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Skandinavischer Herbst (9)

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8.10.2017: Geilo - Haugastøl - Geilo

Neuer Tag, neues Glück. Nachdem die letzten paar Tage trotz grosser Anstrengungen etwas gar viele Fotos nicht wunschgemäss geklappt hatten, war ich heute wieder zuversichtlicher. Die Wetterprognose war nämlich sehr gut, es sollte heute und morgen einfach nur schön sein!

Früh aufstehen musste ich trotzdem nicht, denn auf dem grafischen Fahrplan herrschte am Morgen bis ca. 10:00 gähnende Leere, wie gehabt. Apropos Aufstehen, ein paar Worte zum Hotel: Das Hotel Geilo wurde urprünglich 1880 eröffnet. Einiges wurde natürlich renoviert und modernisiert, so sind die Zimmer relativ modern; grössere Teile des Gebäudes, Aufenthaltsräume, Gänge etc. sind ziemlich alt, aber sehr gepflegt. Eine spannende Kombination, die ich so noch selten erlebt habe. Insgesamt durchaus sehr empfehlenswert.

Überrascht hat mich auch das Publikum des Hotels: Es waren quasi ausschliesslich chinesische Reisegruppen. Geradezu kurios war, dass das Hotelpersonal bemüht war, die "normalen" Gäste von den chinesischen Reisegruppen fern zu halten: Beim Abendbuffet waren die Chinesen im grossen Speisesaal, während die übrigen Gäste in einem kleineren Nebensaal untergebracht wurden; dort wurde man auch bedient, damit man möglichst nicht zum Buffet "muss". Bei meiner Frage nach dem Frühstück wiederum versuchte der Herr an der Reception, mich um die Zeiten, zu denen die Chinesen frühstücken, herum zu lotsen; das war mir dann aber zu spät, und auf Nachfrage wars natürlich auch kein Problem, früher mit den Chinesen zu essen.

Nun, wer die chinesischen Tischmanieren kennt, der weiss auch, weshalb das Hotelpersonal entsprechend bemüht war. Umgekehrt war es auch verständlich, dass das Hotel die Betten mit Reisegruppen füllen muss, denn zur Nebensaison ist hier einfach absolut gar nichts los - viele Unterkünfte waren gleich komplett geschlossen. Jedenfalls konnte ich so das Schauspiel am Buffet live miterleben und mich bisschen wie in China fühlen, was ich jetzt eher als amüsant denn störend empfand.

So gings dann gemütlich Richtung Haugastøl. Für die Rallarvegen-Maut hatte ich zwar diesmal mit 50-Kronen-Scheinen vorgesorgt, "kaufte" mir aber trotzdem gleich zwei Tage. Für den ersten Regiontog aus Bergen entschied ich mich für eine Innenkurve gleich östlich des Tunga-Tunnels; dort, wo der Neubauabschnitt auf die Altbaustrecke über geht. Der Regiontog kam dann auch relativ pünktlich.

El 18 2256 of NSB between Finse and Haugastøl


El 18 2256 of NSB between Finse and Haugastøl


Und das Wetter... sowas erlebt man hier kaum je, und erst noch im Herbst! Wie man sieht gab es auch etwas Schnee in den höheren Lagen, aber leider nicht bis ganz runter.

Der nächste Programmpunkt war mal wieder eine blaue Linie. Ihr wisst ja, Baugerödel... oder vielleicht auch nicht. In Erwartung eines bestenfalls kurzen Zuges stellte ich mich weiter nördlich an den Nedre Storurdevatnet, relativ nah an die Strecke. Hier in der Gegend hatte ich sowieso noch ein paar Motive offen.

Das Baugerödel kam dann auch. Zu meiner Freude wars eine Gravita, von den Dingern hatte ich bisher noch kein einziges Bild, und auch die Anhängelast geht schon fast als "Zug" durch.

1261 009 of NR between Finse and Haugastøl


1261 009 of NR between Finse and Haugastøl


Nun dauerte es über eine Stunde, bis endlich mal der erste Regiontog aus Oslo in Richtung Bergen kam. Die Fahrpläne sind ganz schön dünn in diese Richtung, eine Frühverbindung fehlt leider komplett. Dafür hatte die Sonne schon recht ordentlich gedreht.

