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Coronaherbst in Nordskandinavien (4/11)

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Dienstag 22. September
Wir standen tatsächlich um 6 Uhr auf heute. Das Wetter vor dem Fenster motivierte. Es war blau, also fast überall. So startet man gerne an einem Tag im Herbst auf der Erzbahn. Selten genug sowieso solches Wetter hier. Was haben wir an der Strecke schon im Schatten verbracht. Also nicht an der Strecke an die wir heute fahren, aber sei's drum.
Da wir uns das Erkunden von Kaitum gestern ja aus sehr valablen Gründen geschenkt haben fuhren wir wortwörtlich ins Blaue. Wir hofften mal darauf, dass man da auch etwas machen und etwas variieren kann. Auch schon am frühen Morgen, ohne dass man immer die Baumschatten auf den Gleisen hat.
Der Check Out lief heute einwandfrei, die Karten verschwanden im Schlitz des "Nachtportiers", also des Briefkastens für frühe Check-Outs. Draussen war es ... kalt und windig. Aber nicht mehr so stürmisch wie gestern, einfach „windig“ reicht als Aussage. Durch die aufgehende Morgensonne fuhren wir eigentlich immer mit der Sonne auf der Nase die E10 bis hinter Svapavaara und dann rechts rein nach Kaitum. 60km Schotterstrasse, juhu! Um kurz vor halb 9 Uhr waren wir dann da hinten. Da gibt es direkt vor dem Haltepunkt (ja richtig, und da hält sogar ein Norrtåg Zugpaar täglich) eine Strassenbrücke über die Bahn. Die war erwartungsgemäss möglich, aber die Baumschatten der Böschung waren einfach noch etwas gar präsent für unseren Geschmack. Also runter zu den Gleisen und vor zum Haltepunkt. Da liegt eine Flussbrücke und da war schon eitel Sonnenschein auf den Gleisen.
Und kaum waren wir vorne hatten wir es eilig, etwa 10min vor Plan (dafür kann man die Grafisk Tidtabeller dann doch noch brauchen) kam der IC aus Luleå nach Kriuna. Etwas gar früh, denn wäre er nicht sofort gekommen hätten wir unsere Position eingenommen und die Drohne wäre in den Himmel gestochen. So blieb es beim Bild von "unten". Aber halb so schlimm, die schwarze Rc wäre zwar hübsch gewesen, aber besser so als gar nicht. Denn nur eine Minute früher und wir hätten dem Zug aus dem Wald zugeschaut.

1- Bei Kaitum standen wir an diesem frühen Morgen in der Sonne. Die Stelle ist zwischen Gällivare und Kiruna im Wald und nur mit grausam viel Querfahren zu erreichen. Der IC nach Kiruna kam irgendwie früher als erwartet und früher als er im Plan steht.


Und dem IC folgt ja in Kürze der Norrtåg nach Kiruna. Warum man am Morgen zwei Züge von Luleå nach Kiruna mit 30min Abstand hintereinander herfahren lässt soll mal einer verstehen. Das Zugangebot ist eh schon dünn, und dann zwei der wenigen Züge direkt hintereinander? Das Spiel treibt man übrigens am Nachmittag gleich nochmal, da liegen sogar nur 10min zwischen den Zügen. Beide mit praktisch gleicher Haltepolitik (da kann man da oben auch nicht gross variieren).
Dieser Norrtåg der dann noch kam konnten wir am Haltepunkt und mit der Drohne wunderbar fotografieren. Etwas schade ... jammern auf hohem Niveau ... war das Reginchen. Ein Transitoreginchen, weiss/silber mit dezentem blau. In diesem Moment lernt man die Norrtåg Farbgebung echt zu schätzen. Oder wenigstens ein X-Tåg Mietreginchen mit mehr rot? Hach, so schön wärs. Und auch schade, die Regina kommt dann auch noch zurück als nächste sichere Zugleistung.

2- 30min hinter dem IC folgt ein Regio nach Kiruna. Er kommt ebenfalls aus Luleå und fährt bis Kiruna. Warum man zwei Züge so dicht hintereinander herfahren lässt? Wir haben für diesen Zug Position auf dem „Bahnsteig“ bezogen.

3- Und das Bild mit der Drohne von der Brücke.


