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Spanien und Portugal im Frühsommer 21 (1/3)

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Sonntag 16. Mai 2021
Der Flug nach Madrid fand in einem praktisch leeren Swiss Airbus A320 statt. War gemütlich, im Gegensatz zum ganzen Prozedere am Flughafen. Ich habe in Zürich noch nie so lange gewartet fürs Check-In und die SiKo – vielleicht sollte man ein paar mehr Leute aus der Kurzarbeit befreien und ein paar Spuren mehr öffnen?
Egal, wir sassen ja im Flieger und ab in den Urlaub. Das erste mal dieses Jahr und nur mit Glück so früh schon. Spanien hat vor wenigen Tagen gelockert und Portugal lockert so hoffen wir in der Nacht auf Montag (also heute Nacht). Und sonst bleibt es dann halt trotz der eher Portugal lastigen Vorbereitung bei Spanien. Fürs Reisen haben wir uns einen negativen Test besorgt und die Einreiseformalitäten für Spanien erledigt.
Wir landete pünktlich kurz vor 13 Uhr in Madrid und schnupperten Spanische Luft. Leider aber Terminal-1 Luft. T4 wäre ja besser gewesen, denn da mussten wir erstmal hin. Die Autovermietungen im T1 hatten dicht und man wurde über den Bus ins T4 geschickt – was dann eine weitere kleine Reise von 20min bedeutet (wenn der Bus gerade fährt).
Das Auto übernahmen wir flott und dann waren wir mit unserem Seat bereits auf den Strassen Spaniens. Unsere erste Idee an der AVE Strecke in Richtung Zaragoza auf die ersten Ouigo zu lauern verwarfen wir bei der Wetterprognose. In Richtung Westen soll es am Nachmittag eher Wolkenlücken geben. Das passte uns auch, denn wenn wir nach Portugal wollen wäre das deutlich eher unsere Richtung – Zaragoza liegt dann ja im Osten schon eher ungünstig.
Also navigierte Gubi nach Westen. Wir schauten uns mal die Hauptstrecke von Madrid nach (Nord) Westen an, im Abschnitt vor Avila. Um nicht enttäuscht zu werden schraubten wir die Erwartung schonmal tief runter. Auch wenn es eine Hauptachse ist, Güterverkehr erwarten wir besser mal nicht. Aber im Personenverkehr ist da ja auch «etwas los». Also so alle zwei Stunden dürfte mal ein weisser CAF Triebwagen die Kameralinse kreuzen.
Unsere erste Stelle fanden wir bereits jenseits der Berge, bei Santa Maria de La Alameda-Peguerinos (ich liebe diese Namen!). Da waren etwas Wolkenlücken im Himmel, ein Salamanca-Regio war bald fällig und wir hatten Hunger und wollten uns über die erstandenen Vorräte stürzen.

1- Media Distanza (MD) 18907 von Madird nach Salamanca war der erste Zug in diesem Urlaub. Ein 599er «CAFCAF» ist es und er fuhr uns hier im 2/3 Licht bei Santa Maria de La Alameda-Peguerinos vor die Linse. Dieselzüge sind es weil die Strecke von Avila bis Salamanca noch nicht / nicht elektrifiziert ist. Was aber für die Spanier ja kein Problem ist, man fährt grundsätzlich nicht ungern mit Diesel unter Fahrdraht.


Der eine Zug kam ja schonmal nett. Weil die Wolkendecke in Richtung Osten (da kamen wir ja eigentlich her) besser aussah als bei uns wechselten wir nochmal über den ersten Bergrücken. Bei Zarzalejo sah es eigentlich besser aus, ausserdem rückte da eine Stelle ins Licht die man eigentlich haben muss. Google leitete uns von der Hauptstrasse auf einen Dreckweg direkt zur Stelle … hätte man vermutlich besser unten rum angefahren, denn so wirklich Geländegängig war unser Leon ja nicht. Runter ging es gut, rauf? Muss man nicht probieren, unten geht’s flach wieder raus.
Um zur Stelle zu kommen überfuhren wir einen MD 599er aus Salamanca, dessen waren wir uns bewusst. Dass dann dahinter ein Güterzug folgt dessen Ende wir gerade noch sahen war dann etwas Schade. Güterverkehr am Sonntag Abend wäre ja schön gewesen … aber Licht war nicht auf der Strecke also hatten wir nur bedingt etwas verpasst.
Dann positionierten wir uns auf dem Hügel hinter der Bahn und blickten bei einem herrlichen Panorama bis auf die Skyline von Madrid. Die Stelle hat schon was, müsste dann nur noch etwas kommen mit Sonne.

