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Eines Tages in Japan - Frühjahrstour 2017 (5)

Von

05.05.2017 Tsubame – Niigata

Guten Morgen Sonnenschein! Oh, das war der schönste Morgen bisher in Japan. Die Sonne lachte vom Himmel und machte das frühe Aufstehen doch erträglich. Wir hatten gestern ja noch gut Kilometer geschrubbt, waren aber noch nicht ganz am Ziel für heute früh. Wir wollten an die Shinetsu Main Line südlich von Kashiwazaki. Da verläuft die Bahn ein paar mal direkt am Ozean entlang, und es sollte auch bisschen was gehen. Eine Stelle direkt südlich von Kashiwazaki haben wir uns im Internet raus geschaut – und die war mal unser Ziel.
Den Fahrplan hatten wir gestern Abend noch etwas angeschaut und da schon festgestellt, wir müssen früh raus heute früh. Um 7:30 Uhr sollte man da sein wenn man den dichten Verkehr vom Vormittag mitnehmen will. Da hin brauchen wir? Stunde, Eineinhalb? Also um 6 Uhr los ....

0 – der Blick aus dem Zimmer am frühen Morgen. Die Sonne lacht, bald ... so steht man doch gerne auf!


Es ging wie gesagt geschmeidig los heute früh. Wir holten unser Auto von der Parkplatzbrache und uns traf fast der Schlag. Für ein Parkplatz im nichts wollte der Automat tatsächlich fast 30 EUR. Mhm ... und wir legen ab heute Abend bei der Hotelreservation wieder den Blick auf die Parkplatzsituation beim Hotel. Denn so muss das ja nu' nicht sein. Schön wenn unser Aqua wenig trinkt, wenn wir aber für Autobahnmaut und Parkplätze Unsummen ausgeben hebt sich das irgendwie auf ;).
Wir drehten gleich auf die Autobahn und zogen nach Süden. Die Autobahn war schön leer und man durfte sogar mal 100km/h fahren. Je weiter südlich wir kamen desto weniger erfreulich sah der Himmel aber aus. Eine dünne, aber dichte, Wolkenschicht tauchte am Horizont auf und verschwand nicht mehr. Bei Nagaoka gings rechts weg und ab da waren wir dann in der Suppe.
Als wir bei Kasashima die Autobahn verliessen waren wir einerseits um Yen ärmer, andererseits um die Gewissheit reicher das man so früh nicht hätte aufstehen müssen.
Wir nahmens gemütlich und fuhren die paar Kilometer zurück zur Stelle. Dank StreetView wussten wir genau Bescheid über die Örtlichkeit – man wird ja langsam faul im Alter. Und da standen: Ungefähr 8 Japaner mit Kameras an der Strasse. Mhm, kommt ne Dampflok?! Da es gerade sehr dunkel war drehten wir auf der Suche nach etwas Frühstück noch eine Extrarunde durch den nächsten Ort. In einem Family Mart (einer eben dieser uns lieb gewordenen Geschäfte an den Strassenkreuzungen) versorgten wir uns mit Frühstück und dann parkten wir neben die ganzen Japaner. Das Sonne zeigte sich dann im Verlauf sogar ab und an, damit wir sehen das sie wirklich noch am Leben ist und auch aufgegangen ist heute früh.
Wir versuchten etwas mit den Japanern ins Gespräch zu kommen, was jedoch nicht gelang. Auch die Einheimischen selber standen alle Ruhig da, Konversation unter Hobbykollegen? Neeene. Japan ist also für alle introvertierten Eisenbahnfreunde ein lohnendes Ziel ;).

1 – Wir sind an der Japanischen Westküste an der Shinetsu Main Line kurz vor Kashiwazaki. Dieser Regio hört auf den Namen 115 1227 und ist somit ein Vertreter der 115 1000er Series. Gebaut ab 1978 und somit das bisher älteste Fahrzeug des Berichts (ausser dem Dampfer natürlich). Der Zug kommt als Rapid Regio aus Joetsu und fährt noch weiter bis Nagaoka. Unser Stadpunkt ist kurz vor der Station Kujiranami.


