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Abseits von Ludmilla, Class und SETG-Runner

Von

Bekanntermaßen haben die Dieselstrecken in Nord-Ostbayern mehr interessantes zu bieten als nur schweren Güterverkehr auf den Hauptrouten durch Naab-, Pegnitz- und Lehental oder den Alex. Da gibt es Strecken, die sich zumindest abschnittsweise noch ihren Nebenbahnflair erhalten haben, Dieselveteranen, großartige Landschaften und wenigstens eine Baureihe, die durchaus als exotisch bezeichnet werden kann.

Das alles vielleicht etwas zu wenig beachtet von der großen Masse der Fotografen, die weiterhin in Scharen zu den bekannten Motivhotspots entlang der wichtigsten Linien strömen, wobei ich mich ausdrücklich davon nicht ausnehmen will.

Aber, sollte man das dann nicht mal ändern? Ich zumindest für meinen Teil, habe mir fest vorgenommen, die nächste Zeit mal öfters „rund um den Kirchturm“ auf Tour zu gehen, ganz entspannt und gespannt, auf das, was die fotografische Heimat so zu bieten hat.

Und genauso relaxt bin ich an diesem Fronleichnamstag 2021 auch gestartet. Ohne große Vorbereitung, von der Sonne um kurz vor 6.00 Uhr, nach einer äußerst kurzen Nacht geweckt, nur mit einem Fixpunkt, dem nächsten erreichbaren Zug auf der Brücke von Katzbach. Die hatte ich mir schon vor längerem mal ausgeguckt, es aber nie geschafft, dorthin zu fahren. Immer war Anderes wichtiger!

Heute nun mal nicht. Also kurz geduscht, gefrühstückt, was zum Trinken in den Rucksack und raus in die Sonne und den ruhigen Feiertagsmorgen. Plan für den Tag? Mal sehen! Bewusst kein ausgeklügelter Ablauf, bewusst kein Abarbeiten von vorher festgelegten Fotopunkten, bewusst kein Ziel, wieviel man heute ordentlich auf den Chip zu brennen hat. Einfach drauf los und dann mal sehen.

Gut, dass mich so die Streckensperre ab Gotteszell in Richtung Deggendorf/Plattling kalt erwischt hat und auch der SEV zwischen Cham nach Lam, war jetzt weniger schön. Vor allem letzterer verhinderte dann einen gut in die Rückfahrt passenden Fotostopp im Regental. Aber hey, was soll’s? Muss das Hobby denn immer in Stress ausarten?

Zügig, weil wenig Verkehr, ging es nun über die „Ostmark-Straße“ in Richtung erster Fotostelle. Wer sich jetzt an der in Anführungsstrichen geschriebenen Benennung stört, einfach ruhig bleiben! Ich wünsche mir mit Sicherheit nicht bestimmte politische Strömungen zurück! Eher ist dieser Ausdruck ein Zeichen meines durchaus fortgeschrittenen Alters, hieß doch die B22 bis weit in die 80er hinein, im allgemeinen Sprachgebrauch so. Ebenso wie der „Interzonen-Zug“, also der Schnellzug von München nach Görlitz, und zurück, eben bei den meisten in der Region, der „Interzonen-Zug“ blieb. Und dass, obwohl die „Zonen“ schon längst Geschichte waren und keiner sich mehr nach ihnen sehnte.

Aber jetzt bin ich abgeschweift. Sorry!

Über ruhige Dörfer geht es nun hinüber zur Nebenbahn von Cham nach Waldmünchen. Habe ich ruhig geschrieben? Gut, die Dörfer an sich sind ruhig, auf den Straßen dagegen ist nun plötzlich einiges an Action. Sorgen doch „Johann, der grüne Hirsch“ und seine Freunde, riesige Anhänger und Gerätschaften hinter sich herschleppend, für einen ganz feiertagsunüblichen Betrieb.

Still dagegen um diese Uhrzeit noch die meisten Häuser, so dass ich, als ich das Auto in Katzbach verlasse, es tunlichst vermeide, die Autotüren laut zuzuknallen und mich auch sonst recht geräuschvoll zu geben. Lange muss ich nicht etwas weiter am örtlichen Bushäuschen warten, dann rollt der heutige Triebwagen vom Dienst geräuschvoll über die Brücke, die den Katzbach überspannt.





