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Coronaherbst in Nordskandinavien (11/11)

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Freitag 9. Oktober
Genau wie letzte Nacht habe ich wunderbar geschlafen. Das Fenster war leicht offen und immer mal wieder rauschte ein Zug gut hörbar durch den Bahnhof von Katrineholm. Und auch einmal zu sehen, ein X12 in der alten SJ Lackierung, sehr schön! Diese Kiste wäre dann aber in der App nicht als X12 angekündigt (weil = Klima), also stimmt die Info schonmal nicht immer ;).
Ebenso schön war das Wetter übrigens, nach dem Frühstück war es sichtbar, draussen zog gerade die Wolkenfront nach Nordosten davon, genauso wie in der Prognose angekündigt. Dahinter war vor allem mal viel blau zu sehen. Also starteten wir sehr motiviert um 8 Uhr in den Tag. Wieder zum Bahnhof fürs Auto und dann wieder raus in Richtung Osten auf der Haupstrasse. Heute aber nicht gar so weit und nicht ab in die Wälder, sondern wir blieben an der Hauptstrecke zwischen Katrineholm und Flen, bei Valla.
Da bezogen wir Position an der westlichen Ortsausfahrt und die Front war dann 10min nach unserer Ankunft durch. Nur kamen dann viele tiefe Wolken hinterher. Einfach sonnig war es also nicht. Ok, wir müssen dazu sagen, dass es in der Tagesprognose auch nicht so angekündigt war, aber die Wetterkarte hätte es eigentlich genau so versprochen :-).
Wir hatten aber viel Zeit hier, eigentlich um bis irgendwie 11 Uhr, wir wollten spätestens nach dem Snälltåg (der gestern so knapp im Schatten kam) verdampfen zum See ... etwas Programmwiederholung von gestern. Aber heute kommt nochmal mehr Privatzeugs, TGAB von (Göteborg) Karlstadt nach Stockholm. Aufgeschreckt von der Sichtung gestern Abend haben wir uns die auch mal noch raus geschrieben, und um 9:14 Uhr soll einer ab Katrineholm nach Stockholm fahren. Also perfekt für diese eine Stelle hier am frühen Vormittag.
Wir konnten schön beim Auto warten und der Bahnübergang vor uns schlug immer ca. 2min vor einer Zugdurchfahrt an. So war die Drohne am Vormittag kaum unnötig in der Luft - es hiess auch etwas Akku zu sparen, am See würden wir die dann auch noch brauchen am Mittag / Nachmittag.
Es begann etwas harzig, aber der ein oder andere Zug - Regina natürlich immer - kam in der Sonne, der ein und andere (natürlich der X12 der gar nicht im Plan fuhr) und die KISS im Schatten. Zur TGAB war es dann aber gerade mal einfach nur schön, das gefiel uns natürlich äusserst gut. Auch ein FLIRT ging gut im Licht. Sonst war irgendwie nichts Spezielles unterwegs bis dahin, einfach nur Planverkehr. Aber genau deshalb sind wir ja hier!

1- Wir stehen bei Valla nur wenige Kilometer östlich von Katrineholm. Noch vor Flen. Das heisst nebst dem ganzen Verkehr nach Göteborg und Malmö sind auch die Sala – Linköpping Pendel hier unterwegs, und das sind ja ab und an die X12. Als erstes im Licht kam aber mal ein Dosto in Richtung Göteborg.

2- Fast eine halbe Stunde später dann das nächste Sonnenbild. Das lag aber gar nicht mal an den Wolken, sondern daran, dass auch fast nichts kam. Dieser X2000 ist auf dem Weg nach Stockholm.

3- Die Reginas der Sala Linie kamen natürlich immer im Licht, die X12 weniger. Aber die rote Regina ist ja auch ganz hübsch.

4- Eine Rc mit Wagen. War vor wenigen Jahren noch absoluter Standard hier. Nun bereits etwas speziell! Die Rc 1062 fährt aber nicht für SJ sondern für die TGAB mit privatem Fernverkehr nach Stockholm.

5- Und noch von unten.

6- Für einen nächsten X2000 mit Licht ging die Drohne einfach mal dumm in die Höhe. Aber die Landschaft im Herbst verzeiht es – auch wenn es am Ende so ein «langweiliges Drohnenbild» ist.

7- Und natürlich noch FLIRT – da waren heute fast keine unterwegs wegen einer Baustelle vor Göteborg. Der hier kam gerade so in der Sonne.

8- Und auch noch von unten.