2 – Nach einem Lt. Express im Schatten der nächste Regionalzug. Diesmal ein richtiger Local mit Halt an allen Stationen. Für diese Leistungen setzt JR East hier die Baureihe 211. Also wieder ne Blechbüx. Gebaut auch schon ab 1985 und bis heute in Betrieb. Von der Logik her müsste es ein 211-2000er sein?


3 – Der Grund weshalb wir (und ca. 8 Japanische Fotografen) an die Stelle gefahren sind ist der dichte Verkehr am frühen Vormittag. Nebst Lt. Express, Rapid und Regios gibt es in der Früh auch noch den Koshino Shu*Kura zu bestaunen. Er war gerade auf dem Weg sein Tageswerk zu beginnen. Der Zug fährt von Jōetsumyōkō nach Tōkamachi und zurück. Gebildet ist er aus dem dreier Gespann Kiha 48 558, 48 1542 und 40 552. Auf dem Zug wird man verpflegt und mit Waren eingedeckt. So ein richtiger Ausflugszug eben. Man müsste mal damit fahren, denn vor allem Sake in verschiedenen Variationen wird gereicht ... :-).


Wir hatten den Rush an der Stelle mitgenommen. Die Dichte des Verkehrs nahm dann nach 9 Uhr rapide ab. Erst gegen 10 die nächsten Bewegungen auf den Gleisen. Dies gab uns Zeit mal etwas der Strecke zu folgen und die nächsten Stellen auszukundschaften. Weit mussten wir nicht, denn die Hauptstrasse führt immer schön mehr oder weniger der Küste entlang und erlaubt Blicke aufs Meer und die Bahn. So sieht man gut, was wo wie geht, oder eben nicht geht. Bei Yoneyama fuhren wir mal ran und blickten auf einen Hügel. Den Affenfelsen von Yoneyama. Sah mal nett aus von unten. Also drehten wir durch den Ort hindurch auf den Hügel rauf. Ob wir die offizielle Zufahrt erwischt haben? Nicht so klar, aber war eh niemand unterwegs und auch oben auf dem grossen Parkplatz standen wir alleine. Die Wolken wurden vom Meer her von einer grossen blauen Fläche vertrieben und wir standen bald schon im strahlenden Blau. So hatten wir uns das dann auch vorgestellt. Um die nächsten Züge an der Stelle umsetzen zu können mussten wir etwas klettern, dafür war da oben dann ein gemütlicher Platz zum Sitzen und gucken erreicht. Wir wollten da oben sitzen bis der 11 Uhr Lt. Express nach Niigata durch wäre. Auch wenn die Garnituren nur 4 Wagen haben, im mehrheitlich weissen Lack sind sie die auffälligsten Züge in der Landschaft.

4 – Wir wechseln die Stelle. Weiter südlich sah das Wetter dann doch etwas besser aus und die Wolken waren sowieso im Begriff sich aufzulösen – was sie laut der Prognose schon viel früher hätten tun müssen. Wir sind auf dem Affenfelsen von Yoneyama und schauen diesem Rapid nach Niigata zu wie er der Küste entlang gondelt. Die Lackierung dieses Zuges nennt sich New Niigata livery.


5 – Hier ist er wieder, diesmal mit Passagieren. Der Koshino Shu*Kura.


6 – und der erste Shirayuki Limited Express. Diese Schnellzüge verbinden Niigata mit Jōetsumyōkō, es werden 5 Tägliche Zugpaare angeboten. Als Fahrzeuge dienen 4-Teilige Einheiten der Series E653-1100. 1997 gingen die Spenderzüge E653-0 in Betrieb, zwischen 2014 + 2015 wurden daraus die E653 der 1100er Series gebaut. So als 4-Teiler als 1100er Serie nur hier im Einsatz.


