Sorry, this content is not available in english.

However, we can run this page through Google Translate for you. Just click here.

Als Multimillionär durch das Jahr 1385 - Teil 4

Von

Yekshanbeh: 22. Farvardin 1395

Schon ist Sonntag, also hier ja dann Dienstag, alles klar? Ich war gestern Abend tot und bin sofort eingeschlafen. Daniel und David kümmerten sich noch etwas um die Fahrpläne und lösten das Mysterium um den ausgetauschten Zug gestern Abend. Es ist so: Es gibt alle zwei Tage ein Zug von Shiraz nach Mashad, und dieser Zug fuhr gestern. Schade wussten wir das nicht früher, denn die Zeiten in Shiraz sind durchaus für Streckenaufnahmen zu gebrauchen. Wir mussten einen sogar ziemlich knapp beim Stellensuchen verpasst haben. Janu, so bringen wir also erste Opfer der Blablabla'schen Vorbereitung ;).
Weil wir um diesen Umstand nun wussten und der erste Teil des Programms heute eigentlich daraus bestehen sollte zum Bahnhof zu fahren und zu schauen was mit dem Zug aus Teheran geschieht konnten wir es gaaanz gemütlich angehen. Denn für die Eisenbahn “mussten” wir erst gegen 15 Uhr in Yazd sein, einer Stadt Nordöstlich von Shiraz und Südöstlich von Isfahan - also mehr oder weniger unsere Richtung. Durch diese Stadt läuft die Hauptstrecke nach Süden, nach Kherson und nach Banda Abbas. Auch ein Teil der Züge aus dem Westen von und nach Mashad nimmt Yazd auf der Fahrt durch die Wüste mit. Wir hatten den Ort einfach mal als Ziel definiert, ob wir da übernachten oder gleich weiter ziehen nach Isfahan liegt nicht zuletzt auch am Wetter, so haben wir mal kein Hotel gebucht und auch nichts raus geschrieben. Gut, etwas Buchen ist sowieso schwierig, weil die bekannten Hotelportale kennen den Iran einfach nicht, das Land existiert nicht einmal ... Phantoooomland.
Zum Frühstück gings rauf ins Restaurant. Das ist in der 8 Etage und bietet einen wunderschönen Blick über ganz Shiraz. Hier gabs sogar Toast, den mir just ein Engländer aus dem Toaster klauen wollte – frecher Opa! ;). Wir machten uns im Zimmer fertig und lauschten dabei vom "Balkon" aus wie in der benachbarten Jungenschule die Morgenansprache (oder eher Apell) vom Schulleiter durchgeführt wurde. Die Jungs sahen alle ziemlich müde aus, wie wir ;).