Wir liefen zurück zur Brücke und David holte mal das Auto in die Nähe. Denn der Wind zog über das Land und die Nasen. Die Hände waren kalt. David war gerade weg als von Süden her plötzlich eine Wagenschlange durch den Wald vor mir zog. Huuuch, Güterzug. Da war sogar etwas im Plan, und so ganz ohne Bemerkungen. Also nicht jetzt sondern erst in gut einer Stunde, aber mal etwas vorzeitig darf es ja schon sein ... gell Hector. Hector Rail mit einer Vectron. Schön! Also wäre es gewesen, wenn nicht die erste Wolkenflusel des Tages exakt mit dem Zug mitzog. So hatte David nichts verpasst, und ich ärgerte mich ein wenig.

3.5- Diese Vectron wollte nicht mit der Sonne aufs Bild. Deshalb mal ganz doll an den Reglern gedreht und etwas geschaffen was man als Belegsbild anschauen kann. Fotografiert auf der Brücke von Kaitum.


Nächster Programmpunkt der sicher ist, Reginchen nach Süden. Und die müsste vor uns in Fjällåsen mit einem Erzzug (99XX) kreuzen. Schön wenn dem so wäre. Halb im Auto, halb auf der Brücke im Wind warteten wir dann die fast zwei Stunden bis zur Regina-Time! Ohne Zugverkehr. Das Reginchen kam fast planmässig ... und der Erzzug blieb aus. Davon konnte man sich mit der Drohne von weit oben überzeugen, denn der Bahnhof war leer und Regina zog ohne Halt durch.

4- Das erste Bild von der Regina gibt es von Gubis Drohne. Er stand etwas weiter vorne mit dem Summseding.

5- Bild von der Strassenbrücke, hübsch schon.

6- Der Nachschuss. Gerne würde man hier jetzt das Bild von der Hectorrail Vectron zeigen.

7- Und noch das Bild mit meiner Drohne wieder vorne an der Brücke. Mit dieser Drohne überzeugten wir uns dann auch …

8- … davon, dass nicht gekreuzt wird da hinten. Wäre ja noch schöner gewesen wenn der Erzzug auch gekommen wäre.


Als dann wieder etwa 30min später ein paar Eisenbahner einen Handkarren auf die Gleise setzten nutzten wir die Gunst der Stunde zum Seitenwechsel. Luftlinie vielleicht 1 Kilometer weiter, aber auf die andere Flussseite. Dafür einmal drehen und weit aussenrum fahren. Zum Glück nicht bis zur Haupstrasse, aber 10km hin, 10km zurück. Und dann stellten wir uns gemütlich vor das Einfahrsignal von Fjällåsen an die Gleise. So kann man ohne Eile raus, wenn ein Südfahrer kommt.
Wir standen wunderbar in der Sonne, bis um ca. 13:30 Uhr ... dann nicht mehr. Ziemlich genau eine Stunde sassen wir im Schatten. Und in dieser Stunde war P-Zug Stunde. Gleich drei Stück kamen und alle davon im Schatten. Einmal der IC nach Boden-Luleå, einmal der IC nach Kiruna und einmal der Norrtåg nach Kiruna. Dieser letzte war aber fast eine Stunde verspätet und kam deshalb hinter dem Schnellzug, und musste erst noch in Fjällåsen bestimmt 20min auf die Kreuzung mit dem Gegen IC warten. Wäre alles schön gewesen (auch das Reginchen im X-Rot), aber Licht war nicht. Und kaum waren die Züge durch ... aber egal, ärgern wir uns nicht drüber. Der Wolkenklopper war wirklich einfach genau zur falschen Zeit am falschen Ort, und er war definitiv einfach sehr gross.
Letzter Punkt heute, es war noch nicht mal 15 Uhr, die Abendstelle fast direkt an der Brücke auf unserer Südostseite des Flusses. Da kann man prima stehen, wie wir herausgefunden haben, aber erst um diese Tageszeit. Wir kletterten auf einen riesigen Dreckhaufen bzw. auf die Reste eines Hügels welcher Bahnseitig komplett abgetragen wurden. Weshalb auch immer. Uns sollte es recht sein, denn der Blick von da oben runter ist fein.
Nur kam dann nichts mehr. Eine Stunde standen wir in der Sonne, ehe diese von einer Wolkenfront längs erwischt wurde. Die Sonne kratzte lange immer am Rand und war mal da, mal nicht. Zu allem Überfluss zog auch noch ein hoher Schleier in unsere Gegend und immer mal wieder vor der Sonne durch. Aber wir warten mal, bis zum Reginchen nach Gällivare kann noch viel passieren am Himmel. Und auch Hector erwarteten wir gegen 17 Uhr zurück, meinte zumindest der Grafische Fahrplan.
Ja genau, die Sonne. Also eigentlich war es vorbei mit Licht, und das war auch nicht anders als weit hinten etwas kurzes durch die Bäume fuhr. Nicht schnell, aber beständig. Und wie der Zufall es will zog es genau bei der Durchfahrt nochmal voll auf. Hier hatten wir das Glück, wie es bei Hector am Morgen genau andersrum war. Gekommen ist eine schwarze Rc mit zwei Wagen. Einer davon hatte eine üble Flachstelle und schnell fuhr die Fuhre auch nicht. Schadwagenüberführung wohl? Erklärt auch die zweite Lok am IC vorhin nach Kiruna (ja, dass war nämlich eine Doppeltraktion).

