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Welcome to Rosamunde Pilcher County...

Von

Ferien im 2015 - nebst anderthalb Wochen Wales mit meiner Partnerin (siehe hier: https://bahnbilder.ch/travelogue/417 ) waren dieses Jahr noch weitere zweieinhalb Wochen offen die verplant werden wollten. Und so geisterten auch dieses Jahr einige Ideen im Kopf. Südengland beispielsweise - Rosamunde Pilcher County. Alleine macht das aber wenig Spass, mit England stiess ich aber bei David auf Gegenliebe. Lange war aber nicht so klar wie und wann wir gehen. Angedacht ab Mitte August, ging dies plötzlich David nicht mehr, da er nun noch mit Nil und Christoph in China abhängte. Da ich aber recht flexibel war, verschoben wir das Ganze in den September. Eigentlich war nun geplant, dass ich die erste Woche mit meiner Partnerin in London weile, und danach zwei Wochen mit David durch England reise. Meine Partnerin und ich haben uns aber irgendwie in den Ferienwochen geirrt und so funktionierte das nun nicht mehr. Da beide die Ferien inzwischen beim Arbeitgeber eingetragen hatten war da nichts mehr zu machen, zumal weitere äussere Termine einem schieben der Ferienwochen einen Riegel vorschub - shit happens...
So hatte ich nun drei Wochen zur Verfügung. Damit ich die erste Woche nicht alleine war, hatte sich spontan Sandro angeschlossen, welcher auch noch offen für Ferienpläne war.
Und so kristallisierte sich Anfang August endlich ein kleiner Schlachtplan raus. Der hiess: Anreise per Bahn oder Flug nach London, dann zuerst zu zweit, dann zu dritt zweieinhalb Wochen herumkurven in England - vorzugsweise Südengland - dann zurück mit dem Flieger. Aufgrund der doch nicht allzu kleinen Preisdifferenz war schlussendlich Easyjet bei der Hinreise Sieger vor TGV/Eurostar. So ging es nun ab Basel Euro Airport nach London Luton, wo wir dann den im Voraus gebuchten Mietwagen übernehmen konnten. Mit Ausnahme der ersten Nach in Luton hatten wir keine weiteren Zimmer gebucht, sondern wir gingen mit dem Vorsatz hin uns vom Wetter leiten zu lassen.

1.9.2015
Los ging es erst kurz vor Mittag. Die anderthalb Stunden im Intercity nach Basel gingen schnell rum. In basel traf ich dann auf Sandro und gemeinsam bestiegen wir den Bus zum Flughafen. Eincheken/Kontrolle war dank SpeedyBoarding innert 20min erledigt und nach knapp einer Stunde Wartezeit hiess es Flieger entern. Wie üblich verschlief ich den Start mal wieder und als ich aufwachte waren wir schon fast über dem Kanal. Der Anflug war etwas holprig, schiffte es doch gerade in Strömen als wir aufsetzten. Bis wir den Flieger via Treppe aber verliessen schien schon wieder die Sonne - Willkommen in England ;)
Die Einreise war problemlos und nach Erhalt des Gepäcks machten wir uns auf die Suche nach der Autovermietung. Es dauerte dann etwas bis wir herausgefunden hatten, dass wir einen Gratisbus nehmen müssen, welcher uns zum CarRental Terminal in einem Lutoner Industriegebiet fuhr. Nachdem ich der freundlichen Dame etwa 20mal bestätigt habe, dass ich jetzt doch keinen 0£ Selbstbehalt will und ich sicher sei, dass ich so im Fall der Fälle 1500£ Selbstbehalt habe und Scheiben und Reifen nicht drin sind waren wir stolzer Besitzer eines Kia Sportage Diesel (in England gerade bei grösseren Strecken durchaus lohnend, da Sprit identisch teuer, Fahrzeug aber einiges sparsamer im Verbrauch im Vergleich zu einem Benziner) für die nächsten drei Wochen. Inzwischen war es auch sechs Uhr und wir kamen auf dem Weg zum Hotel direkt beim Bahnhof in Luton voll in den Abendverkehr. Da das Navi die letzten Strassenveränderungen in Luton noch nicht kannte gab es noch eine Zusatzrunde in Luton selber.
Den restlichen Abend verbrachten wir dann in Luton in einem Pub und planten etwas für morgen.

