Welcome to Rosamunde Pilcher County... Part 11
Von Peter Hürzeler
12.9.2015Viel zu früh klingelte der Wecker. Beim Blick nach draussen kamen die Lebensgeister aber recht schnell zurück. Es hatte aufgehört zu regnen und der sich langsam abzeichnende Himmel versprach nur gutes. Zu früh für das Morgenessen checkten wir aus und machten uns auf den Weg. Noch in Torquay gab es einen kurzen Halt an einer Tanke. Aufgrund fehlendem Morgenessen war die Besorgung von einem Schokodrink unerlässlich, auch wollte unser Auto auch noch einen Schluck zu trinken. Gestärkt ging es dann entlang der Küste nach Dawlish, wo wir eine halbe Stunde später bei strahlendem Sonnenschein auch eintrafen. Man sah zwar rundherum Wolken, aber für einmal haben die Meteofrösche nicht gelogen. Rund um Dawlish war ein Wolkenloch. Die ersten Fotos gab es von der Fussgängerüberführung mitten auf dem Seawall
Ziel war aber der kleine Felshügel kurz vor Dawlish Warren. Noch unterwegs zu diesem kamen schon die nächste Zugsleistungen - jeweils Sprinter von vorne und hinten, hier derjenige von vorne. Nebst dem führenden Class 153 318 war noch Class 150 239 angehängt.
Bis zu den nächsten Zugsleistungen hatten wir Zeit auf den Hügel zu kraxeln und Stellung zu beziehen. Leider windete es nun etwas mehr Wolken rein und so begann ein Sonnen-Schatten Wechselspiel das immer mal wieder Nerven kostete. Einzelne Fotos erlitten dadurch Wolkenschaden. Durch den recht dichten Takt hier war dies aber nicht ganz so schlimm und so gab es doch einige nette Fotos.
Auf realtimetrains.co.uk waren nebst dem normalen Fahrplanverkehr auch einige Spezialzüge verzeichnet, was uns natürlich freute. Wir waren aber nicht die einzigen welchen das aufgefallen ist. Je näher die Durchfahrtszeit war, desto mehr lokale Fotografen tauchten plötzlich auf und so gab es schlussendlich ein richtiges Gedränge auf dem Felsen, besonders auf dem Fotospot in Richtung Dawlish Warren an den wir nun wechselten. Dicht gedrängt standen wir inmitten von Büschen und warteten auf Spezialzug Nr. 1
Bevor aber der erste Güterzug kam, rauschte noch ein HST durch.
Nun war es aber Zeit für den Güterzug. Colas Rail war mit der Class 70 810 am Werk.
Ein paar weitere Züge nahmen wir noch mit:
Wir machten uns danach auf den Weg in Richtung Dawlish zurück, da das Licht inzwischen auf der Fussgängerüberführung weitgehend gedreht hatte. Zudem wurde es uns auf dem Felsen langsam langweilig. So konnten wir auch diese etwas andere Ansicht fotografieren.
Für die beiden weiteren Zugshighlights des heutigen Tages ging es aber nochmals zurück auf den Felshügel.
Zuerst kam ein Extrazug von hinten, bespannt mit zwei Class 57 der West Coast Railways:
Zwischendurch kam auch nochmals eine Regionalzugsleistung durch:
bevor dann eine Class 57 von Direct Rail Services mit den Wagen des Nachtzuges aus Penzance um die Ecke gefahren kam.
Nun ging es aber endgültig in Richtung Dawlish, diesmal sogar bis zum Bahnhof. Dort gab es erneut eine Fussgängerüberführung welche nun Ziel von uns war. Auch wenn es inzwischen etwas mehr Wolken hatte als auch schon, war das Wetter grundsätzlich immer noch sonnig. So soll es doch sein :)
Nach dem nächsten Bündel wechselten wir erneut die Stelle und verzogen uns auf den Felshügel oberhalb des Hafens von Dawlish wo wir erneut ein Bündel an Zügen erwischten.
