Sorry, this content is not available in english.

However, we can run this page through Google Translate for you. Just click here.

Coronaherbst in Nordskandinavien (5/11)

Von

Freitag 25. September
Die Nacht war irgendwie unruhig, ich wurde ständig wach, kann aber nicht genau sagen warum. Trotzdem bin ich um 7 Uhr ziemlich fit von meiner oberen Etage gestiegen. Ob es am Wetter lag welches man durch die Luke sah? Das sah nämlich prächtig aus, von Sonne natürlich nichts zu sehen aber der Himmel war schonmal geputzt. Und es war weiss draussen, Schneee ... brrrr! Und wir mit Sommerreifen (ich wiederhole mich glaube ich).
Es zog ein eisig kalter Wind vor der Hütte vorbei, also so richtig kalt. Das kann ja heiter werden ... nicht! Wir machten uns bereit und ganz kurz vor 8 Uhr sind wir zur Rezeption hoch, um die Schlüssel abzugeben und um das mit der Zahlung zu klären. Ersteres funktionierte beim Briefkastenrezeptionist, letzteres entsprechend nicht. Aber wir werden schon nochmal zu Öffnungszeiten hier vorbeikommen. Weit führte uns die erste Fahrt nicht, genau bis nach Vassijaure, was ja kaum 5km sind. Da begann die Sonne gerade über den Hügel zu kommen, Wolken waren zwar noch ein paar da, aber ein Wolkenband war gerade dabei sich aufzulösen. Wir wollten an die klassische Stelle zum Bahnhofstunnel für Ostfahrer. Auch wenn man in jedem Urlaub mal da ist, wirklich gute Sonnenbilder habe ich nur eins, sonst meine ich irgendwie nie, weder im Sommer noch im Herbst. Oder irre ich jetzt? Ich müsste mal suchen :-).
Also hinauf auf den Tunnel. Aber wo lang? So richtig sicher war ich mir nicht mehr. Zudem war alles feucht und überall lag noch schwerer nasser Schnee drauf. Und so kam es wie es kommen musste, ich zog einmal links einen raus, und einmal rechts. Das stehende Wasser unter dem Schnee war nicht zu sehen. Sehr gut, so hatte ich nach 5min im Gelände schon komplett nasse Füsse, nasse Schuhe und nasse Socken. So lässt es sich dann wunderbar im Wind warten.
Und dann kam die Sonne, nur dumm hatte der 9905 heute keinen Auftritt, denn der wäre ziemlich genau dann gekommen. Die Sonne hielt sich, bis dann plötzlich Nebel von Norwegen her rein zog und immer mal wieder die Sonne verdunkelte. Und natürlich kam, wie es kommen musste, der nächste Erzzug kam zwar pünktlich, aber nur so 3/4 im Licht. Oder ganz? Muss man sehen. Die Drohne auf jeden Fall flog hinter den Bahnhof von Vassijaure, da war Licht.
Die Stelle ist mir wirklich nicht gut gesinnt. Was hatten wir da so schon an Versuchen ….

1- 2007 Vassijaure … nein … drei Versuche, das beste was dabei raus gekommen ist, ist jenes hier von der Dm3.

2- 2009: Nein, zwei Versuche und zwei mal Nebel … deshalb hatten wir uns damals im Bahnhof aufgestellt. Der Zug hätte eigentlich da hinten müssen.

3- 2011: Hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung … da hat es mit einem Personenzug tatsächlich mal geklappt. Erzzüge hingegen wollten da auch nicht.


Kein Bild gibt es von 2004 + 2014, da war in Vassijaure am Vormittag nie genug Sonne, dass wir es probiert hätten.

4- Und heute? Also der schuss nach vorne war noch sehr ok.

5- Und der Hauptschuss? Also vor Ort sah es ja nicht so aus, aber nach der Bearbeitung kann man das gelten lassen? Vassijaure 2020.

6- Hachja und die Drohne. Dank Kreuzung reichte das auch noch nach hinten. Der mit dem Seitenlicht war jetzt etwas schade.


Dieser leere Zug ging in die Kreuzung und "kurz" darauf kam dann ein voller durch en Bahnhof gebraust. Dieser war natürlich mit der grossen Kamera unerreichbar, aber die Drohne surre einmal rüber, und Vollicht, also Seitenlicht ;).

7- Der Gegenzug (voll nach Narvik) ging dann in der Sonne und mit der Drohne prächtig.