9- Man kann auch mal Glück haben. Nach drei Zügen im Schatten und viel Sonnenschein kam dieser Schadwagenzug genau im richtigen Moment mit einem Sonnenloch.

10- Wir stehen immer noch bei Kaitum, nun diesseits des Flusses. Für die Drohne hat es natürlich nicht gereicht, denn das mit der Sonne war einfach nur Glück, niemals hätten wir damit gerechnet.


Das Foto war drin und ich wollte zu Gubi zu unserem Dussel schon beglückwünschen ... da flucht er mir entgegen. Seine Kamera wollte wohl nicht und die Bilder sind nicht auf den Chips. Das war in genau dieser Situation natürlich einfach nur ärgerlich!
Und dann standen wir noch zwei Stunden dumm im Schatten rum. Das Wolkenband hatte immerhin ein klares Ende, also wenn die Sonne denn unten rein sinkt. Eine gerade Kante der ganzen Sache. Ob das reicht bis ca. 17:20 Uhr, der Durchfahrtszeit von Regina? Wir dachten nicht daran, warteten aber einfach mal. Hector müsste ja auch noch. Zum Glück hat der Wind etwas nachgelassen am Nachmittag, so wartete es sich da oben trotz Schatten ganz angenehm.

11- Auch die Gegenrichtung wäre ganz nett … aber Zug nach Kiruna kam einfach keiner.


Die Zeit für den Regio rückte näher ohne dass sich ein Rad bewegt hätte, es geschah was geschehen musste. Die Sonne sank tatsächlich unter die Kante. Aber die Kante, welche zuvor einfach nur gerade war, riss jetzt plötzlich aus und die Sonne blieb drin. Sie war kurz vor dem Zug einmal praktisch bei uns, zog sich dann aber wieder übers Land zurück. Na super, und Regina war finster. Hector? Wir warteten mal weiter, bis die Situation am Himmel dann aussichtslos wurde. Die Wolken lösten sich auch prima auf, aber einfach nicht da, wo die Sonne war.
Es war 17:45 Uhr als wir zum Auto zurück sind. Und im Bahnhof von Fjällåsen lachte uns dann en offenes Signal nach Süden an. Wir warteten noch eben und schauten Hecotrrail zu mit den Silowagen nach Gällivare. Alles gaaanz gaaaanz toll.

12- Gubi über die Schulter geschaut – Hecotrrail im Bahnhof von Fjällåsen.


Unser Ziel war jetzt Gällivare. Die Pläne hatten sich gegenüber jenen von gestern geändert. Morgen soll Mistwetter sein, da können wir dann südlich von Gällivare etwas machen, da ist nämlich die Hauptstrecke deutlich besser zugänglich ... und wer weiss, es wäre nicht der erste Nachmittag wo trotz schlechter Prognosen plötzlich hier und da mal die Sonne scheint. In Gällivare habe ich uns im GrandHotel eingebucht, ein nobler Schuppen direkt am Bahnhof. Aber das Angebot war einfach verlockend :-).
Also sind wir die 90min "noch eben" nach Gällivare gefahren. Und gerade als wir vor dem Bahnhof durch sind fuhr eine IORE mit Erzzug vorbei. Die Quote; wir sind seit 3 Tagen an der Erzbahn und sehen das erste mal einen Erzzug fahrenderweise vor uns. Immerhin, die IORE können noch fahren (-:.
Abendessen gab es im Steakhouse im Hotel. War absolut in Ordnung und jetzt passt nichts mehr rein. Nicht mal die Nachspeise, ja gar nicht mal ein zweites Bier! Und so geht der Abend in Gällivare vollgefressen zu Ende.


