k.u.k. mal: zwei Schweizer in einer Ösi-Karre - Teil 7
Von Peter Hürzeler
Donnerstag 11.10.2018Gegen acht Uhr ging es heute los. Den Plan den wir uns gestern zusammengebastelt hatten strotzte heute nur so von knappen Ortswechseln und fraglichen Zügen. Mal sehen ob das dann alles so klappen wird wie gedacht. Zuerst ging es wie vor zwei Wochen an die Brücke bei Dolny Loucky. Letztes mal hatten wir da trotz Sonnenspots kein Glück. Diesmal war eitel Sonnenschein und so war nur die Frage: Wieviel vom Schatten wird weg sein wenn der geplante Zug kommt. Leider ist am Morgen die Zugsdichte schwach. So hatten wir dann schlussendlich nur einen Rychlík vorzuweisen, welcher erst noch mit ärgerlicher Verspätung von rund 10min durchfuhr.
Sofort danach ging es los zum nächsten Programmpunkt. An der Jihlava Piste gibt es bei Kralice nad Oslavou eine nette Brücke im Wald. Problematisch ist, dass man da nicht direkt hinfahren kann, sondern mal noch 10min quer durch den Wald und hoch zur Brücke laufen muss. Die Zeit war schon vorher eng, jetzt mit der Verspätung des Rychlík noch enger. Zügige Fahrweise unter Ausnutzung der Tempi auf den recht kurvigen Strassen dahin liessen das Ganze vor Ort aber als knapp machbar erscheinen. Aufgrund der Erfahrungen rechneten wir noch eine Reserve von 2-3 Minuten infolge Verspätung des Zuges ein. Dumm nur, dass ausgerechnet heute der Zug absolut pünktlich fuhr. Pascal reichte es noch durch einen Spurt Bergauf an die Stelle hinzuhechten, ich lag leider ein paar Meter weiter zurück und musste mit ansehen, wie der Zug nebenan durchfuhr. Schade! Hier daher Pascals Version:
Da in vernünftiger Frist noch ein Osobní vlak aus jeder Richtung durchfahren sollte, blieben wir mal hier. Die klappten dann ganz ordentlich und waren netterweise auch mit 854 und nicht mit Särgen bespannt.
Zurück beim Auto ging es in den gleich folgenden Bahnhof von Kralice nad Oslavou. In der Theorie - gemäss grafischem Fahrplan - sollte nun hier eine Kreuzung zwischen einem Güterzug und einem Osobní vlak stattfinden. Der Bahnhof war von der Ausrichtung her auch fast der einzige Standort wo das Licht für den Güterzug richtig gedreht hatte. Leider verunmöglichten aber ein paar Bäume die Umsetzung mit dem Bahnhof als Motiv. In der Einfahrt wurden wir aber halbwegs fündig. Der Güterzug liess sich aber Zeit und als der Os aus der Gegenrichtung einfuhr und das Signal auf Fahrt ging wussten wir, dass der wohl Ausfall hatte. Blöd, aber damit war leider zu rechnen gewesen.
Für uns ging es nun in Richtung Velké Meziříčí. Wir hatten beim gestrigen planen dort noch ein nettes Motiv gesehen. Wir hatten theoretisch drei Chancen für ein Foto. Jeweils wieder mit einem extrem engen Zeitplan einen möglicherweise nicht verkehrenden Güterzug, dann je ein Osobni pro Richtung im Anschluss. Mit zügiger Fahrweise gelang es knapp rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein. Mit einem Güterzug wurden wir aber nicht belohnt. Entweder fuhr der stark vorzeitig oder eher gar nicht.
So hiess es weiter warten, bis dann der Osobni kam. Der besteht hier leider nur aus einem einzelnen RegioShuttle, der sich dann eh noch als Werbebüsche präsentierte, was so aber zu erwarten war. Der Zug macht sich auf dem Viadukt dennoch gut.
