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Durch den Iran – Inshallah (6) – Wo bleiben die Güterzüge nur?

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03.08.1396 (25.10.2017) Mianeh – Mianeh

Was wird uns heute erwarten? Ausser keinem Frühstück im Hotel wussten wir es noch nicht. Wir planten mal alles gemütlich. Die Personenzüge zum Nachmittag nimmt man mit, den Rest der Zeit wartet man auf eventuellen Güterverkehr. Inshalla kommt auch etwas.
Wir legten um 07:30 Uhr los, alle kamen pünktlich aus den Zimmern. Die Nacht war angenehm, das Hotel ist zwar eher ein Bunker der Bescheidenheit, aber die Betten sind wirklich gut! Und das ist ja eigentlich das wichtigste? :-)
Wir fuhren gleich über die Schnellstrasse raus aus der Stadt ins Tal südlich / östlich vom Bahnhof. Die Bahn dreht nach dem Bahnhof nach Süden und die Strasse folgt ihr. Das ist zwar nicht so schön mit der Strasse, aber dafür ist die ganze Sauce natürlich zugänglich dadurch. Für die Personenzüge wollen wir dann eben in diesen kleinen Abschnitt. Wohin genau wollten wir uns jetzt anschauen um zu den Personenzügen dann nicht erst etwas suchen zu müssen. Vorbei an einer grossen Polizeikontrollstelle wo die Beamten mit AK47 und Schusssicheren Westen postiert sind (erwarten die einen Überfall der IS Schergen?) ging es ins Tal hinein.

0 – Im Tal südlich von Mianeh kurz zum Stellengück vorbei. Und dabei diese Brückenruine entdeckt.


Wunderprächtige Ausblicke ermöglichen sich alleine schon auf den wenigen Kilometern des engen Abschnitts. Alles schön, aber noch nicht unser Ziel. Denn erst mussten wir zu unserem Talsausgang im Westen der Stadt. Da sassen wir nach etwas Feldweg gehoppel an einem wunderschönen Platz, ungestört vom Leben der Stadt, auf einem kleinen Plateau in der Sonne. Zu unseren Füssen eine grosse Aussenkurve der Strecke und hinten die ersten Hügel des Tals.
Muss nur noch etwas kommen … es war 08:30 Uhr als wir an der Stelle waren. Um 11 Uhr mussten / sollten wir verdampfen für den ersten Personenzug der um 11:50 Uhr in Mianeh von Teheran her kommend einläuft. Das Zeitfenster war also gross … aber nicht gross genug. Denn um 11 Uhr, das einzige was sich mal auf den Gleisen bewegt hat war eine kleine Draisine, aber kein Zug.

1 – Wir sind wieder westlich von Mianeh am Talausgang. Wir stehen da und warten ... Personenzüge kommen nicht. Das einzige was am Vormittag kam war eine Draisine.


Weder von hinten, noch von vorne. Wir planten deshalb spontan wieder einmal um. Wir lassen den ersten P-Zug sein und gehen zum zweiten von Teheran dann ins Tal. Den ersten kann man auch morgen noch erledigen. Dafür vergrösserte sich unser Zeitfenster bis 13 Uhr an dieser Stelle.
Als das Draisienchen dann zurück rollte nutzten wir die Gunst der Stunde und fuhren mit dem Auto kurz einen Hügelzug hinauf, die Hoffnung von da oben auf eine Brücke der Bahn zu sehen wurde aber nicht erfüllt. Dafür durfte Dani das Auto mit viel Gefühl über einen Dreckweg quälen ;).

2 – Die Draisine kam zurück und wir nutzten die blockierte Strecke um etwas in dem Hügel hinter der Stelle zu probieren. Aber Streckensicht gab es da nicht.


3 – Die Fahrt runter ging dann flott, wo wir rauf mit unserem Auto noch etwas Mühe hatten ... ist halt kein Geländewagen :-).


