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Spanien und Portugal im Frühsommer 21 (3/3)

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Freitag 21. Mai 2021
Ein neuer Tag, und unsere Planung schien sich zumindest beim ersten Blick aus dem Fenster auszuzahlen. Im Norden, wo wir gestern noch waren, hingen die Wolken, nach Süden sah es aber sehr gut aus.
Wir wollten heute zumindest mal den Vormittag im Tajotal verbringen. Seit die IC’s nach Gurada fahren sind sie ja wieder Lokbespannt und das Tal ist motivtechnisch wunderbar! Vorher fuhren die IC’s ja für einige Jahre als Triebwagen, was dann weniger spannend ist. Unsere erste Stelle sollte mit etwas Laufarbeit verbunden sein, dafür hatten weder Gubi noch ich die Stelle bereits.
Bei Barca da Amieira-Envendos gibt es die Passadiços de Nisa, eine Brücke über einen Einfluss in den Tajo. Ungefähr 2km trennen die Brücke im Tal vom Parkplatz bei Amieira-Envendos. Also eine gemütliche Distanz für einen kurzen Morgenspaziergang. Das Zugangebot sah ein bisschen Verkehr vor, nämlich ein Regio und ein IC je Richtung.
Pünktlich waren wir am Parkplatz und liefen dann den sehr gut ausgebauten Wanderweg entlang des Flusses zur Brücke hoch. Es war herrlich, wie die Sonne langsam den Talgrund erreichte, und ausser uns war noch kein Mensch unterwegs.
Direkt hinter der Brücke stellten wir uns auf für die erste Zugfahrt des Vormittags im Licht.

1 – Der erste Zug im Licht an der Stelle ist R5621 nach Castelo Branco. Wir schossen ihn von unten auf die Brücke …

2 - … und von oben mit der Drohne. Die Stelle liegt am Rio Tajo südwestlich von Castelo Branco. Um zur Brücke zu kommen ist ein kurzer Fussmarsch von ca. 2km nötig, aber dafür waren wir zumindest zu diesem Zug noch alleine.

3 – Und weil es so schön war noch der Nachschuss im Gegenlicht. Silberne Züge haben genau in diesem Moment ihren Vorteil.


Dann war auch schon der erste Südfahrende IC dran. Irgendwie vertüdelten wir den aber beide in extremis. Wir wollten uns gerade langsam bereit machen um die Drohne zu starten als der Zug schon bei uns war. So kanns gehen gell.
Der erste IC des Tages hinauf nach Guarda machten wir an der Stelle ebenso noch wie der nächste Regio runter. Je weiter die Uhr tickte desto mehr füllte sich das Tal mit Spaziergängern (Wanderer darf man bei dem Weg nicht sagen). So liessen wir die Drohne für den letzten Zug dann auch in der Tasche bei der Vielzahl von Leuten.

4 – IC540 kommt aus Gurda und fährt nach Lissabon. An unserer Brücke bei Amieira-Envendos kam der Zug wunderbar quer.

5 – Der Gegenzug, der erste IC des Tages nach Guarda. Der Zug heisst 541 und kommt aus Lissabon. Genau, dies ist der Zug der kurz vor Guarda im dümmsten Licht fährt – hier unten ging es aber. Sehr zu unserer Freude war der Zug heute mit 5 anstelle 3 Wagen unterwegs.

6 – Für den Zug stieg die Drohne natürlich auch nochmal.

7 – Der letzte Regio für uns an der Stelle, R 5620 nach Entrocamento. Wegen gesteigertem Fussgängeraufkommen blieb für ihn die Drohne in der Tasche.


Wir machten uns auf den Weg zurück zum Auto. Wir hätten jetzt die Option gehabt nach Spanien abzudampfen oder noch etwas in der Gegend zu bleiben. Vor allem weil wir nicht so richtig wussten was wir um diese Zeit in Spanien gewollt hätten. Dazu dann später mehr. Da sich das Wetter deutlich besser hielt als angekündigt zum Mittag blieben wir einfach in der Gegend. Die Deadline war der nächste IC nach Süden.
Was macht man also mit so einem angebrochenen Vormittag? Zwei Regios waren noch im Fahrplan bis der IC dann zurück kommt. Für die standen wir ganz Ideenlos zum Barragem do Fratel – der Staufstufe von Fratel. Da geht immer etwas, so auch für diese beiden Regios. Die sehr zu unserem erstaunen und zu unserem Glück genau so sauber waren wie erhofft.
An der Staufstufe hat man etwas Naherholungsgebietspflege betrieben. Auf der Südwestseite des Damms hat man ein «Besucherzentrum» eingerichtet. Der Wanderweg auf dem wir heute früh waren endet da übrigens. Man hat, sehr praktisch für uns, vor allem eine Aussichtsplattform gebaut «im Hügel». Äusserst gemütliche Sache!