Da die Hinfahrt nach Křižanov - für uns eigentlich ein Nachschuss - schon so gut ablichten liess, liessen wir zugunsten einer etwas bessere Zeitreserve die Rückfahrt sausen und schauten dafür noch am Bahnhof von Velké Meziříčí vorbei. Theoretisch hätte hier nun die Rückfahrt des Güterzuges stehen müssen. Tat sie aber nicht, so dass wir den wohl definitiv nicht verpasst haben, sondern der schlicht Ausfall hatte. Dafür gab es dann noch ein Foto vom Baudienst:
Im Anschluss ging es kurz zu einer Tanke, wo wir noch eine neue Autobahnvignette für heute brauchten und zudem dem Auto noch einen Schluck Sprit gönnten. Der nächste wirkliche Programmpunkt war nun in Střelice. Wir hatten aber noch etwas Zeit und so reifte die Idee an der Jihlava Piste noch einen Regio zu erwischen. Wir fanden eine ganz nette Stelle in der Landschaft oberhalb Vladislav. Es kam dann ein 854er:
Dann ging es aber nach Střelice rein. Da die Autobahn zu weit weg war ging es immer alles schön der Bahn entlang. Kurz vor Náměšť nad Oslavou meinte Pascal plötzlich, dass da jetzt gleich ein Rychlík angefahren käme. Wir fanden auf Anhieb auch gleich eine Stelle. Lange warten mussten wir nicht und schon brauste die Taucherbrille 750 719 mit dem Rychlík 662 unter uns durch.
Zügig ging es wieder weiter. Wir wollten in Střelice einen der werktäglichen Zusatz Os erwischen. Eigentlich hat der zwischen Brno und Zastávka u Brna Busersatz. Da dort aber kein Depot ist, muss der ja irgendwie zugeführt werden und so planten wir mal ein, dass er in etwa in der gleichen Trasse als Leermaterialzug in Střelice durchfährt. Die Absicht war gut, die Planung aber hinkte mal wieder etwas. Erneut war der Weg dahin wenige Minuten zu lang - mit zügiger Fahrweise gelang es aber die aufzuholen. Wir kamen ziemlich genau auf unsere geplante Zeit in in Střelice an. Es reichte sogar noch auf die dortige Fussgängerüberführung nur um A: festzustellen, dass von dort nichts geht und man sich im Bahnhof selber hinstellen müsste, B: der Zug jetzt gerade dort durchfährt und es daher nicht reicht dorthin zu rennen. War unsere Planung doch wieder mal recht optimistisch, respektive zu optimistisch gewesen. Schade, Idee gut, Umsetzung na ja! So fuhren wir einige Meter weiter auf die Strecke raus. Vor Střelice gibt es eine nette Stelle mit einem recht markanten Plattenbauten-Hintergrund. Die Stelle war schnell gefunden und auf einen Zug mussten wir nicht lange warten. Es kamen zwei Särge mit einem Beiwagen auf dem Weg nach Bohutice:
Für uns war die Stelle erledigt und so ging es erneut in den Bahnhof von Střelice. Hier hatten wir immer noch eine offene Rechnung mit der Bahnhofsstelle. Pascal war noch am parkieren und Chip wechseln. Ich schaute mich mal im Bahnhof bei den Fahrplänen um, nur um festzustellen, dass aktuell nichts kommt. Als ich vor das Gebäude trat, sah ich aber grüne Signale in der Ausfahrt. Ich schlenderte mal auf den entsprechenden Perron rüber, kaum dort, kam auch schon eine Taucherbrille mit einer Wagenschlange:
Keine Ahnung was das jetzt für ein Zug war. Pascal hat den Zug im letzten Moment noch gesehen, es reichte aber nicht mehr für ein Foto, was ihn sichtlich nervte, zumal die Lok in Spezialbemalung war. Er gesellte sich dann auch zu mir am Perron, da wir dann die nächste Leistung abwarten wollten. Nicht so wirklich Freude an unserem Tun hatte heute aber der Bahnhofsvorstand. Bei unserem ersten Besuch in diesem Bahnhof vor knapp 2 Wochen war alles problemlos, heute kassierten wir mürrische Worte und ziemlich eindeutige Gesten: wir sollten verschwinden. Der Nervfaktor bei Pascal stieg noch etwas mehr an, da ihm die durchaus nette Stelle verwehrt blieb, aber diskutieren lohnte sich nicht. So ging es für uns weiter, zurück nach Náměšť nad Oslavou wo wir uns wieder kurz nach der Ortschaft ins Gelände stellten. Die Stelle war uns schon vom letzten mal bekannt, hatten wir hier doch das einzige Sonnenfoto des Tages geschossen. Sollte aber noch besser hinzukriegen sein. Mit leichter Verspätung kam dann auch der ersehnte Rychlík durch, wunderschön im Licht und mit passender Taucherbrille:
Dies klärte für uns aber auch die Frage, ob der von mir in Střelice erwischte Zug allenfalls schon diese Leistung gewesen war: war es nicht. Eigentlich hätten wir nun Stelle wechseln können, doch hatten wir nicht wirklich was besseres auf Lager und wir wollten den in einer halben Stunde nachfolgenden Zusatz-Os nicht gefährden. So blieben wir gleich hier. Der Os liess sich dann aber Zeit, viel Zeit, sehr viel Zeit sogar. Irgendwann ging das Signal aus Gegenrichtung auf Fahrt. Es kam dann ein 854er von hinten.
Nun sollte der Zug dann aber kommen, sank die Sonne doch immer bedrohlicher in Richtung Horizont. Er kam aber weiterhin nicht. Was dann kurz vor Büchsenlichtende noch kam war ein 854er von vorne.
Wo aber der Zusatz-Os geblieben ist, wir wissen es nicht, denn bis wir gingen tauchte der hier nicht auf. Gegen sechs packten wir unsere Siebensachen und machten uns auf den weiteren Weg. Wir hatten noch einige Kilometer vor uns. Zuerst stärkten wir uns aber mangels Alternativen erneut wie vor knapp 2 Wochen bei Colonel Sanders mit einigen frittierten Hühnchen. Dann ging es via Brno und Bratislava rüber nach Ungarn. Nach dem lösen der entsprechenden Autobahnmaut dann weiter bis nach Komárom. Ersatzhotelreservierer Pascal hat dort in einem etwas schrägen Etablissement mit Spielsalon und dergleichen gebucht. Wir kamen kurz vor 10 abends dort an, nachdem wir auf der Autobahn noch fast Zeugen von einem Unfall geworden wären.
Das Hotel war ok, mehr aber nicht. Für die Nacht würde es aber reichen. Zudem waren wir eh Müde und so ging es dann schon bald ins Bett. Plan für morgen mussten wir nicht gross machen, denn was jetzt folgt ist nicht planbar ;)
Freitag 12.10.2018
Gegen acht verliessen wir unser Hotel und schauten uns zuerst mal kurz am Bahnhof von Komárom um. Wir suchten nach Anzeichen von fahrbereiten Dieselloks. Der Grund wieso wir hier waren: Der Holländer den wir unterwegs angetroffen hatten machte uns darauf aufmerksam, dass hier in der Gegend infolge einer grösseren Baustelle rund um Budapest Güterzüge via Dieselstrecken umgeleitet werden und dies im grösseren Stil. Klingt spannend und so sind wir nun hier und schauen was sich da machen lässt.
Leider war in Komárom nicht viel zu sehen und so kämpften wir uns vor in Richtung Székesfehérvár, immer auf der Suche nach Güterzügen und nach entsprechenden Fotostellen. Leider war beides etwas Mangelware....
In Kisbér fanden wir immerhin einige abgestellte Güterwagen, die mein Interesse weckten. Und wie wir dort so standen, kam plötzliche eine ungarische Büchse als Regio dahergefahren. Die hatten wir nun definitiv nicht auf dem Radar gehabt.
