Marokko 2011 - Wüste und schöne Züge - Tag 1: Casablanca - Meknès
Von Pascal Zingg
Wer öfters auf unserer Seite vorbei schaut, weiss dass es bereits schon einmal eine Tour nach Marokko gab. David war zusammen mit Nil und Dani Wipf bereits im Februar 2010 in Marokko. Ihr Problem damals war (man höre und staune) die Landschaft, die im Winter viel zu grün ist. Die Bilder passten so gar nicht in unser Cliche vom Wüstenstaat Marokko. David und Nil wollten es deshalb im Herbst 2011 noch einmal wissen und das Land zu einem Zeitpunkt bereisen, in dem es so aussieht, wie es der Tourist erwartet. Für mich als Marokko-Neuling gab es indes nichts besseres als sich diesen beiden erfahrenen Marokko-Reisenden anzuschliessen.Sonntag 2.1.2011 Casablanca - Meknès
Der Tag begann morgens früh im Atlas Airport Hotel in Casablanca. Bereits am Abend zuvor waren wir mit der Royal Air Maroc von Zürich nach Casablanca geflogen. Auf dem Flughafen von Casablanca holten wir unser Mietauto ab. Es war ein Renault 206. Im Anschluss ging es ins Hotel, wo ziemlich schnell Nachtruhe angesagt war. Gegen sieben Uhr am Sonntag Morgen ging es zum Frühstück, ehe wir unsere sieben Sachen ins Auto packten und auf der Autobahn in Richtung Rabat fuhren. Von Rabat aus ging es weiter in Richtung Meknès. Während ich auf dem Rücksitz noch ein bisschen die Nacht reflektierte, wussten Nil und David ganz genau, wo sie hinwollten, schliesslich waren sie vor eineinhalb Jahren schon einmal in Marokko. Um 11:51 Uhr standen wir schliesslich an einer Stelle. Nil konsultierte den Fahrplan und meinte, dass demnächst etwas kommen müsste. Wir brauchten dann auch nicht lange zu warten und es kam eine E-1300 mit einem Schnellzug nach Fes.
Eine E-1300 alias Brigitte oder Nez Cassé auf dem Weg nach Meknès und Fes.
Da hinter diesem Zug nochmals zwei Züge hätten kommen sollen, verschoben wir uns flink. An der nächsten Stelle angekommen, gab es ein Foto eines Z2M.
Fahren die lokbespannten Züge über Meknès hinaus nach Fes oder Oujda, so sind die Pininfarina Dostos (Z2M analog Ale.426 nur zwischen Casablanca und Fes zu sehen.
Nun verschoben wir uns an eine Brück in der Nähe von Sidi Mbarek du R'Dom. Dort sollte ein dritter Zug kommen. Dieser kam jedoch nicht. Wir folgerten, dass wir den ersten der drei Züge verpasst hatten und deshalb nur zwei Züge kamen. Da der nächste Zug nach Meknès nun aber auch nicht mehr weit war, entschlossen wir uns zu warten. So konnte ein Schnellzug mit einer E-1250 festgehalten werden.
Neben Nez Cassé und den neuen Prima II sind auch Japaner vom Typ E-1250 im Schnellzugverkehr zu beobachten.
Für die nächsten Züge waren meine beiden Mitreisenden nun etwas unschlüssig, wo man hinfahren sollte. Wir begaben uns deshalb auf Stellensuche und wurden von einem weiteren Personenzug überrascht. In aller Eile erreichten wir einen Bahnübergang, wo man diesen Zug doch noch machen konnte.
Auch der nächste Zug war mit einem Japaner bespannt. Man beachte die Wagen im Neulack.
Für das nächste Päckchen hatte die Reiseleitung nun wieder etwas zu bieten, so ging es zum ehemaligen Bahnhof von Oued Eroummane, wo eine Brigitte (E-1300) und ein Dosto (Z2M) festgehalten wurde.
Eine Nez Cassé und ein Z2M beim alten Bahnhof von Oued Eroummane. Während man das Gleisfeld des ehemaligen Bahnhofs nur noch erahnen kann, sind die Reste der Fahrleitungsmasten noch deutlich erkennbar.
Im Anschluss an den alten Bahnhof ging es weiter in Richtung Meknès, wo die Jungs eine Stelle bei einer Strassenüberführung kannten. An dieser Stelle konnte eine Brigitte nach Osten und eine Dosto, sowie eine zweite Brigitte nach Westen festgehalten werden. Sehr schön zu sehen war an dieser Stelle, das alte Trassee, das wohl noch aus Zeiten den Pionierzeiten stammt. Diese erste Strecke war als Schmalspurbahn trassiert und wurde in den 30er Jahren umgenagelt.
In der Nähe von Ain el Kaerman fuhren uns zwei Nez Cassé und ein Dosto vor die Linse. Auf den letzten beiden Bildern ist das alte Trassee zu erkennen.
Weiter in Richtung Meknès fanden wir anschliessend einen Einschnitt, wo ein Dosto, sowie ein Japaner festgehalten wurden.
Kurz vor Meknès fuhr uns der nächste Dosto, sowie ein Schnellzug mit Japaner vor die Linse.
Zum Abschluss des Tages ging es schliesslich noch zum Bahnhof von Ain Karma. Dort angekommen, fuhr gerade ein Güterzug mit Prima und Japaner durch. Da der Zug eh aus dem Licht kam, störte es uns nicht all zu sehr, dass wir ihn verpasst hatten. Was mehr störte waren die Kinder, die uns nach unserer Ankunft belagerten. Ich hatte den Fehler gemacht auf einen Hügel zu stehen und meine Einstellungen zu machen. Es dauerte keine 20 Sekunden, da war unser Auto auch schon von den Jungs belagert. Sie gaben uns zu verstehen, dass sie uns irgendetwas zeigen wollten. Wir gingen jedoch nicht darauf ein und hofften, dass sie sich bis zum Zug verzogen. Dies war leider nicht der Fall. So stiegen wir bei der Durchfahrt des Zuges kurz aus und hielten auf den Dosto drauf. Anschliessend ging es flinkt wieder ins Auto und von da ins Hotel in Meknès. Hierbei konnte ich ein weiteres Mal auf die Erfahrung der Reiseleitung zählen, die dieses Hotel bereits ein Jahr zuvor getestet hatte.
Marokko 2011 - Wüste und schöne Züge - Tag 2: Meknès - Fès