Polternd überquert 650 673 als OPB 79831 von Waldmünchen nach Cham (Opf.) die Brücke im kleinen Ort Katzbach.






Schon vor der Durchfahrt hatte ich mal kurz wegen der Rückleistung geschaut. Die erfolgt so zeitnah, dass ich sie auf jeden Fall noch mitnehmen möchte. Jetzt geht es aber erstmal hinterher, im Versuch, hinter Willmering, wo die Strecke noch mal ganz ordentlich ins Licht dreht, einen Querschuss zu fabrizieren. Wird zwar knapp, aber so schnell ist der Zug jetzt auch nicht unterwegs.

Klappt dann auch so gerade. Und dass, obwohl ich, inkl. einer Walddurchfahrt auf offiziellem Fahrweg, wohl die umständlichste Variante der Anfahrt erwischt habe, die es gibt. Was solls? Das nächste mal habe ich Ortskenntnis und bin schlauer. *zwinker*





Gleiches Fahrzeug, gleiche Zugleistung, nur einige Kilometer weiter beim Passieren von Wackerling. Wie Katzbach ein Ort den die Bahn zwar durchfährt, dort aber nicht hält.






Unten am Bahnübergang, nun auf direktem und vor allem geteertem Weg, ergibt sich ein Blick, an dem ich unbedingt den Gegenzug verarzten will. Pfeifftafeln, der Dorfweiher, viel grün als Rahmen für den ockergelben Triebwagen, mehr Nebenbahn geht fast nicht. Nur zu schade, dass der Anzeiger für das folgende Gefälle nicht mehr auf das Bild passt. Es wäre einfach des Guten zu viel gewesen.





Wieder zurück in Richtung Waldmünchen geht es für 650 673, diesmal als OPB 79830.






Schon beim Warten hat der erneute Blick in die Fahrplan-App offenbart, dass es heute zwischen Cham und Lam keinen Zugverkehr gibt. Und auch in Sachen fotografierbarer Zugbewegungen von bzw. nach Furth sieht es im Moment eher mau aus. Einzig der Alex aus Domazlice böte sich an. Zwar ein Bruch im heutigen Nebenbahn Programm, aber ihn deshalb verschmähen? So weit will ich jetzt doch nicht gehen. *grins* Kurz überschlagen ….. ja, dass sollte sich ausgehen.

Und tut es auch. So stehe ich nun pünktlich auf der Wiese nahe Daberg, nur wenige 100 m hinter der Grenze und muss sogar noch etwas warten, da der Gute auf den wenigen Kilometer schon ein paar Minuten Verspätung angesammelt hat.





Wenige Augenblicke zuvor hat 223 061 die Grenze zwischen Tschechien und Deutschland überfahren. Am Haken Ex/RE 25, rollt sie nun in weiten Schleifen hinunter nach Furth i.W.
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Gut, auch das ist im Kasten. Wie oft bin ich hier gestanden. Hab auf Büchsen gelauert, auf Brillen, auf DB-Garnituren gezogen von Alex-223 oder auf den immer spärlicher werdenden Güterverkehr. Letzterer dafür gerne auch mal mit Bardotka, so wie in der Zeit der „Eger-Umleiter“.

Nächster Halt ist Eisenstein. Mit offenem Fenster gondel ich gemütlich gen Süden, alle Motorradfahrer vorbeiblinkend, um ihnen nicht den Spaß am Kurvenfahren zu verderben, während sich vor mir bedrohlich Wolkentürme aufschichten und für Nachmittag nichts Gutes erwarten lassen.

Ein Os aus Tschechien steht gleich an, im Gemeinschaftsbahnhof von DB und CD. Und da Corona bedingt mein letztes Tschechienbild gefühlt schon Jahrzehnte her ist, will ich mir das nicht entgegen lassen. Ich hoffe bloß, dass es kein Triebwagenzug mit Steuerwagen ist, der nicht weiterkommt, als bis zu den unansehnlichen Betonbahnsteigen. Aber auch die Waldbahnleistung werde ich nicht verschmähen. So bei der Ausfahrt neben dem alten Bw könnte ganz nett sein.

