Ab in die Wüste mit airberlin! (7)
Von Peter Hürzeler
Samstag 23.9.17Wie üblich ging der Wecker um 0600 los. So gegen 0645 war ich auf direktem Weg raus aus Kingman und weiter in Richtung Crozier Canyon. Auf dem Weg dahin kamen mir insgesamt drei Westbounds entgegen, einen Eastbound überholte ich. Damit ich den in der aufgehenden Sonne nicht ungenutzt durchziehen liess, stellte ich mich bei Hackberry kurz an die Strecke. Lange warten musste ich ja nicht. Den schon im Crozier Canyon zu nehmen war aussichtslos. Nach ein paar Minuten war er dann auch da. ES44C4 #6775, ES44AC #6148 und ES44C4 #6744 mühten sich am Stacktrain ab.
Fing doch schon mal gut an. Bei der Einfahrt in Richtung Crozier Canyon angekommen, galt es sich zuerst zu registrieren. Der Canyon liegt auf Private Property. Trägt man sich aber in ein Buch ein und nimmt einen Access Pass mit, dann darf man das Gelände soweit frei betreten. Ich fuhr noch ca. 1km auf einer ziemlich miesen Piste bis zur Strecke und stellte dann mein Auto in den Schatten eines Baumes. Eine weitere Fahrt wäre nur mit einem echten 4WD möglich gewesen, zu tief waren die Washouts und Gräben.
Wie zu erwarten war, fuhr gerade der vorhin fotografierte Eastbound durch. Den hätte ich nie und nimmer hier aufnehmen können, gut dass ich vorher ein Foto gemacht habe. Aber auch ein weiterer Westbound fuhr gerade durch. Läuft ja wieder mal richtig was - hoffentlich hält das an.
Nachdem ich meinen Rucksack mit genügend Wasser und Food gepackt hatte, begann der Aufstieg auf den Canyon-Rim. Der Aufstieg quer durchs Gelände ist nicht ohne, einige kleinere Kletterparteien sind notwendig. Im Nachhinein wäre ich wohl gescheiter den Karrweg gegangen, welcher aber einen recht grossen Umweg macht. Unten rumpelte es was das Zeugs hielt. Heute morgen war so richtig viel los auf der Southern Transcon. Einige Fotos gab es beim Aufstieg.
ES44DC #7689, ES44C4 #8252, ES44C4 #8331 und ES44C4 #8014 verlassen mit ihrem Stacktrain gerade den Canyon.
während ET44C4 #3725, geleaste CREX ES44AC #1431, ES44AC #6139, ET44C4 #3924 und ES44DC #7464 mit einem Westbound nächstens in den Canyon einfahren.
Und die nächste Schlange die vom Canyon ausgespuckt wird:
Ich war immer noch nicht oben, als schon wieder was kam: ES44AC #5874, C44-9W #4971, C44-9W #5477 und ES44C4 #7954 mit einem Eastbound Stacktrain beim äusseren Rand des Canyon
Kurz nach Viertel nach neun war ich dann oben. Der Aufstieg hat rund Eineinviertel Stunden gedauert. Schweisstreibend war die Sache sowieso, knallte doch die Sonne schon wieder herunter was das Zeugs hielt. Temperatur mässig war es aber deutlich angenehmer als die letzten Tage. Es hatte abgekühlt und die Tageshöchsttemperaturen waren nur noch auf etwa 80°F angekündigt. Mal sehen.
Ich hoffte ja, dass mit erreichen des Canyon-Rim der Strom an Güterzügen dann nicht plötzlich fertig ist. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Heute war wirklich richtig viel los, denn kaum war ich oben musste ich mich schon fast sputen um die nächste Aufnahme eines Eastbound Stacktrain zu machen. ES44DC #7409, C44-9W #4441, ES44DC #7507 und ES44C4 #6767 beförderten den Zug:
Auffallend war für mich, dass heute im Vergleich zu den bisherigen Tagen an der Southern Transcon viel mehr Eastbounds unterwegs waren. Denn etwas 15 min später kam schon wieder einer: ES44C4 #8070, C44-9W #4068, ES44C4 #8028, ES44DC #7624 und C44-9W #4984 beförderten einige Container.
