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Montenegro um den längsten Tag (2)

Von

Freitag 15.06.2013

Ein Tag in den Bergen bitteschön! Aber bloss nicht auf den ersten Nachtzug. Den dafür waren wir alle wieder nicht fit genug gestern Abend bei der Entscheidung. Immerhin gab es heute früh mittels ZS App (danke Jan) nach langem ringen um eine Internetverbindung im Hotel die Info, dass beide Züge in etwa pünktlich Serbien verlassen haben, also keine so grossen Verspätungen zu erwarten waren wie gestern
Eine Hiobsbotschaft erreichte uns aber doch noch. Die Eisenbahn hat die Züge nach Niksic zusammengestrichen, und zwar ab sofort, ab Heute. Aus 6 Zugpaaren wurden 3, und diese verkehren neu immer auf den Fernverkehr. Alles dazwischen fährt nicht mehr. Das brachte uns ins Dilemma. Das „Füllprogramm“ viel weg. Und 2 Wagen Regios mit Loks gibt es auf der Hauptstrecke auch, und dazu noch den Fernverkehr ... grr.
Wie gestern um 8 Uhr ging es los und die anderen beiden von Zimmer 301 starteten gleich mit einem Rätsel für uns. Was kommt um 1 Uhr in der Nacht in Podgorica an und hat Autowagen dran? Klar, der Schnellzug von Belgrad nach Bar, der hatte dann auch so seine hübschen 5h Verspätung. Irgend etwas war wohl in Serbien gestern.

Nach dem aufstehen erstmal auf dem Bahnsteig. Es steht ein 412er auf dem Hausperron und ein Bauhobel auf Gleis 2.


Der Weg führte wie gestern im Norden der Stadt raus, aber heute war der Bahnhof von Bioče unser Ziel am Vormittag. Er liegt noch näher bei Podgorica und ist, laut LR, in 30min zu Fuss vom Ort her zu erreichen. Aber warum laufen wenn man fahren kann? ;). Wir wollten es einfach mal probieren und es startete auch ganz passabel. Bis zur Spitzkehre, da wurde der Weg dann Eng und grauslich. Aber wenden konnte man nicht mehr also rauf. Links gehts gerade runter, rechts gehts gerade hoch und vor uns hingen die Spinnen in den Netzen. Und für diesen Weg gibt es kein Jein mehr beim "Golfweg" sondern ein klares Nein. Also liebe Leute, 30min laufen, passt schon ;).
Das gute an den Bahnhöfen in den Bergen ist die Dimensionierung, auch Bioče ist riesig und mit Wendeplatz. Das Gebäude hat sogar einen Pompösen Hinterausgang der ..direkt in die Felswand führt ;). Wäre ja noch wenn man verschiedene Baupläne für Bahnhöfe zeichnen müsste. Tito wusste schon wie man Kostensparend baut, muss man ihm lassen.

Wir wurden gleich wieder beim Chef vorstellig und holten seinen Segen und die ersten Informationen. Der zweite Nachtzug habe etwas Verspätung, kreuze dann dafür hier in Bioče mit dem Belgrader Schnellzug. Dafür stehe er 20min im Bahnhof. Ahaja, wenn es den stimmt? Wir setzten uns in den Schatten auf eine extra für uns organisierte Bank und schauten an den Gegenhang. Da sieht man die Bahn bereits bevor sie das Tal noch ausfährt und unter anderem über die höchste Eisenbahnbrücke in Europa quert, die Mala Rijeka.
Der Nachtzug kam zur angekündigten Zeit da oben auch lang, rauschte aber durch den Bahnhof durch.

Der Nachtzug aus Belgrad kam mit etwas Verspätung durch den Bahnhof Bioče gerauscht. Den vom Vorstand angekündigten Kreuzungshalt mit dem Schnellzug nach Belgrad fiel irgendwie aus.


Nichts mit Kreuzung, hatten wir ja irgendwie vermutet. Also setzten wir uns wieder in den Schatten vom Bahnhof und warteten auf die etwa Planzeit des Schnellzuges um zu einer Stelle vor dem Bahnhof zu fahren / laufen.
Da standen wir dann zur Planzeit und nichts geschah. Immerhin konnten wir noch im Schatten der Felswand hinter uns stehen. Bis dann 20min später drüben ein Güterzug ins Tal runter fuhr. Wir sahen den Bahnhof und die Signale nicht mehr ein, gibt es eine Kreuzung oder nicht? Ich spekulierte auf ein nein und lief zum Bahnhof zurück. Falls der IC kommt könnte man immer noch rennen, den sieht man nämlich unten im Tal. Der Güterzug kam, blinkte auf und rollte durch.

Anstatt der Schnellzug von unten kam dann ein Güterzug von oben. Bespannt mit 461 027 fuhr er ohne halt durch den Bahnhof. Wo bleibt denn der Schnellzug?


Also warteten wir weiter im Schatten der Felsen und rechneten in frühstens 30min mit dem Schnellzug, so lange bräuchten die wohl bis gekreuzt ist. Wie konnte der Schnellzug eigentlich von Bar her wieder so viel Verspätung sammeln? Weit ist es beileibe nicht.
Anstatt des Schnellzugs tauchte dann aber der Regio kurz vor 12 auf der anderen Seite auf. Und kreuzt man jetzt? Diesmal spekulierte Christof und er kam 10min später zurück. Der Zug stehe im Bahnhof, bewegt sich nicht mehr - steht aber auf dem Durchfahrtsgleis. Komisch, und der Schnellzug war noch nicht zu sehen. Der Regio zog dann wenige Minuten später wieder raus, ohne gekreuzt zu haben ... und wo bleibt der Schnellzug?