Und dann, es zog zusehends zu, so ziemlich richtig. Ob endgültig? Man wird es sehen, wir hatten noch viel Geduld und der Nebel löste sich immer mal wieder auf. Wolken drüber? Nicht mehr genau zu sehen, aber tendenziell zog es da auch eher zu. Passte dann zu den Prognosen von Yr.no. Die Züge hört man an der Stelle von beiden Seiten schon ewig lange, denn auf beiden Seiten hat es Tunnels und wie es sich für eine richtige Eisenbahn gehört wird hier in Schweden getrötet bevor man in einen Tunnel fährt. Und da trötete es plötzlich wieder von Narvik her. Höhm? Und es kamen zwei schwarze Trax im absoluten keinlicht. Das war ja mal sehr ärgerlich gerade! Hier wird anscheinend doch noch mehr Kaunis gefahren als nur das was auf dem Plan ist? Zudem es andere Loks waren als jene drei die wir gestern gesehen haben. Äusserst merkwürdig, merkten wir uns mal vor für die nächsten Tage, mal schauen ob wir den Zug nochmal sehen ... vermutlich ja nicht – der Norwegische Grafische von heute kannte ihn zumindest nicht.

8- Und wieder die Stelle ohne Licht. Diesmal ist es ein unerwarteter Kaunis Zug. Der war in keinem Fahrplan drin, aber die Zeit wäre ja nett wenn mal Sonne wäre, so ein Ostfahrer am Vormittag könnte man überall machen.


Ähm ja, das wars dann, jetzt konnten wir ja rüber wechseln. Also auf die andere Seite des freien Abschnitts zum nächsten Tunnel. Fast trockenen Fusses erreichten wir nach dem Umrunden der Senke die andere Seite. Und es sah jetzt tatsächlich sehr endgültig aus am Himmel. Hier auf Kaunis warten, noch über 2 Stunden? Eher ungemütlich, und vorher müsste in mehr als einer Stunde erst noch ein LKAB Erzzug kommen. Auch nicht so toll. Aber wir warteten mal, in der Hoffnung auf einen Sonnenspot und einen verfrühten Erzzug.
Man soll sich ja nicht zu viel Wünschen in solchen Situationen, kann nur schief gehen. Wobei der Zug dann schonmal kam, es trötete nämlich vor uns plötzlich immer lauter werdend. Gar nichts im Plan, aber das war uns herzlich egal. Und Sonne? Da tat sich wirklich ein Sonnenloch auf am Himmel und zog exakt zum richtigen Zeitpunkt an unserer Stelle vorbei. Das war unerwartet, und das war sehr erfreulich!

9- Vassijaure die Gegenseite am Mittag. Unerwartet kam ein voller Erzzug – und die Sonne. Das entschädigte doch schonmal ein wenig für das Pech am Vormittag.

10- Mit der Drohne flog ich für diesen Zug etwas zurück um den Zug zwischen den beiden Tunnel zu fotografieren.


Es hielt uns nichts mehr da, wir machten uns auf den Rückweg zum Auto. Im richtigen Moment, denn kaum losgelaufen begann es zu nieseln, und kaum beim Auto so richtig zu Regnen. Es war jetzt in Richtung Norwegen - der Wetterrichtung - einfach nur noch dunkel und tiefhängende Regenwolken zogen rein. War's das jetzt mit Sonne? Hier vermutlich schon, und der Blick nach Osten machte auch nicht Hoffnung auf mehr. Wir fuhren einfach mal los. Denn in Kiruna hat Meteoblue eher für den Nachmittag ein bisschen Sonnenchancen angekündigt. In Abisko gar nicht, würden wir dann ja sehen.
In Abisko sind wir trotzdem kurz zum Bahnhof, wir waren nämlich zur Kauniszeit da. Den Zug sahen wir dann auch, aber nur noch die Wagen. War aber gut zu wissen, dann haben die wirklich zwei Garnituren mit Wagen und Loks. Im Bahnhof stand auch der Personenzug nach Lulea. Der wäre in 20nmin fällig ... und vor ihm fuhren wir dann einfach mal her. Wie weit? So weit wie nötig um Sonne zu haben. Hahaha!
Es lief aber irgendwie, denn vor Torneträsk (aus unserer Richtung gesehen) gab es plötzlich einen Sonnenspot am Hang. Der Nebel lichtete sich und blauer Himmel (inkl. Wolken) kamen zum Vorschein. Dumm kam in diesem Moment gerade ein voller Erzzug nach Westen, aber das reichte nicht mit der Drohne. Es reichte nur noch zum zuschauen. Der Abschnitt sah aber gut aus, zumindest sah es so aus, als ob da etwas gehen könnte mit der Sonne. Wir waren gleicher Meinung: Wenn dann hier.
Also ist Gubi rauf zur Strecke und ich machte es mir mit der Drohnenfernbedienung in der Hand gemütlich. Ich glaubte nicht an Sonne, war auch mit sehr viel Optimismus verbunden, und ich hatte doch gerade erst wieder langsam warme Füsse in den neuen Schuhen ;). Der Vorteil am Personenzug ist ja, man weiss wenn er kommt. Also pünktlich rauf mit der Drohne denn es könnte wirklich klappen. Und siehe da, es war Licht! Das war eigentlich nochmal genau so viel Dusel wie beim letzten Bild in Vassijaure.