Aber auch in die Gegenrichtung war Verkehr unterwegs, hier beförderten ES44C4 #7076 und C44-9W #4001, sowie die Rear End Helpers ES44AC #5957 und ET44C4 #4203 einen Stacktrain in Richtung Küste:
Damit es nicht langweilig wurde, kam auch aus dem Westen wieder was: ES44C4 #8354, ET44C4 #3807, ES44C4 #8120 und ES44C4 #6590 mit einem Stacktrain
Ich verschob mich fortwährend immer ein bisschen mehr in Richtung westliches Ende des Canyon. Die Fotomöglichkeiten sind mannigfaltig. Und dank dem grossartig laufenden Verkehr konnte auch viel umgesetzt werden.
ES44C4 #8354, ET44C4 #3807, ES44C4 #8120 und ES44C4 #6590 beförderen einige Container:
Und in Gegenrichtung waren C44-9W #5080, ES44C4 #8226 und ES44C4 #7164 mit farbigen Kisten beschäftigt:
So im 15-20min Takt kam fast den ganzen Morgen über immer mal wieder ein Zug. Zwischendurch hatte man jeweils kurz Zeit mal etwas Sandwich Material zu verspeisen, etwas in die Tasten zu hauen und Reisebericht zu schreiben, oder aber einfach die Stille hier zu geniessen.
Ab 11 Uhr gab es dann mal eine grössere Pause von fast 45min bis wieder was kam. Ich arbeitete mich in der Zeit bis zum westlichen Ende vor. ES44C4 #4255, C44-9W #4953 und ES44C4 #8106 schleppen einen Stacktrain in den Canyon.
Kurz danach kam im gewohnten Rhythmus dann wieder was aus der Gegenrichtung: ES44C4 #4255, C44-9W #4953 und ES44C4 #8106 einmal mehr mit Containern.
Und der hatte dann bei der Ausfahrt gleich noch eine Begegnung mit einem Gegenzug, bespannt mit ES44DC #7400, ES44C4 #6663, ES44C4 #7085 und ES44C4 #8026
Gegen Mittag begannen einige lose Wolken aufzuziehen, die aber recht fotogen im Himmel lagen. Wie gesagt hat im Westen das Wetter etwas geändert, die tieferen Temperaturen hier waren eines der Zeichen dafür, die Wolken wohl ein weiteres davon. An der Küste war es sogar am Regnen und weiter im Norden soll es sogar Schnee geben. Hier aber war Sonnenschein immer noch vorherrschend. Ein weiteres Zeichen war der aufkommende frische Wind, welcher ab und an die Sache etwas unangenehm machte. Man ist hier am Rand des Canyon halt ziemlich exponiert.
ET44C4 #3930, ES44C4 #4232 und C44-9W #4811 beförderten Zwischenzeitlich mal wieder Container unten durch:
gefolgt von ES44C4 #8177 und #7126 mit weiteren Containern:
In der Gegenrichtung tauchten auch noch Container auf, gezogen von C44-9W #4513, ES44DC #7581 undC44-9W #5333
Gegen halb zwei waren die Wolken aber plötzlich nicht mehr nur schmückendes Beiwerk, sondern kurzfristig mal ein ziemlich nerviges Übel. Einzelne Wolken hatten es sich vor der Sonne gemütlich gemacht. Ein Eastbound ging komplett im Schatten durch, was aber verschmerzbar war. Mehr weh tat ein Westbound, der prächtig im Licht gekommen wäre und ebenfalls im Schatten durch ging. Zwichendurch klappte es bei einem Eastbound wieder. ES44DC #7825, ES44C4 #7997, C44-9W #4638, sowie Rear End Units C44-9W #4322 und ES44C4 #8009 mit einem Stacktrain:
Ein nächster Westbound erlitt leider einen halben Wolkenschaden: ES44C4 #6713, C44-9W #4635, ES44DC #7643 und ES44DC #7428 mit einem Intermodalzug
Noch während der Westbound durchfuhr, kam schon wieder ein Eastbound daher, ES44DC #7866, ES44DC #7523, ES44DC #7801 und ES44C4 #6866 mit einem Stacktrain. Leider schmierte es auch hier ein bisschen.