Keine Stelle, aber man muss ja irgendwie ;). Der Regio nach Bar hat Bioče gerade verlassen, nächster Halt ist Podgorica.


Die Sonne stieg und stieg und eigentlich hätte man dank Hochlicht fahren können. Aber wenn ich schon einen Vormittag lang da oben schwitze will ich auch etwas davon haben. Und dann endlich, mit über 2hVerspätung (bei 1hFahrzeit!) tauchte im Tal der Schnellzug auf. Mit Doppeltraktion, Montecargo vor Serben Lok. Und da dürfte auch der Grund für die Verspätung sein. Tjaa, leicht macht es uns die Eisenbahn nicht.

Mit etwa 2h Verspätung dann doch noch der Schnellzug. Der Grund für die Verspätung sieht man auf den ersten Blick. Die Serbische Lok zieht nicht mehr ... dafür hat Montegargo ausgeholfen.


Nächstes Ziel: Abends um kurz vor 17 Uhr in Bijelo Polje an der Grenze den Gegenzug nach Bar in Empfang nehmen. Und wir hofften einfach darauf, dass er im Plan kommt. Den eine grosse Verspätung von diesem Zug würde die Ausbeute am Abend arg dezimieren
Wir fuhren ins Tal runter und auf der anderen Talseite über die kleine Strasse wieder hinauf. Wir wollten nicht über die Hauptstrasse hinten rein sondern über die Nebenstrasse, da gibt es mehr zu sehen und vielleicht kann man sich nochmal zur Bahn durchschlagen in den Bergen?
So weit kamen wir nicht, als wir im Tal waren rollte ein FIAT Autozug zur Küste vorbei, und wir nahmen die Verfolgung auf. Es war zwar ein sportliches Unterfangen, am Schluss kriegten wir den Zug aber am Talausgang vor Podgorica noch.

Unverhofft der nächste Güterzug. Ein FIAT Autozug an die Küste. Nach einer kurzen Verfolgung nahmen wir ihn kurz vor Podorica an der einzigen erreichbaren Stelle.


Und dann konnten wir endlich rauf in die Berge. Da wo es kühler ist und vielleicht etwas windet. Die Fahrt hinauf wurde durch keinen Güterzug mehr gestört. Bei der letzten Gelegenheit nochmal zur Bahn zu kommen wurden wir mutig. Der Bahnhof Lutovo war ausgeschildert und die Strasse in diese Richtung war sogar asphaltiert. Natürlich, es waren 20km nach der Karte, aber man sollte es probieren. Die Stanica Lutovo ist im absoluten nichts, kein Ort weit und breit. Es wäre schon spannend zu sehen, was da hinten so geht um diese Zeit.
Es sah vielversprechend aus und Daniel kurbelte uns über den kleinen Weg der kaum mal 10m lange gerade aus ging. Es war schön, auch wenn die Vegetation am Wegesrand kaum den Blick auf die Landschaft ermöglichte.

Irgendwo da hinten ist die Stanica Lutovo. Wir kurbelten uns derweil auf einer kleinen Strasse immer in die richtige Richtung.


Dann kam ein kleiner Ort und wir waren vielleicht noch 3km von der Bahn entfernt. Die eine Ruine im Tal schien noch bewohnt und das Viehgatter könnte auch mal geschlossen sein. Aber wir wollen ja nur schauen gehen. 500 Meter später endete der Asphalt und damit auch unsere Erkundung. Wir hatten ausgemacht sobald der Schotter kommt zu wenden und es sein zu lassen. Den dafür hatten wir erstens keine Zeit und zweitens keine Lust. Aaaalos, wenden, dazu setzten wir 300m zurück und wie ich im Spiegel auf die Strasse schaue dreht sich da ein Stock mit dem Rad mit. Sicher im Profil eingeklemmt, mach' ich dann beim Wenden kurz raus.
Der Nil springt also aus dem Auto und was bekommen die verbleibenden Insassen 5 Sekunden später zu hören? „Das Rad wechseln wir“. Es war ein 2cm dicker Ast der sich wunderbar in die Seite unseres Reifens gebohrt hat. Wie auch immer so etwas möglich ist. Das rumhebeln am dem Stock entlockte dem Rad dann Luft, was den Fall klar machte.
Daniel rollte an eine gute Position und wir holten Wagenheber und Ersatzrad aus dem Auto. Den Stock steckten wir wieder ins Rad, wenn irgend etwas nicht klappt könnte man dann vielleicht noch zur Nebenstrasse fahren .. weil da hinten in der Pampa will man keine externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen.
Aber der Radwechsel klappte hervorragend und das noch nie benutzte Reserverad glänzte an unserem mittlerweile staubigen Duster. Ja, kein Urlaub ohne Radwechsel. Die Aktion hatte dann doch 10min Zeit gekostet und wir hatten es urplötzlich etwas eilig. Bijelo Polje war nicht nebenan und in 2h war der Zug dann schon da. So strichen wir das geplante Mittagessen etwas widerwillig und fuhren direkt in Richtung der Grenze. Aber nicht ohne die Landschaft zu geniessen!
Das Wetter in den Bergen war unerwartet gut, es hatte praktisch keine Quellwolken und nur in der Ferne sah man Gewittertürme. Das war bis Bijelo Polje so, wo wir kurz vor der Planankunft des Schnellzuges eintrafen. Daniel lotste uns erst zum Stadtbahnhof bevor wir zum richtigen Bahnhof Nördlich der Stadt fanden. Er versuchte dem Beamten vor Ort eine Zeit des Zuges zu entlocken, aber die zeigten anscheinend nur auf die Planzeit, was ja kaum sein konnte?
Wir mussten noch 5km in Richtung Grenze fahren ehe wir an der vermuteten Stelle waren. Bei unserer Ankunft hätte der Zug da auch schon vorbei sein müssen, gesehen hatten wir ihn aber nicht. Hoffentlich nicht übersehen? Wir positionierten uns an einem Hang über einer kleinen Talbrücke und warteten auf den Schnellzug. Irgendwie hatte ich mich (grundlos) mit dem Gedanken angefreundet kein Bild vom Zug machen zu können. Weil er schon durch ist, zu viel Verspätung hat oder weil wir vom Brückenwärter oder Zoll von unserer Wiese verscheucht werden. Aber es war alles anders, mit etwa 30min Verspätung kam der Schnellzug von Serbien rüber und fuhr über unsere Motivbrücke. Mit 4 Wagen und einem Autowagen. Prima!


