Durch alle Systeme oder Benelux mit ein bisschen F und D - Teil 4
Von Christof Hofbauer
Tag 4 meiner Frühjahrstour war nun "Rampentag"! Ich wollte noch einmal Diesel vor schweren Güterzügen satt, Hauptstrecke ohne Strippe und abwechslungsreichen Fahrzeugeinsatz geniesen.Da die Strecke von Aachen nach Montzen ja nun nicht wirklich weit ist und ich am Tag vorher schon sehr früh aufstehen musste, klingelte der Wecker heute "erst" um sechs. Vor lauter "...ich hab ja Zeit...." kam ich aber böse ins Bummeln. Also rein ins Auto und ab durch die Mitte. Erstmal hieß es Frühstück besorgen. In Moresnet fand ich eine kleine nette Bäckerei, in der es neben vielem anderen leckere Puddingkringel gab.
Mit Foto und Kringel bewaffnet fand ich mich zuerst auf der Brücke an der Westausfahrt von Motzen Gare ein. Kein so idealer Start. Ob es am Fotostandpunkt lag oder an den vom Zucker der Kringel verklebten Fingern, die Bilder die entstanden waren eher für die Tonne. Also ab durch die Mitte und in die Gegend von Moresnet.
Der Damm hinter der Großen Brücke wird nach ca. 1,5 km von einer Durchfahrt/Brücke unterbrochen, die mir von ihrer Konstruktion her immer schon ein Rätsel war, denn es sieht aus als wäre unter der Brücke eine Zweite in die Pfeiler integriert. Allerdings sind Gleise hier nicht zu sehen.
Das Tor des Wegs der zu den Schienen hoch führt war offen und so konnte ich den Bahndamm ungehindert erklimmen. Kaum angekommen ließen sich die ersten Opfer blicken.
Erst fuhr PB01 von R4C leer Richtung Aachen,
kurz danach folgte DE6306 von DLC.
Dann war einige Zeit Pause und ich konnte in Ruhe den Ausblick von meinem erhöhtem Sitzplatz genießen und mit dem böhigen Wind kämpfen.
Nach gut einer halben Stunde kam aus der Gegenrichtung die 4000 PS-Ludmilla 241 802-8.
Aha, heute war also das Richtung Aachen rechte Streckengleis gesperrt. Wie zur Bestätigung kam mit markigem Motorengeräusch 7350 mit einem Bauzug den Berg herauf geschoben. Mangels Platz nebem dem Gleis musste ich etwas den Hang hinunter um dies bildlich festzuhalten. Das Röhren dieser Maschinen ist wirklich genial!
Kurz nach der Durchfahrt bekam ich Gesellschaft von einem Hobbykollegen aus Antwerpen, den ich hier recht herzlich grüßen möchte!!! Wir haben dann die nächsten Stunden miteinander plaudernd und fotografierend verbracht. Er klärte mich auch darüber auf, was es mit der Brücke auf sich hatte. Es handelt sich nämlich um die Überreste der Verbindungsstrecke zur Hauptstrecke Aachen - Liege und um die einer längst aufgelassenen Lokalbahn.
Als nächstes in Sachen Fotomotive waren dann 225 011-6 + 051-2
und das schon von gestern bekannte Trio 7783 + 7850 + 7787 dran, die die Rampe Richtung Montzen herunterrollten.
Eines war uns jetzt klar. Anscheinend fuhren die Züge heute blockweise, denn immer 3-4 Züge hintereinander waren in eine Richtung unterwegs.
Als nächstes ließen sich die blau/grünen Kombinationen 5531 + 5537
und 5503 + 5510 blicken.
Nun beschlossen wir uns auch in Richtung der großen Brücke aufzumachen. Nach wenigen 100 m kamen uns 225 051-2 + 011-6 entgegen, die kurz nach ihrer Ankunft in Montzen wieder einen Gz Richtung Aachen beförderten.
Wir hatten mittlerweile die ehemalige Ausfädelung gleich hinter dem östlichen Brückenende erreicht. Hier mal eine kleine Bilderserie, die die abwechlungsreiche Bespannung an diesem Tag zeigt.