In der Schule neben unserem Hotel war am Morgen geregelter „Apell“


Wir holten das Auto aus der Garage (es war immer noch das einzige überhaupt in der Tiefgarage, muss man sich bei einem Hotel mal geben) und ich lenkte uns aus der Stadt hinaus. Die Fahrt durch die Wüste begann und sollte sich bis zum Ende ziemlich ziehen. Vorbei an den Stellen von gestern fanden wir eine Unzahl weiterer Stellen in diesem Tal, dumm daran ist eben nur das einfach nichts fährt ausser die beiden Züge bzw. der eine Zug. Das auch wirklich nichts kommt wurde durch die Bautätigkeit an der Strecke belegt, es wurde mit Maschinen gebastelt und in einem Bahnhof standen Schotterwagen rum.
Unterwegs sahen uns auch gezwungen das erste mal zu probieren wie das Tanken in diesem Land funktioniert. Unser Logan hatte zwar noch 1/2 drin, aber besser man tankt wenn man kann als man dann in der Wüste mit ohne Gasolin da steht. Die Frage der Fragen war zuerst: was kostet der Sprit?
Das man nur Benzin und kein Diesel bekommt war uns bekannt (die Erfahrung einer Bekannten die mal mit einem Diesel Fahrzeug in den Iran eingereist ist sind noch präsent) - dieser Kommunikationsfail also schon mal ausgeschlossen. Der Sprit kostet pro Liter massive 1000 Tumane, also ungefähr 25c, das nimmt man dann doch gerne mit ;). Also einmal vollmachen, und zwar richtig. Der Preis scheint übrigens Gesetzlich festgelegt, ich glaube wo man Tankt spielt daher keine Rolle. Vielleicht auch kein Grund weshalb nirgends ausser an der Zapfsäule angeschrieben ist was der Sprit kostet. Es gibt auch noch eine Spritsorte für 6000 Tumane, das ist dann wohl Kameldung gemischt mit Schweröl? Ob das unser Dacia - Verzeihung Renault - mag? ;)
Wir deckten uns ebenso noch mit Vorräten ein und fuhren weiter, wobei wir so weit nicht kamen. In Akbar Abad, dem ersten Bahnhof ausserhalb des Tals stand der nächste Schotterzug und dieser hatte im Vergleich zum letzten zwei Loks vorne dran. Hm, jetzt wurde es natürlich spannend, das Wetter war prächtig und so ein Schotterzug der müsste ja dann auch irgendwann auf Strecke wenn er das Baugerödel mit frischem Material versorgen will. Wir stellten uns mal nach einem U-Turn auf der Autobahn ähnlichen Hauptstrasse neben die Loks die ca. 200m parallel im Bahnhof vor sich her grummelten und warteten. Bis zu unserem P-Zügen vor Yazd hatten wir noch Zeit, wenn der Schotterzug gleich mal fährt dann beisst sich das nicht, wenn er gleich fährt und wir dann an ihm dran bleiben und die P-Züge verdaddeln dann wäre es halt so, dass ist ja das schöne an einem ungezwungenen Urlaub, man kann selber entscheiden wie man will.
Wir gaben dem Zug etwa 30min bis er losfahren konnte oder nicht. Er bewegte sich nach etwa 20min tatsächlich, aber rückwärts. Damit war für uns klar, noooo, ohne uns. Wir fahren, bis er denn nach vorne fährt dauerts uns vermutlich zu lange. Lieber zu den P-Zügen, ausserdem siffte das Wetter grässlich ab in diesen Minuten.

Wir fuhren also wieder, drehten wieder per U-Turn und fuhren weiter nach Norden. Die Fahrt war wenig spektakulär, die Landschaft hingegen schon eher, es ist wirklich eindrücklich wie abwechslungsreich "eine Wüste" sein kann. Was auf den Strassen nicht immer klar ist wo man wie schnell fahren darf, und wo man überhaupt fahren soll. Aber, Inshalah, man macht einfach wie es geht.
Habe ich mich an diesem Morgen noch über die sehr seltene Polizeipräsenz ausgelassen hat sich das während der Fahrt geändert. In den Städten sieht man kaum Männer in Uniform (wie viele da ohne umher rennen will ich gar nicht wissen), auf den (Land)Strassen hingegen ist ganz schön viel Polizei zugegen. Eigentlich vor und hinter jedem grösseren Ort steht eine Patrouille, teilweise wild, teilweise an fix installierten Kontrollposten. Aber wir passierten alles ohne weitere Problemchen, noch sind wir nicht auf dem Radar der Polizei ;). Und die Polizei, dass fiel auch gerade auf, hat eine extrem grosse Anzahl Radarpistolen in ihren Lagern die alle nach frischer Luft dürsten, anders ist die dichte nicht zu erklären. Halten wir uns also brav an die (vermuteten) Begrenzungen, 110km/h auf der Autobahn, 95km/h auf normalen Strassen (oder auch 110, so sicher bin ich mir da noch nicht) und 50 Innerorts (wobei da die Frage ist wo „Innerorts“ anfängt und wo es fertig ist).