Während es am Grenzübergang ins Nachbarland auffällig ruhig ist, „wandert“ es rund herum gewaltig. Davon zeugen alleine schon die Massen an abgestellter PKW auf den diversen Parkplätzen entlang des Herwegs. Auch hier in Eisenstein wuselt es gewaltig, verschwinden ganz Horden von Rucksackbehängten im Wald oder tauchen fröhlich schwatzend daraus auf.

Auch das Waldbahn Doppel ist schon da, nur vom Os ist weit und breit nichts zu sehen. Auch noch nicht zur Planabfahrtszeit der beiden 650er, die nun Anschluss Anschluss sein lassen, ihre Motoren starten, um sich wenig später pflichtbewusst und ohne Verzögerung nach Gotteszell aufmachen.





Ohne auf den verspäteten Anschlusszug aus Tschechien zu warten brummen 650 655-3 und 656-1 aus dem Gemeinschaftsbahnhof Bayerisch Eisenstein. Baustellenbedingt ist der Laufweg des WBA 91564 an diesem Tag verkürzt und endet schon in Gotteszell. Links das ehemalige Bw der Grenzstation, welches heute ein Eisenbahnmuseum beherbergt.






Eigentlich wollte ich dieses Gespann hat etwas weiter hinten aufnehmen und mit mehr „Eisenbahnmuseum“. Aber der Bewuchs zwischen den Gleisen und ein dort ansässiger Camper, den ich nicht bei seiner entspannten Brotzeit stören wollte, indem ich allzu nah um seinen temporären Wohnsitz herumspringe, hatten das verhindert.

Den beiden hinterher? Nein, ich warte noch auf den Os. Der muss ja irgendwann kommen.

Während ich warte, wandert mein Blick über die Brachfläche hinter den Gleisen, hinüber ins Tschechische und entlang des Bahnhofsgebäudes. Welch eine andere Welt zu der Zeit als ich in den 80ern, zusammen mit einem Freund, an einem grauen, nassen Oktobertag hier heraufgekommen bin. Im Silberling sitzend, geschoben von einer 218, anstatt brav in der Vorlesung. Hier, ans Ende der Welt. Wo der Blick durch den Zaun ging, der den Bahnhof durchschnitt, rüber ins nahe und doch so unerreichbare „Osteuropa“. Wo unter tiefhängenden Wolken die zarte Hoffnung verflog, dass ausgerechnet heute die CSD Holzwagen im stark verwilderten, böhmischen Bahnhofsteil zustellen würden, so wie es unlängst in einer Eisenbahn Zeitschrift zu lesen war.

Noch ein kleiner Rundgang auf dem Gelände mit seinen damals noch vorhandenen Gütergleisen und Hallen, die Grenze mitten im Gebäude, der Zaun auf dem gepflasterten Vorplatz, ein kurzer Besuch beim Metzger im Ort, um bei ihm, durch Erwerb diverser Leberkässemmeln und Cola, den Umsatz zu steigern, dann geht es wieder ab in die Behaglichkeit des gut geheizten Bundesbahn Großraumabteils mit seinen Kunstledersitzen und hinunter über eine sehenswerte Strecke in Richtung Donau und Zivilisation.

Eine Durchsage, die über die entfernten Bahnsteige schallt, reißt mich wieder zurück ins hier und jetzt. Leider kann ich auf die Entfernung nicht verstehen, ist es die Ankündigung, dass der Os jetzt kommt, oder die Information, dass er ausfällt? Kurz darauf klärt sich die Frage und ein Triebwagen, ganz in najprt getaucht, dieselt heran.

Das ist ja jetzt doof! Obwohl? Erst mal warten, was er hinten dran hat. Denn solo kam er nicht gerollt. Ist es ein Steuerwagen, so einer, der mit den 854er läuft, dann ist es wirklich Mist. Denn dann bleibt er da, wo er jetzt steht.

Aber ich habe Glück. Es scheint ein Bautzener zu sein. Zumindest wenn ich die Umrisse aus der Distanz richtig deute. Das bedeutet Umsetzen über den deutschen Bahnhofsteil.






