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Bei den grossen kleinen und den kleineren grossen Zügen... - Teil 5

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19.7.2015
Da das Morgenessen heute nicht inbegriffen war, war der Plan um halb neun im nahen Starbucks vorbeizuschauen. Leider funktionierte das aber nicht, die Verkäuferin hatte schlicht verpennt und war nicht bereit. So ging es halt mit leerem Magen raus ins trübe, hatte es doch die Nacht durch geregnet. Schnell hatten wir Swansea verlassen und waren auf dem Weg in Richtung Cardiff. Unterwegs war nicht viel interessantes zu sehen, erst vor den Toren von Cardiff schautten wir mal in Barry vorbei.
Der Name dürfte vielen bekannt vorkommen. Hier hat ein beträchtlicher Teil der heute in Grossbritannien verkehrenden Normalspurdamploks einige Jahre herumgestanden. Mehr Infos dazu gibt es hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Woodham_Brothers
und hier die Liste der geretteten Loks: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_locomotives_saved_from_Woodham_Brothers_scrapyard

Davon ist heute aber nicht mehr viel zu sehen. Die ortsansässige Barry Tourist Railway war auch nicht in Betrieb und so ging es ziemlich direkt weiter nach Cardiff. Wenn wir gewusst hätten....
Schon auf dem Weg in die Stadt rein sahen wir überall rosarot gekleidete Frauen. Beim Castle angekommen und auf der Suche nach einem Parkplatz war dann auch klar wieso. Ein Charity-Anlass zum Thema Brustkrebs lockte tausende rosarot gekleideter Damen an. Der Schlosspark war für den Anlass gesperrt. Dafür gab es günstige Extraparkplätze auf dem Unigelände und so war die Parkplatzsuche recht bald erledigt.
Wir genehmigten uns dann ein feines Breakfast vor den Toren des Castle um anschliessend etwas Sightseeing in Cardiff zu betreiben. Kurz nach Mittag hatten wir aber genug und es ging weiter nach Newport, Pontypool und auf anraten eines Wegweisers nach Blaenavon.
Blaenavon am Fuss der Brecon Mountains war lange eine wichtige Kohlegrube. Entsprechend gab es auch viele Bahnen in der Gegend. Heute fährt da eine kleine Museumsbahn, die Pontypool and Blaenavon Railway. Die Strecke ist zwar recht kurz, der Betrieb ist aber dennoch recht interessant. Die Bahn befährt frühere Industriegleise der Gegend. Ausgehend von Frunace sidings werden drei Streckenäste bedient, so dass es hin und her geht.
Ich hatte eine Freistunde und habe mich dem Betrieb etwas gewidmet.

Heute im Einsatz war War Department #71515, eine 0-6-0 Tenderlok.
Hunslet Austerity 71515 of PBR at Blaenavon



Unterwegs zum Big Pit Halt. Im Hintergrund sieht man einen Teil des Betriebsgeländes der Bahn
Hunslet Austerity 71515 of PBR at Blaenavon



Als Besonderheit der Bahn ist die Bahnbrücke über die Bahnstrecke zu nennen. Oben führt das Gleis in Richtung Big Pit Halt, unten dasjenige nach Blaenavon High Level durch.
Hunslet Austerity 71515 of PBR at Blaenavon



Ab Blaenavon High Level geht es bergauf nach Furnace Sidings
Hunslet Austerity 71515 of PBR at Blaenavon



Im Anschluss daran ging es dann über Nebenstrassen nach Tintern, wo wir die dortige Tintern Abbey besichtigen wollten. Tintern stellte gleichzeitig auch Übernachtungsort dar - wir fanden ein super B&B und so wurde der Tag dann mit einem feinen Essen in einem lokalen Restaurat beendet.