2- Bei Zarzalejo das nächste Bild. Dieser MD 18913, wieder ein 599 nach Salamanca, kam gerade so Paralell mit einer Wolke. Eine spätere Auslösung gibt es daher nicht. Aber immerhin, die Skyline von Madrid bekam auch noch etwas Sonne ab.


Nach einem ersten Bild mit etwas Glück von einem 599er hatten wir noch eine Chance. Ein MD nach Leon müsste noch, dieser wäre dann ein 5-Teiliger CAF mit Stromabnehmer. Die Vermutung passte. Als die Sonne kam machte unser aber der Bergschatten einen Strich durch die Rechnung. Durch leichtes verschieben am Hügel konnte man es aber prima lösen. Nicht lösen konnten wir die Wolke, die bei diesem Zug schneller war als die Eisenbahn. So blieb es bei dem einen Bild. Da müsste man mal an einem Wochentag hin und auf Güterverkehr hoffen … was in Spanien aber nicht unbedingt eine gute Taktik ist – wir geben uns mit einem 599 zufrieden.
Das Hotel buchten wir in Avila am Stadtrand. Auf dem Weg dahin entdeckten wir auch gleich die Stelle für morgen früh, dann wollen wir nochmal an der Strecke etwas machen und hoffen auf einen Stahlzug – denn jene von Oviedo fahren hier lang, oder zumindest ein Teil davon. Heute Abend konnten wir uns davon nochmal überzeugen, wir sahen nämlich einen auf dem Weg zum Hotel.
Das war es auch schon, unser doble Cama Zimmer wartete schon auf uns ????.

[hr]

Montag 17. Mai 2021
Erster Blick heute früh ins Internet. Haben die Portugiesen die Einreisebestimmungen schon gelockert? Bis gestern gab es Beschränkungen und die Einreise aus «Touristischen Gründen» war nicht erlaubt. Was soll ab heute gelten? Die Info fand sich im Netz – ab heute ist die Einreise auch wieder «aus Spass» erlaubt. Also sind wir frei …. und zielten mal auf Portugal. Wir hatten es gar nicht so eilig nach Portugal zu kommen heute, denn heute sollte das Wetter «bei uns im Osten» noch besser sein als drüben. Zumindest am Vormittag. So sind wir zuerst gleich an eine gestern Abend noch erkundete Stelle bei La Cañada gefahren. Wieder an der Hauptstrecke von Avila nach Madrid. An einem Montag könnte man vielleicht sogar schon etwas Güterverkehr erwarten? Und sonst gibt’s ein paar CAFCAF.
Die Stelle bekommt im Sommer früh schon Licht, so waren wir um 8 Uhr da. Und die hochnebelartige Bewölkung ebenfalls. Die vermasselte uns auch das Bild auf den ersten Zug, MD18900 aus Salamanca ging im Schatten. Nur 5min später kam der erste Gegenzug und der passte dann bereits.

3 – Am nächsten Morgen bei La Cañada (wieder an der Strecke nach Madrid). MD 18901 fährt in Richtung Avila – Salamanca.

Fahren oder noch bleiben? Einen nächsten MD könnte man ja, trotz eher ausichtsloser Sonnensituation, ja noch abwarten In 90min kann ja viel passieren. So taten wir und warteten gemütlich (und frierend!) am schönen Aussenbogen.
4 – Und es geschah viel, die Wolken lösten sich auf und beim nächsten MD gab es viel Sonne. Es ist MD18061 von Madrid nach San Sebastian-Donosti.