Erst das Doppel 225 017-3 + 021-6,
dann 241 802-8
und DE6306.
Denn Abschluss der Serie sollen die 5537 + 5531 machen.
Nach 5 Zügen aus Richtung Aachen war nun wieder Pause angesagt. Wir waren mittlerweile fast am Ende des Dammes angelangt und warteten auf Züge aus Montzen.
Es dauerte lange, bis unser Wunsch in Erfüllung ging und wir einen Zug fotografieren konnten der die Brücke verlässt.
Nach Durchfahrt des Doppels aus 225 021-6 + 017-3 beschlossen wir den Platz zu verlassen. Mein Begleiter wollte es weiter oben Richtung Tunnel versuchen und ich nahm ihn ein Stück mit. Wir waren schon auf dem Rückweg zum Auto als es von hinten zu rumoren begann. Dank eines beherzten Sprint zurück konnte ich die 5531 + 5537 nochmal verewigen.
Endlich am Auto angekommen mussten wir feststellen, dass mein so sorgsam im Schatten geparkter Wagen mittlerweile seit längerem schon in der Sonne stand. Inklusive zweitem Puddingkringel von heute morgen *ohjeohje*! Das Puddingteil war aber brav. Es hatte zwar seine Konsistenz "etwas" verändert, sich aber noch nicht aus der Tüte herausgekringelt *puuh*!
Als wir in Moresnet-Chapelle ankamen fuhr gerade der Bauzug wieder nach Montzen zurück. Mein Kollege bezog nun hier Stellung während ich beschloss dem Bauzug zu folgen. Ich wollte noch ein Bild von der 7350 aus einem anderen Winkel, welches dann auch am Bahnübergang an der Einfahrt zu Montzen Gare entstand.
Ich blieb noch ein wenig und konnte so etwas vom Verkehr auf dem Rangierbahnhof bildlich festhalten. So zum Beispiel 2339 + 2381 bei der Einfahrt
und die rangierenden 5537 + 5531.
Während ich das letzte Puddingkringel durch essen "entschärfte" gabs immer wieder fotografierenswertes. Unter anderem die Einfahrt der DE6301, mal vor dem Stellwerk und mal "Aug in Aug" mit einem Vertreter der "Gummifraktion".
Da bis zum geplanten Wechsel an die Strecke Aachen - Liege zwecks Erlegung einer 16er noch Zeit war, fuhr ich nochmal hoch nach Botzelar. Von der Brücke über die Westausfahrt aus erspähte ich ein Pärchen 225er auf den Durchfahrtsgleisen. Also Auto an den Rand gestellt, raus und Position bezogen. Kurz danach dieselten 225 029-8 + 028-0 auch schon unter mir Richtung Antwerpen durch.
Wahrscheinlich war es das erste und letzte Mal, dass ich das fotografisch festhalten konnte. Nach der Elektrifizierung der Rampe werden solche Leistungen wohl Geschichte sein. Also Glück gehabt!!! *freu*
In Botzelar angekommen gab es als kleines Highlight zwischen den "Normalleistungen" die 5523 mit ATB zusammen mit der 5535, die in Richtung Aachen-West unterwegs waren.
Nach der alleinfahrenden 5508
und PB20, die für DLC unterwegs ist,
galt es für mich Richtung KBS 37 aufzubrechen und von der "Dieselrampe" endgültig Abschied zu nehmen! *schnief*
Für das heutige (hoffentlich) 16er-Foto hatte ich beschlossen, es mal in Limbourg zur versuchen. Bei der Einfahrt ins Tal hatte ich an der Straße gleich einen interessant scheinenden Standpunkt erspäht. Aber zuerst gings hinunter in den Ort. Vielleicht fand sich ja noch eine andere Stelle. Ne, also zurück und Auto geparkt. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich noch Zeit hatte. Schnell war etwas gefunden, wo sich Züge aus Richtung Aachen oder Triebzüge fotografieren ließen.
Erst kam Thalys 4301,
danach, als Vertreter der "nicht ganz so schnellen" Triebwagenfamilie, der 161.