Mittwoch 23. September
Nochmal ein Regentag ... schon wieder? Oder doch nicht. Also eigentlich wäre es ja erst der zweite Tag der Tour so ganz ohne Sonne, wenn sie denn nicht kommen würde. Bei diesen Prognosen haben wir doch schon das ein oder andere Mal ein Sonnenbild abgestaubt letzte Woche :-).
Der Tag begann mit dem Frühstück und dem Blick aus dem Fenster, der so gar nicht der Meinung war, dass man überhaupt hätte raus gehen müssen heute. Aber wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben, oder eben nicht loben. Das Buffet war famos, sogar Bohnen fein gab es, und da kann dann nicht mal ich widerstehen. Ein Teller davon wanderte in meinen Bauch. Dazu etwas Brot, also das Brotähnlichste. Habe ich gar nicht in Erinnerung, dass das Brot hier oben so „Keinbrot“ ist.
Raus sind wir erst gegen 9 Uhr, wir hatten es weiss Gott nicht eilig und wollten uns heute einfach mal etwas zwischen Gällivare und Boden suchen. Je näher an Gällivare desto besser. Hier unten gibt es nebst dem normalen Verkehr nach Kiruna (also wenig) auch noch die Erzzüge nach Luleå. Wir fuhren im Nieselregen aus Gällivare raus und folgten so gut es geht der Strecke in Richtung Süden. Was auffiel, an jedem Bahnhof - ausnahmslos an jedem - waren irgendwelche Eisenbahner am Basteln. Hier scheint Bedarf dafür zu sein. Na gut, hier bezahlt die Mine wieder Grosszügig (und sei es nur über die Trassengebühren (-:).
Ein erstes Foto gab es kurz vor Nuortikon. Aber nicht geplant, denn als wir uns einen BÜ im Wald anschauten war das Signal hinter uns grün. Also warteten wir und machten im absoluten Keinlicht *tada*, das erste IORE Bild von dem Urlaub. An der Stelle konnte man nicht gemütlich warten, weshalb wir uns wieder davon machten. Den Anspruch im Auto sitzend auf einen Zug warten zu können hatten wir also schon.

13- Bei Nuortikon fuhren wir an ein grünes Signal heran. Und durch den Wald fuhr dann bald eine IORE auf uns zu. Die erste IORE in diesem Urlaub. Juhuu.


Wir gondelten an Nattavaara vorbei und stellten uns zwischen bei Koskivaara an einen ziemlich fotogenen Bahnübergang. Und nichts geschah, weder auf der Strasse noch auf der Schiene. Als dann grün wurde nach Süden standen wir mal raus in die Kälte. Vor dem Zug kam noch ein Schwede mit Kinderwagen an, mitten im Wald, auf einem Dreckweg. Es kam mir etwas vor wie in Marokko, egal wo man ist, es hat immer Leute :-).
Es kam ein Erzzug nach Süden. Da uns da so gut gefiel und man so ultragemütlich warten konnte machten wir einfach noch ein paar Personenzüge da. Also den Lokbespannten IC nach Norden und je eine Regina pro Richtung, diese kreuzten in unserem Rücken.

14- Wir sind bei Koskivaara an einem Bahnübergang. Als erstes kam schon wieder ein Erzzug nach Süden.

15- Wir warteten gleich weiter, es wartete sich äusserst gemütlich im Auto. Personenzugzeit, es begann mit dem IC nach Kiruna mit der Rc6 1394

16- Als nächstes dann die X-Regia mit rot.


Ja also das mit den Personenzügen, um es nochmal thematisiert zu haben. Die Fahrpläne – abgesehen von der Verfolgung - sind auch ganz schön Panne. Da folgt das Reginchen dem IC von Luleå bis nach Kiruna. Es fährt etwa 15min hinter dem IC her. Bis dann vor Gällivare, da ist der Norrtåg plötzlich 3min vor dem IC in der Ankunft. Wo er überholt? Nicht so klar. Und dann steht der IC dann noch 25min in Gällivare rum und ist am Schluss über eine halbe Stunde später in Kiruna. Und jetzt erklär mir bitte einer den Sinn dahinter. Auf jeden Fall war es heute auch nicht so wie geplant, wie gestern auch schon nicht. Denn Reginchen kreuzte ja und hatte deshalb mal flockige 20min Verspätung, und wird dann - wie gestern - hinter dem IC nach Kiruna fahren.
Wir brachen dann ein letztes Mal auf nach Süden. Wir überquerten den Polarkreis und stellte uns kurz südlich davon nochmal an einen Bahnübergang. Nicht weil es uns da so gut gefiel, sondern weil es da wieder ein grünes Signal nach Süden hatte. Nach 20min des Wartens kam dann GreenCargo auch noch vorbei heute.