Um 12:55 Uhr, wir waren gerade im Begriff zu gehen, tauchten im Tunnel vor uns zwei Lichter auf. Kommt jetzt nach den langen und sehr gemütlichen Stunden wirklich noch ein Güterzug so ganz kurz vor der Deadline? JAA, und doch nein. Eine allein fahrende Lok, ein Hobel, zog auf uns zu. Und zu allem Überfluss noch falsch herum. So blieb uns nichts anders übrig als den Vormittag als gemütliche Runde in einer schönen Gegend zu verbuchen. Kein Zug, aber morgen ist auch nochmal ein Tag.

4 – Wir sind wieder unten und warten weiter. In dem Moment lassen wir auch den ersten Zug von Teheran nach Mianeh – welcher nur wenige Kilometer hinter uns endet – fahren. Belohnt wurden wir mit .... einem Hobel. Na gut. Besser als wie nix.


Als die Lok durch war fuhren wir gleich los für den Personenzug. Eine Stelle hatten wir im Kopf, die weisse Masse in unseren Köpfen musste daher nicht mal aktiviert werden ;).
An der Stelle liefen wir den ersten Hügel hinauf um dann zu merken, dass es beim nächsten Hügel besser geht. Die Zeit war noch vorhanden, oder? Auf halbem Aufstieg zum zweiten Berg dann das bekannte Grummeln im Tal. Doch keine Zeit mehr? Wir standen aber sowieso gerade perfekt und die GM mit den paar Wagen kam prima. Aber früher als erwartet, mal merken für morgen!

5 – Für den zweiten Zug nach Mianeh fuhren wir dann aber am Bahnhof vorbei. Was da kam war nett zu sehen, ein General mit ein paar Lumpenwagen. Wir stehen östlich von Mianeh.


Uns hielt gar nichts an der Stelle und wir fuhren gleich weiter ins Tal hinein. Die nächste planbare Bewegung war der erste Regio, der zurück nach Teheran fährt, und zwar um 14:50 Uhr ab Mianeh.
Als wir beim vorfahren den Zug in Bahnhof haben stehen sehen war schon klar, der muss unbedingt mit. Wir hatten ja schon Angst es sei ein Dieseltriebwagen oder ähnliches, aber die Seamaul Garnitur aus Korea, mit der hatten wir nicht gerechnet.
Für diese Wagen sollte man nah dran stehen … es erklärt sich von selber das wir am Schluss wieder irgendwo auf einem Berg sassen um die fantastische Aussicht mitnehmen zu können. Nah dran? Achba, morgen dann ;).

6 – Zwischenmahlzeit. Eine Melone wurde am Fusse der nächsten Stelle geschlachtet.


Auf diesem einen Hügel hatten wir die Kaflan-Kuh Brücke im Blick und den dahinter liegenden Streckenabschnitt. Und sogar in die Gegenrichtung wäre ein Bild möglich, wenn denn etwas käme. Kam aber nicht, dafür der Seamaul relativ pünktlich.

7 – Beide Züge die am Mittag in Mianeh eintreffen kehren am Nachmittag nach Teheran zurück. Hier der ersten, mit einem Iran Runner und Südkoreanischen Wagen! Der steht dann auf jeden Fall für morgen nochmal auf dem Zettel!


8 – Südkoreaner im Iran.Aufgenommen kurz hinter Mianeh im Osten, wo die Bahn auch durch ein kleines Tal von der Stadt weg führt.


Warten wir da oben auf den letzten P-Zug des Tages? Um 16:30 Uhr läuft noch ein Mashad - Täbris Zug in Mianeh ein. Eine prima Sache! Denn diesen Zug hatten wir auch noch nie gesehen, vielleicht sind es nochmal andere Wagen? Die Schatten die länger und länger wurden zwangen uns dann aber runter. Hinter Mianeh ist Licht genug für den Zug. Und vielleicht gibt es sogar noch ein zweites Bild vor Mianeh? Wenn er, wie der Regio heute Nachmittag, viel zu früh in Mianeh ist könnte man ihn evtl. überholen. Probieren geht über Studieren. Denn auf der Brücke war immer irgendwie im Sonnenlicht. Nicht ganz nachvollziehbar, denn sie liegt genau so im Tal wie alles andere, aber man hat sie clever gebaut. Oder hat der Oberayatolla einen Spiegel auf den Berg gehängt?
Wir standen an der Brücke und warteten, eine Deadline war nicht genau definiert. Aber noch bevor wir diese definieren konnte man der P-Zug schon sehen. Leider eigentlich 10min zu spät, denn der Schatten begann sich in dieser Zeit auf die Brücke zu fressen.