11- Gubi lief hinauf zur Strecke und der Personenzug nach Osten hatte tatsächlich Licht!

12- Ich blieb derweil beim Auto sitzen und machte das Bild mit der Drohne. Auf Sonne zu hoffen da oben – soviel Optimismus hatte ich nicht. Wer bei dem Bild genau hinschaut erkennt sogar Gubi stehen an der Bahn (-:


Gubi textete dann er bliebe gleich da oben irgendwo, denn mehr Chance auf Sonne als hier? Das war schon so. Also suchte ich mir auch etwas, ca. 2km weiter vorne zwar, aber es war nicht ganz so viel Querlaufen angesagt. Ich wechselte wieder in die kalten nassen Schuhe (uäää) und lief zur Strecke rüber. Fotografieren ginge da auch, nur störte mich da noch ein Busch nächst dem Gleis. Der musste etwas gestutzt werden. Also hin und .... die Schuhe wieder komplett versenkt. Da in der Senke war es wieder feucht, und das Moos und Gras drüber machte es einfach schwierig es zu erkennen. Ich hätte es wissen müssen. Aber da die Schuhe jetzt voll war konnte ich dem Busch trotzdem noch die obersten Centimeter abklauben.
Also zurück ... und lange warten. Wobei eigentlich nicht, wenn es so läuft wie gestern müsste in Abisko gekreuzt werden und dann könnte es ja nicht mehr lange gehen. Bald erkannte man einen Zug am Horizont ums Eck biegen und die Drohne surrte auch von ihrem doch eher mutigen Startplatz zwischen Bäumen und dem Zaun die Höhe. Perfekt, nächstes Bild im Kasten!

13- Kurz vor Torneträsk fährt diese IORE nach Kiruna. Das Bild der Drohne …

14- … und von unten.


Jetzt wird Gubi ja wieder runterkommen? Ich lief also zurück zum Auto und fuhr mal der Strasse entlang, aber da war kein Gubi. Wie sich heraus stellte würde er da, wo er jetzt gerade war gerne noch einen Westfahrer fotografieren. Nun gut, damit konnte ich umgehen, denn die Sonne war noch immer satt bei uns im Abschnitt und weder östlich noch westlich sah es substantiell besser aus, im Gegenteil, es sah so aus als ob wir genau DIESEN EINEN Sonnigen Abschnitt vor uns hätten.
Also parkte ich so nah wie möglich an Gubis Hügel und lief dann in seine Richtung. Kaum vom Auto weg war da wieder ein Zug zu sehen vor mir. Schon wieder ein Ostfahrer, hoppala. Also mitten auf der Strasse (nein, am Strassenrand natürlich) der E10 die Drohne bereit gemacht und schon wieder ein Bild mehr im Kasten. So eine Drohne, man kann ja sagen was man will, hilft halt schon die Ausbeute zu erhöhen, denn in solchen Situationen würde man sich im Normalfall einfach nur fluchen und sich über das trödeln ärgern. So aber nicht.

15- Und schon wieder ein Ostfahrer, keine 30min nach dem letzten. Ich stand dabei nicht an der Bahn sondern war eigentlich auf dem Weg zu Gubi hinauf. Aber da wo ich war sah ich den Zug früh genug und die Drohne konnte auch starten bzw. laden.


Also hinauf zum Gubi, durch den Wald, Achtung vor der Senke mit dem Wasser drin, und dann steil hinauf auf die Böschung. Da stand er und grinste. Und jetzt ... jetzt mussten wir wieder die Daumen drücken. Denn wir hatten noch ca. 45min Sonne, dann würde sie in der Bergflanke hinter uns sinken. Wolken, ja, waren plötzlich auch wieder da. Gemäss Plan müsste (!) in 40min ein Erzzug bei uns sein. Der musste jetzt einfach pünktlich sein, sonst würde dat nix mehr hier und ich wäre vergebens da hoch gestampft. Aber bei dem Glück von den letzten Stunden dies noch erwarten. Wir waren so frech und taten es einfach, steht ja schliesslich so im Plan, und daran hat sich die Eisenbahn zu halten! Haaaa! An der Erzbahn, mit Erzzügen auf die Planzeit hoffen ... schon ein mutiges Unterfangen.
Aber, ich sage schon wieder ABER, früher als im Plan zog vor uns am Gegenhang eine Schlange Erzwagen durch. Der kam tatsächlich und sogar noch etwas zu früh. Das war herzallerliebst! Gut, die Stelle ist jetzt nicht DER Oberkracher, muss man schon sagen, aber mit der Herbstfärbung war sie einfach nett, sehr nett sogar.