2.9.2015
Der morgen begann jäh, ging doch um 0630 das Telefon im Zimmer los. Ich nahm mal ab, drann war aber niemand und so legte ich dann wieder auf. Kurz darauf klopfte es dann an der Tür und Sandro ging öffnen - es war ein Typ der Rezeption. Er bat uns unser Auto umzuparkieren, da ein anderer Gast nicht hinausfahren konnte. Nachdem das erledigt war - es ging um Zentimeter - waren wir soweit wach und beschlossen notgedrungen auch aufzustehen. Das Wetter war durchaus Erfolg versprechend, zeigten sich doch Sonnenspots durch die Wolken.
Wir entschlossen uns in Richtung Norden aufzumachen, hatten wir auf Railpictures doch bei Oakley eine nette Stelle gefunden. Zuerst stand aber noch einkaufen an, das wir auf dem Weg zur Fotostelle erledigten. Etwas Fressalien und vor Allem Getränke mussten einfach sein. Vor Ort angekommen hiess es zuerst einmal eine Parkmöglichkeit finden. Variante 1 wurde vom Hausbesitzer nebenan als Dangerous abgecancelt, Variante zwei bei einer nicht verwendeten Kreiselausfahrt war dann i.O. Die Stelle war schnell gefunden und ist mittels Fussweg leicht erreichbar. Kaum waren wir da, kam auch schon ein einheimeischer Fotograf hingelaufen. Er versorgte uns dann mit den aktuellen Zugverkehrsdaten. Nebst dem normalen Regelverkehr waren zwei Güterzüge und ein Sonderzug im Anmarsch, welchen er fotografieren wollte. Als erstes kam ein Meridian Class222 von East Midlands Trains angerauscht:

Class 222 014 of EM between Bedford and Wellingborough


Im Hintergrund war schon Güterzug 1 sichtbar, welcher langsam angedieselt kam:

66 199 of DB between Bedford and Wellingborough


Das Wetter war etwas schwierig. Einerseits hatte es viele Wolken, immer mal wieder gab es aber einen Sonnenspot und so war man dauernd an den Belichtungseinstellungen am Herumschrauben.
Gleich zwei Class 222 (je ein vier- und fünfteiliger) kamen als nächstes im Halblicht:

Class 222 of EM between Bedford and Wellingborough


Dazwischen gab es Fotostellenaustausch mit dem Herrn, wobei er auch meinte, dass leider vieles eingewachsen sei und es allgemein schwieirg sei in Engalnd "decent" Fotostellen zu finden. Auch sei das Wetter momentan eher schlecht für die Jahreszeit.
Dazwischen gab es immer mal wieder einen Personenzug der East Midland zu fotografieren, so z.B. ein HST Class 43:

43 084 of EM between Bedford and Wellingborough


gefolgt von noch einem HST:

43 052 of EM between Bedford and Wellingborough


und wieder einem Meridian Class 222

Class 222 013 of EM between Bedford and Wellingborough


und nochmals einem HST Class 43

43 062 of EM between Bedford and Wellingborough


Der zweite Güterzug ging dann leider ohne Sonne durch. Es war eine Freightliner Leistung bespannt mit Class 66 605:

66 605 of FL between Bedford and Wellingborough


Rund anderthalb stunden nach Ankunft am Fotopunkt kam dann der Sonderzug. Während der Engländer hell begeistert war, war ich leise enttäuscht. Eine Class 47 und ein einzelner MK-III Personenwagen. Ich hätte mir für die Stelle etwas mehr gewünscht, auch wenn die Altbau Class 47 ganz nett ist. Die Stelle war für so etwas kurzes einfach nicht so das nonplusultra. Immerhin kam das Ganze gut im Licht:

47 818 of DRS between Bedford and Wellingborough


Da kurz danach noch zwei Personenzugleistungen anstanden, verschoben wir uns auf die angrenzende Strassenbrücke und machten noch eine etwas andere Einstellung. Nebst einem Class 222 kam noch ein HST Class 43 durch:

Class 222 103 of EM between Bedford and Wellingborough


43 089 of EM between Bedford and Wellingborough


Wir zogen daraufhin von dannen und fuhren westwärts. Ein paar Kilometer weiter konnten wir von einer Strassenbrücke knapp etwas halbwegs gescheites machen. Knapp deswegen, weil die brücke frisdch saniert war und dadurch die Brückenmauern so um die 2m hoch war, so dass selbst ich als nicht gerade klein gewachsener nur durch Kamera hochheben und Liveview überhaupt eine Chance hatte ein Bild zu machen. Das Resultat ist aber halbwegs brauchbar, kreuzten sich doch gerade ein Meridian Class 222 und eine HST Class 43:

43 075 of EM between Bedford and Wellingborough



Bei Milton Keynes stiessen wir auf die West Coast Main Line. Die Suche nach einer Fotostelle gestaltete sich aber als extrem schwierig. Kürzlich las ich in DSO von einem Australien-Problem (aka. Skandianvien Problem). Selbiges gibt es auch in der Form von UK-Problem: Links und rechts hohes Gebüsch und dadurch die Strecke nicht fotografierbar. Genau dieses UK-Problem ereilte uns nun mehrfach und so blieb die WCML weitgehend unfotografiert. Wir fotografierten dafür bei Stoke Hammond eine Schleusenkaskade des Grand Union Canal. Früher einer der wichtigsten Frachtkanäle und teilweise auf Wide-Boat Standard ausgebaut (das heisst Kanal und Schleusen so gebaut, dass "Wide" Boote mit 4.27m Breite durchfahren konnten, normal waren Boote und Ausbaustandard für Narrow-Boats mit 2.1m Breite) dient der Kanal heute nur noch dem Freizeitverkehr. Die Schleusen selber sind wie früher in reinem Handbetrieb zu bedienen, daher Tore öffnen/schliessen, Wassereinlässe öffnen/schliessen geschieht durch reine Muskelkraft.

Stoke Hammond


Stoke Hammond


Stoke Hammond


Stoke Hammond


Stoke Hammond


Stoke Hammond


Wir verzogen uns Mitte Nachmittag dann weiter östlich nach King's Sutton. Die entsprechende Stelle scheint auch bei den Locals sehr beliebt zu sein. Bereits stand einer dort, die Fussspuren bei der Brücke sprechen Bände und ein zweiter Local kam im Verlaufe der Zeit noch dazu. So fotografierten wir dann zu viert das Geschehen an dieser Stelle.

Class 168 215 of CH between Banbury and King's Sutton


Der Takt ist recht dicht. Chiltern Railways ist der Hauptanbieter auf dieser Strecke und führt den Verkehr ab London mit verschiedenen Fahrzeuggattungen:

Class 165 012 of CH between Banbury and King's Sutton


Daneben sind auf der Strecke aber auch Güterzüge anzutreffen. Freightliner Class 66 564 leider auf dem Weg in Richtung Süden:

66 564 of FL between Banbury and King's Sutton


Nebst dem Hauptfranchisenehmer Chiltern Railways ist auch Cross County zugegen, welche mit Class 220/221 Voyagern überregionale Verbindungen fährt. Hier ein Class 220, erkennbar an den Innenachslagerdrehgestellen.

220 003 of XC between Banbury and King's Sutton


Recht neu bei Chiltern Railways sind die mit Class 68 bespannten Personenzüge:

Class 68 011 of CH between Banbury and King's Sutton


First Great Western kam mit einzelnen Locals auch durch, welche ihren Ursprung aber nicht in London haben, sondern weiter westlich aus Oxford kommen und kurz unterhalb King's Sutton in die Strecke einfädeln:

Class 166 210 of GWR between Banbury and King's Sutton


Leider war das Wetter sehr durchzogen wie schon den ganzen Tag durch. Wir waren zwar viel in der Sonne, pünktlich auf Züge in Richtung Norden war es aber häufig dunkel, so auch bei der einzigen Güterzugsleistung nordwärts mit Freightliner Class 70 009:

70 009 of FL between Banbury and King's Sutton


oder auch einer weiteren Chiltern Railways Leistung:

Class 168 110 of CH between Banbury and King's Sutton


während dann für den nächsten Güterzug in Richtung Süden wieder eitel Sonnenschein herrschte (Freightliner Class 70 017) -> ärgerlich!

70 017 of FL between Banbury and King's Sutton


Wenigstens klappte es dann bei der nächsten Cross County Leistung mit einem Class 221 Super Voyagern

Class 221 of XC between Banbury and King's Sutton


Danach war aber fertig, es bestand keine Chance mehr auf Sonnen und so fuhren wir zu unserem gebuchten Nachtlager in Oxford. Nach einem Besuch beim Chinesen wo wir uns noch ein feines Abendessen gönnten war bald Nachtruhe angesagt.