9 – Wir erwarteten dann „bereits“ den Zug nach Täbris. Ob es im Tal noch klappt? Er kam früher als erwartet und so konnten wir ihn kurz vor Sonne-Aus an der Brücke fotografieren.


Bewacht war die Brücke übrigens nicht, auch wenn wir das sehr erwartet hatten und schon unser bestes Farsi für die Frage bereit gelegt hatten.
Ohne spezielle eile fuhren wir an Mianeh vorbei, sahen den Zug im Bahnhof stehen, und fuhren hinten raus. Und dann kam der absolute aufreger des Tages ;). Es war sowieso da hinten schon ganz schön diesig. Die Bauern verbrennen Felder und die Luft war rauchgeschwängert. Aber alles noch Sonne. Dass dann aber genau in dem Abschnitt in dem wir waren ein kleines Wolkenband hing war sowas von Unnötig. Es begann bei der ersten Stelle und zog sich genau in die Richtung der Bahn. Es waren wirklich die einzigen Wolken am ganze Himmel, aber genau da. Sowas kann ich nicht ab!  Einige Flüche verliessen meinen Mund und wurden zum Glück von unserem Eichamtschatten, der uns vielleicht seit Täbris folgt, nicht erhöht ;).
Die Wolken zogen kaum, die Abfahrt des Zuges rückte näher. Und so mussten wir die eigentlich geplante Stelle aufgeben. Weiter hinten wäre man schon unter den Wolken durch, vielleicht.
Und so war es. Wobei durch, denn als wir da hinten ankamen begannen sich die blöden Wolken natürlich aufzulösen. Viel Nervenkitze um gar nichts.
Dafür kam der Zug dann nicht wie erhofft sondern er liess sich eine Menge Zeit. Mit jeder Minute sank die Sonne mehr in den Schnodder hinein. Nein, also das Bild dieses Zuges habe ich mir irgendwie anders vorgestellt. Aber er kam, immerhin ….

10 - Der Zug von vorhin nochmal hinter dem Bahnhof. Das letzte Licht fällt auf die Gleise.


Die Uhr zeigte 16:45 Uhr und der Tag war eigentlich gelaufen? Oder nicht? Für uns leider schon, auch wenn jetzt gleich zwei Züge Mianeh verlassen in Richtung Teheran. Einmal der zweite Regio um 55 und dann um 1726 Uhr noch ein Schnellzug von Täbris. Schön oder, wenn der Verkehr mit der startenden Dämmerung einsetzt.
Der Täbris Zug war sowieso im dunkeln, aber mit dem ausfahrenden Regio könnte man evtl noch etwas mit Streiflicht machen. Was sogar ganz gut gelang kurz hinter dem Bahnhof von Mianeh.

11 – Und hier das letzte Bild, auch nicht geplant. Wir fuhren nach dem Bild 10 zurück nach Mianeh und irgendwie war da noch Licht. Der Zug macht sich gerade auf den Weg nach Teheran.


