? Erzbahn wäre nett, aber da war in keiner Variante irgendwie gutes Wetter angesagt. Ausserdem wollte ich da nicht erst mitte nächster Woche dort sein, weil sonst würde es stressig zurück nach Stockholm zu kommen. Saltfjell nochmal wär auch sehr nett, da müsste es Neuschnee gegeben haben und noch geben, was natürlich spannend wäre. Nur das Wetter… Bergenbahn gäbs auch noch viel zu machen, aber da hat es vermutlich in den Schnee rein geregnet und das Wetter sah nicht besser aus als auf dem Saltfjell. In Schweden war das Wetter nicht wirklich besser vorhergesagt, und weiter im Süden ist sowieso wenig bis nichts mehr mit Schnee. Also was tun? Was man halt in solchen Situationen so tut: Auf Morgen verschieben. Ich buchte nochmal eine Nacht in Umeå. Da ich aber nicht nochmal Lust auf Spässe mit der Polizei hatte diesmal im Scandic etwas ausserhalb.

Doch nun zurück zu den etwas naheliegenderen Herausforderungen. Die Sonne guckte nämlich wieder raus, und es war Verkehr im Anmarsch von Süden her. Drohne rauf und klick! Green Cargo:

Rc4 von Green Cargo ist unterwegs gegen Norden, nochmal als Querschuss - mangels Frontlicht konnte ich mich noch nicht für eine spitzere Position erwärmen


Klick! Hector Rail:

Ein kaum identifizierbarer Eurosprinter (441 002?) mit einem Vosslohn-Hobel im Schlepp unterwegs gegen Norden. Wie man sieht mit ganz schön viel schattigem Hang. Müsste man wohl im Hochsommer mal wiederholen.


Inzwischen waren aber die Akkus ganz schön leer, und ich wechselte zu meiner Backup-Drohne (DJI Air 2S) für den folgenden Stahlzug. Rauf, fliiiieeg, und kli… kli…. kli… nö, nix, nada, kein klick. Das Bild auf der Fernbedienung war noch da, steuerbar war sie auch noch, aber der Kanal für die Kamera-Steuerung hat sich verabschiedet und ist eingefroren. Ist nicht das erste Mal, dass ich solche Probleme hatte; man merkt halt, dass dass diese Drohnen eben doch nur billige Spielzeuge sind… (... und vielleicht wäre wieder mal ein Firmwareupdate nötig). Rückflug war jedenfalls kein Problem, und nachdem alles geresettet war funktionierte es auch wieder. Nützte nun einfach nichts mehr.

Die nächste Bewegung war Norrtåg gegen Süden. So lange wartete ich aber nicht mehr, denn der Siff wurde wieder dichter, und bald war es einfach nur noch finster. Ab, zurück nach Umeå.

Und, war die Brücke den Aufwand jetzt wert? Urteilt selbst. Ich fand die Morgenseite ziemlich gut. Für die Nachmittagsseite gibts da von mir nur ein mässig motiviertes Schulterzucken.

Die Fahrt zurück war problemlos. Kurz beim Burgerbrater vorbei geschaut und ins Hotel eingecheckt. Programm für morgen wie gesagt völlig unklar, ihr werdet es zusammen mit mir rausfinden. Bis bald!