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Nebenbahnromantik im Greyerzerland

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Schon lange hegte ich Pläne einmal nach Broc zu fahren, um dort den kleinen BDe 4/4 zu fotografieren, wie er Güterwagen auf Rollböcken nach Bulle bringt. Da zur Zeit Schulferien sind, setzte ich dieses Vorhaben am Mittwoch 6.10 in die Tat um. Leider gelang es mir im Vorfeld nicht, heraus zu finden, wann denn Güterwagen zwischen Bulle und Broc verschoben werden. Mein einziger Anhaltspunkt war, dass um etwa 10:30 Uhr ein Güterzug von Bulle nach Romont fahren würde. Da ich mir nicht sicher war, ob ev. ein tpf-Triebwagen den Zug fährt, wollte ich mir diesen anschauen. Ich erreichte Bulle kurz nach zehn Uhr. Dort war die kleine Te 2/2 gerade dran einige Güterwagen von den Rollböcken zu drücken. Nachdem diese wieder auf eigenen Rädern standen, wurden sie an eine Re 6/6 gekuppelt. Somit war klar, dass die tpf keine Güterzüge zwischen Bulle und Romont fährt. Während meinem Besuch standen unterdessen noch zwei andere interessante Züge rum. Einerseits der ehemalige Thurbo ABDe 4/4 mit dem passenden Steuerwagen. Andererseits ein Bauzug mit einer Te 4/4. Letztere schien sich bald in Richtung Chatel St. Denis zu verabschieden. Ich fuhr deshalb auf die Strecke um mich nach Stellen um zu schauen. Es wurde jedoch schnell klar, dass der Zug voll im Gegenlicht kommen sollte. Ich liess den Zug deshalb fahren und fuhr nach Bulle zurück. Dort hatte ich noch 30 Minuten Zeit ehe, der ABDe abfahren sollte. Ich wollte daher noch kurz fragen gehen, wies denn nun mit den Güterwagen steht. Da die Schalter gerade besetzt waren, ging ich kurz raus zum Stellwerk. Dort stellte ich fest, dass der ABDe schon gut gefüllt war. Ich warf deshalb einen Kontrollblick auf den Fahrplan. Dieser verriet mir, dass ich mich geirrt hatte. Der Zug fuhr um viertel vor, nicht um viertel ab, wie gedacht. Also nix wie zum Auto gestresst und losgefahren. Praktisch zeitgleich fuhr auch der ABDe los. Ich navigierte nun nach Vuisternens-devant-Romont. Da die Strasse nicht parallel zur Strecke verläuft, konnte ich nicht 1:1 eruieren, wie es mit meiner Verfolgung stand. Ich sah den Zug jedoch zwei Mal kurz auf gleicher Höhe. In Vuisternens-devant-Romont kam ich dann vor dem Zug an, leider war die Barriere aber schon unten. So reichte es knapp nicht an die Rampe vor Romont. Ein Blick ins Kursbuch verriet mir allerdings, dass der Zug nur rund 20 Minuten in Romont stand. Ich stellte mich deshalb nochmals in der Rampe auf, wo dann auch ein gutes Bild des Pendels entstand.
ABDe 4/4 "EAV-Triebwagen" of TPF between Romont and Vuisternens-devant-Romont
Der ABDe 4/4 hat soeben Romont verlassen und klettert die Rampe nach Vuisternens hoch. Wie man an der Lackierung erkennt ist das Fahrzeug ex Thurbo.

