Generäle und mehr 2010 - Tag 16: Green River (UT) – Green River (UT)
Von Pascal Zingg
<b>Montag 14.6.2010 Green River (UT) – Green River (UT)</b>(Text: Pascal Zingg; Fotos: Pascal Zingg, David Gubler, Neel Bechtiger)
Da für heute endlich gutes Wetter angesagt war, wollten wir den ganzen Tag in der Gegend von Floy verbringen. Dort gibt es einige Stellen, die wir uns ja bereits am Vortag rekognosziert hatten. Um ca. 8:30 Uhr standen wir an der Stelle und warteten auf den Personenzug nach Chicago. Der Zug kam mit einer kleinen Verspätung von ca. 15 Minuten durch die Mondlandschaft bei Floy gefahren.
Der California Zephir von Emeryville (bei SF) nach Chicago in der Mondlandschaft von Floy
„Prima“, dachten wir uns, „das erste gute Bild ist somit im Kasten“. Nun begann das grosse Warten auf den ersten Güterzug. Jeder suchte sich eine Stelle und wartete. Da die Sonne noch nicht sehr hoch stand, konnte man sich anfangs noch in den Schatten der Hügel setzen. Dies sollte sich aber schnell ändern. Gegen 11 Uhr hatte die Sonne soweit gedreht, dass alle drei eine neue Stelle suche mussten. Wir verschoben uns ein erstes Mal. An der neuen Stelle ging das Warten weiter. Nach einigen Stunden in der prallen Sonne war das Licht schon wieder rum. Nun war es kurz nach 15 Uhr. Wir stellten uns für Züge nach Westen. Plötzlich erspähte David jedoch einen Ostfahrer. Schnell rannten wir übers Feld und knipsten den Zug mit etwas Frontschatten. Immerhin kam nach rund sieben Stunden Warten doch noch ein Güterzug.
Ein Güterzug durchfährt die spektakuläre Landschaft bei Floy
In der Hoffnung auch noch einen Westfahrer zu kriegen, stellten wir uns erneut an die ursprüngliche Stelle. Irgendwann drehte aber auch dort das Licht in die Achse. Nun wurde wieder ein Stellenwechsel notwendig. Dieser war jedoch eine Wohltat, denn allmählich flogen einem sehr viele kleine Mückchen um den Kopf herum. Nach einer Laufzeit von rund 30 Minuten war schliesslich die Stelle für den Amtrakzug nach Emeryville gefunden. Leider wurden wir auch hier von Viechern belästigt. Zu den Mücken gesellten sich auch noch fliegende Ameisen. Trotz der riesigen Fangemeinschaft entschieden wir uns zu bleiben. Der Amtrakzug liess sich schliesslich in der hiesigen Mondlandschaft sehr gut umsetzen.
Der abendliche Zephir erneut in der Gegend von Floy
Nun hiess es nur noch zurück zum Auto zu laufen. Schliesslich verliessen wir die Wüste nach elf Stunden Dauersonne mit drei Bildern im Gepäck. Die anschliessende Dusche im Motel in Green River war die Wohltat des Tages. Nach der Dusche stellten wir uns noch einmal an die Strecke. Das letzte Sonnenlicht brachte aber keine Züge mehr. Zum Essen ging es für einmal nicht in einen Fast Food Laden. Im Ortskern fanden wir ein kleines Restaurant, das anpries, dass es „very scenic“ sei. Naja der Blick auf den dreckig braunen Green River war nicht so „scenic“. Das Essen war aber gut, weshalb ich den Ausflug als Erfolg taxieren würde. Zurück im Motel pfiffen dann plötzlich drei Züge innert kurzer Zeit am Fenster vorbei. Danke liebe UP, dass ihr die nicht vorher schicken konntet.
Tag 15: Ritchfield - Green River (UT)