17- Gleich beim Polarkreis schreckte uns nochmal ein grünes Signal auf. Damit hätten wir dann auch noch GreenCargo heute, und damit war es dann auch gut.


Und damit soll es das dann gewesen sein von der Bahn heute. Denn es wurde immer dunkler, obwohl 14 Uhr kaum durch war. Aber Chance auf Sonne, nein, einfach nicht. Zumindest nicht hier, vielleicht weiter nördlich?
Ich buchte uns in ein Hotel in Kiruna und wir machten uns auf den Weg nach Norden. Immer unter den Wolken, genau den Weg zurück den wir gekommen sind. Und so kam es, dass wir erst etwa über zwei Stunden später in Kiruna zur Tankstelle fuhren. Ja, es geschah einfach nichts mehr dazwischen, ausser fahren und fahren und Ampel und LKW und nichts.
Der Tank wurde gefüllt, Gubi besorgte sich noch Ohrenstöpsel im Coop (aber bestimmt nicht wegen meinem Schnarchen) und dann gingen wir zum verfrühten Abendessen über. Burger King, wie unlustig, aber der war gerade da und wir hatten ausser dem Frühstück auch nichts Richtiges zwischen die Zähne bekommen. Dann nochmal kurz zum Intersport und gut wars für heute.
Ab zum Hotel Kebne (wir probieren mal weiter, das BW war mir heute einfach zu teuer). Das Hotel ist nicht schlecht, aber auch nicht BW Niveau. Für den Preis von etwas über 1000 Kronen aber fair. Untergebracht waren wir im Nebengebäude, zwei Häuser weiter die Strasse runter. Schönes geräumiges Doppelzimmer im ersten Obergeschoss. Mit wunderschönem Blick auf ... hinter das Haus :-).
Gubi ging dann noch etwas auf Wanderschaft, ich verkroch mich im Zimmer. Mir was es draussen nach dem einbrechen der Dunkelheit definitiv einfach zu kalt. Er berichtete von seinem Spaziergang zum Bahnhof, irgendwie so.
Und dann war's das auch schon. Morgen dann Erzbahn die erste, so richtig. Nur dumm hat sich die Prognose in den letzten Stunden für morgen alles aber nicht verbessert. Aber immerhin, heute Nacht werden die Bauarbeiten abgeschlossen (hoffentlich) und morgen ist dann wieder Normalbetrieb bis Narvik.


Donnerstag 24. September
Der Wecker ging heute mal wieder früh. Immer wenn Sonne angekündigt ist natürlich. Es war viertel nach Sechs. Eigentlich eine Unzeit, aber der blaue Himmel vor dem Fenster versprach Sonne, da sind sogar Faulpelze motiviert. Gubi trottete zum Frühstück, ich passte. Das war mal wieder viel zu früh zum Essen. Um kurz vor 8 Uhr sassen wir im Auto und fuhren hinaus auf die E10. Aber wohin? Dieses Problem haben wir noch nicht gelöst. Denn unser gehobenes Interesse galt dem Kaunis Zug nach Narvik, der ist um 10 Uhr hier ab Kiruna. Dumm natürlich für ein Westfahrer am Vormittag. Aber so ein bisschen etwas sollte schon, wir peilten mal den Bahnhof von Rautas an, da dreht die Strecke ein bizeli. Oder wir lassen uns weiter nach Westen treiben, man wird sehen was das Wetter macht.
Zuerst sind wir aber kurz zum Gleis 3-Eck im Westen von Kiruna. Ob da schon Licht in die Ausfahrt kommt? Wäre wohl, aber der Zaun steht am falschen Ort und auf Klettergarten hatten wir heute früh keine Lust. Aber wir konnten uns gerade davon überzeugen, dass wirklich Verkehr ist auf der Strecke, denn von hinten stand ein Erzzug am Einfahrsignal von Kiruna.
Wir waren schnell wieder weg. Wir fuhren Westwärts, und es sah einfach herrlich aus. Viel blau, noch etwas Schmodder, aber sehr viel blau. Das änderte sich dann aber mit der Warterei. Wolken waren keine da, erst über dem Torneträsk war etwas zu vermuten in der Ferne. Aber so kamen wir bis fast zum See an eine Stelle zwischen Rensjön und Torneträsk Bahnhof. Da konnte man gut hinlaufen und Frontlicht wäre auch noch bis ca. 11 Uhr. Doch mit unserem eintreffen knipste jemand das Licht aus. Und der Schleier da oben wurde irgendwie dick, und gross, und unendlich lange. Es kam zwar immer mal wieder etwas Licht durch, aber nie so wirklich viel. Und natürlich nicht beim ersten Erzzug nach Narvik, und natürlich genau so wenig beim Personenzug mit einer grau/roten Rc. Höh? Ja, die fahren ja auch wieder ... aber der Zug war viel zu früh. Also nicht gegenüber dem Fahrplan, aber gegenüber dem Grafischen. Auf das Teil ist hier kein Verlass.