Wir mussten dann, als der Snälltåg näher Rückte, mal die Seite wechseln. Nur 500m weiter vorne konnte man schön stehen für Züge nach Westen (auf den Drohnenbildern erkennt man den Standpunkt). Da drüben ging dann das Wolkenlotto wieder weiter, und es wurde verflucht. Am Anfang klappte einfach gar überhaupt nichts, X12 im Schatten, X2000 im Schatten ... und der erste Zug der dann so ungefähr mal im Licht kam war natürlich der erste X2000 heute der die Lok auf der "falschen" Seite hatte - und wir schauten einem Steuerwagen auf die Nase. Na super! Und so ging es dann auch weiter mit dem Snälltåg. Nur 20 Sekunden früher ... aber nein, natürlich nicht. It is kind of frustrating!

9- Das erste nach vielen Schattenbildern drüben war ein X2000 von Stockholm. Und natürlich der erste mit der «Lok am falschen Ende». Wir haben uns bei Valla nur ca. 500m nach Westen verschoben.

10- Achja, diese Dostos kommen auch ganz gerne im Licht. Die KISS hingegen meist im Schatten …


Wir warteten einfach weiter, wir hatten es noch nicht eilig. Und immerhin dann begann das Ganze zu funktionieren. Und plötzlich tauchte in Flen noch ein Güterzug auf, der dann nach einem X2000 tatsächlich den Weg in Richtung Hallsberg unter die Räder nahm. Und dieser ging dann auch perfekt im Licht an der Stelle. Das war ein versöhnlicher Abschluss, nach den vielen bangen Minuten und wenig Resultat. Denn die Sonne schien vermutlich ca. 80% der Zeit, aber wenn am Ende ungefähr die Hälfte der Zug zur falschen Zeit kommt ...

11- Immerhin, noch ein Güterzug! Er kam von Sala runter, fuhr also über die Nebenbahn wo wir gestern früh für den X12 standen. Wäre natürlich auch etwas …

12- Zwei Rcs bespannten den hübschen Zug.


Ab an den See jetzt! Also wie gestern, an den See bei Sparreholm, da wo man nach hinten laufen muss. Da war unser Programm jetzt gespickt von Highlights. Snälltåg, dann nochmal Snälltåg, dann TGAB und dann wäre die Sonne auch etwa zu tief für die vielen Bäume an den Stellen. Aber das wäre erst in etwa 3 Stunden.
Wir liefen erneut diesen so herrlichen Weg nach hinten zur Strecke und direkt zum See. Und es ging weiter wie es vorhin war. Sonne da, kein Zug. Schatten da, Zug. Es waberte rum und wir waren exakt in der Bahn eines Wolkenbandes, welches zwar nicht sehr dicht war, aber es wurde bei jedem Zug einfach immer spannend. Und das war dann wirklich einfach nur dumm, denn beide Snälltåg gingen im Schatten, bei einem haben 5 Sekunden gefehlt, beim anderen waren es doch ca. 10 Sekunden bis zum Volllicht. Das war einfach nur zum davon laufen!
Wir liefen aber nicht davon, wir verharrten. Und das lohnte sich, so kam immerhin einer der beiden KISS im Licht an der Stelle. Und ein SJ Dosto, und noch etwas X2000. Schön, aber nicht so schön wie der Snälltåg! :-) Aber ich will nicht davonlaufen, denn einer der X2000 war wieder "falsch rum", also mit der Lok auf unserer Seite. Die Stelle da am See war sowieso einfach perfekt zum Warten. Ab von der ganzen Welt, Blick aufs Wasser, die herbstlichen Bäume. Das leise Rauschen des Sees, des Windes wie er über die Glatze streicht. Wir hatten auch unser Mittagessen mitgebracht. Auch wenn beim Fotografieren nicht alles geklappt hat, es war schön zu warten!

13- Wir sind wieder am See bei Sparreholm östlich von Flen. Diesmal klappte auch mehr mit der Sonne. Es begann schonmal wunderbar, mit einem X2000 – und diesmal war «falsch rum» wie bestellt.

14- Das ganze gabs natürlich auch von unten.

15- So rum müssten die X2000 eigentlich stehen. Was dann auch noch im Licht geschah.

16- Hachja, die Alstom Kisten … immer in der Sonne.

17- Und immerhin, der erste KISS auch noch im Licht, es war schon 13:45 Uhr. Dieser hier ist auf dem Weg nach Hallsberg.

18- Die KISS kreuzen immer irgendwo da in der Gegend, der Gegenzug kam mit der Drohne ganz gut. An der Stelle für die grosse Kamera, kein Licht.

19- Hachja … die Vectrons. Die mieden die Sonne wie der Teufel das Weihwasser bei uns. Viel gefehlt hat ja nicht.

20 – Und der andere Snälltåg übrigens, ein Belegbild (vom Gubi). Hier hat noch weniger gefehlt als beim ersten.

21- Dafür kommt der Dosto wieder in der Sonne.

22- Achja, und nochmal ein KISS.