Das Licht war dann eigentlich rum, aber wir warteten noch bis die 30° dann wirklich erreicht sind. Und kaum gerechnet wenn man wechseln muss trötete es vor uns in den Hügeln. Ein Güterzug! Was dann kam war … ein Güterzug.

5 – Und doch noch ein Güterzug, wenn auch nicht unbedingt wie erhofft. Eine 335 von Ferrovial mit doch immerhin einem Wagen fährt in Richtung Madrid.


Ein Salamanca CAF und eine S-Bahn «Cercanias» standen noch auf dem Programm vor dem Mittag. Dafür wechselten wir nur ein Tunnel weiter nach hinten, etwas näher an La Cañada ran. Der MD kam freundlicherweise im Schatten, die S-Bahn klappte dann aber. Mit dem gelben Flieder in seiner vollen Blüte kommt auch ein Nachschuss auf die S-Bahn ganz nett!

6 – Eine S-Bahn nach Avila. Da gibt es einige am Tag, und rechtfertigen die Fahrleitung noch etwas mehr. Die Stelle gleich nördlich von La Cañada.


Und dann ein Sprung nach Westen. Das Ziel heute Abend war Portugal und irgendwann muss man die Strecke machen. Da bietet sich die Zeit mit der lautesten Hochlichtklingel ja an. Also fuhren wir zurück nach Avila, füllten Vorräte auf, und schmissen uns auf die Autobahn(en) in Richtung Portugal. Vorbei an Salamanca folgten wir auch meist der Strecke. Wir sahen dabei aber nur genau einmal eine 333 von Renfce Mercandias als Lokzug. Die kam uns auf der Strecke von Salamanca zur Grenze entgegen. Der Fahrdraht hängt da zwar, scheint in dem Moment aber noch nicht in Betrieb zu sein? Die Fahrleitung soll viel mehr Verkehr auf die Strecke bringen und «Portugal an Mitteleuropa anschliessen». Grosse Worte in der Projektphase. Ob dann wirklich mehr als die wenigen Züge die es heute gibt fährt? Es mag zumindest angezweifelt werden.
Je näher wir Portugal kamen desto mehr begann ich damit mich mal mit dem Fahrplan der Strecke von Guarda und Covilhã auseinander zu setzen. Die Strecke wurde erst eine Woche vor unserem Besuch in Betrieb genommen. Mit den gelockerten Einreisebestimmungen dürften wir wohl die ersten Fotografen aus Mitteleuropa sein die sich an die Strecke wagen? ????
Nun denn, wir fuhren auf Guarda zu und dank der Zeitverschiebung hatten wir gute 30min Vorsprung auf den nachmittags IC von Guarda nach Lissabon. Also einer über Covilhã, denn von Guarda geht es auch wie früher oben rum nach Lissabon wenn man denn will. Wir fuhren sofort nach Benespera, einem Bahnhof in der Mitte. Ein Südfahrer um 14 Uhr ist schwierig, da dreht die Strecke aber auf einer «grossen» Brücke einmal richtig rum.
Wie kommt man da hin? Das Luftbild meinte Wege zu kennen und wir nahmen die Beine unter die Arme. Mit etwas Zeitstress kämpften wir uns oben rum durchs Grün. Denn von unten sah die Bergflanke hinter der Brücke frei aus. Die Büsche sind aber nicht nur Knöchelhoch sondern höher als wir selber. Da schaut es sich nur schlecht raus. Also mussten wir nah ran und haben die Höhe wieder verloren. Aber egal, schön ist die Stelle allemal!

7 – in Portugal! IC 542 mit einem Europsprinter bei Benespera auf dem Weg nach Lissabon.


