Welcome to Rosamunde Pilcher County... Part 12
Von Peter Hürzeler
13.9.2015Wir standen heute nicht allzu früh auf, da am frühen morgen eh nicht so gutes Wetter angekündigt war und gingen im Golf Hotel in dem wir einquartiert hatten anschliessend mal das Morgenbuffet leeren. David schaute etwas müde aus der Wäsche - Auswirkungen des schmalen Bettes....
Gegen halb neun checkten wir aus und fuhren los. Unser Ziel war die Branchline von Plymouth nach Gunnislake, respektive der sich dort befindliche Viadukt beim Örtchen Calstock. Der Verkehr auf der Linie ist nicht gerade üppig, aber es fuhr da ein Zugspaar recht passend im Licht. Das Wetter besserte zunehmend. Über etliche Nebenstrassen welche immer enger und enger wurden fuhren wir nach Calstock ans Ufer des River Tamar. Mit überqueren des Flusses bei Gunnislake waren wir nun endlich auch dem Titel dieses Reiseberichts entsprechend in den Gestaden der Rosamunde Pilcher angekommen: Cornwall.
Wir hatten zwar bisher mit Orten wie Bath, Swanage, Paignton/Torqua, Dartmouth oder auch Stonehenge oder Gegenden wie Somerset, Kent oder Dorset durchaus schon Rosamunde Pilcher Country gestreift, aber nebst Schottland ist halt Cornwall DIE Gegend die dafür bekannt ist. Wers nicht glaubt oder mehr wissen will: Pilcher Drehorte
(Und nein, nicht dass ich die Filme wirklich schaue, aber da man in Jugendjahren vor dem TV halt manchmal nicht Programm bestimmend war, musste man ab und zu zumindest Teile davon mitschauen...)
In Calstock erwartete uns schlussendlich schönster Sonnenschein. Nachdem wir eine für uns passende Stelle gefunden hatten, mussten wir noch ein paar Minuten warten bis der Regionalzug aus Plymouth über den Viadukt rollte:
Da der Zug eine Station weiter in Gunnislake den Endpunkt der Strecke erreicht, warteten wir die Rückfahrt 20min später gleich ab, veränderten aber unsere Standpunkte ein bisschen.
Wir fuhren nun nach Liskeard runter. Hier führt die Mainline nach Penzance durch, dazu zweigt die Stichstrecke nach Looe ab. Bei der Mainline sind zwischen Plymouth und kurz nach Liskeard auch einige Fotomotive vorhanden die wir planten mitzunehmen. Wir schauten mal beim Bahnhof vorbei und mussten feststellen, dass da was nicht ganz wie geplant war. Die vielen Busse und das viele Personal in Leuchtwesten versprachen nichts gutes. Im Bahnhofsgebäude wurde dann auch klar was da los war: Bauarbeiten auf der Mainline und dadurch Busersatz zwischen Liskeard und Bodmin im Regionalverkehr, respektive Plymouth und Bodmin im Fernverkehr. Damit war das Thema Mainline gegessen. Glücklicherweise stand aber gerade noch ein Regionalzug im Bahnhhof, den wir bei der Ausfahrt mitnahmen.
Wenigstens war aber auf der Nebenstrecke nach Looe was los. Heute war da annähernd Stundentakt und so pendelte den ganzen Tag ein einzelner Class 153 Triebwagen zwischen Liskeard und Looe. Wir wussten was zu tun war und verlagerten unseren Fokus auf diese Nebenlinie. Chefnavigator David führte mich dazu - immer auf der Suche nach einem Fotospot - über teilweise engste Strässchen in Richtung Looe. Erst kurz nach Sandplace wurden wir aber halbwegs fündig und konnten dort den im Nacken sitzenden Triebwagen ablichten.
Die Rückfahrt machten wir dann einige Meter weiter wo der East Looe-River bereits den Gezeitenwechsel mitmacht.
Wir hatten in diesem Bereich auf DSO auch ein Bild von weiter oben herab gesehen und machten uns auf die Suche danach. Fuhren wir zuerst noch Strässchen, wurden diese alsbald zu Feldwegen und später zu Karrwegen mit "Private" hinweis, ohne dass wir wirklich was gefunden hätten. Wir vermuten, dass die gesehenen Bilder auf Privatgrund gemacht wurden. So ging es zurück an die Ufer des East Looe River, wo wir dann das nächste Zugspaar ablichteten. Es gab heir zum Glück genügend Variations- und Spielmöglichkeiten.
Da nun wieder eine Stunde bis zur nächsten Zugsleistung offen war, fuhren wir mal nach Looe hinein. Einerseits wollten wir dort mal die Situation ansehen, andererseits waren auch unsere Getränkevorräte nicht mehr so ergiebig und bedurften etwas Nachschub. Dass wir da so auf ein Touristenkaff stossen würden waren wir uns nicht bewusst.
Die Stellensuche war halbwegs erfolgreich, doch war die für das nächste Zugspaar noch nicht im Licht. Getränke fanden wir auch, ein feines Glacé obendrauf auch noch.
Mangels Alternativen fuhren wir dann wieder zurück ans Ufer des East Looe River, wo wir das nächste Zugspaar erneut wieder aus etwas anderen Perspektiven fotografierten.
Nun sollte es aber in Looe passen und so fuhren wir erneut dahin und platzierten uns am Ufer des Looe River. Wir begannen mal Wetterberichte zu lesen und den morgigen Tag zu planen. Da es in Cornwall immer wieder Aufhellungen geben sollte lautete der Plan: Übernachten in Plymouth, dann den Tag durch langsam in Cornwall reinfahren. Wir buchten daraufhin ein B&B im Stadtzentrum von Plymouth.
Der aufziehende, eklig kalte Wind verhiess aber nichts gutes. Wir sahen zwar noch viel blau und die Sonne schien auch noch, aber vom Meer her rückte ein dunkles Wolkenband bedrohlich schnell näher. 15 Minuten vor dem nächsten Zugspaar war es dann soweit: das dunkle Wolkenfeld hatte sich vor die Sonne geschoben, das Licht war wie ausgeknippst und wir mussten uns noch fast beeilen dass wir trocken zu unserem Auto kamen. Da der Tag schon recht fortgeschritten war, fuhren wir zurück in Richtung Plymouth, schauten uns aber noch ein/zwei Fotostellen auf der Mainline an. Für die eine kreuzten wir dabei kreuz und quer durch Saltash nur um festzustellen, dass die Stelle wohl inzwischen zugebaut war. Schlussendlich trafen wir bei leichtem Regen kurz vor sechs beim B&B ein und gingen danach was Essen.
Zurück im B&B gab es noch etwas Fotostellensuche und Planung für morgen. Je nach Wetter wollten wir zuerst das eine oder andere in Plymouth selber machen, bevor es dann tiefer in Cornwall rein geht. Die Wettervorhersagen sind aber inzwischen eher mau, tja mal sehen was geht....