8 – R5623 kommt aus Entrocamento zurück und fährt am Barragem do Fratel vorbei. Immer entlang des Rio Tijo.

9 – Der Nachschuss auf den Regio von der selben Position aus. Dass sind so Stellen an denen man dann eigentlich … einen langen Güterzug bräuchte. Die leerfahrende Medway Lok brachte es dann nicht so wirklich.

10 – R5622 als letzter Zug an der Staustufe. Aufgenommen von einer neu erreichten Besucherplattform vor dem Damm. Gar nicht mal so unschön! Nur die Sonne schwächelte etwas am Nachmittag.


Und dann auf, Stellenschau für den IC. Der Bahnhof von Fratel würde sich Lichttechnisch am besten anbieten, denn am Damm wäre dann kein Licht mehr. Der Bahnhof ist wirklich hübsch, wenn der Zug dann auf dem Flusseitigen Gleis durchfahren würde. Da er aber am Bahnsteig durchrollt ist das mal gaaar nix dummerweise. Auch mit der Drohne ist da nichts zu wollen.
Also zogen wir den Joker und fuhren an Vila Velha de Ródão vorbei noch ein kleines bisschen nach Norden. Da direkt hinter dem Ort gibt es eine grosse Brücke über ein Tal. So wirklich Bilder von da findet man zwar kaum, es müsste sich aber wunderbar umsetzen lassen wenn man sich die Situation im Luftbild und Streetview anschaut – im dümmsten Fall halt nur mit der Drohne.
Wir parkten etwas weiter vorne auf einem Platz an der Hauptstrasse und liefen zurück unter der Brücke durch zum Hang. Ja also … ganz schön Steil, und ganz schön viel Kraut. Gubi kämpfte sich gerade hoch, was ich nicht wollte. Ich kämpfte mich durch das Gebüsch wo die ganze Sache etwas Flacher ist. Nicht flach, denn immer noch sausteil. Dafür konnte die Dohne dann getrost in der Tasche bleiben. Ein IC nach Norden fuhr in dem Moment vorbei, was dann leider auch im Plan so vorgesehen war.
Wir warteten da oben dann gemütlich in der Sonne bratend. Die Wolken wurden zusehends zahlreicher und es wurde zum Lotto. Der Zug kam und kam nicht, die Verspätung wurde mehr … und die Sonne verschwand immer wieder. Meine nerven! Aber es klappte! Und die 5 anstatt 3 Wagen machen sich super auf der Brücke.

11- Bei Vila Velha de Ródão geht’s für die Bahn einmal über diese Brücke. Wir kämpften uns die Böschung hinauf für diesen Blick. IC 542 gewann das Wolkenlotto zum Glück.