Der IC von Belgrad nach Bar war heute erstaunlich pünktlich. Nur 30min über der Planzeit rollte er kurz vor Bijelo Polje an uns vorbei. Die Hügel hinten sind bereits Serbien, die Grenze hat der Zug erst vor kurzem überquert.


Wir zogen im Bahnhof von Bijelo Polje an ihm vorbei und bereiteten uns auf ein zweites Bild im Ort drin vor. Die Stelle geht, Philippe und ich waren schon mal da ende März, da war das Licht knapp, sollte diesmal also deutlich besser sein. Aber irgendwie nicht ..., kann ich mir zwar fast nicht erklären, aber die Schatten des Berges und der Häuser waren da. Und das wollten wir dann nicht! Ausserdem würde man für das 50% Bild den Bergregio der um 18 Uhr hier oben ist vermasseln (wenn er den im Plan kommt).
Also fuhren wir wieder raus aus Bijelo an den Siedlungen der Roma vorbei bis zu einer riesigen Stahlbrücke etwa 20m hinter Bijelo. Philippe nörgelte zwar an der Stelle rum, aber wir anderen waren damit zufrieden. Auch wenn wir dem Schnellzug nur zuschauen konnten. Der Regio kam dann wegen „Abwarten eines verspäteten Gegenzugs“ mit etwas Verspätung. Über den Schatten auf der Brücke will ich mich aber nicht ärgern.

Der Nachmittagsregio nach Bijelo Polje ca. 15Km vor dem Ort auf einer riesigen Talbrücke.


Und jetzt? Zwei Bilder in den Bergen heute Nachmittag, es müsste eigentlich noch mehr gehen. Wir fuhren über den kleinen Pass nach Kolasin und schauten uns die eine oder andre Stelle an. Der tiefe Sonnenstand um 19 Uhr machte aber alles unmöglich, ausser dem Bahnhof war nichts im Licht. Der war zwar nicht schlecht, aber eine Sägerei mit Rauchsäule hinderte die Sonne daran bis zum Ende zu zünden. Als der Regio nach Bar dann auch irgendwie nicht kommen wollte liessen wir es sein und fuhren. Aber nicht ohne noch von einem Taxifahrer gefragt zu werden ob wir ein Taxi brauchen ... im nirgendwo, am eigenen Auto stehend. Danke, aber brauchen wir nicht. ;).
Mit vollem Tank (die Karre säuft gar nicht so viel) fuhren wir runter nach Podgorica und sahen dabei beide Nachtzüge an den wenigen Stellen die man einsieht. Der erste war deutlich zu spät, hätte im Bahnhof Kolasin auch ohne Sägewerk nicht mehr geklappt. Der zweite war wohl im Plan. Christof entdeckte im Tal drin noch ein "will ich haben" Motiv welches wir uns für den Samstag oder den Sonntag mal vormerkten.
Im Hotel wartete die Dusche und das eiskalte Niksicko auf uns! Im Bahnhof war weniger Betrieb als sonst, es war ja auch nichts verspätetes unterwegs heute Abend. ;). Beim Essen probierten wir uns nebst Bier auch an Träubli – Rakia Schnaps. Edle Tropfen rinnen unsere Kehle hinab ... und alles andere als nüchtern ging es in die Gemächer.
Und morgen? Das schauen wir morgen. Wir beginnen mit Niksic.

Samstag 16.06.2013

Heute ging es früh raus, gaaanz früh. Wir mussten nämlich um 7 Uhr in Spuz sein, dem ersten grösseren Ort an der Niksic Strecke hinter Podgorica. Irgendwo da in der Gegend wollten wir den ersten Talfahrer des Tages erwarten. Nach dem Zug dann zum Fernverkehr an den See zu wechseln, soweit der Plan. Beim genauen betrachten des Plans der verbleibenden Niksic Züge fällt auf: Trotz Reduktion des Verkehrs um 50% werden weiterhin zwei Garnituren für den Betrieb benötigt. Ganz schön blöd, und wird wohl kaum stimmen?! Wir zweifelten, würden es aber gleich heraus finden.
Wir fanden uns Pünktlich am Bahnhof Spuz ein, wegen einer Strassensperre und dem dadurch resultierenden Umweg war es der erste Anlaufpunkt für uns ... und es passte ganz gut. Da im Bahnhof hätten zwei Züge kreuzen müssen, was natürlich nicht geschah, eine Garnitur kann sich selber ja nicht kreuzen.

Des Morgens in Spuz. Der erste Zug aus Niksic kommt hinunter von den Bergen und bald hat er Podgorica erreicht.