Hat ja alles wie geplant geklappt. Die nächste Stelle war nur wenige Kilometer weiter hinter uns. Das warten da war nicht ganz so entspannt wie an den letzten beiden Orten. Das Auto stellten wir in einen Parkplatz an der Hauptstrasse und liefen dann diese etwa 500m hinein. Auf einer Strassenbrücke platzierten wir uns. Es war die einzige Möglichkeit ohne Bäume vor der Nase auf die Strecke vor dem kleinen Ort Agewa zu sehen.
Der Verkehr auf der Strasse war das eine, der Verkehr auf den Gleisen das andere. Die Strecke liegt direkt begradigt zwischen zwei Tunneln, wenn der Zug da mit etwas schmackes durchpfiefft ist die Vorwarnzeit nicht ganz soooo gross. Kamera also im Anschlag halten.
Nebst uns war auch wieder ein Japanischer Fotograf anwesend, der war auch schon am frühen Morgen an der letzten Stelle zugegen. Wir grüssten daher freundlich „Ni haa“ ... äääh „Konishiwuuuaaaa“ ;). Als dann der nächste Shirayuki durch war liefen wir wieder zurück zum Auto und erwischten dabei dank meinem kurzen Blick in den Fahrplan noch einen unterwarteten Rapid nach Süden.

7 – Wir sind in Agewa, nur wenige Kilometer nördlich der letzten Stelle bei Yoneyama. Wir haben uns für einen Lt. Express aufgebaut, aber auch so ein Regio nimmt man mit. Die 211er gibts, wie man hier sieht, auch als 2-Teiler.


8 – Endlich, der Shirayuki. Denn das warten am Geländer der Hauptstrassenbrücke war wenig gemütlich. Dieser Zug kommt aus Niigata und fährt nach Süden.


9 – Und bereits auf dem Rückweg zum Auto fiel uns im Fahrplan noch was auf. Da kommt noch ein Rapid! Und die Rapids waren ja immer 115er ... und wir hofften mangels vernünftigem Seitenlicht auf einen in der Niigata Lackierung. Aber es sollte nicht sein, dann nehmen wir auch eine Einheit in der Shōnan Lackierung mit.


Und jetzt? Es war Mittag und die Sonne kam von weit oben. Ausserdem bei der Streckenausrichtung, die Sonne steht in der Gleisachse. Wir nutzen die Zeit also für etwas Streckenkunde und folgten der Shinetsu Main Line weiter nach Süden bis sie vom Strand weg dreht. Viel begegnete uns nicht, vor allem nicht für jetzt, und auch für den Nachmittag nicht. Vormittags gäb's noch so zwei / drei nette Stellen. Aber der Zug war ja jetzt schon abgefahren. Also drehten wir im Süden bei Kakizaki und fuhren nach Norden zurück, vielleicht sieht man ja doch noch was, und falls nicht gehts mal rein nach Kashiwazaki. Da sah die Strecke auf der Karte ganz nett aus, so durch die Häuser durch gehts. Die Stradt war quirlig, viel los zur Mittagszeit und die Ampeln werden immer so schnell rot. Also quetschten wir uns durch die Stadt um zu merken, vor dem Bahnhof gibts nur mit viel Kompromiss etwas. Dafür sah es dann weiter hinten wieder gut aus. Eine Fernstrasse, die noch nicht so ganz fertig ist, führt über die Bahn und unten gibts ein dolles Reisfeld mit Wasser drauf. Da aber kein Zug im Fahrplan stand und wir erst gerade unser Mittagessen eingekauft haben stellten wir uns mal im Schatten unter die Brücke und öffneten unsere Esswaren. Dass dann genau in dem Moment ein Shirayuki vorbei zog war etwas unglücklich. Warum hatte ich den nicht auf dem Plan? Aaaahaaa! In Kashiwazaki trennen sich die Strecken. Eine geht nordwärts weiter der Küste entlang und die andere geht direkt ins Landesinnere nach Nagaoka. So von der Logik her rechnete ich damit dass die Lt. Express Züge weiter der Küste entlang bis Niigata fahren. Aber so war's ja nun nicht, die fahren hier weg vom Ozean über Nagaoka. Gut zu wissen, denn dann hatten wir auch ein Ziel auf der Brücke – also ein Ziel mehr als nur Blechdosen. Denn damit rechneten wir eigentlich ...

Um nicht noch mehr zu verpassen – ausserdem könnte ja auch noch ein Güterzug kommen (?) - fuhren wir nochmal über die Brücke und parkten unten bei einem Baumarkt. Oben gabs dann die angekündigte Blechbüx und der Expresszug.