Sehr gut für uns Fotofreunde. Seit die IC’s wieder hinauf nach Guarda verlängert sind wird auch wieder mit Lok und Wagen gefahren und nicht mehr mit den wunderschönen Regio Triebwagen die man für den Fernverkehr frisiert hat.
Aber ganz ohne Triebwagen geht es nicht. Denn nebst drei IC Zugpaaren gibt es auch noch Regionalzügen auf der Strecke. Wie die IC’s mit Halt an allen Stationen, so soll zum Anfang die Bevölkerung wieder zum Bahnfahren animiert werden … denn so hat man immerhin von jedem Bahnhof aus 6 Zugpaare im Angebot.
Ein solcher Regio war als nächstes fällig, aber erst zwei Stunden später. Wir konnten also gemütlich zurück zum Auto latschen, welches noch brav am Bahnhofsparkplatz von Benespera stand. Der Bahnübergang ging dann runter als wir da waren … obwohl gar nichts kommen müsste. Ein kleiner Triebwagen stellte sich in den Bahnhof.
Da wir sowieso nicht weg kommen solange der da ist – unser Auto war auf der anderen Seite der Schranke – schauten wir uns das Gefährt mal genauer an.

8 – Ein Messtriebwagen zur Bereisung der neuen Strecke kam gerade mit uns zum Bahnhof von Benespera. Eine Menge hübsch gekleideter Menschen stieg aus und schaute sich die Infrastruktur an.


Als der Triebwagen weg war kamen wir auch wieder raus und schauten uns die Strecke weiter an. Gezielt fuhren wir bei Macainhas zu einer Brücke die direkt nördlich des Haltepunktes liegt. Die Brücke musste man eigentlich neu bauen, so war die Bauzufahrt noch wunderbar befahrbar für unser Auto. Wir parkten im Schatten und warteten gemütlich auf den Regio.

8 – Wie es zu erwarten war kam der Regio mit einem Dreiteiler der Baureihe 2240. Wir stehen bei Macainhas und fotografieren den Zug der nach Guarda als R5685 hinauf fährt.


9 – Weil es so schön ist schmeissen wir gleich noch das erste Drohnenbild des Urlaubs hinterher.


10 – Die Drohne musste nur um 180° gedreht werden für diesen Blick. Wunderbar, vor allem auch der Zustand des Triebwagens, absolut frei von Schmierereien.


Nächste Bewegung? Der Regio kommt zurück und dann ist es auch schon «wieder» IC Zeit. Er kommt nach Norden, dreht da und dann geht’s relativ flott gleich zurück nach Lissabon. Wir brauchten also eine Stelle an der man gemütlich in alle Richtungen schiessen kann. Nur etwa 2km weiter nördlich fanden wir eine solche Ecke. Offene Strecke, etwas kurvig, mit Licht so ungefähr in beide Richtungen.
Wir setzten uns da oben dann fest bis zum Sonnenuntergang … und sahen auf dem Weg zur Stelle eine leere Medway 4700 nach Guarda rollen. Dank Kontakten in der Heimat bekamen wir sogar Zeiten raus, und es soll ein Medway Zug auch wieder zurück kommen in kürze. Ob die Lok da oben einen Zug holt oder wieder leer runter fährt – Personalinstruktionen? Wir sahen es …

11 – Der Triebwagen hat in Guarda gedreht und kommt als R5684 zurück nach Covilhã. Hier das erste Bild mit der Drohne …


12 – Und der Schuss mit der grossen Kamera. Wir stehen ungefähr auf halber Strecke zwischen Benespera und Macainhas.


13 – Und endlich wieder mal ein IC. CP 5614 fährt hier mit dem IC 543 nach Guarda.


14 – Und nochmal mit der Drohne


15 – Wir liefen dann vor zur Kurve die man auf den Bildern am Ende erkennt, da dreht die Strecke für Südfahrer nochmal besser. Und es kam dann tatsächlich der Medway Zug, also die Lok. Es ist Medway 4713.


16 – Und der letzte Zug des Tages, wieder Eurosprinter 5614. Diesmal mit dem Gegenzug nach Lissabon, dem IC 544.


17 – Und der Abschluss mit der grossen Kamera von unten.


18 – Ein kleiner Blick in die Vergangenheit. Die IC’s nach Covilhã gab es schon lange. Elektrifiziert wurde die Strecke aber erst 2010. Zuvor wurden die Züge von CP1900er gezogen. Leider war bei unserem Besuch 2010 die Strecke nach Guarda bereits gesperrt, ein Unwetter hat die Strecke zerstört und für die Wiederaufbau hat man (wie man sieht) über 10 Jahre benötigt.