Sehr schade war es für den Mixed mit ES44C4 #6907, C44-9W #1011, sowie Rear End Unit ES44C4 #6616. Da kam mal was anderes als Container und dann so was:
Zum Glück war die Belästigung durch Wolken nur von kurzer Dauer und der Spuk war nach rund einer halben Stunde vorüber. Verkehr war nach wie vor da, und zwar in beide Richtungen. Leider war das Timing der Züge nicht ganz wie gewünscht.
Gleich ein Quartett C44-9W #4964, #5041, #4665 und #4685 war mit einem Stacktrain beschäftigt.
Noch während der Eastbound durch rumpelte, kam ein Westbound daher, bespannt mit ES44C4 #7934, ES44DC #7271, C44-9W #719, C44-9W #1025 und C44-9W #4546
20min später gab es gleich nochmals dieselbe Situation, Eastbound: ES44C4 #7063, ES44DC #7210, C44-9W #4746, C44-9W #1010, Westbound: ES44C4 #7060, ES44DC #7232, ES44DC #7497
Dann machte machte ich Feierabend und begab mich auf den Rückweg zum Auto. Lichtmässig wurde es nicht mehr besser und so konnte ich getrost zusammenpacken. Ich nahm diesmal den Karrweg, welcher wesentlich angenehmer zum laufen ist. Dafür ist man dann einiges weiter unterwegs, so dass der Abstieg schlussendlich auch 45min dauerte. Kurz nach vier war ich dann beim Auto. Die ganze Zeit über hat es unter mir wieder gerumpelt. Heute war wirklich viel los!
Ich fuhr dann gleich los. Nach dem austragen beim Verlassen des Geländes ging es auf direktem weg nach Kingman rein. Dort gab es noch eine kurzen Boxenstopp, brauchte ich doch mal was kühles flüssiges. Im Anschluss ging es weiter in Richtung Las Vegas. Der direkte Weg führt via Hoover Dam. Leider lässt sich der aus dem Auto von der Highway Brücke aus nicht sichten, man müsste runter fahren was aber sofort mit Eintrittsgeld bezahlt wird. Da die Sonne eh schon zu tief war, liess ich es bleiben.
Gegen halb acht war ich dann im gebuchten Motel 6. Nach einer kurzen Dusche ging es weiter auf den Strip. Wenn ich schon in Las Vegas bin, dann musste der Abend standesgemäss auf dem Strip enden. Eher per Zufall parkte ich direkt beim Hard Rock Café, so dass ich dann auch gleich dort einen leckeren Burger zur Stärkung einnahm. Danach ging es einmal zu Fuss den Strip hoch bis zum Venetian und wieder zurück.
Einfach nur irr das Ganze. Das umfasst nicht nur die Gebäudekomplexe, sondern auch das Volk. Nach ein paar Dutzend Polterabenden-Gruppen - eine Blöder und Besoffener als die andere - habe ich aufgehört zu zählen. Hier einige Impressionen:
Zum Zocken kam ich gar nicht und das ist auch gut so. Schlussendlich war ich erst gegen eins zurück im Motel, danach ging es schnellstmöglich ins Bett. Für morgen war der Weg klar, Fotostellen hatte ich auch einige notiert, mal sehen was sich machen lässt. Davon könnt ihr aber ein anderes mal lesen wenn es wieder heisst "Ab in die Wüste mit airberlin!".