18- Vor Torneträsk fährt IORE 124 mit einem Erzzug nach Narvik durch die herrliche Herbstlandschaft. Ein bisschen Sparsonne war auch schon … nachdem der Tag im absoluten top blau gestartet war.

19- Es folgte ca. 45min später der IC nach Abisko. Nicht nach Narvik, in diesem Herbst nur nach Abisko (oder Björkliden … oder ab Björkliden, so richtig verstanden haben wir es nicht).


Wir wollten gerade gehen, keine Lust mehr im Schatten zu warten, da zog das Licht wieder auf. Also wieder zurück zur Stelle, Drohne hinstellen ... um dann 15min in der Sonne zu stehen und wieder zu gehen, weil der Schleier plötzlich wieder da war. Da konnte sich jemand nicht so wirklich entscheiden heute. Wir fuhren einfach mal nach Westen. Wohin genau wird man dann sehen
Wir waren sehr überrascht was der Himmel da vorne tat. Da war nämlich viel blau zu sehen, zwar immer mal wieder etwas Schleier und immer mal wieder ein paar Wolken, aber im Prinzip war es blau. Bei Kaisepakte kam uns dann natürlich im schönen Licht ein Erzzug entgegen. Gewendet und kurz darauf die Sinnlosigkeit erkannt. Auf die schnelle ist da keine Stelle zu erreichen, also wieder drehen. Erst beim Vorfahren klopften wir uns an die Birnen - ääähj, mit der Drohne hätte das ja 10x gereicht. Sind wir noch nicht bereit für alles wohl ????.
Wir fuhren und fuhren und ich hatte dann irgendwie das Haus vor Abisko im Kopf. Für beide Richtungen irgendwie machbar und mit der Drohne bestimmt der Oberhammer. Also flugs da hin, Krempel gepackt und rüber zur Hütte. Licht war ganz viel, so richtig viel, wenn die paar Wolken dann weg sind.
Wir standen am Häusel, die Drohne war bereit, da kommt ein Bauhobel. Und 10min später wurde es grün in Richtung Westen. Das Einfahrvorsignal von Abisko ist zu sehen am Ende der langen Geraden, nur mit Tele, aber man sieht es. Ob das jetzt der noch fehlende 19910 Erzzug ist? Oder schon die Trax Fuhre? Wir wussten es nicht, aber wir hatten es eilig. Die Drohnen surrten los und es kam lange nichts. Einfach nicht. 15min … 20min und mein Akku machte langsam Schlapp. Aber nicht nur jener der Drohne, sondern vor allem jener der Fernbedienung. Und ab 14% Akkustand macht die mit einem sehr lauten Ton auf diesen Umstand aufmerksam. Kommt das Ding so schlecht mit der Kälte klar? Sonst macht man mit einer Ladung jeweils ca. 4 Drohnenakkus leer, und jetzt so ungefähr einen? Also zurück und landen. Gubi hatte zum Glück alles an Kabeln dabei und so stöpselte ich die Fernbedienung an den Strom. 3min später musste auch Gubi zurückkommen, meine Fernbedienung hatte derweil schon wieder ein paar % gewonnen. Gerade als Gubi gelandet ist biegt der dumme Zug vorne ums Eck. Für mich hat es gerade noch so gereicht, aber auch nur weil ich bereit dafür war. Für Gubi ... eine andere Geschichte.
Der Zug war tatsächlich der Kaunis Zug nach Narvik. Fast im Plan muss man dazu sagen. Mit der grossen Kamera gab es ein Bild mit viel Herbst im Vordergrund. Denn hier scheint es nicht so zu pusten wie in Kiruna, hier nähe Abisko ist es noch deutlich gelber, was ja mal nicht schlecht ist so vom Grundsatz her :-).