10 – Der Sonnenstand hat uns von der Küste vertrieben und wir standen nach einiger Stellensuche am Ortsrand von Kashiwazaki. Eine Brücke, diesmal sogar mit Fussgängerweg, diente uns als Standpunkt. Dabei assen wir gemütlich unsere Eiersandwiches und warteten eigentlich auf einen Shirayuki. Aber wie das so ist, die Blechbüxen kommen immer und werden auch dankend mitgenommen.


11 – Nach kurzer Wartezeit dann der angedachte E653-1100 auf dem Weg nach Süden. Ob mir diese Züge jetzt gefallen oder nicht? Ich bin mir noch nicht ganz sicher, denn die Hohe Nase so ganz ohne Nasentüre? Komisch gell.


Es war 14 Uhr und die nächste Stelle die wir im Plan hatten drehte jetzt langsam rein in die Sonne. Die Gegenseite der ersten Stelle von heute früh sollte es sein. Da gibts ja so zwei Knubel im Meer von denen runter man auf die Bahn in die Innenkurve sehen kann. Weit wars nicht, Parkplatz kannten wir ja bereits und über die Bahn gehts auch auf einem Fussgängerüberweg. Wir kämpften uns durchs Dickicht bis an den Fuss des auserwählten Hügels und mussten dann feststellen: Nix! Das Kraut welches die Flanke des Hügels okkupiert ist nicht Kniehoch – wie vermutet aus der Entfernung – sondern reicht bis über unsere Glatzen. Und dann ists auch nocht ganz gut steil. Da hoch zu kommen geht ohne Machete und Krummschwert nicht. Also wenn es sein müsste gings schon, aber so doll sah es dann doch nicht aus. Der zweite Hügel vielleicht? Selbes Problem, auch unbezwingbar.
Vielleicht von hinten rauf? Dazu mussten wir aber die ganze Sache neu anlaufen. Also balancierten wir über die Wellenbrecher zurück zum Auto und fuhren die 500m nach hinten. Da gibts auch einen Zugang zum Strand. Aber das soll nicht sein, da hat's zwar kein Gemüse, aber ohne Kletterseil muss mans gar nicht erst ausprobieren.
Das brachte uns etwas in Nöten. Denn eine Stelle für den Nachmittag hatten wir nicht mehr. Für Abends, ja natürlich, da hatten wir den Affenfelsen im Kopf. Das wäre nicht nur bisschen Nett sondern sehrsehr schön. Aber dafür jetzt ewig hier an der Küste rumbummeln? Wir diskutierten mal ein paar Varianten durch, vor allem mit dem Augenmerk darauf wie man nochmal hier vorbei kommen könnte in dem Urlaub für den Abendblick. Wir waren fast soweit und wollten in den Norden in Richtung Nagaoka aufbrechen um da etwas an der Haupstrecke zu machen ... aber irgendwie verwarfen wir auch diese Idee wieder. Da unten bei dem Ort mit dem Namen vom flotten Otto (Kakizaki) wär's doch auch ganz nett.
Also ab an die Küste. Viel los war zwar nicht auf den Gleisen, aber immerhin ein Regio kam relativ bald.

12 – Nach dem Besuch in Kashiwazaki gings wieder an die Küste. Auch wenn das Wetter da hinten nicht besser aussah. Eigentlich hätten wir ja am liebsten einen Sprung nach Norden gemacht, aber eine Stelle ging uns nicht aus dem Kopf. Da mussten wir heute Abend einfach hin, und die Stelle war nun mal hier unten am Meer. Also vertüdelten wir die Zeit bis sich die Stelle im Licht präsentieren würde. Wir fanden bei (Achtung – toller Ortsname!) Kakizaki eine äusserst gemütliche Stelle und nahmen da das Nachmittagsloch mit. Dichter Verkehr war mal, zum Nachmittag gibts pro Stunde kaum ein Zug. Dieser 211er hier ging noch prima bei Sonne und wir warteten weiter.


Tsunami! Und wenn ich jetzt vor dem Schild stehe, was mache ich dann? Umdrehen?