16- Ein voller Erzzug nach Narvik fährt an unserer Stelle westlich von Torneträsk vorbei. Er kam genau zum richtigen Zeitpunkt, zwischen Wolken und Sonnenuntergang.

17- Und diesmal stand ich auch mit der grossen Kamera bereit.


Der Personenzug nach Björkliden war dann der nächste, der wäre aber erst in 30min nach Sonnenuntergang hier, also musste man da nicht bleiben. Die Taktik von vorhin fanden wir gar nicht schlecht. Also "ungefähr" vor dem Zug herfahren und schauen wo man noch auf Sonne hoffen kann. Das war sportlich, denn in dem Bereich vor Torneträsk war es jetzt Essig mit Sonne, nicht wegen den Bergen, sondern auch wegen den Wolken. So als Idee kam mal der See bei Stenbacken auf. Also doch kurz zuerst da hin. Da gab es sogar blau, aber absolut am falschen Ort vom Himmel. So wurde dat nix. Also zurück ... wir fuhren bis nach Torneträsk ohne auch nur einmal die Sonne auf der Strecke gesehen zu haben. Chancen, eher gering bis NEIN. Also gewendet und etwa 10min vor dem Personenzug hergefahren. Gubi meinte man könnte beim Bessijåkka etwas machen. Da ist man zwar in jedem Urlaub schonmal gewesen, aber schadet ja nicht.
Es sah da gar nicht so aus als ob man Licht hat. Aber eine Wolkenlücke war gerade da als wir angekommen sind, kaum zwei Sonnen breit und kurz. Nun denn, weiter musste man nicht, also probieren wir es doch einfach, man ist ja flott an der Stelle. 5min später standen wir auf dem Hügel und der Personenzug war noch ca. 10min weit entfernt. Und das Wolkenloch schloss sich nicht, es wurde grösser. Nicht viel grösser, aber brauchte es auch nicht, die Wolken zogen heute sowieso kaum, wenn sich die Sonne erstmal in einem Wolkenloch festgesetzt hat, dann kann das für ein paar Minuten halten. Und es hielt sogar für den Personenzug! Ja war das denn zu glauben?

18- Bei Bessijåkka, auch da ist man jedes mal. Aufgenommen hier der Personenzug von Luleå nach Björkliden / Abisko.

19- Was von unten geht, geht natürlich auch von oben!


Wir dachten nach dem einsetzenden Regen in Vassijaure heute früh, nach dem einem guten Bild, eigentlich schon - der Tag ist gelaufen. Das hier am Nachmittag aber dersmassen viel noch funktioniert, das war einfach unglaublich. Irgendwann werden wir für das Glück bezahlen müssen ....
Und des Glücks noch nicht genug, denn in Stodalen müsste der Personenzug noch mit einem Erzzug kreuzen ... und die Sonne hielt sich ja noch. Das Gegenlicht war mit den vielen bunten Bäumen einfach strahlend schön. Und ich weiss noch im letzten Herbst als ich hier war (2016) wollte die Perspektive so nicht klappen mit den goldenen Bäumen. Aber heute, es war noch nicht alles Glück aufgebraucht, ging sich auch das aus!

20- Und sogar der nächste Leerzug nach Kiruna klappte noch an der Stelle. Er hat zum Glück direkt vor uns in Stordalen mit dem IC gekreuzt.

21- Hachja, und auch nochmal von oben.


Wir waren bedient. So war der Besuch am Bahnhof von Abisko nur noch ein supplement. Da kam dann nämlich der Personenzug und wir wollten noch wissen ob Kaunis heute vielleicht wieder die 2h früher zurückfährt, wie gestern gesichtet? Der Personenzug kam im Plan, und er stand noch im Bahnhof als Kaunis hinten schon praktisch am Einfahrsignal war. Sehr gut, also nicht wegen dem Foto, das ist schrecklich dunkel, aber wegen der Erkenntnis :-).

22- Abiso Östra. Es ist zwar dunkel, aber wir wollten kurz schauen ob Kaunis heute auch wieder 2h vor Plan nach Osten fährt. Und so war es, der IC stand noch im Bahnhof als Kaunis langsam ins Gleis 1 setzte.


Kaunis stellte sich dann aber raus, denn hinten über dem See war bereits der nächste Ostfahrer zu sehen. LKAB mit IORE. Diese hatten dann das Vergnügen den langsameren Kaunis Zug zu überholen. Warum auch immer. Also mit Sonne wäre das lustig gewesen.