Wir fuhren wegen der gesperrten Strasse wieder den grossen Umweg zurück und mussten darauf einmal ganz Podogirca durchqueren um zum See zu kommen. Der Aufwand für dieses eine Bild würde ich daher mal als Grenzwertig einstufen ;).
Es war noch viel Zeit bis zum Fernverkehr, Zeit die wir dem Auto schenkten. Im Kofferraum liegt das Rad mit Stock drin, dieses wollten wir noch repariert haben. Christof zweifelte zwar daran, dass es mit einem so grossen Loch noch geht, aber er ist ja kein Dipl. Vulcanizer, wir wollten uns eine Zweitmeinung einholen.
Gleich hinter dem Aerodromkreisel hat sich die Vulcanizer Company angesiedelt, eine ziemlich grosse Firma die ich auf dem vorbeiweg schon ein paar mal gesehen habe. Deshalb war das unser Anlaufpunkt, mit der Hoffnung am Samstag in der Früh nicht auf geschlossene Tore zu stossen. Aber da waren mehrere jemande die sich unserem Problem schnell und professionell angenommen haben. 30min später war unser Rad geflickt, das Ersatzrad wieder frisch gewaschen hinten drin und wir waren wieder weg. Gekostet hat die ganze Sache 7.5 Euro.
Noch auf dem Weg zum See schauten wir in einem Sparmarkt in Golubovci vorbei. Während Philippe und Christof sich im Supermarkt vergnügten holte Daniel für 6 Euro eine riesige Wassermelone vom Markt. Wieder wurden wir freundlich auf die Möglichkeit einer Bootsfahrt aufmerksam gemacht und wieder lehnten wir dankend ab ;). Käse, Brot und Wurscht wechselten den Besitzer und wir verliessen Golubovci wieder.
Der Friedhofsblick von Vranja stand für den IC auf dem Programm. Und die Aussicht auf eine Serbische Lok mochte auch mich motivieren, auch wenn ich die Stelle schon hatte. Ausserdem ist es da oben einfach nur schön!
Wir stiefelten zum Friedhof hoch und warteten im Schatten der Friedhofsmauer auf das auftauchen des Schnellzuges. Was da an der Stelle immer etwas Lotto ist, ist der Strassenverkehr. Mit den Autos hatten wir aber sogar etwas Glück, was angesichts der Massen von Autos die sich heute Früh zum Meer bewegten gar nicht selbstverständlich war. Natürlich, es war Samstag und ganz Montenegro geht zum Baden an die Küste. Recht haben die!

Der Schnellzug nach Belgrad. Heute pünktlich und mit einem funktionierenden Serbenhobel bespannt. Am Friedhofsblick von Vranja.


Ans Baden dachten wir zwar auch schon, aber erst nach dem nächsten Punkt. Der zweite Nachtzug war heute Samstag ganz besonders von interesse. Er hat an Samstagen nebst den normalen Serbischen- und Montenegrinischen Wagen auch die Kurswagen von Prag drin, der Russe aus Moskau kommt wieder und heute sollten auch noch 3 Wagen aus Budapest dabei sein. Also eine Illustre Komposition mit Wagen von nicht weniger als 5 Bahnverwaltungen. Dafür braucht man einen Blick mit viel Breitseite, und den gibt es in Virpazar von der kleinen Bergstrasse runter. Der Hintergrund ist vielleicht nicht der spektakulärste, aber der Blick mit dem See ist ordentlich, und man sieht den ganzen Zug.
Der Zug hat Montenegro mit 90min Verspätung erreicht und war auf dem Weg zu uns, wann genau da? Tja, das wissen wir natürlich nicht, also war etwas Spannung dabei. Wie viel mag der Zug wohl aufholen von der Grenze bis ans Meer? Wir rechneten mal mit mindestens 30min Verspätung und vertrödelten die Zeit bei der Suche nach Stellen um Virpazar. War aber alles nix.
Also standen wir an der kleinen Strasse im Schatten von Bäumen und Assen unser Mittagessen-Frühstück. Beobachtet von unzähligen Spinnen die in den Bäumen hingen. Dabei waren riesige Tiere dabei, grauslich abscheulich! Da will man keinen Schritt neben die Strasse machen müssen. Es waren, nicht übertrieben, dutzende Netze gespannt zwischen den paar Bäumen die wir einsahen.
Der Nachtzug kam mit über einer Stunde Verspätung dem See entlang gerollt.

Der Nachtzug aus Subotica, Budapest, Prag und Moskau (es leben die Kurswagen der Bäderzüge) fährt bei Virpazar mit etwa einer Stunde Verspätung in Richtung Küste und Zielbahnhof.


Und bei uns brach etwas Eile aus. Den dem Nachtzug folgt dann wohl mit etwa 20min Abstand der Lokbespannte Regio nach Bar. Zum Glück kam er nicht davor ... . Ich wollte ans Tunnelportal in Richtung Sutomore, da geht sicher etwas? Zumindest sehen die Luftbilder entsprechend aus.
Auf dem Weg nach unten kam aber erst noch der Triebwagen aus dem Bahnhof gerollt, der hat mit dem Nachtzug gekreuzt.

In Virpazar war Kreuzung mit diesem Triebfix. Dieser rollte dann rasch in Richtung Podgorica.