Etwas merkwürdig schien uns die fehlenden FLIRT und der Umstand das alle X2000 nach Göteborg nur bis Skövte im Fahrplan waren. Schnelle Recherche, schnelles Ergebnis, Bauarbeiten von heute bis am Sonntag. Gut, immerhin die SJ fährt das volle Programm, MRTX fährt deutlich weniger ... auf rote FLIRT müssten wir also fast komplett verzichten. Das fiel uns auch erst jetzt auf, da fehlten schon ca. 3 Züge auf den normalen Plan ... hm, auch blöd irgendwie :-).
Wegen dem letzten KISS den wir am See noch machen wollten verloren wir die Zeit etwas aus den Augen. Als die Drohnen gelandet waren und wir alles verräumt hatten blickte ich auf die Uhr und sehe ... es ist schon 13:52 Uhr. Ehm, um 14:22 ist TGAB in Katrineholm, der müsste ungefähr 14 Uhr hier sein? Nachschauen konnten wir es leider nicht mehr, unser Freund von der Järnvägsfotografie hatte gerade ein Problem mit dem Server und das Live-Tool war seit 13:30 Uhr nicht mehr erreichbar. Und haben wir daran gedacht den Fahrplan vorher raus zu schreiben? Natürlich nicht ... Lehren aus dem Krieg fürs nächste Mal!
Wir nahmen also die Füsse unter die Arme und liefen zackig nach hinten. Ob es aber reicht? Gerade wieder an der Strecke - man muss eine Ecke auslaufen - rauscht es im Wald und wir sehen schon TGAB. Es kam zwar eine RC, aber sie war grün. *phuu* - nur GreenCargo (auch Schade), aber nicht der P-Zug. Der müsste dann im Block dahinter sein? Gubi lief ganz vor, ich blieb nach dem Prinzip "beter safe then sorry" da im Wald stehen. Ich startete sofort die Drohne und flog nach vorne. Der letzte Akku war drin, und der hatte noch 3min Flugzeit. Oh, die Fernbedienung ist auch schon auf 17%. Am Schluss kam der Zug dann nach 3min, die Fernbedienung hupte und blinkte wie wild, weil alles an Akku was so eine Drohne braucht langsam aber sicher am unteren Limit drehte. Aber der Zug kam. Und es war auch wieder Sonne, schön! Sonne ja, seit wir den See verlassen haben schien sie natürlich perfekt vom Himmel.

23- TGAB kommt aus Stockholm. Der zweite Umlauf, andere Wagen, andere Lok.

24- Und von unten im Wald.


Gubi war nicht so happy, beim angepeilten Felsen lagen bereits Schatten auf dem Gleis und so wurde das natürlich nichts. Er wollte dann, als er bei mir vorne war, noch warten an der Stelle wo ich den Zug gemacht habe. Damit konnte ich leben, jetzt wollte dann aber ich nach vorne auf die Felsen, für Frontschüsse im Gegenlicht. Die Stelle taugte mir deutlich besser.
Als ich da stand wusste ich dann auch warum sich die Wolken aufgelöst hatten. Die haben einem dicken Schleier Platz gemacht. Ist so wie bei Jurrasic Park, wenn die kleinen verschwinden kommt immer etwas grösseres :-). Aber der Schleier war endlich und knapp vor dem Ende kam dann mein gewünschter X2000 nach Stockholm - mit der Lok am falschen (also an meinem) Ende). Der Güterzug, der mir wegen dem Foto in den Rücken fuhr, war ärgerlich, ebenso die anderen beiden X2000 ... aber ich hatte ja was ich wollte.

25- Auf meinem Felsen wollte ich mal noch mehr mit Licht. Dieser X2000 «falsch herum» war doch nett und er kam gerade als sich der Schleier davon machte.


Als Gubi ein X2000 im Vollicht an der Stelle hatte ging es zurück zum Auto. Wohin? Nicht so klar, östlich irgendwo hin, denn da könnte man dem Schleier etwas entkommen. Wir landeten bei Björnlunda auf einer Strassenrbrücke, wo ich doch schonmal war irgendwann. Der Blick zurück war nicht sehr erhellend, also so gemeint. Wir hatten zwar noch Volllicht, aber nicht mehr lange. Denn da am Horizont steckte der nächste Schleier. Immerhin zwei FLIRT und ein X2000 kamen gerade noch so im Licht, ehe die Sonne langsam in den Schleier sank.
26- Weiter im Osten bei Björnlunda bezogen wir nochmal Stellung. Wir mussten einem Schleier davonfahren. Als erstes kam sehr schnell dieser MRTX FLIRT in Richtung Göteborg.

27- Gefolgt von diesem X2000.


Eine Brücke weiter vorne, es war eher eine verzweifelte Aktion zum Schluss, gab es dann sogar noch ein SJ Dosto im Licht. Gubi liess dafür die Drohne steigen und "verbrannte" seinen letzten Akku - den würde er heute sonst nicht mehr brauchen. Wo er recht hatte.