Nach einem kurzen Tankstopp, begann ich die Strecke nach Bulle zu erkunden. Für die erneute Fahrt nach Romont sollte ein weiteres Foto vom ABDe gemacht werden. Leider war das Licht an der Strecke aber meist achsig, so dass in Vaulruz ein Foto mit wenig Seitenlicht entstand. Nach dieser normalspurigen Enttäuschung sollte nun wieder die Schmalspur ins Zentrum rücken. Ich fuhr nach Broc um mir die Situation dort hinten mal anzuschauen. Hinten angekommen standen einige Güterwagen rum. Auch eine Te 4/4 war da. Allerdings bewegte sich kein Rad und Personal war auch keines zu sehen. Ich bin deshalb zurück nach Bulle. Am Schalter konnte ich endlich nach den Wagen fragen. Der tpf-Mitarbeiter schaute mich etwas schräg an, als ich in schlechtem Französisch fragte, ob denn noch ein Wagen zwischen Broc und Bulle verschoben würde. Wofür ich dies wissen müsste, wollte er wissen. Ich erklärte ihm, dass ich den Zug fotografieren wollte. Anschliessend verschwand er im Stellwerk und meinte um 14:43 Uhr würde noch was kommen. Ich bedankte mich und fuhr in den nächsten McD. Nach einem kurzen Imbiss war ich um 14 Uhr in Broc. Meine Hoffnungen noch einen Teil der Rangieraktionen mit zu kriegen wurden jedoch abrupt zerstört. Als ich ankam hatte der Te 4/4 gerade den Zug hingestellt und setzte sich aufs Nebelgleis. Dies war die schlechte Nachricht. Die Positive war, dass nicht ein Wagen nach Bulle ging. Nein, es waren drei! Ich nützte die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges noch für zwei Detailfotos. Sprich ich fotografierte die Rollböcke des System Vevey.
Ua of TPF at Broc Fabrique
Eine Achse eines Schiebewandwagens auf einem Rollbock System Vevey. Links und rechts ist der gelbe Schlauch für die Druckluftbremse zu sehen. Eine Kupplung braucht es nicht, da beim System Vevey die Normalspurwagen direkt aneinander gekuppelt werden.

Ua of TPF at Broc Fabrique
Extra für vierachsige Wagen gibt es kurze Bremsschläuche. Zwei Rollböck, die gleich hintereinander laufen können somit problemlos verbunden werden.

Mit den Detailaufnahmen im Kasten ging es nun raus auf die Strecke. Da die Strecke Broc - Bulle sehr kurz ist und meist durch besiedeltes Gebiet führt, anerbot sich eigentlich nur eine Stelle. Dort wurde der Zug dann auch erlegt.
BDe 4/4 123 of TPF between Bulle and Broc
BDe 4/4 mit drei Güterwagen zwischen Broc und Bulle

Nun hatte ich also mein Bild vom Rollbockzug. Trotzdem war mein Plan noch nicht zu Ende. In Bulle stand noch der Schockoladezug und der sollte demnächst kommen. Der Zug war zwar nicht stilecht, aber wenn man schon mal da ist, kann man den trotzdem machen, dachte ich mir. Auf dem Weg nach Broc gab es jedoch nicht viel, denn die flache Front der GDe 4/4 sollte nirgends richtig im Licht sein. Ich fuhr deshalb an die Strecke nach Montbovon. Hinter Enney fand ich schliesslich eine nette Stelle. Noch vor dem Schockoladezug kam dort ein regulärer Pendel nach Montbovon.
Be 4/4 of TPF between Enney and Grandvillard
Be 4/4 mit einem Pendel nach Montbovon

GDe 4/4 of MOB between Enney and Grandvillard
Der Train du Chocolat an selber Stelle auf dem Weg nach Montreux

Da das Wetter langsam zu zog, war es nun Zeit wieder in Richtung Bulle zu fahren. Dort wollte ich an die Strecke nach Romont. Weil mich mein Navy aber durch eine gesperrte Autobahneinfahrt schicken wollte, strich ich meinen Plan. Ich fuhr nach Fribourg und dort an die Strecke nach Murten. Ich wusste, dass es dort noch einige Stellen gibt. Leider waren die meisten aber nicht umsetzbar, weil die Bauern die meisten Felder gepflügt hatten. Ausserdem siffte das Wetter nun auch hier ab. So fuhr ich ohne Foto nach Murten durch. Von dort ging es über die Autobahn nach Hause.