20- Wir stehen vor Abisko bei der Hütte. Hach, da steht man auch jedes mal. Aber es war so eine sichere Stelle. Nach einem Bauhobel wurde es wieder grün und der Kaunis Zug kam. Aber erst nach 25min, so musste es nach einem Akkuwechsel bei der Drohne wieder schnell gehen. Hat aber schön geklappt.

21- Und das Bild von unten vom selben Zug, etwa 100m weiter westlich bereits.


Und dann, warten auf einen nächsten Zug. Lange mussten wir auch gar nicht, denn der IC nach Luleå verlässt Abisko bereits wieder um 12:26 Uhr. Auch wieder so eine Baustelle. Von Luleå her fährt er bis Björkliden, in die Gegenrichtung gehts aber erst in Abisko los. Dann von Norwegen her, Anschluss ... nö, ein Ersatzbus gibt es erst ab der Grenze, dieser Bus hält dann aber nicht am Bahnhof Abisko sondern unten an der E10. Dann muss man innert 6min hoch zum Bahnhof zur Abfahrt. Ok, da wird bestimmt gewartet oder gleich hochgefahren, obwohl die App das nicht weiss. Aber das wirklich komische daran, in Norwegen gibt es ja neuerdings auch Personenverkehr, diese Privaten Bm69 Dinger da in blau. Ein solcher ist genau 5min nachdem der Bus an der Grenze los fährt in Björnfjell. Natürlich müsste man da dann noch 10min zur Grenze laufen ... aber man könnte wenn man den wollte den Anschluss, mit etwas basteln, herstellen. Will man aber anscheinend nicht. Wem es denn etwas bringen würde ist die andere Frage, ob es überhaupt durchgehende Fahrgäste gäbe um diese Zeit? Touristen schonmal kaum.
Der Personenzug fuhr super pünktlich los. Bis es soweit war, waren auch unsere Fernbedienungsakkus wieder soweit geladen, dass man etwas machen konnte. Wunderbar!

22- Der IC nach Luleå hinter Abisko. Mit dem Tele in ein Schattenloch

23- Mit der grossen Kamera noch in nah. Viel Licht fällt nicht in diesen schattigen Einschnitt.

24- Und als letztes noch mit der Drohne. Schon Hübsch da der Blick von oben!


Länger warten wollten wir aber nicht mehr, wir wollten mal in Vassijaure schauen was man da so machen kann. Wir kamen aber sehr unweit, denn hinter der Touriststationen erkenne ich einen Zug auf uns zu fahren. Hachja, stimmt, leerer Erzzug kam auch schon länger nicht mehr. Also zurück zum Häusle. Aber nicht rüber sondern nur mit der Drohne. Denn da rüber zu laufen würde nie und nimmer reichen, der Zug war uns zu knapp auf den Fersen. Dachten wir zumindest, denn er kam nicht. Der stellte sich wohl zur Kreuzung? Und dat kann dann dauern! Zu lange für meine Fernbedienung (grrrr!), denn die begann schon wieder zu meckern nach 10min. Gubi konnte noch stehen bleiben am Himmel, also bin ich zurück zum Auto und habe mir dann das Kabel von Gubi nochmal geliehen, sein Akku hatte wieder ein paar % mehr. Es kam zugleich der volle Erzzug nach Narvik. Von mir unfotografiert. Gubi aber war noch oben.

25- Während ich meine Drohnenfernbedienung laden musste machte Gubi schonmal ein Bild von einem vollen Erzzug …. Schön blöd. Wir sind wieder an der Hütte etwas westlich von Abisko


Der Akku ging immer weiter rauf und bei 20% war es dann soweit, Gubi meldete von oben - nach einem Akkuwechsel - den Leerzug. Klar, er fuhr nach der Kreuzung auch sofort raus. Also husch hinauf, Foto, runter. So effizient geht es natürlich auch und dann kann man auch mit diesen komischen Akkus 10 Fotos machen am Tag ohne Nachzuladen. Aber wann läuft es schon so geschmeidig? :-)

26- Diesen Zug hatten wir vor Abisko schon gesichtet, deshalb sind wir überhaupt nochmal an die Stelle gefahren. Nach der Kreuzung in Abisko kam er dann auch.