28- Eine Brücke weiter vorne parkten wir nochmal um die letzten Sonnenstrahlen abzuwarten. Dieser SJ Dosto wollte es sogar noch wissen.


TGOJ mit der schwatten Rc kam dann im Schatten. Wir wollten auf den Zug eigentlich auch gar nicht warten, mussten aber noch beraten was wir morgen genau wollen, deshalb blieben wir etwas an der Stelle.
Der Wetterbericht meint direkt nördlich von Stockholm um Gävle sei es wohl ungefähr am schönsten. Damit war für uns nach dem Beäugen der Streckenkarte (läck ist da ein durcheinander an Strecken) klar, wir fahren mal in den Süden dieses ganzen Streckengewirrs. Also nach Västeras. Hotels suchten wir beide kurz. Das Qualiti-In direkt am Bahnhof sah nett aus, ich klickte mich aber durch, mit 180EUR war das dann doch etwas über unseren Wünschen. Gubi kam dann irgendwann mit genau diesem Hotel, sei super, der Parkplatz kostet zwar nochmal 100 Kronen, aber was solls, bei dem Preis. Ja äääh, schon richtig, was machen 100 Kronen bei fast 2000 Kronen noch für einen Unterschied? :-). Wie über 2000 Kronen, neinnein, bei ihm kostet es 750 Kronen. Öh, bei mir warens tatsächlich über 2000, bei ihm 750. Lernen wir dazu, natürlich gut für die zweitletzte Nacht, beide schauen die Hotels an, hier scheint der Preis nicht für jeden Nutzer gleich zu sein.
Aber ja natürlich hatte er recht, bei 750 Kronen für den Schuppen wären die 100 für den Parkplatz durchaus verschmerzbar. Also auf nach Västeras, durch die Seenplatte und dann waren wir eigentlich schon da, war ja gar nicht mal so weit jetzt.
Wirklich direkt an der Überführung zu den Bahnsteigen war der Hoteleingang. Und die Parkplätze waren sogar kostenlos, also zwischen 18 und 9 Uhr, gut war 18:15 und gut wollen wir eh vor 9 Uhr wieder weg sein. Warum sind eigentlich Parkplätze in Schweden an den Bahnhöfen immer kostenlos? Na gut, mich störts jetzt üüüüberhaupt nicht! :-)
Wir machten uns im Zimmer kurz frisch und schauten uns dann mal das wilde Treiben am Bahnhof an. Dieser Begriff mag jetzt etwas übertrieben sein, aber so ganz unwahr ist er nicht. Denn da stand spannendes rum. Zwei X12 der SJ, einer in grau einer in der alten Lackierung, ein Bergslagen X14 und ein Lokbespannter Zug stand in der Abstellung. Ein eben solcher kam dann noch von Stockholm rein. Das wären dann wohl Verstärkerzüge zur HVZ unter der Woche, werden sich am Wochenende kaum bewegen. So zumindest meint es die SJ App ... die meint auch, dass das Wochenende eine X12 und X14 freie Zeit sein soll. Reginchen übernimmt. Macht für die Fahrgäste auch Sinn, wenn man auf vielen Linien den Takt halbiert am Wochenende nimmt man für die übrigen Leistungen auch besser die modernen Züge. Schade für uns, aber was solls.

29- Västeras Bahnhof. Wir haben unser Hotel direkt am Bahnhof und gingen zur blauen Stunde mit dem Handy kurz auf den Bahnsteig. Denn auch die X12 nach Sala fahren da durch den Bahnhof. Und anscheinend stellt man die da auch gerne ab. Hinten stehen übrigens normale Wagen. Zwei Garnituren mit Rc standen im Bahnhof, die fahren Berufsverkehrverstärker nach Stockholm rein.

30- Oh, noch mehr Altbau. X14 von der Tag i Bergslagen nach Ludvika.

31- Und zum Schluss noch ein mondäner IC nach Stockholm.


Nach ein paar Bildern am Bahnhof ging es in die Innenstadt zum Abendessen. Was für ein Schock, eine Schwedische Grossstadt, da ist schon anders Volk unterwegs als abends in Kiruna oder Hallsberg :-). Aber alles friedlich, ist ja doch immer noch Schweden nichtwahr.
Zurück im Zimmer versuchte ich uns noch zu begeistern für morgen einen Plan zusammen zu stiefeln. Es scheiterte daran, dass wir nicht wissen wohin uns das Wetter treibt. Ich habe mal noch versucht die Güterströme südlich der Stambana etwas zu entschlüsseln. Denn da gibt es ja durchaus etwas Verkehr. Aber in Ockelbo, Storvik, Avesta usw. gibt es immer mehrere Möglichkeiten, die ein Zug einschlagen kann. Wohin sie dann wohl fahren? Die grobe Recherche über JVF ergab, dass zumindest in Richtung Falun wohl nicht wenig läuft. Aber wir werden morgen sehen.
Heute ist erstmal Feierabend, gute Nacht!