Runter jetzt. Wir hatten noch etwas vor. Wir müssen ja irgendwie noch nach Spanien heute. Warum eigentlich so eilig? Sagen wir es mal so, wir hatten ein Problem. Für den Rückflug in die Schweiz brauchten wir zwingend noch einen negativen Covid Test. Maximal 72h alt. Müsste ja einfach sein, dachten wir, und kümmerten uns bis dato nicht wirklich darum. Wird man in Madrid ja schon irgendwie machen können am Flughafen am Sonntag oder so.
Ähhhh, nein. Das Testcenter am Flughafen zeigte über Tage keine freien Termine und auch sonst schien das etwas ein Hexenwerk zu sein. Öffentliche Einrichtungen stellen keine Zertifikate für Reisende aus. Bleib das «Privatwesen», und da hat man am Wochenende meist Ruhetage. Wir fliegen am Pfingstmontag zurück, wir müssen den Test also zwingen am Samstag machen damit er nicht schon zu alt ist am Montag. Ja … nur wo? In Madrid fanden wir eine private Klinik die Walk-In Tests anbot, auch am Samstag Vormittag. Ob wir das galuben? Wir fragten über den Whatsapp Chanel mal nach und die Antwort war positiv. Also mussten wir morgen früh zwingend in Madrid sein. Nicht unbedingt schön … aber wenn wir in diesen Zeiten reisen können muss diese Kröte irgendwie den Weg runter finden.
Ja genau, und deshalb wollten wir heute Abend noch etwas Strecke machen um zumindest in die Nähe von Madrid zu kommen. Wir wählten den Weg über Caceres in Spanien. Das ist zwar nicht der schnellste, aber sicherlich auch nicht der hässlichste. Ausserdem hatte ich da noch etwas vor mit einem Zug in Spanien. Langfristplanung nennt man so etwas wohl.
Google Maps meinte auch es klappe perfekt auf den Intercity 194 von Madrid nach Badajoz. Dem einzigen Fernzug auf der Relation zur Zeit. Der ist irgendetwas um 20 Uhr ab Caceres nach Süden und wir wären zeitgleich mit ihm da. Die Fahrt durchs Hinterland in Portugal und dann Spanien war wunderbar, kaum Verkehr, kleine Strassen, herrliche Landschaft im schönsten Licht. War wirklich entspannt!
Als wir Caceres näher kamen kümmerte ich mich um die Stelle und wählte die Estación Aldea del Cano aus. Altbaustrecke neben Neubaustrecke. Und genau wegen dieser Neubaustrecke hat man eine Menge Bahnübergänge durch Brücken ersetzt – und eine Überspannt die südliche Ausfahrt von Aldea del Cano. Perfekt!
Die Neubaustrecke übrigens … also ja … man hat ja was vor. Sie ist Teil der Schnellfahrstrecke von Madrid nach Badajoz und soll wohl 2021/22 in Betrieb gehen auf diesem Abschnitt. Der Baufortschritt des Abschnitts den wir gesehen haben ist auch durchaus der Meinung, dass diese Zeitplanung realistisch ist. Die Strecke im übrigen war auf Breitspur genagelt. Sobald sie in Betrieb geht ist die Bestandsstrecke also obsolet! Der IC kam mit etwa 20min Verspätung dann über die Gerade auf uns zu gefahren.
Und wie das so ist, da wäre man mal wieder in der Fläche und die Drohne würde helfen … aber irgendwer hat einen Flugplatz da ins nichts gebaut und die Flugverbotszone sprach klare Worte was den Drohneneinsatz angeblangt.

12 – IC 194 von Madrid nach Badajoz hatte an diesem Abend gleich zwei Renfe 334 vorgespannt. Warum ist nicht so klar, denn so richtig rauf oder runter geht es auf der ganzen Strecke also nie. Aber egal, hübsch kommts. Wir stehen bei der Estación Aldea del Cano.


Das wars dann eigentlich auch schon, mehr war nicht zu erwarten. Der IC ist auch der einzige am Tag in diese Richtung, daneben gibt es noch zwei Regiozugpaare. Güterverkehr ist wohl auch, aber spärlich (ok, wie in ganz Spanien *hihi*). Ja, auf jeden Fall nicht viel, Schade um die schöne Strecke.
Wir waren Madrid ja schon viel näher als noch um 16 Uhr und so richtig Lust noch Gross zu fahren hatten wir nicht. Denn der Wetterbericht für morgen meinte relativ klar – fahren nach Madrid kann man auch am Vormittag, man verpasst also nix. So stressten wir nicht und buchten uns in ein Autobahnhotel bei Almaraz, keine Stunde mehr weit weg von unserer Position.
Für ein Autobahnhotel war es also schwer OK und mehr als Schlafen wollen wir da ja sowieso nicht. Passt aber … wählerisch darf man in der Gegend aber auch nicht sein wenn man bei Booking etwas buchen will, viele Vertragshotels gibt es also nicht da. Aber wir hatten ja genau was wir wollten.
Samstag 22. Mai 2021
Um 10 Uhr wollten wir in der Klinik in Madrid sein für den Test. Bis 11 Uhr sollen die Tests zwar möglich sein, aber etwas Puffer wäre gut. Der Samstag zum testen war eine gute Idee, denn die Strassen waren bis nach Madrid rein leer. Wir waren aber auch etwas früher unterwegs. Die Fahrt fand unter Wolken statt und wir haben wegen dem Test mal gar nichts verpasst.
Das Wetter sollte wohl zum Mittag nördlich von Madrid ganz passabel werden, dass passte insofern in unseren Kram, dass wir uns mal einen Ouigo anschauen wollten und der Norden so ganz grundsätzlich unsere Richtung war.
Die Klinik war direkt beim Atocha Bahnhof, also mitten drin, aber auch nicht, irgendwie gibt es ja überall in Madrid eine Autobahnabfahrt. So waren wir dann auch flott aus der Stadt draussen und bereits um 11 Uhr standen wir an der Schnellfahrstrecke nach Barcelona bei Los Santos de la Humosa. Ein Ouigo war leidre schon durch, aber zum Mittag gab es nochmal ein Zugpaar.
Und tatsächlich wie wir da so standen drückte die Sonne ganz gut durch. Für einen Velaro reicht es schonmal gut.