Wir hätten zwar noch etwas Sonne … aber es gibt keine Züge mehr um diese Uhrzeit. Also hielt uns nichts mehr an der Stelle. Wir schauten uns auf der Fahrt nach Covilhã noch etwas die Strecke an und notierten hier und da eine Stelle. Es ist gar nicht so einfach … denn wenn man sich die Strecke und den Fahrplan anschaut stellt man fest, dass die IC’s zu ziemlich blöden Zeiten unterwegs sind. Entweder fahren sie in die Sonne oder sie steht in der Gleisachse. Aber natürlich gibt es ein paar Möglichkeiten, die wir noch ausprobieren müssen ????.
Gebucht hatten wir heute in einem komischen Hotel südlich von Covilhã nächst der Autobahn. Da checkten wir dann ein und nach dem Essen taten wir auch nicht mehr viel. Wir wurden wilkommen geheissen, als erste Touristen nach einer schwierigen Zeit.

[hr]

Dienstag 18. Mai 2021
Der Wetterbericht für heute war durchzogen. Es soll am Vormittag bei uns in den Hügeln noch etwas Sonne geben, dann aber absaufen. Dafür soll es dann pünktlich zum Nachmittag an der Küste nördlich von Porto schön werden. Und das passte uns soweit in den gebauten Plan über Mittag an die Küste zu wechseln … denn da oben wartet das nächste Highlight 2021 in Portugal.
Wir starteten den Tag ohne Frühstück und fuhren gleich hinauf nach Macainhas auf die Rückseite der Brücke die wir gestern schon gesehen haben. Der Tag beginnt früh weil der erste IC des Tages bereits um 7:07 Uhr ab Guarda nach Lissabon fährt.
Wir waren zeitig an der Brücke und musste uns dann «nur noch hinten rauf stellen». Es war wie schon gestern, ähm, schwierig. Das Kraut ist Mannshoch und das durchkommen eine ziemliche Schinderei. Aber wir schafften es pünktlich zum IC an der Stelle zu stehen, schnaufend und keuchend. Ja, nur hat sich die Schinderei nicht gelohnt, denn so schön wie angekündigt war es leider nicht und der IC ging gerade so im Schatten ab. Wir waren etwas … sauer, denn nochmal da rauf würde eine ziemliche Tortur. Zurück ist schon ätzend genug. Aber noch hatten wir ja eine Chance, in Form von R5683 nach Guarda, der eine Stunde nach dem IC da ist.

19 – Der IC wollte an der Stelle nicht, der Regio 5683 hingegen klappte prima. Dieser Blick ist die Rückseite auf die Brücke von Macainhas.


Die Sonne hielt sich besser als vermutet und auch heute sollte Medway wieder fahren, zweimal von Covilhã nach Guarda und zurück. Bestimmt wieder nur als Lokzug, aber … vielleicht ja auch mit Wagen? Die erste Fahrt in den Norden geschah bereits im dunkeln, aber nun sollte die Lok zurück kommen. Und so war es dann auch. Wir warteten auf die Lok etwas näher an der Brücke.

20 – Auch Medway war heute wieder (vermutlich zu Personalschulungszwecken) unterwegs.