[hr]

Samstag 10. Oktober
Die Erwartung an heute? Keine, denn mit den Prognosen (0 Sonnenstunden, ausser direkt in Gävle soll es eine geben) darf man nicht ohne enttäuscht zu werden etwas erwarten. Es sah aber gar nicht soooo schlecht aus als wir aus unserem 3. Stock auf den Bahnhof geblickt haben. In der Abstellung hat sich nichts verändert, da stand alles noch wie gestern Abend. Aber gerade als ich rausschaute um kurz nach 7 Uhr fuhr da ein X12 ein. Die App sagt der fährt nach Lingköping. Soviel dann zur Theorie, dass das Wochenende die Zeit der Reginas ist.
Wir gingen Frühstücken und verliessen um ziemlich genau 8 Uhr das Hotel. Die Prognosen schienen nicht so schlecht zu sein, im Norden sah es tendenziell eigentlich gut aus, im Süden dagegen überhaupt nicht. Norden ... mmmh, Sala wäre naheliegend. Und da wäre ja bald der nächste Zug im 2h Takt fällig. Also schulterten wir den Kram und fuhren an die Sala Strecke. Nördlich von Ransta meinte das Luftbild es ginge wohl etwas, und da wären wir ungefähr 10min vor dem Zug. Für ein Reginchen wollten wir jetzt nämlich auch nicht 30min irgendwo an einer Stelle rumsitzen. Die Sonne schien verwegen durch leichten Bodennebel als wir durch die Wälder zu der Stelle fuhren. Eine herrliche Stimmung heute früh!
Wir schrammten immer an der Wolkenkante entlang, was das für normal bedeutet ist ja klar, nix gutes, die Erfahrungen lassen Grüssen. Der angepeilte Bahnübergang ging dann gar nicht mal so gut, aber er ging schon irgendwie. Vor allem mit der Drohne, in der Ebene wieder mal eine Wohltat :-). Meine Drohne summte und Gubis blieb diesmal in der Tasche, er hat sie wohl vergessen. Er lief in dem Moment aber schon quer und wollte irgendwie etwas weiter weg. Ich postierte mich am Bahnübergang.
Und Glück oder auch nicht, der Zug kam, und es war ein SJ Lack X12. Damit hätten wir nu nicht gerechnet! Bei der Drohne super Sonne (also Morgenlicht), bei uns am BÜ ist die kurz zuvor abgeschmiert. Aber was solls, das Bild war gratis und auch dieser Tag geht nicht in die Bücher ein als "Tag ohne Sonnenfoto". Ich war nach diesem Bild irgendwie schon viel entspannter.

32- Nördlich von Ransta sind wir an der Strecke nach Sala. Am Wochenende ist es nur mehr ein 2h Takt auf der Verbindung. Dass da dann ein X12 kommt, damit rechneten wir nicht. Bei der Drohne war noch volle Sonne.

33- Da wo wir mit der grossen Kamera standen ging es sich um Sekunden nicht aus.

34- Gubis Bild reiche ich auch noch nach. Ich weiss jetzt auch weshalb er da quer rausgelaufen ist (-:


Das Konzept für den Rest des Tages ist schnell erklärt - wir haben kein Konzept. Kann das nach Definition auch ein Konzept sein? Wir meinen ja :-).
Der Fahrplan meinte dann auf der Storkvik - Avetsta Strecke steht gerade etwas an, je eine Regina von vorne und hinten. Also jene von Gävle nach Süden hätte schon lange durch sein müssen, aber dank einer Stunde Verspätung ab Gävle war die noch nicht durch. Der leichte Bodennebel ging dann in die Höhe und bei Avesta waren wir voll "drin in der Suppe". Ob das am Fluss liegt? Wir versuchten dem Fluss bzw. dem Nebel zu entkommen und fuhren etwas nach Norden der Strecke entlang. Wir kamen bis nach Horndal, dann drückte das Reginchen von vorne. So stellten wir uns halt im Nebel auf.
Sehr uninspiriert alles. Güterverkehr war nicht unterwegs auf unserer Strecke, dafür aber auf jener die Avesta von Westen her erreicht. Und da gibt es auch bald einen IC von Stockholm nach Falun. Nun gut, also wechseln wir wieder. Der Güterzug zwang uns gleich hinter Avesta Stellung zu beziehen, denn der war schon näher als wir es erhofft hatten als wir 10min später (alles sehr Kleinräumig da unten ;)) in Avesta durchgefahren sind. Aber da hatte es einen BÜ, und dann machen wir halt noch mehr Nebelbilder heute.
Ich setzte das Tele auf und wollte Kunst machen. Mit einer T44 und einem Wagen ist das natürlich dann etwas schwierig .... ein richtiger Güterzug hätte es jetzt also auch sein dürfen ;).