13 – Ein Velaro fährt auf der AVE Strecke von Barcelona kommend nach Madrid. Die Hauptstadt von Spanien wird er in in weniger als 15min erreichen. Die Stelle ist bei Los Santos de la Humosa.


Die Stelle drehte aus dem Licht, also aus dem bisschen Licht, und wir mussten weiter suchen. Wir tüdelten weiter nach Norden von Brücke zu Brücke und machten am Schluss noch an zwei verschiedenen Stellen Bilder. Bis der Ouigo Barcelona dann wieder durch war um 14:30 Uhr. Ansonsten sieht man da halt was man so sieht, Velaros, ZackCAFCAF und eben den Ouigo. Avlo, die Billig-AVE der Renfe fuhren leider noch nicht, ebenso wenig wie die Freccias – die ja wohl erst Anfang 2022 den Betrieb aufnehmen sollen. Es wird also Bunt auf der Strecke in wenigen Monaten.
14 – ZackCAFCAF bekommt gut Licht ab auf dem Weg nach Madrid. Am Ende dieser Geraden befindet sich der AVE Bahnhof von Guadalajara.

15 – Dieser Velaro AVE fährt nach Barcelona und durcheilt in wenigen Sekunden Guadalajara AVE.

16 – Um 13 Uhr wars dann soweit, in der Ferne schoss ein TGV in unsere Richtung. Ouigo, der erste neue Player auf den AVE Gleisen in Spanien. Ouigo als SNCF Tochter hat das kleinste Paket der Ausschreibung in Spanien gewonnen und fährt lediglich eine handvoll Zugpaare. Die TGV wurden extra für Spanien umgebaut und wohl – so liest man es – auch ihrer Frankreichzulassung beraubt. Sehr schlau wenn man mal eigenwirtschaftlich von Paris nach Madrid fahren wollte … also will man dann wohl nicht.

17 – Wir sind weiter nördlich bei Olmeda del Extremo, noch immer an der Strecke von Madrid nach Barcelona. Nach einer Kurzwende in Madrid kehrt der Ouigo sofort zurück nach Barcelona. Das Wetter hat sich nicht wirklich gehalten wie man sieht.


Ob das jetzt ein erfolgreicher Besuch an der AVE Strecke war? Eher nicht, aber was solls. Denn wir waren voll im Zeitplan. Nach ausgiebigem Studium vom Wetterlügi gab es eigentlich nur eine Gegend wo man morgen hin muss. Zamora. Da ging, wenn wunderts denn in Spanien, dieses Jahr eine neue AVE Strecke auf bzw. ein Streckenabschnitt. Die AVE Strecke nach Galicien ist kurz vor der Vollendung. Früher führte die Fahrt von Zamora nach Ourense noch über die Bestandsstrecke, in diesem Winter hat man den Abschnitt von Zamora bis Puebla de Sanabria in Betrieb genommen. Ein schöner Teil der Bestandsstrecke wird damit schonmal umfahren. Dahinter geht es aber über die Breitspurige Dieselbahn weiter nach Ourense. Das Angebot wurde nicht besser, aber es geht jetzt einfach schneller. Die Gesamtstrecke soll wohl in 1-2 Jahren eröffnet werden, wobei es in Spanien ja auch gerne mal länger dauern kann (ich sage nur Pajares).
Da ich ja ein ausgesprochener Freund von AVE Strecken bin hatte ich jetzt aber mit diesem Umstand überhaupt kein Problem. Zudem wir an der Strecke die jetzt vom Fernverkehr befreit ist erst vor zwei Jahre ausgiebig zu Besuch waren (oh ja, der Bericht fehlt ja auch noch).
Zamora war jetzt nicht gerade ums Eck, aber wir waren beide motiviert den Weg auf uns zu nehmen um an 1 ½ Tagen die Strecke da oben zu beäugen. Die Dieselpatitos reissen es sowieso raus. Also schmissen wir uns auf die Autostrada und fuhren mal nach Zamora durch. Eine kleine Pause gab es nördlich von Avila (waren wir ja schon im Teil 1) an der Breitspurbahn nach Valladolid, natürlich kam nichts in der kurzen Zeit.
Wir durcheilten Zamora am späten Nachmittag unter Wolken und blickten mal wieder ins blau. Bei La Encomienda gings an die Strecke. Da überquert die Bahn den Rio Esla. Kennt man wegen dem Martin Gil Viadukt von der Bestandsstrecke, jenem riesigen Viadukt wo man bis vor kurzem die Dieselpatitos noch sehen konnte. Die beiden Viadukte liegen auch nur etwa 5km weiter auseinander.
Etwas schade nur, bei der NBS hat man also einen deutlich einfacheren Übergang gefunden, denn die Brücke ist nicht im Ansatz so spektakulär wie das alte Viadukt. Sei’s drum, denn passend auf zwei Züge kam doch tatsächlich die Sonne raus.
18 – Sprung nach Nordwesten, wir kommen aber auch rum. Wir sind an der AVE Strecke von Zamora nach Ourense, welche bis Puebla de Sanabria im Frühjahr 2021 in Betrieb genommen wurde. Pünktlich mit unserem eintreffen bei Bei La Encomienda kam auch die Sonne raus. Das Bild von unten …