23- Ein Spassbild erster Güte. Der Elektrokasten ist etwas im Weg, und nicht mal das Auto haben wir aus dem Bild geparkt … nundenn. Fehlt eigentlich nur noch der Personenzug auf Gleis 3.


Und dann nach Katterjåkk zu den Wohnungen. Ab Björkliden regnete es dann unentwegt, also ziemlich dufte heftig, in diesem Regen will man nicht stehen. Da in Katterjåkk hatten wir uns jetzt nochmal für zwei Nächte eingemietet. Die Diskussion wie weiter beschäftigte uns heute über Tags immer mal wieder. Auch wenn ich vor allem in Südschweden im Urlaubsverlauf noch etwas machen will ... bei den Prognosen müsste man hierbleiben. Und es ist immer ein riesiger Aufwand hier hinauf, da wäre es ja dumm nach zwei Tagen wieder abzudampfen (ich weiss, wir sind länger schon hier, aber hier hinten halt nicht). Und so buchten wir uns nochmal zwei Nächte in dieselbe Bude wie letzte Nacht. Also ein anderes Zimmer leider, jetzt hat es beim Bett nämlich kein Guckloch nach draussen mehr. Und wir mussten für die Bettwäsche natürlich nochmal bezahlen.
Und das mit der Zahlung löste sich dann auch noch, etwas ungläubig wurde meine Information der doppelten Zahlung entgegengenommen, als Beweis die App meiner Kreditkarte wo man beide Buchungen sieht. Also wurden mir erst 1050 Kronen gutgeschrieben, um dann beide Nächte abzubuchen. Verstehe wer will, wird schon seine Richtigkeit haben für die Buchhaltung ;).
Nochmal Burger heute? Neeee, wir machen Pölser! Alles was dafür nötig ist fanden wir im Coop welcher sich (immer noch) selben Gebäude befindet. So mussten wir heute nie mehr in den Regen raus. Guuuuut oder? :-)


Samstag 26 September
Der Tag begann wie gestern um 7 Uhr mit dem Wecker. Aber heute lockte uns der Wecker nicht aus dem Bett. Denn draussen war es dunkel und finster. Also noch ein paar mal geznooooozt bis um kurz vor 8 Uhr. Dann hielt es uns nicht mehr in den Betten. Draussen war es wirklich einfach nur dunkel und die Webcam von Abisko meinte auch, dass es weiter östlich so ist. Bei der Webcam aber, man ist ja interessiert so als Internetnutzer, hat man eine schöne Zeitachse. Also rutschte ich mal etwas zurück und siehe da ... heute Nacht hat die Webcam ständig Nordlichter aufgenommen. Ups, da haben wir etwas verpasst im Bett. Das sollte uns heute Abend nicht passieren, so wälzten wir etwas die Aurora Prognosen im Netz (gibts also alles) und heute Nacht sollte es auch haben. Im Vergleich zu gestern wissen wir es nun, und im Vergleich zu gestern soll es heute Nacht auch schönes Wetter sein bei uns in den Hügeln.
So vertrieben wir die Zeit bis 9 Uhr, dann sind wir dann doch mal los. Wohin? Ach egal, einfach mal dem Torneträsk entlangfahren und schauen, ob man irgendwo auf Sonne trifft. Dies war wie es zu erwarten war nicht der Fall. In Abisko sind wir deshalb bereits raus und stellten uns mal zum Bahnhof. Da schauten wir einem Erzzug nach Kiruna zu wie er sich in die Kreuzung stellte und dann von einem Westfahrer gekreuzt wurde. Spannend ... fast. Wir sassen weiter und dann wurde es schon wieder grün. Diesmal kam CargoNet mit einer Trax nach Narvik. Öhm, ein Zug der in keinem Plan vermerkt war, aber wird schon seine Richtigkeit haben.
Das Wetter besserte nicht, oder doch? Nach Westen schaute man an einen zaghaften blauen Streifen am Horizont, musste mal genauer angeschaut werden. Nach einem kurzen Stopp in Vassijaure (warum eigentlich?) fuhren wir nach Norwegen. Wir hatten heute sowieso vor in Sösterbekk zu stehen für den Kaunis-Zug und auch für einen Arctic Rail Pendel. Diese fahren im Touriverkehr von Narvik bis Björnjfell und zurück, mit Bm69 in blau, also durchaus etwas, was man sich mal anschauen sollte.
So denn … nach fast genau zwei Wochen; rüber ins verbotene Land, nach Norwegen. Also verboten, eben nicht mehr, wir sind ja mutmasslich lange genug im Norden von Schweden gesessen, jetzt sollte man uns eigentlich reinlassen. Wenn denn kontrolliert wird? Und es wurde tatsächlich kontrolliert, eine Polizeistreife der Norweger stand an der Grenze und schaute sich artig alle an die rein wollten. Unsere Geschichte schien den jungen Polizisten zufrieden zu stellen. Auch wenn er, als wir sagten wir kommen aus der Schweiz, etwas argwöhnisch guckte. Aber die Drohung ihm alle Hotelquittungen der letzten zwei Wochen zu zeigen überzeugte ihn dann (-:.
Wir sind aber kurz nach der Grenze wieder weg von der E10, links weg zum Parkplatz so nah wie möglich an Sösterbekk. Aber ganz ohne laufen geht es dann doch nicht, so 1km vielleicht muss man dann zu Fuss nach hinten laufen. Wir wollten zur südlichen Brücke für die beiden Züge im Plan. Aber so weit kamen wir nicht, denn das Licht da hinten ... mhhh. Und Licht, ja Licht könnte es durchaus haben. Denn es klarte tatsächlich genau über uns ein wenig auf und das blau war immer mal wieder vor der Sonne. Also standen wir erst noch quer und fotografierten da einen Erzzug nach Schweden.