35- Wir sind an der Strecke von Avesta nach Nordwesten. Ein Güterzug sollte durch den Nebel brechen. Mit einer T44 hätten wir dann nicht gerechnet.


Wohin nun, achja der IC. Ein Rennreginchen, soviel war schonmal klar. Immer noch mit der Hoffnung im Hinterkopf langsam diesem blöden Nebel zu entkommen fuhren wir der Strecke nach Falun entlang. Leicht westlich von Hedemora fanden wir uns dann ein und warteten auf das kleine Zügle. Diese Strecke wäre auch mal wunderbar fotogen, viel offene Fläche, immer mal wieder mit See oder Fluss.
Wir hatten noch 10min bis zum IC und begannen mal ganz gemütlich etwas das Auto aufzuräumen. Taschenlampe in den Koffer, die Säge von der Fototasche in den Koffer, die Schuhe in den Koffer, und dann kam schon Regina. Grau in grau, also nichts was man gesehen haben muss, aber etwas, dass man gemacht haben kann :-).

36- Wir folgten der Strecke in Richtung Falun. Bei Hedemora hatte uns der IC von hinten -„SJ 3000“ - langsam eingeholt. Also standen wir eben im Nebel für die Rennregina.


Der eigentliche Plan war dann mal nach Borlänge / Falun zu fahren. Also Plan, es war mal so eine Idee meinerseits. Aber irgendwie kam ich dann drauf, dass ich doch lieber nach Norden will. Warum? Weil das Luftbild welches ich mal angeschaut habe (und welches den Nebel nicht darstellen kann) meinte, da oben wäre es also tendenziell eher blau als in Borlänge.
Direkt in Storvik wollten wir erst mal schauen. Da wäre dann auch Reginchenzeit wenn wir da sind zum Mittag. Storvik; 2 Strecken rein, 2 Strecken raus. Nord, Ost, Süd, West. Von Norden kommt die Stambana, im Osten gehts nach Gävle, im Süden nach Avesta und im Westen nach Borlänge. Der Stambanaverkehr geht dann wohl entweder nach Süden oder nach Westen. Bloss, wohin geht er wirklich? Und je näher wir dem Ort kamen desto mehr kristallisierte es sich heraus, dass da ein Güterzug von Norden ziemlich genau mit uns einlaufen müsste an dem Ort.
Somit erledigte sich die Frage auf welche Seite des Ortes wir uns für die Reginas stellen wollen, wir stellten uns zur Ausfahrt des Bahnhofs, da wo die Süd- und Weststrecke noch zusammen laufen. Dann hätte man den Güterzug sicher, und ein zweiter war ja auch noch unterwegs in den Süden.
Die Strecke von Avesta nach Storvik ist im nördlichen Abschnitt übrigens auch wirklich hübsch anzusehen! Da ginge einiges, und da lief heute auch immer mal wieder ein Güterzug drüber wie wir gesehen haben im Plan. Auch wieder nichts was man gemacht haben muss, aber als Lückenfüller, wenn man in der Region Stockholm ist, sicherlich nicht uninteressant.
Wir waren 11:50 in Storvik auf der Brücke am Bahnhof. Der Güterzug lief exakt zu dieser Zeit in den Bahnhof ein bzw. war als Ankunft drin. Aber wo war er dann? Als wir zur Brücke hoch gelaufen sind waren die lauten Lüfter der Rc zu hören. Er kam also gerade. Hat gereicht, nur mit der Sonne war das also nichts gerade.

37- Im Bahnhof von Storvik. Dieser Güterzug kam die Stambana runter und fährt weiter direkt nach Süden in Richtung Avesta.


Im Block hinter dieser GreenCargo Leistung erkannte man eine Hectorrail Schnauze in den Bahnhof fahren. Aber die Kiste blieb da stehen, und es sah auch irgendwie nach einem Lokzug aus? Da die Sonne drückte und die Brücke "dank" Schatten von Bäumen auf den vorderen Gleisen nicht so optimal war, lief Gubi dem Weg der Strecke entlang in Richtung Bahnhof. Darauf hatte ich keine Lust, ich blieb einfach da oben. Und die Sonne gab sich wirklich Mühe, auch als die Regina von Gävle nach Mjölbi (eine richtige Langlaufregina) kurz vor 12 Uhr aus dem Bahnhof beschleunigte.