Als Os 7542 ist 842 029-1 der CD mit Verspätung im Grenz- und Gemeinschaftsbahnhof Bayerisch Eisenstein angekommen. Nun setzt der Schlepptriebwagen über den deutschen Bahnhofsteil um, um sich anschließend wieder vor den mitgeführten Bautzener Personenwagen zu setzen.






842 029-1 beim Umsetzen in Bayerisch Eisenstein. Über allem thront der Große Arber mit seinen 1.456 m Höhe.






Umsetzen in Bayerisch Eisenstein ist Handarbeit. 842 029-1 im deutschen Bahnhofsteil des Gemeinschaftsbahnhofs.







Richtig Spaß haben die beiden Mitarbeiter der Nachbarbahn beim Umsetzen, als sie lachend und schwatzend, sich gegenseitig neckend, ganz den Vorschriften entsprechend auf Achtungspfiff und Zeigen der Signalflagge bestehen. Richtig schön mit anzusehen und was zum mitgrinsen.

Weniger schön waren die Minuten vor den Bildern, gab ein großes Wolkenfeld doch die Sonne wirklich nur Sekunden bevor der Triebwagen da war, gerade noch so frei.

Und da der Himmel hier nun dick mit, sich immer drohender aufschichtenden, Wolkenfeldern bedeckt ist, gebe ich meine ursprüngliche Idee auf, an die Linie nach Grafenau zu wechseln und fahre auf direkten Weg hinunter zur Ohe Brücke. Nicht aber ohne vorher mal in Zwiesel am Bahnhof vorbeizuschauen und mich an einer Tanke mit Essbarem zu versorgen.

Dann heißt es Rucksack schultern, den Hang hoch stapfen, etwas hin und her laufen zwecks idealem Standpunkt, und warten ….. und essen natürlich. Pünktlich rollt der nächste Takt nach Süden über das eindrucksvolle Bauwerk.





Fast verloren wirken die beiden Regio-Shuttle der Waldbahn auf der mächtigen Stahlgitterbrücke, die nahe Regen die Schlossauer Ohe überspannt. Baustellenbedingt endet die Fahrt von WBA 91566, gebildet aus dem führenden 650 654-6 und 650 651-2, an diesem Tag bereits in Gotteszell.






Wer mich kennt, weiß es. Ich bin Nummernsammler! Und so ist ein Bild, bei dem sich nicht feststellen lässt, welches Fahrzeug nun genau darauf abgebildet ist, für mich nur die Hälfte wert. Da nun aber zweifelhaft ist, dass bei der Brennweite, die ich auf der Kamera habe, der Nummernschuss ein aussagekräftiges Ergebnis gebracht hat, fasse ich spontan den Entschluss, den beiden Triebwagen bis Gotteszell zu folgen. Passt auch ansonsten ganz gut zum weiteren Verlauf des Ausflugs, nämlich einem Abstecher zur immer noch im Probebetrieb befindlichen Linie von Gotteszell nach Viechtach.

Kaum am Abzweigbahnhof angekommen, schicken sich die beidenTriebfixe auch schon an, die Station wieder gen Eisenstein zu verlassen.





Zusammen mit dem führenden 650 651-2 verlässt 650 654-6 als WBA 91585 nach Bayerisch Eisenstein den Abzweigbahnhof von Gotteszell.






Fehlten eigentlich nur die Flügelsignale, und das Idyll wäre nahezu perfekt. Zeit zum Schauen habe ich aber nicht, schreitet doch linker Hand der Zugbegleiter des Viechtachzuges bereits gemessenen Schrittes zum nahen Schaltkasten. Die Ausfahrt steht also unmittelbar bevor.

Nun wird es doch leicht hektisch. Da ich bekanntermaßen keine Streckenkenntnis habe, und da lesen von elektronischen Karten bei gleichzeitigem Betreiben eines Kraftfahrzeuges äußerst unpraktisch und sogar im höchsten Maße gefährlich ist, kann ich nur auf Verdacht agieren. So steche ich kurzerhand mal blindlings hinter Ruhmannsfelder ins Gelände, nur um mich kurz danach an einem Bahnübergang mitten in der Bebauung wieder zu finden. Jetzt nicht so schön, aber gut, wenn ich schon mal hier bin….