Und dann wars wirklich fertig. Auf dem Weg in die Stadt blieben wir noch am BÜ hängen vor dem Bahnhof um den Täbris Zug durch zu winken.
Hotel, nochmal in die selbe Bude wie letzte Nacht? Es gab nochmal eins, nicht die Wedding Hall, die werden kaum ein Hotel aus ihrer Bude gemacht haben seit gestern Abend. Aber das andere, irgend ein Guest House, existierte wohl nur auf der Google Karte. Mh, neiii. Dann halt zurück zu unserem Freund :-).
Er war sogar schlau und erinnerte sich an uns, so konnten wir uns das Ausfüllen des ganzen Formulars schenken. Was er aber nicht hatte war Daniels Netzteil welches er heute früh im Hotel hat liegen lassen. Das bestätigt dann die Annahme, dass die Kontrolle des Zimmers beim Check-Out sehr einseitig erfolgt. Es geht nicht darum zu schauen ob die Gäste etwas vergessen haben, sondern darum, dass sie nicht zuviel dabei haben. Ach eben, diese Gebetsteppiche sind wirklich schön jeweils :-). Und also so eine Matratze oder eine Lampe. Warum nicht??

Kurz nach unserer Ankunft waren wir schon wieder draussen, wir hatten keine Lust auf das Hotelrestaurant. Bei aller liebe des Personals, der Koch mochte uns nicht. Oder das was gestern serviert wurde entsprich seinem Talent. Dann sollte sich sich einen anderen Job suchen, Reisbesen binden z.B. … soll in der Gegend beliebt sein ;).
Aber wir hatten ja Möglichkeiten im Ort. Haha, so viel wie wir gestern gesehen haben? Das Café an der Ecke lachte gestern schon irgendwie. Netter Schuppen, von aussen zumindest. Also rein daaa! Es gäbe Fast Food meinte die Werbung. Und ich gebe zu, nach einer Woche Grillspies mit Reis dürfte so etwas anders schon mal sein. Was sagt die Karte? Die Karte spricht nur Farsi mit uns … was jetzt blöd war.
Aber ein Junger Gast (nehmen wir mal an) anerbot seine Hilfe und bestellte für uns. Was gab’s? Keine Burger, sondern dasselbe wie immer. Ich war aber mutig und wechselte auf Pizza heute. Wenns nicht schmeckt dann würden mir die anderen beiden schon was abgeben, vielleicht ;).
Die Pizza kam dann, obwohl Fast Food, deutlich später als die Grillspiese der anderen. Grillspiess … er hat noch gefragt Chicken or Beef? Natürlich Beef!! Was uns dann erst später auffiel, wenn man in dem Land zur Auswahl Hähnchen oder Beef erhält ist bestimmt nicht Muhkuh mit Beef gemeint sondern Määääh! Also haben wir in voller Vorfreude auf eine leckeres Muhfleischspiesschen Määääh bestellt, wieder einmal :-). Aber ich hatte ja sowieso eine Pizza.

Die Jungs im Cafe waren ob unserer Anwesenheit derart erfreut das nach dem Essen noch eine Runde Selfies gemacht werden musste. Man muss ja Mama daheim zeigen, dass heute wirklich Touristen gegessen haben im Lokal. Unser Schatten sass in der Zeit in der wir uns amüsiert haben wohl im Auto vor der Türe und knabberte ein paar Nüsschen. Der Arme Kerl.

12 – Was zu Trinken gefällig? Mh ... Zucker hats wohl genug drin. Ich würde mir mal die Flaschenfarbe überlegen ;)


Zum Einkaufen drehten wir nochmal eine Runde durch die Stadt und dann ging zurück zum Hotel. Das W-Lan will heute gar nicht und so nutzten wir halt ein paar MB unseres Simkarten Guthabens … hat’s ja über ;). Ein Russisches Bier ohne Alkohol wurde noch probiert und für ebenso ungeniessbar empfunden wie das Bitburger und das Effes welches hier auch zu haben ist. Immer diese Malzbiere … grauslig!

Und morgen dann … nochmal voller Motivation an die Schlucht, wird schon schief gehen!