19 – Und von oben mit der Drohne. Wir waren wieder im Niemandsland und niemand hat einen Flugplatz in die Nähe gebaut.

20 – Die Züge sind zwar schnell, aber wenn die Drohne nur weit genug weg steht, gelingt noch ein Schuss nach hinten. Der Zug hat den Viadukt gerade verlassen.


19 Uhr war kaum durch, nur kam dann leider nichts mehr. Schade schon, auch der Regio auf der alten Strecke war gerade durch (das Zugpaar nach Puebla hält sich nämlich im Fahrplan und stellt somit die einzige Planmässige Leistung auf der alten Strecke dar).
Dann war es heute halt mal früher fertig als üblich. Wir fuhren noch etwas zum Stellenschau der Strecke entlang und dann alsbald nach Zamora. Gebucht hatten wir mitten in der Stadt, und mit der Zeit in der Reserve gab es heute mal Pizza in der Stadt. Dazu ein Bierli zwei … dochdoch, war gemütlich. Morgen geht’s dann auch nicht zu Unzeiten raus, erst um 9 Uhr geht es los mit dem Fernverkehr auf der Strecke. Also fast schon ausschlafen.

[hr]

Sonntag 23. Mai 2021

Motiviert ging es heute raus, denn es war wieder mal schön … also nicht das wir uns beschweren könnten. Wir hatten es aber gar nicht eilig, erst um 9 Uhr sollte am ersten Ziel des Tages Verkehr sein. Wir nahmen uns heute das zweite grosse – und deutlich hübschere – Viadukt auf der neuen AVE Strecke vor. Es liegt etwas weiter westlich als jenes von gestern Abend südlich des Ortes Rionegro del Puente. Auf das Viadukt von gestern Abend «von hinten» konnten wir ganz gut verzichten.
Wir kamen am frühen Morgen seht gut aus Zamora raus und waren sowieso ungefähr die einzigen die bereits unterwegs waren. Über die leere A52 ging es raus bis ins Hinterland und dann auf Nebenstrassen zur Brücke. Wie weit man zufahren kann war nicht so klar, Wege gibt es durchaus, aber ob man durch kommt? Man kommt, wir konnten (faul wie wir sind) fast bis zum Brückenkopf fahren. So konnten wir die ersten Minuten auch noch gemütlich im Auto warten. Wir waren zu früh, es war bitterkalt und die Sonne schiehn auch noch nicht über den Hügel.
Pünktlich sind wir dann aber mal raus um uns die Brücke genauer anzuschauen. Und es geht perfekt. Wir erwarteten auch gleich zwei Züge und die kann man da mit leichter Variation auch ohne weiteres umsetzen.

21 – Es beginnt an diesem Sonntag mit dem Alvia 4275 von Madrid nach Vigo. Wir stehen an der grossen AVE Brücke südlich des kleinen Ortes Rionegro del Puente.

22 – Gubi hat sich entschieden den Zug von etwas weiter unten zu machen … dafür war d er Nachschuss nötig, denn da kommen die Züge auf dem nahen Gleis.

23 – ALV5424 nach Madrid kam dann gute 15min später von vorne angebraust.