Unterwegs durch die Iranische Wüste nach Yazd


Unterwegs durch die Iranische Wüste nach Yazd


Unterwegs durch die Iranische Wüste nach Yazd


Unterwegs durch die Iranische Wüste nach Yazd


Unterwegs durch die Iranische Wüste nach Yazd


Wir trafen gegen 15 Uhr in Yazd ein und fuhren gleich mal zur Strecke welche die Stadt nach Norden verlässt. Yazd selber ist zwar kein Eisenbahnknoten, aber nah dran an mehreren. Nördlich von Yazd ist ein Knotenpunkt, es treffen die Nord - Süd Strecke und die Ost - West Strecke aufeinander (Teheran - Kerman / Banda Abas bzw. Isfahan - Mashad). Etwa 100km Südöstlich von Yazd gibt es gleich nochmal eine Strecke nach Norden welche die Züge eigentlich auch einschlagen könnten, Verbindungskurven scheint es überall zu geben. Alles in allem ist die Streckensituation äusserst unklar in der Gegend, wo fährt was, wo fährt wieviel?
Zumindest bezüglich Personenzügen waren wir ja vorbereitet, aber so ganz klar welcher woher kommt und wohin er geht wars trotzdem nicht. Dafür war uns die vielzahl der Strecken schlicht unbekannt. Aber am einfachsten stellen wir und sowieso an die 50km Strecke zwischen Yazd und dem Streckenkreuz, da müsste ja alles vorbei kommen ... vielleicht.
So fuhren wir zur Strecke und dann die 50km parallel, ohne auch nur etwas gesehen zu haben was man „Fotostelle“ nennen kann, immerhin war der Dreckweg der den Gleisen folgt von guter Qualität, sogar für unseren Logan. Die Strecke läuft auf einem ca. 5m hohen Damm durch die Fläche, nur schon ihr Niveau zu erreichen ist unmöglich. Und so kam es das wir tatsächlich unverrichteter Dinge wieder auf eine Hauptstrasse trafen. Dazwischen sahen wir nicht weniger als drei Züge, alles Güterzüge. Zweimal mit ALSTROM Prima und einmal mit GM (oder wegen mir GE) Diesel (ja wirklich, Loks vom Klassenfeind).
Ein Zug mit einer Prima war auch gleich als wir ihn an einem Betriebsbahnhof sahen daran nach Norden zu beschleunigen. Die Karte versprach an der Hauptstrasse eine Brücke über die Bahn und wir erhofften uns schon einen erhöhten Standpunkt für das erste Foto. Aber von der versprochenen Brücke war weit und breit nichts zu sehen, es war eine Unterführung. Gar kein Bild zu machen ist aber dümmer als ein schlechtes zu machen, also stellten wir uns ran und froschten auf den Zug. Das zum Moment der Durchfahrt eine Wolke vor der Sonne war, war eine klare Ansage von oben, lasst es bleiben Buben, es wird eh nix. Danke Allah für die Nachricht ... :-).

Ein Notschuss erster Güte. Aber man nimmt mit was man kann. Ein Franzose nördlich von Yazd mit einem kurzen Güterzug


Etwas verzweifelt schauten wir zum Himmel, es hat komplett zugezogen, mit ehrlichen und noch viel mehr unehrlichen Wolken. Was tun? Zurück hinter Yazd in die Berge in denen es tendenziell aber genau so bewölkt aussah? Oder weiter in Richtung Teheran um von den Personenzügen noch etwas mitzunehmen? Wenn ja, wie weit? Denn je nach dem ist Isfahan dann fast näher als Yazd, was sich aber mit den Ideen für morgen beisst. Ach, immer diese Grundsatzentscheidungen so mitten im Arbeitstag.
Wir entschieden uns einen Bahnparallelen Weg auf der Strecke nach Teheran zu probieren. Die führt zwar komplett durch eine Ebene in unserem Bereich, aber viel schlechter als unten kann es ja nicht sein, im Gegenteil. Der Weg war übrigens nur auf unserer 1/3'000'000 Iran Karte vorhanden, Osmand kennt keinen Weg ... so war es nicht ganz einfach "den Eingang" zu finden, denn die Kreuzung ist auf diesen Karten die man auch als Flaggen hernehmen kann nicht immer ganz so genau zu lokalisieren.
Aber David als Chefnavigator und Daniel als Kalif im Fonds des Logan meisterten die Übung manifique und führten uns ohne Umweg und direkt auf die besagte Piste. Und weit mussten wir nicht mal, kaum drauf fuhren wir nur ca. 2km der Strecke entlang bis wir etwas sahen wo man sich stellen kann. Bei Allah, ein Kalenderbild wirds nicht, aber es gibt die Landschaft typisch wieder. Ausserdem hatten wir bei dem Wetter, es war dunkel, nicht so die Lust gross dem Weg zu folgen für Motive die genau so aussehen.

Nur etwa 30min nach unserer Ankunft kam dann der erste Personenzug von unserem Fahrplan, ein Paradis Trainset von Yazd nach Teheran. Ein Hochgeschwindigkeitszug von Siemens aus Deutschland, damit bietet die Eisenbahn einige Tagesverbindungen an, in einem sonst eher von Nachtzügen dominierten Netz. Der Zug kam total im finsteren und es sah überhaupt nicht so aus als ob das Licht nochmal kommen würde.