24- Wir sind in Sösterbekk in Norwegen (endlich Norwegen). Die angedachte Stelle war noch nicht wirklich im Licht, so fotografierten wir einen leeren Erzzug nach Kiruna erstmal quer von einem Hügel rüber.


Berauschend war das nicht, der Zug ist zu lang ... da hätten wir gerne einen Bm69. Aber das beisst sich dann mit den schwatten Traxbüchsen, und die wollten wir da oben dann wiederum nicht haben.
Also wieder zum Weg und nach hinten zum Tunnelportal bei der Brücke. Da standen wir dann ... mehrheitlich im Schatten, aber auch immer mal wieder in der Sonne. Der Kaunis Zug kam ungefähr im Plan, also 30min nach unserer Ankunft. Aber er kam geraaade so im Schatten. Wäre man mit der Drohne mal nach vorne geflogen in die freien Abschnitte (vom Querschuss, haha) hätte man Sonne gehabt. Aber die Drohne stand über uns. Ich erkannte die Sinnlosigkeit und rauschte mit dem Sportmodus einfach mal der Strecke entlang. Das Unterfangen war zum Scheitern verurteilt, der Tunnel ist zwar sehr kurz, aber das Licht da hinten stimmte hinten und vorne nicht, dass war mir bewusst. Aber wer's nicht probiert der findet es nicht definitiv heraus - eine alte griechische Weisheit ;). Licht hatte er, aber eben kein Seitenlicht. Mal schauen was man aus dem Bild herausholen kann.
Der schwarze mag uns irgendwie nicht!

25- Der Kaunis Zug kam in einem dummen (dunklen) Moment. Nur etwas weiter hinten mit der Drohne konnte man ein «Bild» machen. Bearbeitet ja gar nicht so übel.


Direkt in unserem Rücken müsste dann die Kreuzung mit dem bergfahrenden Touristenzug stattfinden. Also stellten wir uns brav wieder hin und warteten auf den Triebwagen der aus dem Tunnel schiesst. Tat er auch, aber der Bügel fehlte, und die Front war irgendwie zu kantig, und zwei Wagen fehlten. Da kam doch tatsächlich ein Y1. Wussten wir ja gar nicht, dass die da so eine Kiste haben .... hm. Aber das Beste daran, er kam im Licht. Und zwar bei uns und auch weiter vorne für die Drohne. Schön, immerhin hat der schonmal geklappt.

26- Der Artic Train fährt von Narvik nach Björnfjell mit Touristen, sogar jetzt in der Covid- und Zwischensaison. Aber die Fahrgastzahlen halten sich wohl in Grenzen, deshalb fährt man auch mit einem Y1, anstatt den Bm69, die man eigentlich auch noch hätte.

27- Und dann mit der Drohne noch vor dem Haltepunkt Sösterbekk.

28- Wegen einem kurzen Stopp am Haltepunkt reichte es noch um am Zug vorbei zu schleichen.

29- Und zum Schluss noch kurz vor dem nächsten Tunnel.