Das war ein Start in den Tag nach unserem Geschmack! Nochmal ein Zug da? Nicht nötig, sowieso gingen uns die Stellen an der Neubaustrecke in dem Abschnitt bereits aus. Also mal vor nach Puebla Sanabria. Wir kannten die Gegend noch aus dem letzten Urlaub und an der Umspuranlage bei Pedralba de la Pradería sollte man etwas machen können? Wir hatten es damals gar nie genau angeschaut und waren uns nicht mehr sicher. Damals lief der Verkehr an der Umspuranlage vorbei, unfotografierbar. Aber jetzt?
Wir hatten es gar nicht eilig irgendwie und als wir da rangefahren sind, es gibt eine Brücke direkt hinter dem Umspurschuppen, tingelten wir recht lange hin und her zu Fuss. Denn so richtig geht das leider nicht, Mastwald der NBS, dann noch eine Handyantenne prominent vor der Frisur, nein, wir fanden keine Position die uns auch nur ansatzweise gefiel.
Der Zug war in den Köpfen noch weit weg, also nächste Idee. Ein Blick auf den Bahnhof von Pedralba de la Pradería wäre es. Angedachtes klappte nicht, also musste ein Nachschuss von weiter hinten her. Da oben waren wir zwar sogar mal im letzten Urlaub, aber auf die Idee da einen Zug zu schiessen kamen wir nicht, dabei sollte es gehen? Und wie es geht! Nur … äääh … der Zug kam nicht. Rechnerei, er konnte unmöglich durch sein, oder doch? Je länger es dauerte desto klarer wurde es – wir hatten ihn verpasst. Aber wann? Die Stelle ist ungefähr in der Mitte zwischen Zamora und Ourense und die Fahrzeiten können nur entsprechend geschätzt werden. Aber wenn er so früh durch ist, was treibt der so lange auf der AVE Strecke? Oder braucht das Umspuren derart lange? Nee. Wir konnten es uns nicht erklären, war aber Schade jetzt.
Was nun? Ich hatte auf dem Luftbild bei A Gudiña etwas entdeckt was ich mir gerne in natura anschauen würde. Die NBS ist da hinten ja noch nicht in Betrieb, aber zumindest sehr fertig. Und da gibt es eine Szenerie mit NBS und Bestandsstrecke im Bild. Das ginge zwar erst am späten Nachmittag, aber Züge gibt’s am Nachmittag ja auch noch.
Zuvor müssten wir dann halt irgendwie etwas suchen, und da hatte das Luftbild genau da auch etwas vielversprechendes für uns bereit. Wir fuhren also mal da hin und schauten uns das Ganze an.
Die Stelle für den Nachmittag war gesetzt, aber zwei Züge kommen zuvor noch. Um Stellen zu erreichen für die grosse Kamera mussten wir aber, Geländeform sei Dank, etwas durchs Unterholz. Wieder mal äusserst ungemütlich durch mannshohes Gebüsch. Aber da wo wir uns dann einfanden konnte man stehen bleiben. Etwas dumm … am wolkenlosen Himmel begannen die Quellwolken stetig zu wachsen und ein grosses Wolkenfeld war von Nordwesten unterwegs zu uns. Soweit entspricht es der Prognose. Fragt sich nur wann «das Ende» kommt und die Wolken zur Front werden?
Beim ersten Zug wollte es gerade nicht, mit der Drohne hatten wir mehr Glück. Beim zweiten Zug klappte dann aber alles und wir waren soweit zufrieden.


24 – Nach einem verpassten Zug am Mittag ging es erst am Nachmittag weiter. Wir standen bei A Gudiña ins nichts und warteten. Wir selber stehen auf dem grossen Einschnitt hinter dem Zugschluss … wie man sieht ist es da ganz schön dunkel. Aber dank der Drohne klappte der ALV4114 nach Madrid ja trotzdem.

25 – Gegenzug nach Lugo, ALV4325. Bei ihm klappte dann alles. Wir stehen immer noch auf dem Einschnitt.

26 – Und mit der Drohne direkt hinter unserem Einschnitt.

27 – Und wieder mal war nur die 180° Drehung nötig um diesen Nachschuss noch auf den Chip bannen zu können.