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Nun war zwar gerade mal knapp Mittag vorbei, aber bei den aktuell kurzen Tagen bedeutet das, dass man schon zum Abendprogramm übergehen muss. Ich verschob mich daher noch etwas weiter in Richtung Finse, in einen Abschnitt, wo die neue Trasse über einen Damm mehr oder weniger quer durch einen See führt, je nach Wasserstand. Erst über anderthalb Stunden später gabs die nächste Bewegung, ein Regiontog aus Bergen. Wer sich nun fragt, wo denn der Güterverkehr bleibt: Leider war heute Sonntag. Bedeutet: Nix Güterverkehr bei Tageslicht. Jänu.

El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


Nun standen noch zwei Regiontog nach Bergen an. Leider hatte der erste davon viel Verspätung, so dass die Bergschatten schon arg zum Problem wurden und ich mich mehrmals umplatzieren musste, weil das, was ich eigentlich wollte, nicht mehr ging. Dennoch, irgendwann kam auch der noch vorbei.

El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


Aufgrund der Verspätung kam nun der nächste Regiontog quasi im Blockabstand, kaum eine Viertelstunde später. Nur noch so knapp liess sich eine Ecke finden, wo die Strecke noch in der Sonne war. Zwar gab es im Matsch-Bereich des Sees (aufgrund des tiefen Wasserstandes) einige relativ gut spiegelnde Pfützen, den Zug kriegte ich da aber leider nicht rein. Dennoch, kein schlechter Abschluss des Tages.

El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


Also zurück zum Auto laufen und zurück nach Geilo fahren. Das Abendessen gabs im Hotel am bereits angesprochenden Buffet, zusammen wieder, wie zu erwarten, mit einer ganzen Gruppe Chinesen.


9.10.2017: Geilo - Haugastøl - Geilo

Das heutige Programm? Eigentlich genau gleich wie gestern, nur heute mit Güterverkehr. Frühstück, anschliessend nach Haugastøl fahren. Den morgendlichen Regiontog aus Bergen machte ich diesmal etwas näher am Tunnelportal, mit der tollen Felswand im Hintergrund.

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Die nächste Bewegung war nun CargoNet aus Bergen. Ich stellte mich dafür am anderen Ende des Tunga-Tunnels auf. Von unten zwar die Stelle zwar nicht umwerfend...

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... aber von oben! Hier das Bild der Drohne:

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Für den folgenden Regiontog nach Bergen war ich etwas phantasielos, und stellte mich wieder am Ostende des Tunga-Tunnels hin.

El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


El 18 of NSB between Finse and Haugastøl


Für den Nachmittag hatte ich mir vorgenommen, etwas weiter südlich einen Hügel zu erkraxeln. Ich hatte dabei ein Bild von Neel im Kopf, mir war aber lange nicht klar, wo genau das aufgenommen wurde. Inzwischen hatte ich aber wenigstens eine starke Vermutung. Oben auf dem Hügel angekommen hatte ich zunächst mal wieder etwas Zeit, denn der nächste Güterzug stand erst in rund einer Stunde an. Kurz vor der Planzeit liess ich auch die Drohne hoch, um noch eine alternative Ansicht einzufangen. Der Güterzug kam pünktlich, wie zu erwarten.

Zunächst das Tele-Bild, hier hat der Zug gerade den Tunga-Tunnel verlassen.

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Kurz darauf kam er bei mir vorbei.

El 19 of CN between Finse and Haugastøl


El 19 of CN between Finse and Haugastøl


Und zuguterletzt noch die Ansicht der Drohne.

El 19 of CN between Finse and Haugastøl


Wie ihr gesehen habt, war es relativ windstill, so dass sich ein weiterer Versuch mit Spiegelung anbot. Ich hatte ausserdem bis zum nächsten Regiontog nicht viel Zeit, und so gings runter an den Vesle Tangevatnet.

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Für das Abendprogramm hatte ich mir dieselbe Ecke (der Bahndamm durch den See) ausgesucht wie gestern, aber mit ein paar Änderungen: Für eine bessere Spiegelung wollte ich mich näher am Gleis positionieren, und für das letzte Bild etwas zurück nach Haugastøl gehen, da die Ecke dort gestern am längsten Licht gehabt hätte. Ich fuhr also einmal mehr den Rallarvegen hoch und lief zum Damm. Nach kurzer Suche klappte dann die Spiegelung ganz gut, wenn auch nur mit Verrenkung und fast im Schlamm liegend.