Da die Sonne nun endgültig in Gleisachse drehte machten wir uns auf zurück zum Auto, was einmal quer über den Seawall bis zur mittleren Fussgängerüberführung und dann hoch zum Parkplatz bedeutete. Das kleine Hüngerchen konnten wir noch mit einigen Zutaten die im Auto herumlagen bekämpfen. Wir fuhren anschliessend rüber nach Teignmouth, hatten wir doch beim Hinweg nach Dawlish dort ein Stelle gesehen bei der wir einen Umsetzungsversuch wagen wollten. Trotz anfänglichem Wolkenschaden hatten wir nach einem Bündel an Zügen aber das gewünschte im Kasten.
Es hatte inzwischen aber merklich zugezogen und so wurden die Sonnenspots immer weniger. Wir fuhren wieder zurück nach Dawlish und machten die Ausfahrt in Richtung Teignmouth nun von der Bergseite her, mussten aber feststellen, dass die Gebäude- und Bergschatten schon recht lange geworden sind. Für den nächsten Pacer reichte es aber gerade noch, auch die Sonne hatte nochmals ein einsehen.
Nach der Durchfahrt wurde es hier endgültig dunkel und es bestand keine Aussicht mehr auf weitere Sonnenlöcher innert nützlicher Frist. So entschlossen wir uns in Richtung Cockwood / Starcross zu verschieben. Dort hatte ich die Woche zuvor schöne Abendstellen angetroffen. Da gerade kein Sonnenspot verfügbar war, nutzen wir die Zeit um etwas Stellensuche zu betreiben, bis dann der am morgen gesichtete Extrazug der WCR mit den beiden Class 57 zurückkam. So wirklich fündig wurden wir nicht - Dickicht sei Dank. Wir wissen dafür jetzt wie der Volkssport #1 hier aussieht: Brombeeren pflücken! Was uns Eisenbahnfotografen fast wortwörtlich "Ein Dorn im Auge" ist (das Zeugs wuchert überall an den Bahndämmen und krautet die Strecken regelrecht zu), ist für die Bevölkerung Lieferant für den Magen. Überall sah man Leute Tupperware-Gefässe mit frisch gepflückten Brombeeren füllen.
Weil gerade ein HST daher kam, machten wir davon auch ein Foto:
Wir zogen danach ob all dieser Pflückerei von dannen zurück nach Cockwood. Inzwischen hatte es richtig zu gezogen, doch gab es noch Aussicht auf einen kleinen Sonnenspot. Leider zog der aber nur Minuten zu früh über unsere Fotostelle - Pech gehabt. Der WCR Extrazug kam so im im halbdunkeln durch.
Da nun definitiv keine Aussicht mehr auf Sonne bestand, wir auch langsam so richtig Kohldampf hatten schlug ich vor in Teignmouth ein letzte Woche gefundenes Lokal aufzusuchen und den an sich sehr erfolgreichen Tag mit einem feinen Abendessen zu beenden. Die Idee stiess bei David auf Anklang. Bevor wir losfuhren mussten wir aber auch noch den morgigen Tag planen und ein Hotel reservieren.
Die verschiedenen Meteodienste waren sich einig, dass hier rund um Dawlish und weiter östlich nichts zu machen sei und schlechtes Wetter herrsche. Aber je näher in Richtung Cornwall man käme, desto grösser seien die Chancen auf gutes Wetter und dies trotz Sturmtief im Westen. Dieses wirbelte ausgedehnte Wolken in Richtung Südengland. Es gab aber zwischendrin immer Streifen mit Sonne, so wie wir heute einen genossen haben. So beschlossen wir in der Nähe von Plymouth ein Hotel zu reservieren. Nach dem feinen Nachtessen hiess es noch gut 1h Fahrt rüber nach Elfordleigh wo wir dann gegen 9 abends ankamen. Nach etwas Planung für den morgigen Tag ging es gegen elf ins Bett. Zimmermässig waren wir nicht so hundertprozent glücklich.