20.7.2015
Leider wollte das Wetter heute nicht so recht, deshalb genossen wird das köstliche Breakfast in unserem B&B umso mehr. Wir fuhren als erstes noch kurz südwärts nach Chepstow um das dortige Castle von aussen zu besichtigen und dann zurück nach Tintern. Die Abbey welche gestern schon geschlossen hatte wollte auch noch von innen betrachtet werden. Heute klappte es bei Nieselregen. Anschliessend fuhren wir weiter nach Monmouth nd über Abergavenny nach Merthyr Tydfil. Hier hat die Brecon Beacon Mountain Railway ihr zuhause. Leider war das Wetter hier ziemlich düster. Es regnet und hatte Nebel, so dass die Lust auszusteigen, irgendwo im Dickicht eine Fotostelle zu suchen und auf einen Zug zu warten schnell vergangen war. Wir fuhren daher fotolos weiter nach Brecon und verpflegten uns dort. Via Builth Wells, Rhayader und Llanidloes ging es dann hoch nach Llanfair Caereinion - Ausgangspunkt der Welshpool and Llanfair Light Railway. Diese hatte für heute aber schon Feierabend und so ging es runter nach Welshpool um eine Übernachtungsgelegenheit zu finden. In Welshpool fanden wir nichts, so dass wir schlussendlich etwas ausserhalb in Fron im Edderton Hall Country House eincheckten - sehr empfehlenswert.
Da sich das wetter stark gebessert hatte - es shcien mehr oder weniger die Sonne - wagte ich mich noch an die Cambrian Line vor, sollten da doch innert weniger Minuten zwei Züge durchrauschen (Kreuzung in Welshpool).
Leider gestaltete sich weder die Fotostellensuche noch die daraus entstehenen Fotos wirklich als erfolgreich. Die Linie ist stark eingewachsen und so gab es eher Notschlachtungen, welche zudem noch mit Wolkenpech verfolgt waren. Jänu...
Auch schwierig gestaltete sich danach die Futtersuche. Montag Abend in Welshpool gibt es zwar viele Bars die offen sind, Essen serviert aber am Montag keine davon. Schlussendlich landeten wir in einer Pizzakette.
Danach war Feierabend und wir fuhren in unser B&B zurück.

21.7.2015
Der heutige letzte Tag vor unserer Rückreise sollte nochmals so ein richtige Bahntag werden. Leider war aber das Wetter recht durchzogen.
Erster Punkt war die WLLR. Da die Züge am bergseitigen Ende in Llanfair starten, fuhren wir mal dorthin hoch. Der Bahnhof war aber nicht sehr fotogen und da zudem bald der erste Zug losfuhr, machten wir uns auf die Stellensuche - wie immer keine einfache Sache. Einige Kilometer unterhalb Llanfair fanden wir aber eine nette Stelle. Die Sonne drückte mal etwas mehr, mal etwas weniger durch, perekt war es aber nicht. Nichtsdestotrotz gab es ein nettes Foto des Zuges.

0-6-0 No. 822 of WLLR at Heniarth



Ein Bahnübergang bei Castle Caereinion war Motiv für das nächste Foto. Da keien Schranken/Signale vorhanden sind, wird hier der Zug vom Zugpersonal gesichert.

0-6-0 No. 822 of WLLR at Castle Caereinion



Ein letztes Foto entstand dann kurz vor Welshpool - ledier hatte das Wetter bereits wieder zugezogen und es nieselte leicht.

0-6-0 No. 822 of WLLR at Welshpool


Wir fuhren danach weiter in Richtung Dee Valley. Via Llagynog - einst Endpunkt der Tanat Valley Light Railway - stiessen wir bei Bala dann aufs Tal. Auch wenn mich die Bala Lake Railway eigentlich nicht sonderlich interessierte, entschlossen wir uns einmal den Bala Lake zu umrunden. Es lohnte sich durchaus. Bei Llangower sah ich durchs Gebüsch plötzlich einen fahrenden Zug, welchen ich anschliessend bei der entsprechenden Haltestelle ein erstes mal ablichten konnte.

0-4-0 of BLR at Llangower


Er fuhr sogar in die richtige Richtung und so stand einer Verfolgung nichts im Wege. Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind recht klein und so war der Zug schnell überholt. Schwieriger gestaltete sich aber wieder einmal die Zugänglichkeit der Bahn. Erst in Pentrepiod fand ich was passendes:

0-4-0 of BLR at Pentrepiod



Die Lokführerin fand meine Fotoposition im Dickicht auf einem Erdhaufen übrigens spannend wie sie mir später an der Endhaltestelle Llanuwchllyn beim umsetzen erzählte.
Bevor ich dort war, gab es aber nochmals zwei Landschaftsblicke:

0-4-0 of BLR at Llanuwchllyn



0-4-0 of BLR at Llanuwchllyn



Ansonsten bot die Endstation aber nicht sehr viel und so ging es für uns recht bald weiter, diesmal dem linken Seeufer folgend. Die Bala Lake Railway war ja auch nicht primäres Ziel im Dee Valley gewesen, sondern eher die einige Meilen weiter auf derselben ehemaligen Strecke operierende Llangollen Railway.
Die normalspurige Heritage Railway fährt ausgehend von Llangollen inzwischen bis kurz vor Corwen. Da der ehemalige Bahnhof zur Zeit nicht verfügbar ist, endet die Strecke kurz vor dem Dorf an einem provisiorischen Holzperron. Ab hier fahren die Züge rückwärts zurück zum nächsten Bahnhof Carrog, wo sich bis küzlich die Endstation befand und entsprechende Anlagen zum umfahren befinden.
Die Bahn besitzt eine hübsche Sammlung an Fahrzeugen und fährt durch einen landschaftlich schönen Teil des Dee Valley. Da Llangollen viele Touristen anzieht, hat die Bahn auch entsprechend viele Fahrgäste. Leider ist besonders der untere Teil nur schlecht zugänglich. Erst bei Glyndyfrdwy gibt es schöne und bekannte Stellen.
Da wartete ich dann auch auf einen Zug, welcher recht bald kam. Ich hatte eine ziemliche Punktlandung gemacht :)

Heute im Einsatz war die GWR 2884Class #3802
2884 Class 3802 of LR at Glyndyfrdwy



Ich verfolgte den Zug weiter hoch und fand kurz vor Corwen eine passende Stelle

2884 Class 3802 of LR at Corwen



Für die Rückfahrt verschlug es mich wieder nach Glyndyfrdwy wo sich auch schon drei Deutsche Fotografen eingefunden hatten. Wettermässig siffte es aber gerade ordentlich ab und mit dem Zug zog auch ein Regenschauer durch.

2884 Class 3802 of LR at Glyndyfrdwy



Wir fuhren anschliessend nach Llangollen wo plötzlich eitel Sonnenschein herrschte. Leider lässt sich das Bahnhofmotiv nur bedingt umsetzen. Der Zug hält zu früh an, die Lok befindet sich dann direkt unter der Passerelle. Dies lässt sich damit erklären, dass die Gleise nicht mehr sehr viel weiter gehen. Diese enden mitten unter der Brücke auf der ich stehe. Das Ausziehgleis reicht gerade so. Würde der Zug weiter vorziehen, würden die Wagen dann ins Profil der Weiche ragen.

2884 Class 3802 of LR at Llangollen


Da sich nun ein grösserer Sonnenspot abzeichnete, erhielt ich das Go auch den nächsten Zug bergwärts nochmals zu fotografieren. So ging es erneut nach Glyndyfrdwy.
Der Sonnenspot war aber eher von kurzer Dauer, hier hatte es wieder mehr Wolken. Es gab mal wieder ein ständiger Wechsel zwischen hell und dunkel. Als der Zug kam war es nur mässig hell:

2884 Class 3802 of LR at Glyndyfrdwy



Weiter ging es nach Carrog, wo es gerade eben so noch für ein Foto des einfahrenden Zuges reichte:

2884 Class 3802 of LR at Carrog



Da der Zug hier einige Minuten stand, reichte es um sich vor Corwen auch nochmals hinzustellen. Nachdem Carrog einigermassen in Sonne durchging, klappte es hier mal wieder um einige Sekunden nicht.

2884 Class 3802 of LR at Corwen



Damit endete dann aber die bahntechnische Fototour für heute. Es blieb die weiterfahrt nach Chester wo wir die nächste Übernachtung gebucht hatten. Nach einem feinen Essen in der Stadt ging es früh ins Hotel zurück wo wir uns dann noch ein Ale zum Abschluss der Ferien genehmigten.


22.7.2015
Recht kurz lässt sich der heutige Tag zusammenfassen. Nach einem ausgedehnten Morgenessen entschlossen wir uns noch einmal kurz in die Altstadt von Chester zu fahren und dort noch einen kleinen Rundgang zu machen. Anschliessend fuhren wir zurück zum John Lennon Airport von Liverpool wo wir nach Abgabe des Mietwagens unseren Flieger nach Genf bestiegen. Die knapp 2h Flug waren schnell durch. Genf erwartete uns dann mit Tropenhitze > 35° nach einem kurzen Platzregen führten zu Saunabedingungen. Wir wären am liebsten gerade wieder zurück nach Wales geflogen...