38- Regionalverkehr. Die Regina kommt aus Gävle und fährt nach Mjölbi. Das ist ganz schön weit …


Das kurze Gastspiel der hellen Kugel war aber, als die Regina von hinten kam 10min später, bereits wieder vorbei. HectorRail bewegte sich derweil auch keinen Meter. War ja irgendwie komisch, aber was solls auch, eine leere Traxx animierte jetzt nicht unbedingt zum warten auf der Brücke.
Viel eher entdeckte ich auf dem Streckenabschnitt über uns den nächsten Südfahrer. Der kommt von Formso und geht nach … keine Ahnung. Aber Forsmo, das klingt nach einem Holzzug. Holzzüge können ja immer gerne auch privat bespannt sein, wer weiss mit was. Den Zug hätte ich also schon gerne! Und da die Wolkenwand nur sehr gemächlich vor sich her nach Nordosten zog malte ich sogar ein kleines bisschen Chancen für ein Sonnenbild aus. Also eigentlich nicht, Fronten sind immer schneller als der kleine Mensch auf dem Erdboden. Bis Järnbo schafften wir es noch, dann war der Zug zu nahe, um noch weiter zu fahren. Also das liegt auch an der Strecke, die ist dann im Vergleich zu dem ganzen Obst weiter südlich deutlich schwieriger zu machen, der Wald dominiert entlang der Strecke. Und wenn nicht wäre die Sonne gerade ziemlich schlecht zur Gleisachse. Aber Sonne, pff, darauf werden wir jetzt kaum noch Rücksicht nehmen müssen.
So sind wir bei Järnbo anstatt an eine Stelle mit Licht einfach zum kleinen Badesee im Norden, dem Halldammen. Da gab es dann auch mal Mittagessen aus dem Auto. Was an Vorräten da ist muss ja noch weg bis heute Abend! :-). Die Sonne wollte und wollte als wir da warteten einfach nicht verschwinden und hielt sich tapfer. Die Front war in der Tat sehrsehr langsam heute Nachmittag. Mit der grossen Kamera war nix mehr zu wollen, aber mit der Drohe könnte man durchaus noch etwas machen. Also surrte es bald und wir warteten gespannt auf den Zug, sehr gespannt. Ich sah schon Hectorrail mit viel Holz dahinter als man aus der Ferne etwas kurzes gelbes erkannte. Der Stopfexpress kommt. Ein langläufer fürwahr.

39- Nördlich von Järnbo auf de Stambana. Ein Zug von Forsmo war im Plan. Dass es dann der Stopfexpress ist war so jetzt nicht vorgesehen.


Ich musste grinsen, da steht man für das vermutlich letzte Sonnenbild der Tour - mit ganz viel Glück Sonnenbild - mit der Drohne erhaben über der Landschaft und es kommt nur die gelbe Gefahr. Schwierig zu erklären daheim :-D.
Aber nicht aufgeben, denn es war schon wieder etwas unterwegs nach Süden auf der Strecke. Diesmal etwas was gestern auch schon fuhr, also kann man davon ausgehen, es ist KEIN zweiter Stopfexpress der dem ersten folgt ;). Wohin dafür? Schwierig schwierig, selbes Problem wie vorhin natürlich, eigentlich will man so weit wie möglich nach Norden, dem Zug entgegen, um die Chance auf Licht möglichst gross zu halten. Aber da oben geht nix. Und der Zug war schneller als der Stopfexpress, was jetzt auch wenig verwunderlich ist.
So kratzten wir kurz am Stadtrand von Ockelbo ehe wir drehten und etwa 2km südlich vom Ort Stellung am Hammarsjön bezogen. Wieder eine DO Stelle. Sie Drohne stand, die Sonne drückte noch ganz gut und die Rc mit dem kurzen Zug kam doch ganz nett mit dem See.

40- Bei Ockelbo schon der nächste Südfahrer. Diesmal auch ein richtiger Güterzug!


Blick in den Plan. Oooha, da kommen schon wieder zwei Züge in den Süden. Ein Reginchen und dahinter gleich ein Güterzug von Lulea, Stahlzug vielleicht? Das Reginchen drückte etwas, denn ich wollte - man wiederholt sich in dem Moment gerne - soweit nach Norden wie möglich. Für 20km reichte die Zeit noch. Und das Luftbild versprach gleich südlich von Lingbo zumindest abgeholzte Flächen auf der Westseite der Bahn. Da müsste die Sonne, so sie scheint, dann noch an die Gleise kommen. Denn mit der sinkenden Sonne tut sich da natürlich ein nächstes Problemfeld auf.
Um 14:51 Uhr soll Regina Lingbo verlassen, um 14:50 waren wir an der Stelle (war wieder mal hart auf Kante genäht das ganze), es reichte aber locker, um die Drohne steigen zu lassen. Reginchen kam also ganz passabel in dem Sparlicht was uns halt heute Nachmittag noch zur Verfügung stand. Denn die Front war nicht tatenlos, sie schickte den Schleier vorweg, dem entkamen wir nicht.