Und jetzt? Wir waren zu früh um zur Küste aufzubrechen, aber auf der Strecke hier nach Guarda sollte mal so gar nichts mehr laufen ausser einem Regiozugpaar bis zum Mittag. Also hinauf zur anderen Strecke nach Guarda. Auch diese Strecke muss irgendwie hinauf nach Guarda kommen und tut dies nicht minder spektakulär als die Strecke von Covilhã. Bei Rocamondo gibt es einen fantastischen Blick ins Tal mit der Bahn hoch am Hang. Da war ich noch nie … und ein IC müsste da kurz vor dem Mittag sein. Das wäre doch schön!
Wir fuhren also hinauf und parkten beim Fussballplatz im gar nichts. Dann hinauf auf den Felsen und warten. Felsen, ja also … man steht da oben exquisit exponiert und der Wind pfiff aus dem Tal hinauf. Es war kalt, bitterkalt sogar. Und das im Mai in Portugal. Brrrr! Lag auch daran, dass wir kaum in der wärmenden Sonne standen. Und worauf warten wir genau? Achja, auf den IC. Und ein Regio sollte auch … und das gedacht fuhr er schon im Schatten an uns vorbei ins Tal.
Güterverkehr? Es gibt von der Stelle Bilder von Güterzügen um die Mittagszeit, also könnte man vielleicht hoffen? Und was wir uns nicht getraut hätten kam, Medway mit Stahlwagen. Und sogar mit Sonne!

21 – Bei Rocamondo am anderen Zulauf nach Guarda. Ein Regio kam im Schatten und noch vor dem angepeilten IC fuhr dieser Güterzug durch unseren Bildausschnitt. Und sogar mit Sonne!


Der IC war nicht mehr weit, aber als der dann kam was es dunkel. Schnell runter vom zugigen Felsen, aufwärmen im Auto. Das Ziel war dann mal Porto, oder irgendwo nördlich davon. Portugal ist zum Glück nicht so breit und unsere Höhe war schon so ungefähr richtig. Also kam man in gut drei Stunden (inkl. Pause mit Mittagessen) ins Zielgebiet.
Wie die Prognose es versprochen hat wurde in der Nähe der Küste der Himmel schlagartig heller und die Wolkenfront endete an einer geraden Kante. Dahinter war es einfach schön. Schön für uns! Denn wir sind an die Strecke von Porto nach Valenca. Der Strecke hat man ebenfalls ein Fahrdraht spendiert und seit kurzem wird elektrisch gefahren. Und auch an dieser Strecke versucht man mit einem deutlich ausgebauten Fahrplan die Bevölkerung von den vorzügen der Bahn zu überzeugen. Deshalb gibt es einen ungefähren 2h Takt mit IR Zügen. Und das beste; mit Nez Cazez. Also mit den orangen Franzosenhobeln die man nach einigen Jahren stillstand wieder aufgemöbelt hat. Wer hätte gedacht, dass die wieder in Betrieb kommen? Ich also nicht, Grund genug da hin zu wollen.
Einen ersten Punkt fuhren wir bei Ribeiro an, gleich südlich von Viana do Castelo. Es war eine Verlegenheitsaktion, aber ein IR drückte und wir erreichten vor allem ungefähr diesen Punkt am schnellsten von der Autobahn die fern ab der Bahn in den Norden verläuft.

22 – Keine Stelle die man gesehen haben muss, aber um zu schauen ob die IR wirklich wie erhofft fahren reichts. Und tatsächlich, IR 854 kam bei Ribeiro mit einer orangen Lok und drei Wagen ums Eck. Sauber? Fehlanzeige, und was macht diese grüne / dunkle Seitenwand? Urks.


Und dann zu DER Stelle an der Strecke, also zumindest DER Stelle die ich kenne bisher ????. Bei Durrães, nicht weit vom letzten Bild entfernt, gibt es da so die Brücke. Und man kann äusserst gemütlich bei der grossen Kirche (Igreja Paroquial de Durrães) stehen und warten. Wir mussten uns sogar in den Schatten stellen zeitweise, denn die Sonne brannte hier unten ohne Wind schon ganz gut. Ein toller Gegensatz zu heute früh!
Und was war auf dem Programm, achja, ein Regio und ein IR nach Valenca. Also alles was das Herz begehrt, und alles was man an der Stelle haben kann (auf Güterverkehr zu hoffen wäre etwas vermessen).

23 – Wir beginnen mit dem R 3205 von Porto nach Valenca. Wieder ein 2240 der CP. Wo hat man denn die ganzen Triebwagen her für diese Regios überall plötzlich? Wir stehen an der Kirche bei Durrães


24 – Nach einer Stunde dann Zeit für den IR 855. Wieder mit einer 2600 «Nez Cazez», und die Lok glänzte wie eine Speckschwarte – und ohne grünes irgendwas auf der Seite. Genau so habe ich mir die Züge hier vorgestellt. Wunderbar!