Vorbei an Giggenried ist 650 070-5 als WBA 87056 von Gotteszell nach Viechtach unterwegs. Im übrigen handelt es sich dabei um einen der Triebwagen, die gebraucht von der ODEG übernommen wurden.






Hier ein Bild vom 15.12.2014, dass ihn eingereiht zwischen 650 067 und 066, abgestellt im Bahnhof von Weiden (Opf.) zeigt.







Letzte Möglichkeit den Zug noch zu erwischen, bevor er im Regental „verschwindet“, ist Teisnach. Nur er ist schneller als gedacht und so rollen wir fast zeitgleich in den Ort hinein. Schade, dabei gäb es einen schönen Blick mit Holzwerk, gleich am Ortseingang. Gut, ob man die gleich daneben laufende Straße so ordentlich aus oder zumindest nicht störend, auf das Bild bekommen würde, ist fraglich. Etwas unschlüssig stelle ich mich an der Einfahrt aus Richtung Viechtach auf. Ein Triebwagen auf dem Ausweichgleis und wartende Menschen auf dem Bahnsteig gegenüber, das alles deutet doch recht sicher auf einen Gegenzug hin. Was der Blick in die App letzten Endes dann auch bestätigt.

So unbedingt begeistern kann mich mein Standort aber nicht wirklich. Egal wie ich den Ausschnitt auch wähle, es wird wohl ein Gemurkse. Zudem schiebt sich gerade jetzt der Rand einer dicken Wolke behäbig vor die Sonne. So entschließe ich mich, während der Herr am Bahnübergang schon seine Absperrbänder spannt, die Schrankenanlage ist nämlich defekt, und der Südfahrer in respektvollem Abstand wartet, in Richtung des erwähnten Holzplatzes zu fahren. Nur, da ich nicht weiß, ob und wo ich da parken kann, und der Triebwagen von hinten auch schon drückt, geht’s schon vorher kurz entschlossen die Zufahrt zum Werksgelände hinunter. Nun sieht man zwar nicht viel vom Holz, aber ganz so übel ist die Durchfahrt zwischen den Häusern auch nicht.





Die tannengrüne Schürze und der an den Seiten gelb gehaltene Kopfbereich verraten es, auch 650 077 war einst für die ODEG unterwegs und kam erst später als Gebrauchtfahrzeug zur Länderbahn kam. An diesem Tag teilt er sich mit dem ebenfalls von der ODEG übernommenen 650 070 den Dienst auf der Waldbahnstrecke Viechtach - Gotteszell, die sich immer noch im Probebetrieb befindet. Gerade verlässt er Teisnach als WBA 87057 nach Gotteszell.






Äch, auch hier war im letzten Augenblick das Licht weg. Das ist jetzt doof. Aber bei dem Himmel jetzt erst der erste Wolkenschaden? Wer will da meckern?

Wieder im Auto reift der Entschluss, dass ich den Triebzug nochmal auf der Strecke haben möchte. Eine mögliche Stelle habe ich schon im Hinterkopf und bis dahin zeitlich reichen müsste es ebenfalls.

Tut es dann letztendlich auch, nur leider auch für die Wolke, die mir auch diese Aufnahme etwas verhagelt. Besonders bitter ist, dass der Triebwagen immer in einem Sonnespot auf mich zu fuhr, bevor er nach extremer Langsamfahrt, vor einem unbeschrankten Überweg, beherzt beschleunigte. Das ich keine 20 Sekunden nach der Vorbeifahrt dann zu allem Übel zudem im Volllicht stehe, bedarf nun wohl keiner besonderen Erwähnung mehr.





Hätte mal der Triebzugführer des 650 077 nach Überquerung des letzten unbeschrankten Überwegs nicht so sportlich beschleunigt, hätte es noch mit einem Sonnenbild des WBA 87057 geklappt. So musste sich der Fotograf in Zachenberg mit Halblicht zufrieden geben.