Der Zug kam dann auch bald zurück, ging dann aber (wie auch ein Robelhobel der vorher noch kam) im Schatten ab. So richtig klappen wollte es nicht. Und dann zog es wieder zu. Das Wetter war die ganze Zeit etwas unschlüssig was es denn will. Da sah es einmal nach viel Sonne aus, und dann plötzlich war der ganze Himmel wieder zu. Einzig vor uns hinter den Bergen, da war es beständig sehr dunkel und vermutlich auch feucht.
Wie wir da so stehen und bei den Aussichten den Tag schon fast abgeschrieben haben gab sich die Sonne nochmal Mühe. Und es trötet vom Berg. Die Drohne flog - nicht denselben Fehler machen wie bei Kaunis vorhin - nach vorne - und da kam der Erzzug. Im exakt richtigen Moment! Vollicht überall, wir waren zufrieden, wir waren sogar sehr zufrieden.

30- Ein Erzzug fährt voll beladen runter nach Narvik.

31- Der Zug war ziemlich langsam, so rutschte die Drohne nochmal an den Loks vorbei.

32- Und ja … jetzt noch mit der grossen Kamera. Also ich will mich ja nicht beschweren, aber wer hat so viele Fäden aufgehängt in den letzten Jahren? Das war mal deutlich weniger?


Und jetzt? Geschieht länger mal nichts vom Berg her, aus Narvik müsste aber ein Erzzug und dann etwas später vermutlich auch Kaunis, wenn er so viel vor Plan unterwegs ist wie die letzten Tage auch. Aber wohin? Vor 13 Jahren - so lange ist es schon her - habe ich auf der Gegenseite mal etwas gemacht, das sah ganz nett aus ... sollte immer noch.
Wir stiefelten rüber und sahen die Sonne dabei fast nie. Da angekommen, nach matschigen Wegen, begann es zu Regnen und der Himmel war um uns herum dunkelgrau. Nur bei uns direkt war es blau. Chance auf Sonne also durchaus vorhanden. Nur das mit der Fotostelle, da haben die Norweger ein bisschen viel gebaut. Einmal eine Leitung (neu) entlang der Bahn und dann hat man die Fahrleitungsmasten in der Aussenkurve auf "unserem" Damm verdoppelt. Da passt nicht mal mehr eine einzelne Lok rein :-(. Das war alles etwas Uninspirierten da oben. Der IORE Zug kam dann auch, aber im Schatten, wobei hier mal wieder nicht viel gefehlt hätte.

33- Sonne war ja nicht, aber alles um uns herum war noch viel dunkler. Insofern kann man das Bild ja doch zeigen. Die IORE ist mit einem Leerzug auf dem Weg nach Kiruna und die Loks haben sogleich den Haltepunkt von Sösterbekk erreicht.


So hatten wir keine Lust, wir liefen runter. Wohin auch immer, zum Auto .. für Kaunis, ja wohin eigentlich für Kaunis? So richtig eine Stelle gibt es für den Zug halt nicht, auch wenn er so früh ist. Oder anders gesagt, keine Stelle, die wir schnell genug erreichen. Denn ich rechnete fest damit, dass uns der Zug beim zurück laufen in den Rücken fährt. Und so schlecht ist die Brücke doch auch nicht, zumindest mit Drohne. Und Chance auf Sonne war ja da. Am Bahnhof Sösterbekk stoppten wir deshalb die sinnlose Hetzerei zum Auto. Da konnte man auch stehen mit der grossen Kamera, wegen der blöden neuen Leitung nur sehr Kompromissbehaftet, aber mit der Drohne gings ja schon. Und kaum da trötet es vom Tal her. Der kommt tatsächlich. Es war auch sonnig ... bis der Zug dann kam. Wie gesagt, der mag uns einfach nicht! Mit der Drohne klappte gar nichts, mit der grossen Kamera eigentlich schon, eigentlich (-:.

34- Kaunis / Railcare fährt mit einem leeren Erzzug zurück ins Schwedische Hinterland. Fotografiert beim Haltepunkt Sösterbekk.


Etwas frustriert ging es dann zurück zum Auto. Wohin noch? Ach, ideenlos in den Bahnhof Vassijaure die letzte Stunde Licht absitzen. Zurück ging es über einen wunderschönen Weg entlang des Hügelrückens durch die leuchtende Landschaft, immer mal wieder hopsend über Schlammfelder. Heute kam ich trockenen Fusses zum Auto zurück. Es ist warm geworden, die Jacke brauchte ich nicht mehr und das Fenster durfte bei der Fahrt über die Huckelpiste auch offen bleiben.
Die Grenze passierten wir ohne Kontrolle, in die Gegenrichtung stand da noch immer die Streife und schaute wer sich da so nach Norwegen traut. In Vassijaure stand Kaunis im Bahnhof und wartete wohl auf eine Kreuzung. Schön! Also nicht für ihn, aber wir hätten gleich etwas im Licht. Dass der Zug dann praktisch schon da war realisierten wir erst nachdem wir eiligst in Richtung Standpunkt aufgebrochen sind. Und so war es dann zu spät für ein schlaues Bild.