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Anschliessend gings, wie geplant, wieder etwas zurück, um den letzten Zug des Tages abzulichten, eine CargoNet-Leistung nach Bergen. Ein paar Minuten vor dem Zug begann mir ein Schleier Sorgen zu bereiten, es war zeitweise ganz schön dunkel. Kurz vor dem Zug lichtete sich dieser aber wieder weitgehend. So liess ich dann nochmal die Drohne hoch, und pünktlich wie die Eisenbahn kam die El 16 mit ihrem Containerzug vorbei.

Hier von unten...

El 16 of CN between Finse and Haugastøl


... und von oben.

El 16 of CN between Finse and Haugastøl


Damit war dann der heutige Tag fototechnisch auch abgeschlossen.

Das Abendessen gabs erneut im Hotel. Die weitere Planung sah nun so aus: Heute war Montag. Dienstag und Mittwoch waren die Wetterprognosen hier in der Gegend einfach nur schlecht. Spätestens Freitags musste ich abreisen, um dann Samstags das Auto in Kopenhagen abgeben zu können.

Ich hätte also durchaus noch etwas Zeit gehabt. Nur, die Wetterprognosen waren wirklich überall schlecht, ziemlich ganz Skandinavien. Ich konnte also entweder noch viele Kilometer machen und am Schluss dennoch nicht Glücklich werden, oder einfach mal die nächsten zwei Tage hier arbeiten. Ich entschied mich entsprechend für letzteres.

10.10.2017: Geilo

Zum heutigen Tag gibts mal wieder wenig zu berichten, ich war nur am arbeiten. Es fiel jedoch (entgegen der Wetterprognose, die Regen vorausgesagt hatte) Schnee bis nach Geilo runter. Eigentlich schön, nur nützt das bei garstigem Wetter nur wenig. Und hab ich schon erwähnt, dass ich Sommerreifen habe?

11.10.2017: Geilo

Auch heute arbeitete ich, erhielt aber um ca. 1500 einen Anruf aufs Zimmer von der Reception: Sie hatten festgestellt, dass das Hotel heute Nacht gar nicht geöffnet war. Ich nehme an, sie hatten schlicht keine Buchung, und meine Zimmerverlängerung kam nach dem Entscheid, das Hotel für eine Nacht zu schliessen. Irgendwie ging das wohl bei der Reception unter. Sie hatten für mich aber ein Zimmer (besser gesagt ein Apartment) im Ustedalen Hotel organisiert, zum gleichen Preis. Also verabschiedete ich mich und wechselte da rüber. Das Hotel war ebenfalls ausgezeichnet, und auch hier waren die einzigen Gäste chinesische Reisegruppen...

Was noch offen war, war das Programm für morgen. Die Wetterprognose war zwar nicht gut, liess aber immerhin Aufhellungen erwarten. Zudem hatte es Schnee, und die Bergenbahn bei Schnee zu fotografieren, nun, das musste ich zumindest probieren.

Das Problem an der Sache war, dass mit meinen Sommerreifen den Rallarvegen bei Schnee hoch zu fahren nicht in Frage kam. In Finse zu übernachten war kurzfristig auch nicht möglich, das hatte ich schon abgecheckt (da muss man selbst in der Nebensaison Monate im Voraus reservieren). Also blieb nur noch, mit dem Zug hoch zu fahren und abends wieder zurück. Das Ätzende daran ist, dass es, wie schon erwähnt, keine Morgenverbindung gibt, und man so erst mittags in Finse ist. Mangels anderer Optionen entschied ich mich aber dennoch für diese Variante und kaufte mir noch die nötigen Tickets.

12.10.2017: Geilo - Finse - Geilo

Wie geplant gings heute gegen Mittag zum Bahnhof, um mit dem ersten Regiontog nach Bergen nach Finse zu fahren. Immerhin, der Zug war fast pünktlich.

Während es in Geilo noch bedeckt war, war das Wetter in Finse ziemlich gut, und so hatte ich doch gewisse Hoffnungen.

El 18 2241 of NSB between Finse and Haugastøl


Ich hatte mir natürlich einen Plan zurecht gelegt, wie ich die wenigen Züge am Nachmittag erlegen wollte. Zunächst ging es zu Fuss bis fast dort hin, wo ich vor drei Tagen schon war. Es gibt da einen netten Aussichtshügel mit gutem Blick auf den Neubau-Abschnitt.