Die Durchfahrt von Virpazar wurde durch zwei Reisebusse erschwert welche da drinnen wenden wollten. Jeder der in Virpazar die Platzverhältnisse kennt weiss wie schwierig dieses Unterfangen ist. Warum fahren die auch mit Reisebussen da rein? Auf jeden Fall kostet diese Aktion 5min, bis der Busfahrer endlich fertig rangiert hatte.
Der Weg zum Tunnelportal fanden wir ... nur Stelle gab es keine. Die Seite des Dammes ist völlig verbuscht, einzig ein Mastkleber wäre wohl möglich, aber im Moment dieses Gedankens fuhr der Regio auch schon über unseren Köpfen durch. Satz mit X ... aber es war uns egal, wir hatten jetzt nur noch ein Ziel. Das Meer!
Über den Pass fuhren wir rüber und in Sveti Stephan runter zum Badestrand. Wir wussten nicht wie es da aussieht oder wo man parken kann, wir hatten aber ein goldenes Händchen. Der ganze Ort war zwar voll mit Autos, unten am Meer gab es aber einen Bezahlparkplatz der noch Parkplätze im Angebot hatte.
Daniel und ich zogen uns um während die anderen beiden in den Ort auf die Suche nach einer Badehose ging. Ja Kinder, wenn man ans Meer fährt sollte man die besser dabei haben. Die lagen im Hotel denkbar schlecht :-). Uns wurde vorgeworfen wir hätten heute früh etwas sagen sollen ... jaa, ans Atmen müssen wir euch ja auch nicht erinnern? ;).
Die Buben fanden aber in einem kleinen Laden alles nötige und dann gab es 3 entspannte Stunden im Meer! Baden, Sonnen, Baden, Sonnen ... an einem Strand der sehr übersichtlich besetzt war. Die Badegäste waren wohl vornehmlich aus Russland, wie ganz viele Touristen in der Gegend. Erklärt auch weshalb man als Tourist erkannt meistens die Frage nach Ruski mit "njet" beantworten muss.
Wir hätten die Pause eigentlich gleich bis in den Abend verlängern können, aber irgendwann waren wir aufgeweicht und dem Sonnenbrand nahe, dass es Zeit wurde sich wieder einzupacken ;). Dem langen Nachtzug in die Hauptstädte von Osteuropa wollten wir an der Küste bei Sutomore abpassen. Eine Stelle dafür haben wir bei Gunar in seinem 2012er Reisebericht gesehen ;).
Über die volle Küstenstrasse fuhren wir runter bis kurz vor Bar, wir waren zeitig unterwegs und der dem Schnellzug vorwegfahrenden Regio sollte am Haltepunkt Susanj noch gehen. Nur fanden wir diesen Haltepunkt nicht. Das Gewirr aus Häusern und Gassen machte es schwierig. Und eine auf dem Bild gut sichtbare Strasse war im OSM nicht drin, was das ganze nicht einfacher machte. Aber der Lohn des tüchtigen ... das Eis war noch nicht fertig geschlabbert als wir dann plötzlich auf dem Weg standen.
Nur der Regio kam nicht .. öhm, nein. Zur Planzeit nicht und auch 5min drüber nicht. Dann mussten wir los. Wer weiss, was die wieder basteln, wir wollten den Nachtzug am Viadukt aber nicht riskieren. Um Sutomore war viel mehr los als oben an der Küste, der Blick an die Strände fiel immer über unzählige Menschen die sich dicht gedrängt in der Sonne bräunten. Entsprechend schwierig war es ein Parkplatz nahe der Stelle zu finden. Aber das taten wir souverän etwas mutig, war ja nicht für lange ;).
Oben am Brückenkopf dann die obligatorische Frage, wie viel Verspätung hat der Zug? Das ausbleiben des Regios liess etwas Sorge aufkommen. Aber mit vielleicht 5min Verspätung kam der lange Zug im perfekten Licht über das Viadukt geschlichen.

Bei Sutomore kommt er wieder – der Bäderzug. Erst wenige Minuten unterwegs haben einige Wagen in der Schlange eine lange Fahrt vor sich. Moskau, Budapest, Prag und Subotica – in der Reihenfolge.


Wir liefen runter zum Auto, zufrieden, die Stelle war ein "must have" von Daniel, und die konnten wir also auch abhaken. Da der Regio noch immer nicht durch war eilten wir zurück zur Stelle bei Susanj, vielleicht kommt der ja noch und wir sind schnell genug. Wir waren nicht schnell genug, aber gesehen haben wir ihn immerhin. Es war aber nicht der erwartete Triebwagen sondern eine Lok mit Wagen. Bastelbastelbastel .. die Umläufen waren wieder durchgedreht worden.
Das ermöglichte uns dann immerhin einen Regio der bald von hinten kommen sollte an der Stelle nachzuschiessen, es müsste ja dann der Triebwagen sein. So war es und so kam es.

Ein Lokbespannter Regio in Richtung Podgorica hatten wir gerade verpasst ... aber für den Nachschuss auf einen Triebfix reichte es. Die Stelle ist bei Susanj etwas oberhalb der Küste.


Und jetzt? Der zweite Nachtzug kommt noch und der Lokbespannte Regio muss auch noch zurück zur Küste. Und nun war Philippe mit Wünschen dran und er wollte auf den Damm, auf die Ruine. Gut, gesagt getan und wir durchquerten den Berg mittels Tunnel und schon waren wir wieder im Landesinnern. Und Zeitgleich mit uns verliess ein Stahlzug den Tunnel und er fuhr flott in Richtung Podgorica. In Virpazar war er gleich auf, in Vranja dann weit weg, die Schleicher auf der Strasse trugen die Schuld. Aber mit dem hatten wir jetzt nicht auch noch rechnen können ....
Am Damm war es dann wieder ein gemütliches warten bis die Sache mit dem Nachtzug sein Ende nahm. Gemütlich, einfach nur gemütlich!