25 – Und nochmal ein Blick in die Vergangenheit. Es war 2010 als wir schonmal an der Strecke waren. Damals war noch nichts von der Elektrifizierung zu sehen und der Gesamtverkehr wurde von diesen Dieseltriebwagen gefahren. Man sieht schön wie sich die ganze Szenerie in 11 Jahren verändert hat … es sind einige Häuser dazu gekommen.


An der Brücke hatten wir jetzt alles was man haben will. Also räumten wir unserem Kram zusammen und fuhren weiter. Wohin? Es war 17 Uhr und ein IR Takt gab es um 19 Uhr nochmal. Reichlich spät, da bräuchte man also eine offene Ecke ohne zu viel Bäume und Hügel. Mit meinen Ortskenntnissen konnte ich nicht mehr Punkten, da gab es nichts mehr. Über das Luftbild gruben wir eine offene Kurve nördlich von Silva heraus. Und da quälten wir uns über die kleinen Nebenstrassen hin. Das Strassennetz in der Gegend ist so gar nicht für den Verkehr ausgelegt der da drüber rollt, man kommt also nicht schnell vorwärts.
Die offene Kurve entpuppte sich dann tatsächlich als umsetzbar, für beide Richtungen. Und die Sonne dürften halten, ob bis zum letzten IR werden wir dann sehen. Wir beäugten erstmal die ganze Gegend und als zwei Regios anstanden gab es die ersten Fotos. Eine Stunde dann später kamen die beiden IR und der letzte ging gerade noch so. Auch die Drohne kam an diesem Abend nochmal zum Einsatz.

26 – Neue Stelle, nördlich von Silva haben wir uns platziert. Vor den IR’s kamen erst noch Regios. Hier R 3113 von Nine nach Viana do Castelo.


27 – Nur 20min später ein Gegenzug, R 3114 nach Nine, vor den Toren Portos.


28 – Die Szene auch mal von oben beäugt.


29 – Nach weiteren 30min war dann IR Zeit. Wir stellten uns wieder auf die andere Feldseite und drückten die Daumen. Denn die ersten Baumschatten wuchsen schon nah an die Gleise bzw. darüber hinaus. Mit d er Drohne konnten wir den IR 857 aber noch etwas weiter vorne ohne Schatten fotografieren.


30 – Mit der Kamera von unten dann mit etwas Schatten. Aber bei dem Licht mit der Lok geht man diesen kleinen Kompromiss gerne ein.


31 – Wir tigerten etwas rum, denn IR830 nach Figuera da Foz (Südfahrer) hatte etwas Verspätung, und die Sonne verabschiedete sich. Mit der Drohne gab es da aber noch so diesen einen kleinen Spott mit Sonne. Und so klappte auch das letzte Bild heute ganz gut.


Dann war’s dann definitiv vorbei. Wir liefen an den Schlangen in den Feldern vorbei zurück zum Auto und dann rauf auf die Nebenstrassen. Viana do Castelo war unser Ziel heute Abend, denn da lag das gebuchte Hotel für heute Nacht.
Die Sonne war zwar weg, aber hell war es noch. So nutzten wir dies etwas zur Stellenschau für morgen Vormittag. Wir fuhren etwas Nordwärts an der Stadtdurchfahrt nördlich des Bahnhofs von Viana ab … was leider wenig erbaulich war. Bei der Modernisierung der Strecke hat man diese Stellen alle vernichtet und was jetzt geht wäre ein gebastel. Da gefällt uns für morgen der Abschnitt am Meer weiter nördlich deutlich besser.
Das Hotel war mal wunderbar, nach dem Schuppen der letzten Nacht eine wohltat. Mit toller Aussicht auf den Lima (Fluss) und die grossen Flussbrücken von Strasse und Bahn. Der Abend wurde nicht lange, denn morgen geht es bereits früh wieder raus.