Der grafische Fahrplan versprach einen CargoNet-Güterzug. Das Wetter war wechselhaft, aber etwa 15 Minuten vor Planzeit öffnete sich ein schönes, blaues Loch. Schön im Fahrplan tauchte der Güterzug auf, und gleichzeitig bildete sich im blauen Loch eine kleine Wolke, die nun exakt mit dem Zug zog und diesen verdeckte. Das war nun nicht mehr gemein, sondern richtig fies! Und zwar derart exakt auf den Zug gezielt, das musste doch schon Absicht sein!

185 715 of CN between Finse and Haugastøl


Natürlich verbrachte ich die nächste Viertelstunde wieder in der Sonne. Bis das Wetter dann endgültig "kä Luscht" mehr hatte, zuzog und ein starker Schneesturm begann. Beim nächsten Regiontog packte ich nicht mal mehr die Kamera aus, da es nicht möglich gewesen wäre ein Bild zu machen ohne, dass das Objektiv innert Sekundenbruchteilen mit Schnee zugeklebt gewesen wäre. Beim dritten und letzten fotografierbaren Zug des Tages hörte wenigstens der Schneesturm vorübergehend auf, und die roten Wagen machen sich auch ohne Sonne recht gut in der verschneiten Landschaft.

El 18 2247 of NSB between Finse and Haugastøl


Auf dem Rückweg nach Finse setzte der Schneesturm wieder ein, und zwar ziemlich heftig. Als Schneemann erreichte ich schliesslich Finse, und hatte nun nichts mehr zu tun ausser auf den Regiontog zu warten, der mich zurück nach Geilo brachte.

13.10.2017: Geilo - Göteborg

Mangels besserer Ideen - und weil daran letztes mal eigentlich nichts auszusetzen war - hatte ich als Tagesziel wieder das STF-Hotel in Göteborg gebucht. Entsprechend bestand der ganze heutige Tag darin, mit dem Auto nach Schweden runter zu fahren. Das klappte auch alles einwandfrei, diesmal auch ohne neugierige Grenzbeamten.

14.10.2017: Göteborg - Kopenhagen - Hamburg

Frühstück, Fahrt nach Kopenhagen, alles ziemlich ereignislos. Ich war rund eine Stunde früher da als geplant. Auto abgeben bei Enterprise etwas ausserhalb des Flughafens klappte auch einwandfrei. Shuttlebus zum Flughafen. Im Gegensatz zur Hinreise (Rastatt lässt grüssen) konnte die Rückreise wie geplant per Bahn stattfinden. Zunächst benötigte ich aber ein Ticket zum Hauptbahnhof. Das war erstaunlich mühsam, denn der ganze Eingangsbreich des Flughafens war komplett mit Leuten verstopft, und an den Ticketautomaten hatte es lange Warteschlangen. Als ich an der Reihe war, wurde mir auch klar wieso: Ich war nicht in der Lage, ohne Hilfe des anwesenden Personals das richtige Ticket zu lösen, weil das Tarifsystem kaum durchschaubar ist. Aber schlussendlich kam ich doch zu meinem Ticket.

Die S-Bahn fand ich auch mühelos, und lange warten musste ich auch nicht. Vor Ørestad kam eine englische Durchsage, die aber schlecht verständlich war, und ich als "Dieser Zug fährt nicht nach Kopenhagen Hauptbahnhof" verstand. Deshalb stieg ich aus, in der Erwartung, eine andere S-Bahn nehmen zu müssen. Nach Konsultation des Netzplanes kam ich mir dann vor wie der letzte Idiot, denn die Durchsage war wohl eher, *dass* der Zug nach Kopenhagen Hauptbahnhof weiter fährt. So konne ich halt 20 Minuten lang die tolle S-Bahn-Station hier geniessen ;) Aber alles kein Problem, Zeit hatte ich genug.

In Kopenhagen hatte ich noch immer genügend Zeit zum verblödeln. Erfreut stellte ich fest, dass die SJ wieder bis nach Kopenhagen fährt; die mühsamen Kontrollen am Flughafen scheinen wieder aufgehoben worden zu sein. Irgendwann kam schliesslich meine Doppel-Gumminase nach Hamburg an. Ich habe diese Strecke bisher immer nur im ICE-TD zurückgelegt, deshalb war das mal was Neues. Ob des Komfortes war ich positiv überrascht, trotz 2. Klasse sind die Platzverhältnisse sehr gut, kein Vergleich zu vielem, worin man in der Schweiz so sitzt.