Güterzüge waren aber weiterhin Mangelware. So zogen wir weiter um Székesfehérvár herum bis in den Abzweigbahnhof von Börgönd. Hier trennen sich zwei der Umleiterpisten in verschiedene Richtungen. Wir waren nicht die ersten dort. Bereits war ein Deutscher Kollege zugegen. Er war auch am Warten auf Zugsbewegungen. Während wir da warteten, tauchte noch ein Österreicher und ein Tscheche auf. 2h später verleidete es dem Deutschen, eine halbe Stunde später auch dem Österreicher. Wir warteten noch etwas weiter. Kurz bevor auch wir fanden, dass da nix mehr wird, kam dann endlich Bewegung auf. der Bahnübergang senkte sich und das Ausfahrsignal in Richtung Székesfehérvár ging auf Fahrt. Es kam eine M62:
Vom Deutschen Kollegen wussten wir, dass in Székesfehérvár einiges rumstand. Wir hofften nun darauf, dass auf Kreuzung der M62 etwas davon in unsere Richtung in Bewegung gesetzt würde. Enttäuscht wurden wir nicht, denn 20min später bog eine ex deutsche Ludmilla um die Ecke:
Wir beschlossen dem nachzufahren und ihm nochmals aufzulauern. Aufgrund des nicht gerade dichten Strassennetzes in der Gegend war das gar nicht einfach. Es klappte dann aber noch mit einem weiteren Bild:
Dann ging es für uns zurück nach Börgönd, wobei wir eine andere Verbindung testeten. Mehr als einmal dachten wir beim Befahren der Schotterpiste ans umdrehen - grausam die "Strassen" hier in der Gegend. In Börgönd sahen wir wieder den Deutschen Kollegen, sowie einen im Bahnhof stehenden Zug. Vom Kollegen erfuhren wir, dass hinter der Ludmilla noch ein zweiter Zug gekommen wäre, dieser dann aber auf den anderen Streckenast abgezweigt ist, wo er Kreuzung mit dem Ölbomber hier im Bahnhof hatte. Wir machten mal ein Standbild. Die Lok ist eine recht seltene Spezies, eine umfassend modernisierte Taucherbrille, vermarktet als Effiliner. Korrekter als Modernisierung wäre wohl: Neubau unter Verwendung einiger Bauteile einer Taucherbrille. Nett anzusehen war der Zug aber allemal:
Wir stellten uns in Erwartung einer Abfahrt in die Ausfahrt von Börgönd. Lange passierte nichts. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Deutsche Kollege zu uns gesellt. Erst nach rund einer Stunde kam Bewegung in den Bahnübergang den wir sahen. Und da das Einfahrsignal regungslos blieb war klar, dass was in die richtige Richtung kam. Es war dann aber nicht der Effiliner, sondern die Ludmilla auf der Rückfahrt. Hinter der Lok war noch eine Elektrolok kalt mitgeschleppt:
Wir warteten weiter und schon nach knapp 15min wurden wir ein weiteres mal beglückt. Diesmal war es eine aus Rumänien importierte Diesellok mit einem einzelnen Wagen der privaten MMV:
Wir warteten weiter. Die Sonne sank zwischenzeitlich immer tiefer und tiefer und begann im ausgedehnten Dunst über dem Horizont zu verblassen. Man konnte schon Silhouetten-Bilder anfertigen, die Flügelsignale hier waren dankbare Motive.
Pascal sah dann auf der MAV Geolocation-Seite eine Zugsbewegung aus Pusztaszabolcs auf uns zurollen. Ob das noch rechtzeitig reichen würde? Tat es nicht. Etwa 2 min nach Sonnenuntergang war der Zug dann hier, zu spät und irgendwie wollte der Gegenlichtschuss mangels wirklichem Motiv auch nicht überzeugen.
So wirklich zufrieden waren wir nicht mit dem heutigen Tag. Wenigstens mussten wir nicht weit fahren, hatten wir doch in Székesfehérvár im Best Western gebucht. Nach dem einchecken und einer erfrischenden Dusche - es war heute recht nahrhafte 28° C, für schon fast Mitte Oktober doch recht warm - ging es dann noch für ein Frustessen ins Stadtzentrum. Mangels Alternativen fanden wir dann bei einem Italiener Unterschlupf.