Durch diese Aktion hatten wir uns natürlich jetzt den vollen Erzzug verkramt. Denn dieser wäre in Vassijaure - wo wir jetzt wirklich hin fuhren - der Zug, den wir brauchen würden. Wir holten ihn nicht mehr ein, sahen dafür aber kurz vor Vassijaure den nächsten Leerzug nach Kiruna fahren. Grrrrmb, heute schauen wir den Zügen doch etwas gar viel einfach nur zu.
So kam es dann, dass wir bei Vassijaure hinten an die Strecke gelaufen sind und nach 5min das Licht "zapp" machte und weg war. Der Siff übernahm das Geschehen am Himmel wieder und wir sassen in der Pampe. Der nächste Erzzug war sowieso 2h weit weg ... und der Personenzug der eigentlich hätte kommen sollen fährt halt auch wieder nur bis Björkliden / Abisko Östra. Aber wir waren nicht unglücklich, denn nach dem es in der Früh sofort zugezogen hat dachten wir nicht im Ernst daran, nochmal Sonnenbilder zu machen heute.
Gubi holte dann alsbald seine Filmausrüstung aus dem Auto (also Stativ und Mikrofon) und wir stellten uns ans Ufer des nahen Sees. Die Spiegelung war ja ganz nett, auch ohne viel Licht. Aber der Wind kam auf und die Spiegelung war hinüber. Nach einer Stunde in der Kälte kam dann auch endlich der nächste leere Erzzug vorbei. Wir dachten er geht in Vassijaure raus zur Kreuzung, war aber offensichtlich nicht so. Denn das nächste tröt war wieder von Westen. Schwarztrax Alarm, die kamen schon zurück. Gute 80min vor Plan ... hmmm ... dürfte gerne so sein, wenn mal Sonne ist. Denn die Planzeit liegt im dunkeln, mit 80min Minus aber ginge es wohl noch.
Wir liefen zurück zum Auto und zum gebuchten Hotel. In Katterjåkk direkt über dem Coop. Also es wird als Apartment verkauft und nicht als Zimmer. Es ist jetzt keine Wohnung, aber mit Küche und einem kleinen Wohnzimmer. Sehr nett, mit viel Platz, einer kleinen Terrasse, mit Bahn und noch viel mehr Landschaftsblick. Die gute Frau an der Rezeption war etwas überfordert, Buchung von Booking? Und wie, die soll schon bezahlt sein? So bezahlte ich nochmal, obwohl ich ihr gesagt habe, es sei schon bezahlt über Booking. Die Bettlacken gingen auch noch vergessen und so sind wir nochmal rauf zu ihr.
Wegen der Zahlung wird es morgen noch spannend, denn ich habe jetzt in der Tat zwei Buchungen auf meiner Kreditkarte, von Booking und von ihr vorhin. Ich solle das morgen mit ihrer Kollegin anschauen, sie sei da nicht so gut drin. Ja Mädel, dat merkt man ;).
Im Coop versetzten wir unsere Pfandflaschen (woho, wir sind reich!) und tankten gleich nochmal Cola nach. In Norwegen solls ja eher teurer sein (Zuckersteuer und so). Und dann zum Essen im Restaurant. Wir hätten ja selber kochen können, aber für einen Abend diesen Aufwand? Hm, wir waren wenig begeistert. Ausserdem schien uns das Restaurant einen ganz netten Eindruck zu machen. War auch lecker, zwar wieder Burger (klassisch Schwedische Hausmanskost eben) und seit dem Moment sitzen wir im Zimmer, oh Entschuldigung, im Appartement!
Hertz, der Autovermietung, habe ich noch Bescheid gesagt, dass wir ab morgen in Norwegen sind (vielleicht sind) und sie uns doch bitte den Vertrag anpassen sollen. Das war das Vorgehen welches uns vorgeschlagen wurde, dann müssten wir nicht die ganze Zeit über die Auslandsgebühr berappen. Hachjo, klingt zwar kompliziert, aber 10min später kam bereits die Bestätigung per Mail.
Und morgen ... Norwegen? Mal schauen, 2 knausrige Sonnenstunden sind in der Vorhersage drin bei Meteoblue. Da ist sogar (ohne quatsch) Yr.no optimistischer. Und das will etwas heissen! Wooobei, wir haben heute mit einer angesagten Sonnenstunde doch deutlich mehr gemacht als nichts. Insofern, Daumen drücken!