Die Fahrt nach Rødby zog sich dennoch hin, und das obwohl die Hauptstrecken keineswegs langsam sind; gegen 160 km/h lagen bis Ringsted drin. Unterwegs sind vielerorts die Bauarbeiten für die neue Hochgeschwindigkeitstrecke im Gange.

Die Fähre erreichten wir pünktlich, und dort gabs einen kleinen Snack. Ich versuchte noch, ein Bild der Gumminase in der Fähre zu machen; das war jedoch aussichtslos, da zwischen Gumminase und Ende des Parkdecks kaum ein halber Meter Platz war. Die Doppel-Gumminase passt augenscheinlich ganz exakt auf die Fähre! Ebenfalls anzumerken ist, wie speditiv die Fähr-Überfahrt organisiert war: Der Zug kam als letztes auf die Fähre mit minimalen Wartezeiten und als erstes wieder runter. Zeitverlust für Laden und Entladen keine fünf Minuten.

Hamburg erreichten wir entsprechend pünktlich, und mein 29-Minuten-Übergang auf den Nightjet nach Zürich klappte daher problemlos. Meine Mitreisenden im 4-er-Couchette waren ein Ehepaar mit Enkel aus Basel, und wir hatten einen angenehmen Abend.


15.10.2017: Hamburg - Zürich - Effretikon

Der Nightjet erreichte Basel pünktlich, und anschliessend hatte ich das Abteil alleine bis Zürich, wo ich ebenfalls pünktlich ankam. Obwohl mir die Couchette-Wagen noch aus CNL-Zeiten bekannt waren, merkte man ihnen doch an, dass sich die ÖBB Mühe gibt. So war alles sauber und in gutem Zustand. Weniger positiv war das Frühstück, denn auch das erinnerte an CNL-Zeiten und war ziemlich minimal. Der letzte Hüpfer der Reise war die S-Bahn nach Effretikon, und spätestens an der Haustüre war die Gewissheit da: Der Alltag hat mich wieder.



Epilog

Ich glaube, ein paar abschliessende Worte dürfen nicht fehlen.

Bin ich insgesamt zufrieden? Sehr! Hat es Spass gemacht? Auf jeden Fall!

Würde ich es so wieder tun? Hm, das ist eine schwierigere Frage. Einerseits war ich alleine unterwegs - mit Kollegen ist es einfach lustiger. Zum Anderen sind fünf Wochen relativ lang. Im vorherigen Teil des Reiseberichtes (um Lillehammer) hatte ich zeitweise etwas genug von viel Aufwand und Plänen, die nicht klappen wollen. Ich glaube, das nächste Mal würde ich sowas eher wieder kürzer halten, vielleicht eher zwei Wochen.

Mein ursprünglicher Plan war ja, das Ganze mit Arbeiten zu verbinden, so dass man nicht raus muss, sondern darf. Das hat insofern gut funktioniert, als dass ich gewisse Schlechtwetterphasen gut überbrücken konnte. Allerdings fragt man sich dann doch jeden Abend, ob man jetzt das richtige tut, oder nicht vielleicht besser da hin fährt, oder dort hin, oder an die Strecke geht und auf Sonnenspots hofft... Und wenn man dann arbeitet und am Mittag auf der Webcam schönes Wetter sieht, fragt man sich zwangsläufig, was man jetzt wieder verpasst hat... Ja, die Zeit konnte ich gut nutzen, aber nein, besonders entspannend wars nicht.

Zum Wetter möchte ich anmerken: Es war sicher nicht der schönste Herbst aller Zeiten, aber auf jedem Fall weit entfernt vom schlechtesten, und insgesamt hat es doch recht gut geklappt, und mit der Ausbeute an Sonnenfotos bin ich mehr als nur zufrieden! Dass das Wetter im Reisebericht immer und immer wieder Thema ist liegt schlicht daran, dass sich meine Planungen stark daran orientiert haben; das ist (meistens) nicht als Unmutsbekundung zu verstehen, sondern einfach nur als Erklärung, weshalb ich dies und das gemacht habe und nicht irgendwas anderes.

Schlussendlich: Norwegen gefällt mir gut. Die Leute sind nett, alles ist unkompliziert und angenehm (die Preise lassen wir mal aussen vor). Landschaftlich und eisenbahnmässig gibts sehr viel zu sehen, und noch immer gibts viele Orte, wo ich endlich oder nochmals hin will. Man wird nie fertig, ein nächstes Mal kommt bestimmt! Ha det bra!