Ein Paradis von Yazd nach Teheran nördlich von Ardakan


Aber wir hatten eh nichts zu tun, es war noch nicht mal 17 Uhr und in geschätzt einer Stunde müsste der nächste Zug kommen. Wir standen also still und schauten dem Streckenblock zu wie er umgeschaltet wurde etwa 30min bevor der Personenzug von hinten dann kam. Und die Sonne hatte in der Zeit absolut ein einsehen, der Schleier zerfranste sich und machte der Sonne Platz. Erst als der Personenzug dann kam, aber lassen wir das, es hätte auch viiiiel dunkler sein können. Dafür war die Wagengarnitur wirklich bunt, 5 Lackierungen haben wir gezählt, gezogen von einem Ami Diesel.





Wenn es so wenig Zugverkehr gibt dann halt ein paar Bilder von einem Zug ;). Eine grüne GM mit einem bunten Wagenpark nördlich von Ardakan auf dem Weg nach Süden. Das letzte Bild ist von Daniel.


Das Bild wurde ganz ordentlich, für einen "Notschuss" von hinten ist es sogar sehr gut. Wir wollten erst noch auf ein in 60min folgenden Personenzug warten, liessen's aber sein als die Sonne wieder in dicken Schleier fiel.

Der Sonnenuntergang mit unserem Renault als Silhouette


Für uns gings anschliessend nach Yazd rein, übernachten wollten wir in der Stadt. Wie geschrieben hatten wir uns aber noch nicht so wirklich über Hotels informiert. Und so dient uns der Reiseführer als Infoquelle und Osmand als Karte, eine gefährliche Mischung. Weil beide kennen Hotels wo keine sind, oder wir übersehen sie wegen Dummheit.
Aber Hotels sind ja gerne an Einfallachsen, dass wird auch im Iran nicht anders sein. Also gings für uns - um möglichst viel Einfallachse mitnehmen zu können - von Westen her mitten in die Stadt rein. Hier war dann doch, hoppla, etwas mehr los als auf dem Land, und die Dämmerung war schon fast durch, somit sieht man in unbeleuchteten Ecken die potentiellen Hotels halt nicht. ;)
Mit Osmand auf dem Tablet und dem Reiseführer in der anderen Hand gings also einmal rein in die City, rein ins Getümmel und rein ins Chaos. Es ist wie in Casablanca an seinen schlechtesten Tagen, aber viiiel lustiger. Denn die Leute passen doch aufeinander auf, auch wenn sie nicht gucken und es nicht so wirkt als ob sie es tun.
Ich war schon etwas Müde und das wurde mir dann auch vorgehalten - ein Nil in Hochform fahre aber anders durch so eine Stadt, man vermisste wohl etwas Durchsetzungswille. Aber ich lasse die Mopedfahrer lieber am Leben. Die Gesellen sind auch meine grössten Sorgen, weil die Fahren als wollten sie lieber gestern als morgen überfahren werden. Autos sind gross und die Manöver irgendwie vorhersehbar. Die Mopeds hingegen passen überall durch, durch alle möglichen und unmöglichen Spalte. Merke: Es wird immer irgendwann ein Moped da auftauchen wo man hin will, weil es eine Lücke sieht und sei sie noch so klein ... man muss einfach aufpassen!
Die ersten Adressen die wir anfuhren waren allesamt nix, entweder sah es von aussen schon so aus als ob man von Bugs aus dem Bett getragen wird oder es war schlicht nicht im Budget. Das Hotel Dad zum Beispiel, das neuste der Stadt (fanden wir zwar eher durch Zufall). Das Zimmer schlägt mit 180 USD zu Buche und das ist über dem was wir bereit sind zu zahlen, weit darüber.