Zurück im Hotel gabs noch ein Frustbier, ehe es dann ins Bett ging. Planung fiel aus, denn ausser irgendwo an der Strecke hinsetzen und warten konnten wir nicht viel anders machen als heute.
Samstag 13.10.2018
Wir waren schon kurz vor acht aus dem Hotel und unterwegs nach Börgönd. Leider erwies sich das als zu spät, denn in Börgönd war das ganze lichtmässig schon eher knapp, zudem hatten wir auf dem Weg dahin bereits einen Güterzug gekreuzt. Das war jetzt etwas dumm, aber shit happens. So versuchten wir unser Glück im schönen Bahnhof von Zichyújfalu. Lange passierte nichts.
Erst kurz nach halb elf gingen die Ausfahrsignale seitens Pusztaszabolcs auf Fahrt. Die Freude ab dem gebotenen war dann aber etwas mager. Die M62 der MÁV war zwar schön, doch wo war der Zug hintendran? Der Lokzug war nur bedingt das was wir uns vorstellten.
Wir warteten weiter nur um uns dann noch viel mehr zu nerven. Als nämlich der nächste Zug kam, waren wir gerade am Schlachtplan schmieden im Auto. Er kam ja auch nur rund anderthalb Stunden nach dem Lokzug. Wobei: ein Foto hätte eh nicht geklappt, wurde der Zug doch ohne irgendwelchen ersichtlichen Grund nicht über das Durchfahrgleis des Bahnhofes genommen, sondern über das Ausweichgleis. Unser Foto hätte so nicht funktioniert. Wir fuhren dem Zug hinterher, erwischten ihn aber erst in Pusztaszabolcs wieder, wo der Sonnenstand nicht mehr stimmte. Bespannt war der Zug mit einer ex Englischen Class 56 was es zumindest für mich umso ärgerlicher macht den nicht in gutem Licht erwischt zu haben.
Irgendwie war die Lust bei uns etwas draussen. Es war Mittag, wir haben im besten Licht gerade einmal einen Lokzug erwischt, einen weiteren Zug verkackt. Nicht gerade das was wir uns von diesem gross aufgezogenen Umleiterverkehr versprochen haben.So verzogen wir uns auf den Streckenabschnitt oberhalb Székesfehérvár, wo gemäss MAV Homepage irgend etwas im Anmarsch war. Wir stellten uns im Bahnhof von Moha hin, der Zug war immerhin schon bis zum Bahnhof davor vorgerückt. Es dauerte aber dann nochmals fast zwei Stunden bis er dann hier war. War wohl im Bahnhof vorher am rangieren gewesen. Es war eine M62:
Sonst war aber nix und nix und nix los. Schon wieder drei Stunden rum und genau einen Zug erwischt. Wir hatten die Schnauze voll und entschlossen uns noch ein letztes mal in der Slowakei etwas zu versuchen. Immerhin gab es da ja noch ein paar Regiojet Leistungen welche wir auf dem Heimweg nach Graz fotografieren können. Der Güterzugumleitungsverkehr konnte uns aber inzwischen sowas vom am A*** lecken. In Komárom schauten wir nochmals kurz am Bahnhof vorbei. Es stand ein weiterer ex Engländer von Floyd im schönen Nachmittagslicht, zudem waren gerade zwei Laminatkas der ZSSK am rangieren:
Es war nun aber Zeit in die Slowakei rüberzuwechseln, sollte doch dem Slowakischen Teil von Komárom, respektive eben Komárno wie die geteilte Stadt auf Slowakisch heisst, was Personenzugsmässiges nach Bratislava fahren. Erst die Aussicht auf diesen Zug hat uns nochmals hierhin hoch fahren lassen. Wir stellten uns an die erstmögliche Stelle hin. Kaum da, hornte es auch schon. Es war dann aber nicht der erwartete Os, sondern ein Güterzug von Metrans.