Es ist zwar erst kurz nach 14.00 Uhr, aber angesichts der immer dichteren Bewölkung beschließe ich im Chill-Modus zu verbleiben und langsam in Richtung Heimatstandort zu cruisen. Kurz überlege ich noch, doch der Versuchung einer eingehenden Meldung zu erliegen und per Eilmarsch für einen Ludmillazug ins Naabtal zu wechseln, dann siegt aber wieder der ursprüngliche Gedanke, und ich lege lieber einige Erkundungsfahrten südlich von Viechtach ein. Schon mal vorarbeiten für das nächste Mal.

Hinter Viechtach kommt die Sonne wieder besser durch. Zu schade, dass rechts von mir, auf der Strecke von Cham nach Lam aktuell nichts rollt. Dort nachmittags einmal quer über den Regen schießen, steht nämlich auch schon lang auf meinem Zettel. Aber was macht man jetzt mit der Sonne? So ungenutzt kann man die doch jetzt auch nicht scheinen lassen. Das wäre ja direkt eine Schande.

Also nochmal zur Linie nach Waldmünchen. Zwar hab ich den dortigen „Triebwagen of the day“ heute Morgen schon ordentlich verarztet, aber vielleicht geht ja doch noch was. Mal schauen….

Und wieder ist es Katzbach, wo ich hängen bleibe. Fällt mir doch auf, dass fleißige Hände vor der Brücke die Böschung freigeschnitten haben. Von dort oben müsste es einen netten Blick auf die selbige und den Ort geben. Zug käme auch gleich, wenn auch von hinten, aber das passt schon.





Der schon den ganzen Tag pendelnde 650 673 ist jetzt als OPB 79836 wieder auf dem Weg nach Osten.






Oben angekommen muss ich feststellen, dass die fleißigen Hände doch etwas schlampig gearbeitet haben und genau in der Sichtachse so diverses Pflanzwerk haben stehen lassen. Nur mit Kamera auf live view, hoch über dem Kopf mit ausgestreckten Armen, quasi als humanoides Hochstativ, und einigem Gebastel lässt sich überhaupt was machen.

Und jetzt? Wo ich schon mal wieder hier bin, kann ich auch die Strecke weiter nachfahren und mir was für den Gegenzug suchen, bevor es dann wirklich nachhause geht. Erschreckenderweise hole ich dabei, obwohl ich gemütlich unterwegs bin, den Triebwagen kurz danach wieder ein. Was eindeutig nicht dafür spricht, dass Streckenzustand und die damit verbundene Reisegeschwindigkeit, für die Bahn als attraktives Verkehrsmittel sprechen. Trotzdem sitzen mehr Personen im Fahrzeug als in so manch einem Lint auf der Naabtalstrecke.

Bei Grub gibt es dann einen schönen Ausblick, an dem ich mich häuslich einrichte und auf die Gegenleistung warte, während im Radio der Kommentator begeistert den 3:2 Sieg der Deutschen Eishockeynationalmannschaft über die Schweiz feiert und den damit verbundenen Halbfinaleinzug bei der diesjährigen WM.

Dann zeigt sich, laut pfeifend, der 650er am Hang gegenüber. Langsam, sehr langsam kriecht er heran und unter mir vorbei. Lang kann ich ihm noch nachsehen, bevor er endgültig aus meinem Blickfeld verschwindet.





Alles andere als rekordverdächtig ist die Reisegeschwindigkeit die 650 673 zwischen Grub und Geigant erreicht. Als OPB 79839 ist der Triebwagen unterwegs nach Cham (Opf.).






Dreiviertel fünf, ich habe fertig! Das Tagwerk ist vollbracht. Heimzu geht es nicht auf schnellem Weg über die Bundesstraße. Nein, ich gondle lieber die Straßen entlang der Grenz hoch, so wie früher, zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, auf dem Weg nach oder von Furth i.W.. CSD schauen! T478.4 und T466.2. Quasi „immer an der Wand lang“. Waldmünchen, Treffelstein, Weiding, Schönsee, Eslarn …. Fenster auf, den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und die Schönheit des Oberpfälzer Waldes genießen!

Entspannend! Auch so kann eine Fototour aussehen…..!