Wie wir da so in unserer Düne sitzen und etwas Grünpflege betrieben sahen wir von hinten plötzlich wie da so eine Wolkenschicht auf dem Meer langsam näher zog. Je näher sie war, desto schneller wurde sie und noch vor der nächsten Zugfahrt, etwas über einer Stunde nach der letzten, war es schon komplett zugezogen. Ob das nochmal etwas wird?
Als wir noch in der Sonne sassen buchten wir ein Hotel in Niigata, dann können wir morgen weiter in den Norden machen. Und Niigata ist nicht gerade ums Eck, sollen wir einfach fahren und einen gemütlichen Abend in der Stadt machen? Nach Niigata wollten wir weil morgen das Wetter unterirdisch sein sollte an der Küste. Das muss man hier nicht aussitzen, da kann man im Norden etwas gucken. Die Idee des gemütlichen Abends gedieh, als dann langsam wieder einige Löcher im geschlossenen Grau auszumachen waren. Der Rapid welcher dann folgte war aber leider ein paar Sekunden zu spät für so ein halbes Sonnenloch.

13 – Es ging schnell. Die Wolken zogen von Süden her übers Meer und lullten uns kurz darauf komplett ein. Es war zwar ein Ende der Wolken zu sehen und auch immer mal wieder Löcher. Aber dass es klappt war unwahrscheinlich, und so ging dieser hübsche blaue 115er leider im Schatten ab. Der Zug befindet sich übrigens gerade auf dem Fussüberweg zum Strand. Die Japaner parken an der Strasse und dann gehts über die Gleise. Verboten? Hm, alternative gabs keine. Aber war ja übersichtlich.


Also, Niigata oder nicht? Die Lücken wurden mehr ... und es war auch schon 17 Uhr. Bis dann die 18 Uhr Ltd. Express durch sind können wir auch noch warten. Also fuhren wir zum Affenfelsen und warteten. Wenns klappt, dann umso besser, wenn nicht, dann müssen wir echt irgendwie nochmal über die Bücher und die Stelle zusammen mit der Tadami Line und der einen Stelle in den Aizu Mountains unterkriegen. Das brauchte jetzt schon Gehirnschmalz.
Wir parkten oben auf dem nun belebten Parkplatz und standen an den Rand. Ein Japanisches Rentnerpaar war auch da und hatte gerade Pickinick aufgebaut. Auch wenn wir nicht mit ihnren Kommunizieren konnten schienen die beiden gefallen an den Touristen zu finden. Zumindest wurde uns bald ein Tee gereicht. Und als wir uns dann auf ein Betonmäuchern setzten brachte Opa sogar noch zwei Hocker. Wirklich nett die beiden! :-) Na, sie haben sich auch einen hübschen Platz ausgesucht auf dem Felsen. Und was macht eigentlich das Wetter? Gegen 17:05 muss ein Ltd. Express nach Norden und etwa 5min später nach Süden kommen. Die Sonne sank und das Blau war plötzlich nicht mehr unmöglich zu erreichen.

14 - Es blieb uns nach dem reinziehen der Wolken nichts anderes übrig als es an „der Stelle“ zu Probieren heute Abend. Es ist wieder der Affenfelsen von Yoneyama. Zum Sonnenuntergang fanden sich etliche Japaner am Aussichtspunkt ein. Verliebte Päärchen, Senioren die ihr Leben geniessen und eine Jugendgruppe die laut lachte und Musik hörte. Es war ein herrlicher Abend und je tiefer die Sonne sank desto mehr näherte sie sich einem blauen Streifen am Himmel. Obs reicht?


Der erste Express nach Norden um 17:50 Uhr war noch ganz im Schatten. Aber 17:53 kratzte die Sonne am Rand und kam immer mehr. Der Regio und der Ltd. Express um 58 war dann voll im letzten Licht. Das war mal Glück! Die Stelle konnten wir abhaken und somit auch die Planung für die Tadamin Line etwas vereinfachen. Denn hierher zurück? Könnte man natürlich, muss man aber nicht.