41- Südlich von Lingbo die nächste Stelle. Als erstes kam eine Regina nach Gävle.


Der Güterzug war im Zulauf und die Sonne gab sich nochmal so richtig doll Mühe. Wir standen wieder in der Luft als die Durchfahrt von Lingbo gemeldet wurde. Und die 3 Rc's (oder sind es dann Rd?) mit dem vollen Stahlzug machen sich auch prima! Hat die SJ nicht extra schöne neue Loks bestellt für die Stahlzüge, damit man eben nicht mehr mit 3 Loks fahren muss? Erst die Trax und dann die Rumänen? Muss ich nicht verstehen, drei mal Lok macht sich auf jeden Fall auch ganz gut vor dem Zug! :-)

42- Und das letzte Bild der Tour! Ein Stahlzug von Lulea nach Borlänge ist doch ein würdiger Abschluss.


Wir landeten und das war es dann heute ... oh nein, das war es für den Urlaub! Schade eigentlich, so schnell geht ein Monat rum. Wir sind ja noch nicht mal richtig akklimatisiert ????. Und wir haben uns so schön an das "flohnerleben" gewöhnt, tun und lassen was man will, nur dürfen und nicht müssen. Ach, kostet alles Geld, muss man auch irgendwann verdienen? Stimmt, da war was, die Kreditkarte gehört ja mir selbst und nicht miregalwemaberjemandemdergenuggeldhat.
So räumten wir den letzten Kram auf im Auto und auf gings nach Süden. Bis Arlanda wären es dann wieder 90min. Wir hatten uns heute völlig unbemerkt immer so in 20min Schritten nach Norden bewegt, am Schluss kam dann etwas zusammen :-). Immerhin wussten wir bei der Fahrt nach Süden auch, weshalb wir nach Norden sind, denn nur 5min nach der Abfahrt begann es leicht zu Regnen. Bei Gävle dann wurde es heftiger. Die Front kam also noch, jetzt war es uns aber reichlich egal.
Ich machte mal den Schleicher auf der Fahrt nach Süden. Denn der Tank war eigentlich leer und die Reichweite würde mit ca. 20km Reserve reichen bis zur Tanke am Flughafen. Ich vergrösserte die Reserve durch einen sehr passiven Fahrstill auf 40km, dafür klemmte ich mich einfach hinter einen Schweden mit Anhänger, der mich nach Süden zog :-).
Gebucht hatten wir das Radisson Blue am Flughafen. Direkt neben der Autovermietung. Damit wären wir das Auto dann auch schon heute Abend los und müssen morgen früh nur noch mit dem Shuttle zum Terminal. War auch entspannt. Das Radisson lockte mit günstigen Preisen die paar Reisenden, die es zurzeit gibt, an. Wieder keine 800 Kronen für das Doppelzimmer, diesmal bei meinem Handy. Bei Gubi haben wir gar nicht erst geschaut, wird ja kaum noch günstiger sein :-).
Die eine Tankstelle die wir anfahren wollten vor dem Flughafen scheint es nicht mehr zu geben, also die Brachfläche ist eigentlich sehr genau dieser Meinung. Gut war noch etwas Feuchtigkeit im Tank, so konnten die 10km zur nächsten Tanke entspannt zurückgelegt werden. Der Tank war voll, unser Krempel ausgeräumt und dann flog der Schlüssel in die KeyBox bei Hertz. Natürlich war da keiner mehr anwesend, wäre ja noch an so einem Samstag um 18 Uhr ... Personal, hahah!
Das Hotel, in Gehdistanz, war schnell erreicht und jetzt liegen wir im Zimmer. Das Abendessen mussten wir mangels Alternativen auch hier einnehmen, aber es gab sogar Jöttbullar mit Kartoffelstock, Brunsooos und Beeren. Ja bitte was will man mehr zum Abschluss?! Die Portion war gross und lecker. Dazu ein Bierchen aus dem Nordland, so etwa sollte ein Urlaub in Skandinavien enden!
Noch schöner wäre er würde im Nachtzug nach Süden enden, aber Stockholm - Basel (oder mindestens Stockholm - Deutschland mit Anschluss in die Schweiz) gibt es so noch nicht. Aber lange soll es ja nicht mehr dauern, erzählt man sich :-).

Das wars … vom nächsten Tag gibt es überhaupt nichts zu erwählen. Pünktlich ging es mit dem Shuttlebus direkt vom Hotel zum Terminal. Das Check-In war schnell und der Flug danach langweilig. Das Umsteigen in Amsterdam klappte reibungslos und schon standen wir wieder in Zürich am Bahnhof des Flughafens um uns von den SBB Zügen nach Hause fahren zu lassen.