Wie man auf den letzten Fotos sieht, der Himmel war nun zu ungefähr 50% mit Wolken bedeckt. Ob das gut geht für das Hauptmotiv mit dem nächsten Zug? Ich hatte mir schon überlegt für den ALV4325 zu wechseln und da halt dann mit viel Frontschatten etwas zu machen. Einfach um zwei Züge zu haben falls einer denn nicht klappt. Denn mit grosser Sicherheit werde ich nicht mehr in die Gegend kommen solange die Züge noch über die Altbaustrecke rollen.
Ich entschied mich dagegen und die Nerven begannen langsam zu flattern. Ich weiss gar nicht weshalb, soooo toll mag das Motiv nicht scheinen. Aber mir gefällts ausserordentlich gut. Ja, das bibbern war vergebens, denn als der Zug vor uns im Bahnhof von A Gudiña (ja, da hält alles) anfuhr war weit und breit keine Wolke zu sehen. Der ganz leichte Schleier der reinzog ist absolut verschmerzbar.

28 – Direkt bei A Gudiña liegt dieser Blick. ALV4145 fährt hier in Richtung Ourense und Ferrol. Unter dem Zug ist der Neubauabschnitt von Puebla bis nach Ourense, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb war. Wie man auch erkennt, erhält der Ort sogar einen Bahnhof, mit Sparinfrastruktur. Ein Bahnsteig, an beide Richtungsgleise angeschlossen.


Dieser leichte Schleier war der erste Vorbote der Schlechtwetterfront die jetzt ziemlich schnell reinzog. Zum Glück war unser Ziel weit im Osten, also vor der Front her. Vielleicht geht ja noch etwas wenn wir denn schneller als die Front sind. Und schnell war die wirklich nicht, so ganz aus dem Schleier raus kamen wir zwar nicht mehr, aber mit jedem Kilometer wurde die Sonne wieder stärker.
Wir stellten uns nochmal zur Brücke von heute früh, die Gegenseite «von unten», also von der Strasse aus die da direkt am Ufer entlang führt. Eigentlich hätten wir es eilig, aber der nächste Zug hatte satt Verspätung, so blieb genug Zeit alles etwas gelassener angehen zu lassen.

28 – ALV4354 nach Madrid war der auserwählte an der Brücke von heute Früh. Er war ordentlich zu spät und so hatten wir keinen Stress wieder zur Brücke zu kommen und gemütlich im Schatten auf einer kleinen Halbinsel zu warten. Die Doppelgarnitur kam wie bestellt!


Ja und das wars dann eigentlich heute. Denn der nächste Zug, wieder ein Westfahrer, war auch gut eine Stunde zu spät dran. Dann wäre es hier dunkel. Also ging es gemütlich zurück zur A52 und dann auf nach Zamora … oder noch weiter sogar.
Wie wir so auf Zamora zukommen schaute ich nochmal auf den Fahrplan und stelle erquickt fest, wenn wir jetzt ganz dolle Schmerzbefreit sind dann gibt es nochmal ein Bild. Denn ALV4185 hatte Zamora gerade verlassen und es konnte sich nur noch um Minuten handeln bis er bei uns war. Und da gibt’s, wie immer auf AVE Strecke, ein paar Brücken.
Gubi nickte und die paar Minuten würden die Gondelei heute Abend auch nicht mehr feiss machen. Also warteten wir am Stadtrand von Zamora eben noch den Zug.

29 – Am Stadtrand von Zamora noch das letzte Bild des Tages. ALV4185 fährt, ebenfalls alles andere als Pünktlich, in den Sonnenuntergang hinein. Er wird sein Ziel Pontevedra dank seiner Verspätung erst deutlich nach Mitternacht erreichen.


Abendbrot gab es in Zamora, es war ja auch schon deutlich nach halb 9 Uhr, und auch wenn wir noch etwas fahren wollen, der Magen machte sich bemerkbar nach einem Tag in der Sonne. Ich buchte dann noch ein Hotel vor den Toren Madrids. Auch wenn es noch eine ewige Ödelei geben würde, vor Mitternacht waren wir aber auch im Bett und für die letzte Nacht kann man sich das ja durchaus geben. Wir waren sogar noch früh genug dass wir die Rezeption nerven konnten mit der Bitte um einen Ausdruck unserer negativen Testresultate (zum Glück).