Der Lokbespannte im Triebwagenumlauf kam zurück in Richtung Bar. Auf dem Damm bei Vranja.


Und der lange Nachtzug nach Belgrad stand dann auch noch auf dem Programm kurz vor Sonnenuntergang.


Nach dem Nachtzug und dem Sonnenuntergang suchten wir den Weinshop am Besucherzentrum noch heim. Der Lokale Wein der Gegend hat uns schon letztes Jahr äusserst positiv überrascht, und trotz Anreise mit dem Flugzeug kann man ja ein paar Flaschen importieren ;). Die gute Frau machte also kurz vor Landeschluss noch ein gutes Geschäft.
Mit Wein, ohne Weib, aber dafür Gesang ging es zum Hotel in Podgorica. Duschen und küüüühlen, mit Bier und Träubli. Heute probierten wir weiter, und so gab es ausser edlem Tropfen auch noch Flugbenzin ... das war ganz übler Schnapps ;).
Und wie wir am Essen waren um 21:30 Uhr donnerte eine Diesellok mit dem zweiten Nachtzug, jener nach Belgrad, aus den Bergen in den Bahnhof. Oha?! Da hat schon wieder eine Lok schlapp gemacht und der Bahnhofsdiesel holte ihn zurück. Der Zug hielt an, die Türen gingen auf und Massen von Leuten strömten auf den Bahnsteig, zum Rauchen, zum Abkühlen ... zum warten. Etwa 30min später ging es dann mit einer Ersatzlok wieder auf die Reise in die Berge, mit nun 2h Verspätung. Die Hitze wird an den Loks auch nicht spurlos vorübergehen.

Sonntag 17.06.2013

Es begrüsst uns der einzige Tag des ganzen Wochenendes an dem das Wetter nicht wirklich super toll werden sollte. Aber ob es den stimmt? Wir in der Kammer unten sahen davon sowieso nichts, die anderen beiden oben natürlich schon. Und da war es wie angekündigt, gruselig, dunkelfinster, Wolken. Nicht überall, aber doch mehrheitlich. Christof, der kann ja nie lange Schlafen, berichtete zudem von den Wolken die aus den Bergen zum Meer gezogen waren ... da musste man also auch nicht hin.
So ein Tag ist perfekt um sich die Niksic Strecke anzugucken, und vielleicht sogar ein Sonnenbild zu machen? Um 8 Uhr verliessen wir die Stadt und fuhren gemütlich in Richtung „Bierstadt“. Sobald möglich immer der Eisenbahn entlang. Wir haben Podgorica ungefähr mit dem zweiten Zug des Tages verlassen, oben in den Bergen haben wir ihn dann unerwartet nochmal gesehen. Aber für ein Foto waren wir leicht zu spät.
Über die enge kleine Strasse am Berghang ging es immer weiter rauf bis der Zug der runterkommt in etwa wieder hätte kommen sollen. Auf die Planzeiten konnte man sich ja sowieso nicht verlassen ;). An einer Nebenstrasse fanden wir ein wunderbar faules Motiv direkt von der Strasse runter. Da setzten wir uns hin und warteten mal. Daniel und Philippe liefen auch mal noch 100m zurück um die grosse Echse die ich erwischt hatte zu beäugen. Das arme Tier, der war zur falschen Zeit am falschen Ort - und ich konzentrierte mich auf die Strasse und ob ein Montenegriner hinter der nächsten Kurve vorgeschossen kommt - und nicht auf Tiere. Dabei war Herr Echse bestimmt nur Zigaretten holen ... wir legten eine Blume nieder :-(.
Wie wir zu Beginn noch in der Sonne standen änderte es sich rasant, eine Wolke zog vorbei, eine zweite folgte und ging direkt in die dritte über. Kein Licht mehr, und der Zug war noch nicht da. Aber irgend jemand hatte heute einen guten Tag und der Zug ging mit etwas Glück in der Sonne ab.

Kurz hinter Niksic fährt der Regio in Richtung Podgorica. Damals waren die CAF Triebwagen noch nicht im Einsatz und die Züge mit Lok und Klassen geführt.


Wir räumten zusammen und fuhren nach Niksic. Eine Schlafstadt, irgendwie. Ok, an einem Sonntag Vormittag darf man wohl nicht das pralle Leben erwarten ;). Der Bahnhof war komplett leer und wir standen in der glühenden Hitze mal raus, die Sonne schien gerade. Und fast zeitgleich mit uns kam eine Lok von MonteCargo in den Bahnhof gefahren, alleine. Sie holte Rangierpersonal ab und verschwand dann im Gleisgewirr des Bahnhofs.

Im Bahnhof Niksic steht eine Montecargo 461. Nachdem der Rangierer aufgesprungen war ging es irgendwo hin davon.