Wir waren etwas erstaunt, hatten wir doch einen P-Zug von Regiojet erwartet und nicht einen Güterzug. Ein Blick in den Fahrplan offenbarte, dass wir uns in der Strecke geirrt hatten und der Os gar nicht hier durch fährt. Dass dann als Ersatz ein Güterzug kommt, nahmen wir dankend zu Kenntnis. Während es in Ungarn nicht klappte, ging in der Slowakei plötzlich wieder viel. Wir fuhren dem Teil hinterher. Es gab noch ein zweites Foto:
Dann war aber fertig mit Überholen. War der Zug kurz nach Komárno noch gemütlich unterwegs, war jetzt an ein Überholen nicht mehr zu denken. Schlussendlich gab es ein einsehen unsererseits und wir liessen den Zug ziehen. Ein Blick in den richtigen Fahrplan offenbarte aber noch eine anrollende RegioJet Leistung, welche wir dann in letztem Büchsenlicht auch ablichten konnten:
Dann war aber endgültig fertig. Sonne weg und wir hatten noch einige Kilometer nach Graz vor uns. Noch einmal durften wir uns in Rádio Anténa Rock von Horkýže Slíže begleiten lassen. Zwar kam nicht Silný refrén, aber mit Atómovy kryt waren wir auch ganz nett bedient. Auf schnellstmöglichem Weg via Györ, Szombathely und das Burgenland ging es rein nach Graz, wo wir kurz vor 10 abends im Hotel waren. Danach ging es noch zu Europcar wo wir unseren Rapid nach gut 5200km hinstellten. Für den Magen gab es dann mangels brauchbarer Alternativen noch etwas bei McWürg. Feierabend war dann schon bald einmal.
Sonntag 14.10.2018
Und dann war er da: der unsägliche Reisetag der einem gnadenlos ins Bewusstsein hämmert, dass die Ferien zu Ende sind. ER kam wie meist schneller als einem Lieb war. Der Wecker ging entspannt gegen acht Uhr los. Noch viel entspannter waren wir mit aufstehen, so dass wir schlussendlich noch fast in Stress kamen um unseren Zug um 09.45 zu erwischen, galt es doch vorher noch Einkäufe zu tätigen. Immerhin hatten wir jetzt knapp 10h Fahrt vor uns. Damit das Ganze erträglich war, hatten wir 1.Klasse gebucht. Der Eurocity Graz-Zürich weist neben den Ösi-Wagen auch einen SBB Panoramawagen auf. In dem hatten wir uns eingebucht und konnten so wunderbar die vorbeiziehende Landschaft geniessen. Die Fahrt führte über Bruck an der Mur, Selzthal, Bischofshofen, Kitzbühel, Wörgl, Innsbruck über den Arlberg nach Bludenz und dann via Sargans nach Zürich. Einmal quer durch Österreich - oder immerhin fast. Unterwegs genossen wir die teils grandiose Landschaft vom Tirol. Der Gedanke kam: eigentlich sollte man auch hier mal eine Fototour einlegen. Mögliche Fotostellen wurden auf alle Fälle schon auf der Karte markiert.
In Zürich hiess es dann Abschied nehmen. Pascal verschwand in den S-Bahn Katakomben, ich in den Fernverkehrs-Katakomben. Ich erwischte noch den Intercity um 1932 in Richtung Bern wo ich dann infolge Bastelarbeiten auf der NBS und Umleitung via Burgdorf kurz nach halb neun ankam. Der Umstieg auf den IC nach Thun war entsprechend stressig, zumal man noch Perron wechseln durfte. Der Zugbegleiter war extremst genervt darüber, dass die Personen nun mal ihre Zeit brauchen um den Perronwechsel vorzunehmen. Willkommen bei den SBB - man hätte ja auch den IC nach Thun auf das leere Gleise neben dem einfahrenden Zürcher stellen und so den Vorgang etwas beschleunigen können....
Viertel nach neun war ich dann auch zu Hause, womit diese aus meiner Sicht sehr erfolgreiche Reise zu Ende ging.
Damit endet dieser gemeinsame Reisebericht von Pascal und mir. Wir hoffen, dass euch die Reise durch die Ländereien der ex k.u.k. Monarchie gefallen hat.