[hr]

04.08.1396 (26.10.2017) Mianeh – Bandar Anzali

Um halb 8 Uhr ging es heute auch schon wieder los. Ich habe perfekt geschlafen in dem bequemen Bett. Und auch lange, spät wurde es gestern nicht. Wir haben uns ja nicht abgeschossen ;). Wir trafen uns vor dem Auto und die Zimmerkontrolle fiel heute aus, das Vertrauen war bereits gefasst und Handynetzteil gäbe es wohl auch kein zweites zu ergaunern :-).
Wir grüssten freundlich unseren Schatten der im Auto auf der anderen Strassenseite parkte und fuhren raus an die Stelle an der Schlucht. Und da sitzen wir jetzt. Es ist noch nichts passiert, es ist halb 10 Uhr und eigentlich hatte King Dan ja einen Zug auf eben diese Uhrzeit bestellt. Wir haben gerade Angst das er gleich unleidlich wird und wieder mit Dingen nach seinem Volk wirft. Ich sollte deshalb langsam das Weite suchen ;). Immerhin, die Draisinen sind heute schon beide durch, was Platz für richtigen Zugverkehr schafft. Drücken wir mal weiter die Daumen.

Die Zeit verstrich ohne Zug. Die Bestellung unserer Königs kam wohl nicht bis zur Dispo der Eisenbahn. Das war dann Schade … immerhin trug es der König mit Fassung.
Um 11 Uhr mussten wir verdampfen, eiligst verdampfen. Denn der Seamaul von Teheran war bereits im Anmarsch und den wollten wir dann nicht für nichts verdaddeln. Wir holperten vor, zogen am Stahlwerk vorbei (bei dem wir noch immer nicht so richtig verstehen was es Produziert) und fuhren ins Tal. Die Polizeikontrolle liess uns auch heute wieder unbehelligt passieren (na klar, der König ist im Auto) und wir erreichten kurz darauf, aber trotzdem geschützt vor einer Bergflanke, die Stelle.
Der Zug war wohl noch nicht durch und wir platzierten unsere Füsse in die Hügel. Etwas später als erwartet, aber immer noch vor dem errechneten Plan, kam der Iran Runner mit den 6 aus Südkorea stammenden Seamaul Wagen daher. Wunderbar! Immerhin, Bild 1 im Kasten heute ;).

13 – Nach Stunden ohne Bewegung am Talausgang mussten wir für den Koreaner kurz verschieben auf die Ostseite des Bahnhofs. Zum Glück geht da gleich was. Der Iran Runner kam pünkltich mit der Koreanischen „Seamaul“ Garnitur.


Und dann? Google Maps meinte zu unserem auserkorenen Ziel für Heute Abend, wir hatten ja Zeit an der Stelle vorhin zum diskutieren, 3.5h Fahrzeit. Also kann man auch nochmal zurück in die Kurve sitzen und hoffen? Und dann kommt ja noch der zweite P-Zug gegen 13:30 Uhr. Wir gingen mit dem Flow der Züge und ich fuhr schleunigst zurück zur Kurve. Nicht, dass wir wirklich daran geglaubt haben, aber so eine letzte Chance sollte man so einem Güterzug den es nicht gibt dann doch geben.
Und die Chance wurde …. fast genutzt. Wir sassen wieder im Auto, es wurde draussen langsam heiss, als David kurz nach unserer Ankunft ZUG durch das Müde Auto rief. Mhm, immerhin, es kommt was! Die Spitzenlichter im Tunnel kamen raus und als der Zug auf der Brücke war, war klar …. es ist wieder der Hobel. Wie gestern, nur 30min früher. Aber ich habe ja gesagt, die Chance wurde fast genutzt. Denn heute hatte der Hobel im Vergleich zu gestern noch einen Flachwagen dabei. Und der war sogar 4 Achsig, es hätte auch ein 2-Achser sein können. So kann man dann doch von einem Zug sprechen? ;)

14 – Kurz darauf stehen wir wieder am Talausgang westlich von Mianeh. Und wieder kam nix ... erst beim zweiten Anlauf und kurz vor der zweiten Deadline (eigentlich schon danach), wieder der Hobel. Immerhin hatte er heute einen Wagen dabei. Geht also schon fast als Güterzug durch :-).