[hr]

Montag 24. Mai 2021

So Tage an denen man nach Hause fliegt sind immer doof. Was will man noch machen? Ideen hätten wir gehabt, nochmal bei Avila – da waren wir auch ziemlich genau vom Hotel her. Aber der Wetterbericht machte alle Ideen bis auf eine zunichte. Wenn es schön ist, dann nur in Richtung Nordosten von Madrid aus. Zufälligerweise liegt da ja die NBS nach Barcelona und mit den Ouigo hatten wir ja noch so eine zünftige Rechnung offen.
Also ging es heute früh los, denn wir hatten genau zwei Ouigo die für uns heute in frage gekommen sind. Und der erste davon ist um 9 Uhr in Madrid … wenn wir noch durch die Stadt kurven müssen … und dann stellen. Jaa, wir fuhren mal um 7 Uhr los.
Beim Hotel regnete es … ähm … und bei Madrid lichtete es sich in der Fläche aber sehr schnell. Durch den dichten Morgenverkehr kämpften wir uns durch die Stadt. Hätten wir also gewusst, dass der Pfingstmontag in Spanien kein Feiertag ist, hätten wir gestern noch durch Madrid gezogen. Denn es klemmte überall und vor jedem Autobahnkreuz (und davon gibt’s in Madrid zahlreiche). Irgendwie wollte es der Zufall aber, dass wir an jedem Kreuz in die Richtung wollten wo der Stau nicht hin wollte. Ok, Google leitete uns auch auf dem schnellsten Weg um die Stadt rum, vermutlich war es nicht der kürzeste Weg. Gefühlt sind wir auch ziemlich weit im Süden um Madrid herum.
Aber wir waren pünktlich an der «Stelle». Naja, Stelle …. Kein weiterer Kommentar. Man konnte stehen und die Sonne kämpfte sich auch gerade so durch einen Schleier der da im Osten hing. Aber der Ouigo klappte.

30 – Ein Ouigo, schon wieder. Wir stehen bei Mejorada del Campo noch auf dem Stadtgebiet von Madrid. Bereits um 9 Uhr ist der erste Ouigo von Barcelona in Madrid. Sonne hatten wir, aber das Licht war komisch …. Man sieht es dem Zug an. Gubi hat das Bild sogar gar nicht erst hochgeladen. Naja, zählen tuts trotzdem.


Der Ouigo dreht in Madrid einmal die Richtung und kommt dann relativ bald wieder zurück nach Barcelona. Bis zum Mittag hatten wir noch Zeit, aber nicht so viel um dem Zug arg weit vorweg zu fahren. Also waren wir Ideenlos und fuhren nochmal zur Stelle von Bild 13 bei Los Santos de la Humosa.
Auch da hatte es heute Nacht gerechnet, viel geregnet. Denn der schöne kleine Feldweg den wir vor zwei Tagen noch ohne weiteres fahren konnten war jetzt eine Schlammpiste. Wir fuhren die hälfte rein und versauten das Auto dabei so richtig. Den Rest liefen wir und versauten dabei unsere Schuhe auch noch so richtig. Und das für die letzte Stelle des Urlaubs. Warum genau?
Egal, die Sonne lachte und wir standen für ein Stündle auf der Brücke. Und wir kamen einmal alles was auf den AVE Gleisen so unterwegs ist an Baureihen, ausser den Patitos wohlgemerkt. Da sagt noch einer der Verkehr da sei eintönig.


32 – Kurz darauf das nächste, der angepeilte Ouigo nach Barcelona.

33 – Okok, nicht so spannend da, der Velaro.

34 – Deutlich spannender schön, der nächste Franzose.


Ja, ExpressCAFCAF erspare ich euch, es sind schon 34 Bilder geworden und schöner werden die Kiste auch nicht. Das wars dann, wir waren zwar etwas früh dran, aber besser zu früh als zu spät. Unser Flug ging um 14 Uhr ab Madrid und wir machten auf zum Flughafen. Da waren wir flott wie sonstwas, denn der Flughafen liegt ja auch im Nordosten der Stadt.
Tanken konnten wir direkt vor dem Flughafen, mit etwas komischem Umweg, und dann stand das Auto bei Europcar in der Garage. Eben diese Bude hat uns dann noch etwas verarscht und meinte wir sollten gefällgst die Reinigung des Autos noch bezahlen, es sehe ja schrecklich aus. Na, die 18 EUR die er ansagte waren irgendwie noch in Ordnung. Das sich die 18 wie von Zauberhand auf 80 erhöhten war dann überhaupt nicht nötig und wir wären, hätten wir die Zahl vorher so gehört, das Auto selber noch waschen gefahren. Aber was solls, verdient haben die mit uns auch so nichts … dafür war das Auto zu günstig im Ursprung.
Die Sicherheitskontrolle war anstrengender als normal, das Check-In auch. Irgendwie alles, zum abgewöhnen. Wäre an der Zeit den Nachtzug in die Schweiz wieder einzuführen, zwei Fahrgäste wären sicher!