Das man das alles Elektrifiziert hat, unglaublich. Beim Anblick des Rangierers wäre aber jedem Suva-Menschen das Blut in den Adern gefroren. Der kam mit seinen normalen Klamotten, kurzen Hosen und Jesus Latschen. Er zog ein Bein hinter sich her und stieg dann sichtlich bemüht auf den Rangiertritt der Lok.
Dank den Zugausfällen war dann gar nix mehr los hier, wir verdünnisierten uns und gingen zum Mittagsprogramm über. Kotor und die Bucht von Kotor war das Ziel. Bis Kotor fährt man von Niksic hinten rum durch die Berge, man ist fast alleine und kann die Landschaft geniessen. Und hinter Niksic in Richtung Bosnien erkennt man immer mal wieder die Trasse der alten Schmalspurbahn welche Podgorica mit Bosnien verbunden hat.
In Kotor warfen wir uns ins Getümmel welches sinnigerweise am Sonntag Nachmittag da herrscht. Neben den ganzen normalen Touristen, die aus allen Herrenländern kamen war auch noch Kreuzfahrer dazu. Ein riesiger Feriendampfer lag in der Bucht vor Anker und spuckte Amis und Chinesen aus seinen Beibooten.
Wir liefen durch die Gassen der Befestigten Stadt und Assen auf dem grossen Platz eine Kleinigkeit zu Mittag. Das Wetter an der Küste war wechselhaft, nicht schlecht, aber auch nicht nur toll.
Danach fuhren wir auf den Lovcen (aha, daher kommt der Name für den Saisonzug). Der Begspitz mit einem Mausoleum liegt auf etwas über 1600 Meter über Meer und um da rauf zu kommen brauchten wir gute 2 Stunden. Obwohl Luftlinie von Kotor kaum 10km entfernt. Oben erwartete uns dann ein kühler (ja schon fast kalter) Wind und eine Aussicht die von Podgorica bis Vranja und über den See reicht. Man sieht eigentlich fast halb Montenegro von diesem Bergspitz aus - gewaltig.

Das Touristenprogramm endete damit und wir widmeten uns dem nächsten Eisenbahnziel, dem Abendregio von Podgorica in die Berge. Chrisof wünschte sich ein Blick von der Strasse aus auf die, keine Ahnung, 300 Meter weiter oben laufende Strecke. Eine gute Idee, ausserdem konnten wir so dem Zug die 20min abnehmen die er uns bei der Durchfahrt von Podgorica schon Vorsprung hatte ;).
Im Bahnhof von Bioče erkannten wir den Zug von unten, wir hatten ihn also, fehlt nur noch die Sonne. Die war beim eintreffen an der Stelle da, als der Zug dann kam schob sich aber eine Wolkenwand aus den Bergen davor. Dunkel.
Das war es dann wohl mit Sone, die Wolken waren allumfassend und finster. Aber was wir liessen uns nicht die Laune verderben und stellten uns auf der kleinen Strasse gegenüber von Bioče hin und warteten auf den ersten Nachtzug in die Berge, der ist ja schon um kurz nach 18 Uhr da.
Wie wir da so standen dachten wir erquickt an die Wassermelone aus unserem Kofferraum. Die nächsten 30min waren wir damit beschäftigt den Kampf gegen Frucht zu gewinnen. Erstmal muss man die irgendwie öffnen, mit einem normalen Taschenmesser. Dann muss man vernünftige Stücke schneiden können - und dann Essen. Es ist ja nicht so, dass eine riesige Wassermelone für 4 Leute nicht genug wäre. Während wir unsere Melone schlachteten brausten unten im Tal gut hörbar verschiedene mit Sirenen bestückte Autos vorbei. Und plötzlich nahm der Verkehr auf der Strasse zu. Da kommt normalerweise alle 20min ein Auto, nun folgten sich die Autos dicht an dicht. Dabei waren Serben und allerlei Montenegriner. Dies konnte im Zusammenhang mit den Rettungsfahrzeugen nur etwas bedeuten.
Der Nachtzug kam relativ pünktlich, im Schatten, und wir fuhren runter zum Hotel. Die Strasse in die Berge wurde schon in Podgorica dicht gemacht und der Verkehr da gestaut, ausserdem waren noch immer Rettungsfahrzeuge und alle möglichen Arten von Polizei auf dem Weg in die Berge.

In Podgorica war dann als wir beim Hotel am Bahnhof vorfuhren wieder etwas Sonne zu sehen. Die Wolken reisten auf und beleuchteten die Hauptstadt Montenegros. Und wir packten doch nochmal die Kameras aus. Denn „hinten“ bei den Eisenbahnern standen bereits die CAF Triebwagen, und allerlei andere Fahrzeuge. Das konnte man jetzt doch mal prima fotografieren. Und sogar der Schnellzug kam noch vorbei.

Beim BW in Podgorica. Die Sonne beleuchtete die Hauptstadt nochmal und wir liefen mit den Kameras zu den abgestellten Fahrzeugen.


Der Hauptgrund für den Ausflug waren die CAF Triebwagen. Erst vor kurzem in Montenegro eingetroffen und noch nicht im Einsatz.


Auch betriebsfähiges Altmaterial war da, unter anderem die 461 044


Beim Weg zurück bereits dann noch ein Portrait von der Lok 142.


Und dann stand da im Bahnhof plötzlich eine Lok. Ahhh, der Schnellzug! Fast pünktlich heute mit 461 017 aus Serbien.


Das wars dann aber auch schon. Die Sonne verschwand wieder hinter den Wolken. Ein nettes 20min Intermezzo. Im Internet des Hotels kam dann auch die Antwort auf die ganze Sache. Ein schwerer Unfall kurz hinter der Verzweigung und die daraus resultierende Strassensperre waren der Grund für den Mehrverkehr.

Vor dem Essen nochmal kurz raus für den Nachtzug nach Belgrad. Heute kam er auch nicht wieder zurück :-).

Nach dem ausgiebigen Essen und allerlei Alkoholischen Getränken fielen wir kaum früher als normal ins Bett. Eine gemütliche letzte Nacht stand uns bevor.