Der Rest der Zeit, also die verbleibenden 30min, blieb es dann ruhig auf den Gleisen der Eisenbahn.
Die Strecke ist uns dann doch irgendwie ein Rätsel, wo sind die Güterzüge? War es einfach nur Glück das wir an drei Besuchen von Tärbis her so viele Güterzüge gesehen haben? Immerhin immer mindestens einen pro Tag, einmal ja sogar zwei. Wo bleiben denn die hier bitteschön??
In Mianeh am Bahnhof stand heute zwar wieder was, was gestern nicht da war, aber ohne Lok. Es wird uns ein Rätsel bleiben. Gerne hätten wir mehr Zeit in die Strecke investiert, das Tal bietet bestimmt unendliche Möglichkeiten, aber ohne Verkehr macht das ganze dann doch nicht so viel Spass.

Um 13 Uhr verdampften wir zum vorerst letzten mal von unserem Plätzchen. Der Bauer unten in einer Hütte hat wieder seine Ruhe. Der wird sich bestimmt schon über den weissen Logan gewundert haben welcher da des morgens ständig auf dem Hügel auf der anderen Bahnseite stand. Aber so ist es halt … :-)
Wir wollten den zweiten Regio noch Fotografieren bevor wir nach Bandar Azali fahren, unserem Ziel für heute Abend. Dafür fuhren wir nah am Bahnhof in einen kurzen Abschnitt mit Frontlicht. Wie kletterten wieder mal auf einen dieser Sand / Dreck / Steinberge und warteten zum letzten mal 10min an dieser Strecke. Immerhin, diese Personenzüge sind Zuverlässiger als man denkt. Er kam nämlich. Und damit waren wir fertig.

15 – Wir strapazierten das Glück dann nicht mehr weiter sondern gingen auf sichere Züge. So auch der zweite Teheran – Mianeh Zug, wieder kurz vor Minaneh (zum Glück sind die paar Kilometer vor dem Bahnhof derart fotogen).


Da war noch etwas: Daniel hatte ja noch sein Netzteil im Hotel, vielleicht. Die Putzfrau käme um 8 Uhr hat man heute früh gesagt. Die wüsste vielleicht etwas. Also drehten wir noch die Extrarunde durch den Ort und  besorgten nebst etwas Wegzerrung auch noch Danis Netzteil. Da gab’s dann nämlich heute wirklich :-). Aber etwas damit anfangen hätten die guten Menschen hier sowieso nicht können, wer hat schon USB Type C Handys? Ah, ich … und Dani … Ok.
Wir machten den Tank noch voll im Ort. Denn mit halb leerem Tank in die Berge musste nicht sein. Der Tankwart war etwas … merkwürdig. Er wollte nicht helfen obwohl er merkte das wir mit seiner blöden Maschine irgendwie nicht klar kommen. Karte rein, Zapfhahn raus, aber es tat sich nichts. Na klar warum, hatten den falschen Zapfhahn in der Hand. Aber hää? Vorhin hat die Frau doch auch mit eben diesem getankt. Muss man nicht verstehen, er Verstands auch nicht.

Über Kahtkhat (oder so) fuhren wir durch die Berge bis ans Kaspische Meer. Die Fahr war angenehmer als erwartet, die Strassen breit und meist gut ausgebaut. Wir hatten ja schon mit Dreckwegen über Serpentinen gerechnet. Aber da hatten wir die Rechnung ohne die Iranischen Strassenbauer gemacht. So kam es das wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in die Nähe von Bandar Azali kamen.

16 – Fertig Eisenbahn. Wir wollen ja noch nach Bandar Anzali heute – also ans Kaspische Meer. Das waren noch ein paar Kilometer, bei denen mal etwas sehen will. Denn die Landschaft ist spektakulär.


17 – Es beginnt in einem offenen Tal.


18 – Und wird dann ständig Gebirgiger.


19 – Auf dem Weg kurz vor Zenab


20 – Wir sind im Gebirge.


