Nostalgietag im Engadin
Von Pascal Zingg
Zu seinem 20-jährigen Bestehen veranstaltete der Club 1889 am Wochenende des 15. und 16. Oktober 2016 das Kulturbahn-Wochende. Konkret waren auf den Linien Bergün – Samedan, S-chanf – Pontresina und Pontresina – Ospizio Bernina je zwei nostalgische Züge im Einsatz, die die Strecken in einem Stundentakt bedienten. Es ist überflüssig zu sagen, dass dies eine grössere Schar an Fotografen anlockte. Dies vor allem auch, weil das Wetter für Sonntag beinahe perfekt vorausgesagt war. Auch ich machte mich am frühen Morgen auf den Weg nach Pontresina. Selbstverständlich brauchte es für ein solches Grossereignis einen geeigneten Schlachtplan. Dabei galt es Prioritäten zu setzen. Für mich waren diese wie folgt verteilt: 1. Bernina Krokodil Ge 4/4 182, 2. Oerlikoner Be 4/6 353, 3. möglichst ein Foto der restlichen Kompositionen. Bevor es jedoch mit der Nostalgie losging, wurde erst einmal der Engadiner Regio mit Ge 4/4 II festgehalten.Ihm folgte die Ge 4/6 353.
Weiter ging es nun nach Bever, wo ich zu meiner Verwunderung der einzige war, der sich für den Albula RE aufstellte.
Wie nicht anders zu erwarten, erhöhte sich die Fotografenzahl allerdings im Minutentakt, so dass beim fliegenden Rhätier etwa 30 Fotografen auf der Wiese standen.
Es folgten der Bernina Express und das Rhätische Krokodil mit Pullmanzug.
Flink ging es auf die andere Seite von Bever, wo der nächste Albula RE nicht lange auf sich warten liess.
Es folgte ein weiteres Mal der Oerlikoner.
Nach dem Engadiner Regio, war es schliesslich Zeit für den Alvra-Gliederzug, den ich bei dieser Gelegenheit ebenfalls mitnehmen wollte.
Weiter ging es mit der Heidi, die aus Samedan kam.
Nach diesem Zug war es Zeit für einen Szenenwechsel. Bei der Brücke oberhalb Bernina Lagalb sollte das Bernina Krokodil ein erstes Mal festgehalten werden. Vor dem Krokodil kamen jedoch noch ein Regio und ein Bernina Express.
Vor versammelter Fotografenschar (es waren erneut etwa 30) folgte nun das Bernina Krokodil.
Wieder ging es nun auf die andere Seite der Brücke um die Kessler Zwillinge bei der Bergfahrt zu fotografieren.
Weiter ging es auf der Fläche beim Lej Pitschen. Leider funktionierte die geplante Stelle nicht wie erhofft, so dass eine Alternative her musste. An dieser alternativen Stelle folgte erst ein Päärchen ABe 4/4 III, die am Bernina bekanntlich auch nicht mehr in der Überzahl sind.
Ihm folgte erneut Ge 4/4 182.
Für die Talfahrt ging es derweil nochmals zur Brücke.
Es folgte der Wechsel zum Lago Bianco, wo die Zwillinge unmittelbar bei der Wasserscheide festgehalten wurden.
Für das Krokodil ging es anschliessend nochmals nach Lagalb.
Als ich anschliessend nochmals hoch zum Lago Bianco gefahren bin, musste ich zuschauen, wie langsam der Schmodder aus Richtung Westen den Himmel zu verdunkeln begann. Mit etwas Glück konnte jedoch der nächste Regio und ein Bernina Express mit ABe 4/4 III noch bei gutem Licht festgehalten werden.
Auch der Gegenzug klappte einwandfrei.
Weil nun noch der Bernina Express nach Chur kam, wurde es immer kritischer mit dem Bernina Krokodil. Einerseits wurde der Schmodder nicht weniger. Andererseits drohte die Sonne bald hinter dem Berg zu verschwinden. Einmal mehr war mir das Glück jedoch hold und es klappte auch mit diesem Bild.
Nun war eine Verfolgung des Krokodils angesagt. Wobei die Stelle bei Diavolezza nicht so recht klappen wollte. Es folgte bei Portraischuss kurz vor der Montebellokurve bei schon sehr diffusem Licht.
Selbiges Schicksal verfolgte mich auch beim letzten Bild des Tages. Eigentlich wollte ich den Oerlikoner nochmals in Pontresina fotografieren. Dort war es jedoch schon dunkel, weshalb die Ge 4/6 zwischen Samedan und Punt Muragl fotografiert wurde.
Zufrieden mit den gemachten Bildern ging es schliesslich via Albula wieder nach Hause. Der grosse Dank gilt an dieser Stelle dem Club 1889, der dieses Highlight im Eisenbahnjahr 2016 auf die Beine gestellt hat. Leider gibt es solche Veranstaltungen viel zu selten.