15 – Ein Ltd. Express ging im Schatten, ebenso ein Regio. Aber der Fahrplan sah nochmal ein Lt. Express vor. Entspannt warteten wir, tanken Tee mit den Rentnern und parlarten etwas mit einem weiteren Eisenbahnfotografen. Dann kam die Sonne .. dann kam der Regio. Und hinten erkennt man schon den Schnellzug.


16 – Klappte doch prima! Der Shirayuki kam noch fest von der Sonne angestrahlt an unserem Hügel vorbei. Zu bleiben hat sich einfach gelohnt, denn die Stelle nochmal anzufahren wäre etwas mühsam in de Planung geworden.


Wir gaben dankbar unsere Stühle zurück und genossen den Sonnenuntergang. Erst noch oben auf dem Plateau und dann am Strand unten. Die Sonne ging wie ein roter Feuerball unter im Meer. Nach einem durchzogenen Tag der von der Prognose her eigentlich perfekt hätte sein sollen war das ein versöhnlicher Abschluss!

17 – Diesen Sonnenuntergang wollten wir uns nicht entgehen lassen.


18 – Ein schöner Abschluss für diesen durchzogenen Tag.


19 – Und fertig. Auf nach Niigata.


Ja, Niigata. Um 18:40 Uhr war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und wir sassen im Auqa. So 1:30 Stunden sollten wir zum Hotel brauchen und das kam auch ganz gut hin. Die Dämmerung hielt nicht lange und schon bald fuhren wir durch die Nacht. Aber dank Autobahn gings problemlos und „flott“. Zwei Stunden später, also kurz vor 21 Uhr waren wir im Stadtzentrum und suchten das Hotel. Ah da war's ja gerade. Also einmal um den Block – gleich mal die Gegend begutachtet – standen wir am Parkplatz. Der war aber voll, wie uns gleich mitgeteilt wurde mit Handzeichen. Schön blöd! Also, Einchecken und Gepäck rauf in die Zimmer.
Wo parkt man denn schon wieder? Wir hatten wieder Angst vor horrenden Parkgebühren und versuchten mal heraus zu kriegen wo wir jetzt Auqa hinstellen sollen. Ein Parkaus drei Strassen weiter hinten sollte es sein, da gäb's dann Pauschalpreise. Wir haben irgend etwas 1000 Yen verstanden, also ein ganz passabler Preis für die Innenstadt. Wir fuhren mal hin und kamen an zwei Tore mit Drehscheiben vorne dran. Ah, ein Automatisches Parkhaus?! Bei uns ja irgendwie speziell sind solche Einfahrten hier immer mal wieder zu sehen. Und jetzt testeten wir mal.
Das Auto verschwand dann im Tor und ward nicht mehr gesehen. Hoffentlich läufts ... nicht das wir morgen dann ohne Auto da stehen ;).
Wir bekamen ein Ticket und liefen zurück zum Hotel, im Regen. Ja, nach dem schönen Sonnenuntergang nieselte es jetzt aus den aufgezogenen Wolken plötzlich. Wie war das mit den 1000 Yen übrigens? Denn die Tafel beim Parkhaus sagte etwas von 500 Yen die Stunde oder sowas, was dann zusammengerechnet wieder ein schönes Sümmchen gibt. Wir trauten der Sache mal und liessen es dabei bewenden. Wir hatten keine Lust das Auto wieder aus der Garage zu holen und etwas anders zu suchen. Wenn nicht: Lehrgeld ... (hatten wir zwar schon die letzte Nacht bezahlt, aber wir brauchen's vielleicht gleich zwei mal ;)).

Es war schon wieder viel zu spät, 21:30 Uhr, bis wir ready zum Essen waren. Was gibt's denn hier feines schon wieder. Wir suchten uns ein Lokal, was in der Innenstadt gar nicht so einfach war. So landeten wir in einem Nudelsuppenschuppen und kredenzten ein Süppchen. Dazu ein Bierchen in dem verrauchten Lokal. Hach, was solls. Japnisch halt.
Wir nahmen uns in dem Moment für morgen vor endlich mal NICHT so spät zum Essen zu gehen um noch bei einem richtigen Japaner vorstellig zu werden. Man wird sehen, Wetter soll ja nicht so doll sein morgen.