Nun war es Zeit den Berg immer an der Straße entlang zu erklimmen. Ich war gerade hinter einer Baumgruppe verschwunden, da hörte ich einen Zug anrollen. Schnell zurück und da kam auch schon die gelb-goldene 1608 mit dem Zug aus roten Dosto, dessen Ende ich gestern schon gesehen hatte. Ich war zwar schnell, aber nicht schnell genug. Daher erspare ich Euch das Bild eines schönen Busches mit dahinter verschwindender 1608 in leicht überbelichteter Version. *grrrrrrr*
Wieder was zum überlegen! Gestern kam der erwartete Zug aus 16er und Altbauwagen nicht! Vielleicht wurde was geändert und er verkehrt jetzt früher und mit Dosto-Garnitur.
Ich ging trotzdem noch weiter nach oben, an den Punkt, den ich vom Auto aus gesehen hatte. Wie sooft erwies sich das was im Vorbeifahren toll war, bei genauerer "Inaugenscheinnahme" als ungenügend. Also wieder zurück.
Ich platzierte mich nun an der Stelle, die ich gerade für die 1608 etwas zu spät erreicht hatte. Nun galt es zu warten........ was aber nicht ganz angenehm war! Nicht nur, dass mir hinten die Autos fast durch die Gesäßtaschen durchfuhren, ich an einer steilen Böschung stand, nein unter mir waren eine Anzahl Häuser mit Gärten dahinter. Auf den Terassen saßen jede Menge Leute, die teilweise recht befremdet beäugten, warum ein Subjekt mit einer Kamera in der Hand auf einem Hang hinter ihrem Grundstück steht und selbige immer in Richtung ihrer Häuser gerichtet hat.
Quälend langsam verging die Zeit, um so mehr, als der Zug mal wieder Verspätung hatte. Endlich hörte ich ihn heranrollen, denn vom Geräusch her konnte es nur ein längerer Wagenzug sein! Hurra, die Kamera in Anschlag und ........ keine 16er, sondern eine 21er.
Nun, die 2119 macht sich vor der Garnitur auch nicht schlecht, aber eine 16er wäre mir schon lieber gewesen.
Etwas enttäuscht machte ich mich auf den Rückweg. Über Landsträßchen ging es aber erstmal nach Welkenraedt. Ich wollte die alten Wagen mal in Einzelaufnahmen festhalten
und auch wenn der Bahnhof von Welkenraedt momentan eine Baustelle ist, wollte ich die roten Dosto-Wagen und die 1608 davor trotzdem noch verewigen.
Auch wenn das i-Tüpfelchen am Tagesende nicht geklappt hatte, es war wieder ein recht erfolgreicher Tag gewesen.
Aber eines nagte schon seit verlassen der Rampe an mir! Jetzt war ich kurz vor der Brücke gewesen, aber die letzten Meter um einen Zug direkt am Brückenkopf zu fotografieren war ich nicht mehr gegangen. *grrrr*
Eigentlich stand ja morgen 1600er jagen in Holland auf dem Plan, aber je länger dass ich überlegte, desto mehr reifte in mir der Entschluss am morgen nochmal an die Stelle zu fahren und zumindest ein Bild zu schiessen. Am Hotel angekommen, war die Entscheidung dahingehend gefallen.
Zum Abschluss dieses Teils möchte ich mich schon mal für das bisherige Lob bedanken *freufreufreu*!!! Ich hoffe, die Bilderserie von Tag 4 hat Euch gefallen. Zwar ist sie von den Motiven her sicherlich nicht so abwechslungsreich wie die vorherigen, aber auf der kurzen Strecke lassen sich nicht soviele Varianten auftun. Umso mehr als einige Punkte durch die Arbeiten zur Elektrifizierung bereits unattraktiv geworden sind. Was ich aber wieder faszinierend fand, war die Vielfalt der Bespannungen und, leider auf Bildern nicht rüber zu bringen, der Sound der Maschinen.
Also, wenn ihr wollt, tschüß bis zum Teil 5!
Grüße
Chris