Also weiter, und hier und da und etwa eine Stunde später hatten wir alle nicht mehr so richtig Lust zu suchen im Gewühl. Aber wir gaben nicht nach, das Hotel Dad bekam uns nicht als Gäste, auch wenn es verlockende und betörende Klänge in unsere Köpfe schickte. So als fast letzte Option zogen wir eine Adresse aus dem Reiseführer heran. Das Hotel sei zwar nicht ganz billig aber ganz in Ordnung. So war es dann auch, ganz OK aber nicht speziell, als Hotel gesehen. Das Gebäude ist hingegen speziell. Es ist in einem typischen Yazd'er Herrenhaus gebaut. Von aussen unscheinbar, aber innen riesig. Nur eine Etage aber in die Fläche gebaut. Ein grosser nicht überdachter Innenhof (hier im Hotel aber überspannt) ist das Zentrum des Gebäudes, rundherum angeordnet sind die Räume (hier dann die Zimmer, Küche usw.). Ein Gebäude kann mehrere Innenhöfe haben.
Die Raume sind extrem hoch und mit grossen und schmalen Fenstern versehen, wirklich sehenswert. Wir sind rein und haben nach einem 3er Zimmer gefragt. Die Frau hinter dem Tresen war etwas ratlos, ja sie habe schon etwas, aber das sei nicht sauber. Gegenfrage, wann wäre es denn sauber, wir müssen eh noch Essen. Jaja, dann ginge es, sie zeige es uns. Sie führte uns einmal komplett durchs Gebäude und liess uns gucken. Das Zimmer sah gut aus, eigentlich bewohnbar, frische Bettwäsche dürfte aber sein, sonst würde das uns eh passen.
Wir schlugen ein und holten das Gepäck vom Auto welches etwas weiter weg am Strassenrand geparkt war. Als wir mit dem Koffer rein wollten wurde aber flux noch das Zimmer getauscht. Zimmer 101 sei viel näher und viel einfacher zum Putzen. Bitteschön, uns solls egal sein.
Der Raum war wirklich direkt hinter der Rezeption, also so nah am Eingang wie es nur geht. Das es einfacher zu Putzen war als das andere bezweifeln wir aber, ausser das andere müsste Saniert werden. Denn in diesem Zimmer war alles voll mit Gerümpel, Matratzen, Fernseher, Möbel. Die Abstellkammer? ;)
Wir setzten uns zum Essen in den Innenhof und konnten dabei zuschauen was alles aus dem Zimmer geräumt wurde .. es wollte irgendwie nicht aufhören. Zum Essen waren wir zwar schon etwas spät, aber das lag eher am Gefühl als an der Realität, denn die grosse Französische Reisegruppe hatte gerade fertig gegessen und Monsieur Le President verteilte den Nachtisch. Wir wollten uns schon anhängen als wir uns an unsere gute Kinderstube erinnerten ...

Das Essen bestellten wir nach dem Zufallsprinzip ganz im Sinne des guten alten Kartenlottos. Die Wahl war vorzüglich, wir hatten beileibe schon schlechter gespiesen. Es wirkte zwar etwas so als hätte man uns die Reste der Reisegruppe aufgetischt. Gut, hätte man auch wirklich machen können, wir wussten ja eh nicht was wir bestellten ;).

Der Innenhof unseres Hotels mit Speisesaal. Wären die Stofftücher nicht gespannt sässe man unter freiem Himmel.


Etwas merkwürdig waren die Getränke, anstatt eine Fanta brachte man mir so ein unsägliches Malzbier und Davids Cola ging ganz vergessen, dann blieben wir halt beim Chai, der war nämlich vorzüglich.
Nach dem Essen gings nochmal raus ins Städtle, es war noch voller Leben und wir nutzten die Zentrale Lage des Hotels um die Energie dieser Stadt in uns aufzusagen. Es waren Künstler am Malen auf dem grossen Platz, Familien sassen auf ihren Tüchern und Assen zu Abend, Kinder spielten Fussball (auf der Strasse) und die alten Männer sassen auf der Bank und schauten sich alles rauchend an. Daneben hatten noch allerlei Krämer ihre Geschäfte geöffnet und wer Schuhe oder Süsskrams kaufen wollte brauchte nicht auf morgen zu warten.

In Yazd gibt es auch so etwas wie eine Stadtmauer, dieses Gebilde begrenzt die Altstadt im Osten.


Auf dem Platz vor dem Tor war viel Betrieb, unter anderem waren einige Künstler dabei zu Malen.


Yazd am Abend, es ist noch Betrieb in der Stadt. Auf diesem Bild bereits zu erkennen, die „Kühltürme“ an den Gebäuden. Darauf kommen wir später noch zu sprechen.


So gings ins Bett, wir waren wieder am Ende und es war schon fast wieder morgen. Morgen dann wollen wir früh raus, zum Personenzug von Mashad nach Yazd, der Zug ist um 9 Uhr hier und wir erwarten ihn gegen 8 Uhr im spannenden Abschnitt südlich der Stadt. Mit Reserve sollten wir um 7:30 Uhr da sein, also um 6:45 Uhr losfahren. Müsste zu schaffen sein ... selbst für die Langschläfer von Blablabla.