Montag 18.06.2013

Heute war mal gar nicht so früh aufstehen angesagt. Denn den ersten Nachtzug liessen wir einfach mal ziehen. In die Berge mochten wir nicht, und auch sonst hatten wir nicht wirklich eine Idee. Oder lag es daran, dass wir einfach mal etwas mehr Schalf brauchten und wir die Loks und Züge doch irgendwie auch schon langsam gesehen haben?
Nein, zumindest letzteres definitiv nicht :-).
Wir packten unseren sieben Sachen und checkten aus ... heute Nachmittag geht ja „schon“ der Flieger zurück in die Schweiz bzw. Deutschland.

Raus sind wir auf den Schnellzug nach Belgrad. Das Endziel heute Früh lag nochmal an der Küste vorne bei Sutomore, auf dem Weg dahin liegt der Damm zwischen Vranja und Virpazar. Da stellten wir uns einfach mal hin beim Tourizentrum / Weinshop. Und an so einem Montag, der Montenegriner arbeitet wieder, war der Verkehr auch spärlicher als am Wochenende. So klappte der fast ohne Autoschaden.

Langsam tuckert der IC nach Belgrad über den Damm zwischen Virpazar und Vranja in Richtung Berge.


Der Zug war irgendwie nicht so schnell ... und machte auch keine Anstalten. Wir packten die Chance und setzten noch ein Spassmotiv um an welchem wir ständig schon vorbei gefahren sind. Der Bahnhof von Zeta bietet mit einer kultigen Werbetafel eine nette Szene. Da wir sowohl bei der Dammstelle wie auch bei Zeta direkt beim Auto stehen konnten klappte die Verfolgung ohne Probleme, auch da der Zug in Zeta noch einen Befehl bekam.

Der IC noch im Bahnhof von Zeta. Wegen Schleichfahrt des Zuges klappte das zweite Bild ohne Probleme.


Und dann ab an die Küste. Ein Regio stand als nächstes auf dem Plan und der zweite Nachtzug sollte dann auch folgen. Wir hatten Zeig genug und fuhren oben rum über den Pass, die Maut sparen wir uns ;). Und am Bahnhof Sutomore sollte der Regio her. Da konnte man auch nett stehen, zwar ohne Meer, aber passt ja. Anstatt einem Triebfix kam aber eine Lok gleich mit 4 Wagen. Irgendwie war der Umlauf dann schon wieder mal im Eimer heute früh.

Ein Regionalzug nach Bar in Sutomore. Anstatt einem Triebwagen kam zwar eine Lok mit 4 Wagen, aber die nehmen wir natürlich gerne mit.


Und dann zu einer Stelle für den Nachtzug. Wir kennen die Brücke des Motivs bereits von hinten unten. Es gibt aber einen Blick aus dem Wohnquartier hinunter zur Brücke am Vormittag. Man muss zwar etwas suchen bis man den Spott zwischen Häusern und Büschen findet, aber es steht sich dann ganz angenehm. Info 2019: Ob die Stelle so noch geht nach 6 Jahren weiss ich natürlich nicht, ich fürchte aber angesichts der Bäume eher nicht.

Und der Saisonzug, leider mit den Serbischen Wagen vorne weg, und dei sind nicht immer die saubersten. Dafür ist das Mittelmeer bei Sutomore noch knapp im Bild :-).


Das wars dann mit zwingendem Programm. Jetzt gingen die Ideen etwas aus. Doch Daniel hatte da noch so einen Einfall, von dem er uns schon den ganzen Vormittag vorschwärmte. Denn im Bahnhof von Podogorica standen gestern noch ÖBB Schiebewandwagen – Getränke für Albanien. Und die waren heute früh weg. Also ist da hinten etwas, die kommen vielleicht wieder nach vorne?
Die Strecke von Podgorica nach Albanien ist die letzte nicht elektrifizierte Strecke in Montenegro. Aber ausser dem Güterverkehr nach Albanien (sehr spärlich) läuft da nichts. Und wenn man Chancen hat?
Auf dem Weg in die Richtung nahmen wir aber vor Vranja noch den Regio-Gegenzug mit, der mit Lok anstatt Triebwagen erwartet wurde. War auch so ... aber schön ... naja ;).

Der Gegenzug vom Regio vorhin nach Podgorica, wie erwartet wieder die Lok mit Wagen. Nur mangels Stellen bastelten wir uninspiriert zwischen Virpazar und Vranja.


Vor Podogirca ging es rechts Weg in Richtung Tuzi, dem letzten Ort vor der Grenze. Ohne einen Zug gesehen zu haben. Bis kurz vor den Grenzposten fuhren wir noch, ohne auf den Gleisen etwas gesehen zu haben. Da hinten gab es eine kurze Pause und dann fuhren wir auch schon wieder zurück im dichten Verkehr. Es war alles etwas schwerfällig .... und Sinnlos, so viel Glück konnte man gar nicht haben nach diesen Tagen.
Wir fuhren dann direkt zum Flughafen, es war schon fast Zeit dafür, denn irgendwie muss man ja wieder zurück kommen.

Die Abgabe des Autos klappte problemlos und schon standen wir im riesigen Flughafen am Check-In. Drei Schweizer stehen bei Adria an, der Deutsche bei AUA. Wir fliegen wieder zurück über Ljubliana. Diesmal da aber mit einer angenehmeren Umsteigezeit als beim Hinflug. Nur 45min liegen zwischen Ankunft und Abflug.
Pünktlich ging es los und wir genossen ein letztes mal den Blick über Montenegro. Diesmal von oben ... und dabei erkannten wir viele Highlights der letzten Tage.

Es war eine kurz, aber intensive Tour. Mit Eisenbahn, etwas Kontrastprogramm und vielen unvergesslichen Momenten!