Wir kamen runter, von 2200 Meter über Meer auf Meereshöhe, oder sogar noch 18 Meter darunter. Und kurz vor der Höhe 0 war am Himmel so etwas. Nebel? Wirklich jetzt? Schlechtes Wetter? So Grussel!
Durch die Dunkelheit ging es die letzten Kilometer in das lauschen Küstenstädtchen Bandar Anzali. Wir hatten uns wieder mal über Google ein nettes Hotel „direkt am Meer“ raus gesucht. Gute Bewertungen und die Bilder waren auch ganz nett. So waren wir etwas erstaunt als die Zufahrt zum schlecht beleuchteten Gebäude über eine kleine fiese Drecktrasse führte. Aber wir sind hart im nehmen, ist ja auch nicht Saison und die Zufahrt sagt per se mal nichts übers Hotel aus.

21 – Wir sind in Bandar Anzali. Es ist erst 18:30 Uhr und wir checken ein. Von aussen macht das Hotel ja schonmal einen netten Eindruck.


Die Lobby war dann auch ganz nett, damit wars das aber auch. Für die 3 Millionen hätte man fast mehr erwarten können – meinte zumindest unser König. Aber die Million zusätzlich zu sonst dürfte durch die Lage zu erklären sein? Denn im Sommer muss die Gegend hier ziemlich voll mit Hauptstädtlern sein die ihren Urlaub in einem angenehmeren Klima verbringen.
Essen wollten wir aber sicher nicht im Hotel, auch wenn es ein Restaurant gäbe. Denn gegenüber unserem Hotel auf der anderen Seiten der Hauptstrasse leuchtete eine grosse Reklame. Essen und Wasserpfeife. Also rein da!

Günstig sah der Schuppen nicht aus, aber wenn wir beim Hotel heute schon zulangen, dann auch beim Essen. Sagten sie und liefen ins verderben :-). Neinnein, es war schwer in Ordnung. Wir waren wenig kreativ und bestellten wie immer … auch weil wir wieder mal nichts anderes verstanden auf der Karte. Also eigentlich verstanden wir gar nichts, aber Chicken Kebap kann man langsam auswendig :-).

22 – Zum Essen ging es „rüber“. Es war ein hipper Schuppen mit sehr leckerem Essen.


Nach dem Essen, das Lokal füllte sich langsam mit jungem Volk, setzten wir uns rüber in eine Lounge und bestellten ein Pfeifchen. Wie es alle hier taten. Es war ganz anders als die letzten Tage. Etwas stimmte nicht :-). Junge Menschen, Männlein, Weiblein, am Rauchen, Reden und Lachen. Die Kopftücher waren knapp, teilweise sogar gar nicht vorhanden. Die Kleider waren knapp geschnitten. Wo waren wir denn da gelandet? Wir schauten uns mal um um den nächsten Ausgang zu fokussieren, wenn gleich die Sittenpolizei den ganzen Laden auseinander nimmt.

23 – Und einer schönen Wasserpfeiffe zum Abschluss. Dazu lief Pop und die Jugend war am Feiern. Und sowas im Iran .... eine andere Gegend!


Dazu die Musik, die so gar westlich Boomboom war, bestimmt auch verboten in guten Häusern.
Und so ging es auch weiter. Beim bezahlen, was draussen in einem Kassenhäuschen erledigt werden darf, wurde uns dann noch ein bisschen verbotene Flüssigkeit angeboten. Wir lehnten danken ab.
Weisst du lieber Iraner. Daheim können wir uns schon zum Frühstück im Bus volllaufen lassen, das müssen wir nicht im Iran machen. Das Risiko ist es dann nicht wert :-D.

Im Hotel taten wir dann nicht mehr viel, ausser ein bisschen das sowieso strunzlangsame Internet des Ortes belasten. Viel kam aus der Leitung aber nicht raus. Und so wurde es heute kaum 23 Uhr bis wir langsam ans Schlafen denken … :-). Morgen dann nach Sari, oder so.