35- Optimal ist es nicht, der Erzzug kam zu früh und dieser eine Doppelwagen stand auch suboptimal geparkt. Hinten sind noch die Wagen vom Kaunis Zug zu erkennen, welcher hier im Bahnhof Vassijaure die Kreuzung mit diesem vollen Zug abgewartet hat.


Gubi tendierte stark darauf den Traxen hinterher zu hetzen, ich holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Einholen ist kein Problem, aber dann? Licht ist nirgends, also nicht unbedingt wegen dem Sonnenstand, eher wegen der Höhe der Sonne. Die Hügel sind hoch. Ok, vielleicht ab Abisko. Aber da wird er sicher wie gestern erst nach dem Personenzug los, also in 45min ... dann ist es 17 Uhr, und dann ist die Sonne so tief, da muss man nicht mal mehr in der Fläche vor Kiruna etwas probieren, denn da ist er nicht vor 18 Uhr. Ob es wirklich nichts gibt weiss ich natürlich nicht, aber ich gehe leider stark davon aus. Also warteten wir im Bahnhof .. und bekamen noch eine IORE von hinten im Streiflicht. Das Problem an diesem Vassijaure heute war simpel, ein Erzwagenduo steht exakt am falschen Platz im Bahnhof.

36- Und ein Gegenzug im Bahnhof Vassijaure. Er ist jetzt leer und folgt dem Kaunis Zug nach Kiruna. Oder vielleicht überholt er ihn dann auch in Abisko wie gestern.


Die Lust länger zu warten war bescheiden, wir liefen noch einmal zur östlichen Ausfahrt, um zu schauen was da geht - ich finde es geht durchaus etwas und merke mir das für morgen vor - und dann ging es zurück zum Auto zum Hotel.
Es war etwas schwerfällig heute, heute bezahlten wir wohl unser Glück von gestern? Wobei, so schlecht war's ja nicht, es waren einfach die falschen Züge im Licht (also falsche Züge, versteht mich nicht falsch, aber von den schwarzen Traxen haben wir noch kein schlaues Bild, IORE mittlerweile eine Menge). Wir hoffen auf morgen, da soll es schön werden.
Unzufrieden sind wir aber nicht, vor allem weil morgen schön sein soll. Ja also einfach schön, so 11 Sonnenstunden und so. Auch jetzt, Stand 20 Uhr, hat sich die Prognose gehalten. Zum Abendbrot gab es Reis mit Sweet&Sour, denn auf die Burger ... nein, musste nicht sein. Wir zauberten meisterhaftes Essen - und vollgepackt sitzen wir jetzt auf der Couch. Warten auf die Nordlichter ... ehm, ja, vielleicht. Mal schauen gell :-).
Ergänzung: Die Nordlichter kamen also noch. Und zwar schneller als gedacht, ich stand gerade draussen und schaute mich um da kommt Gubi und sagt; da hinten hat's doch eins. Die Dämmerung war noch im Gange und man sah sie schon.
Gubi machte sich bereit zum losgehen .. wohin ... keine Ahnung. In die Dunkelheit halt, etwas mit See. Ich zog mich auch nochmal an und am Schluss waren wir fast zwei Stunden draussen auf einem Hügel ca. 2km von Katterjok entfernt. Da mussten wir hochlaufen, dank Taschenlampe sah man aber die Stolperfallen und Wasserpfützen. Wir hatten richtig Glück, denn über ca. 10min hatten wir ein richtig starkes und sich schnell bewegendes Nordlicht direkt vor unserer Nase. Wirklich eindrücklich! Dieses Licht verschwand dann irgendwann wieder und wir hatten es dann auch gesehen ... es war kalt und es war auch schon fast 23 Uhr. Und am nächsten Tag ginge es dann früh raus, da wollten wir nicht all zu lange machen draussen.

37- Von der Terasse unserer «Wohnung» sahen wir noch in der Dämmerung die ersten Nordlichter. So sind wir dann sofort raus in die Wildniss.

38- Mal stärker, mal schwächer war ein Nordlichtfetzen immer im Nordwesten.

39- Und es wurde zusehends dunkler.

40- Und dann war 45min Pause. Dieses Bild lässt aber etwas erkennen … da ist nicht nichts.

41- Und jetzt gings los![ Das Licht rechts ist übrigens der uns so gut bekannte Bahnhof Vassijaure /pic]
42- Und zwar so richtig.

43- Wolkenlos war es nicht an diesem Abend, aber die Wolken machen sich mit den Nordlichtern doch ganz nett.

44

45

46

47

48

49- Und es wurde dann langsam schwächer bis es fast komplett verschwand. Wie wir im Zimmer nach diesem letzten Bild