Osteuropa 2007 Teil 10 Ausklang an Rhein und Mosel
Von Pascal Zingg
Wir waren noch immer in Posen und mittlerweilen war es Mittwoch der 15.8.2007. Wir dachten so langsam an den Heimweg, die Woche wollten wir allerdings noch am Rhein ausklingen lassen. Wir haben deshalb die Jugendherberge früh verlassen um den 6:22 Zug zu kriegen. Konkret standen wir um 5:30 an der Tramhaltestelle. Ich fragte David ob wir noch in nen Supermarkt wollen, worauf er meinte, dass er lieber aufs Tram würde, weil diese in der Vergangenheit zum Teil recht unregelmässig fuhren. So war es dann auch, die Trams fuhren an sich schon nicht sehr dicht, als dann auch 2 Trams nicht kamen wurds langsam spitz. Das dritte kam dann, allerdings auch noch etwas zu spät, zu allem Übel fuhr das Tram dann auch noch am falschen Ort durch (warum wissen wohl nur die Polen). Als die Richtung nicht mehr stimmte stiegen wir aus und rannten zum Bahnhof, allerdings hätten wir das in 5 Minuten schaffen müssen, was ein Ding der Unmöglichkeit war ... Als wir dann 5 Minuten zu spät am Bahnhof ankamen, kam die Erlösung, denn, obwohl der Zug in Posen begann, hatte er schon 15 Minuten Abgangsverspätung, so konnten wir dann noch schnell was einkaufen bevor wir mit dem Regio nach Frankfurt an der Oder fuhren. Von der Fahrt kriegte ich dann nicht viel mit, da ich noch etwas nachgeschlafen habe. Kurz nach Rzepin war ich dann wieder fit und die Aufregung vom Morgen hatte sich gelegt. Vor der Grenze kam dann noch schnell der BGS vorbei, der unsere Pässe mit einem "Ah die Schweizer sind auch noch unterwegs" quittierte. Von FFO gings dann weiter mit einem RE nach Berlin Hbf. Von Berlin gings dann weiter mit nem ICE in Richtung FFM. Das Problem, das wir immer wieder im ICE haben, wir setzten uns in den Raucher, irgenwie hat der Zug einfach zu viele Raucherplätze und der Rauch stört nirgens mehr als in klimatisierten Wagen, wo man die Fenster nicht öffnen kann. Prompt kam dann auch in Kassel ein junges Paar, wobei sie schon mal rumzickte, weil wir offensichtlich gerade auf den Plätzen sassen die sie reserviert hatten (4 wären frei gewesen). Wir haben dann bereitwillig Platz gemacht, und mit der Zeit stellte sich heraus, dass er eigentlich ganze ok gewesen wäre, worauf die Fahrt dann trotz des Qualms noch recht amysant wurde. In Frankfurt am Main angekommen, gingen wir ins Reisezentrum um uns eine neue Tabelle zu holen, wo wir die Züge vom Interrail eintragen konnten. Die Alte war nämlich bereits in Polen bereits voll geworden. Der DB-Angestellte schaute sich dabei die Vorderseite unserer Tabelle an und machte grosse Augen, die Augen wurden noch grösser, als er bemerkte, dass es da auch noch eine Rückseite gab. Nach dem Stopp im Reisezeitrum, haben wir auch noch im BB eigekehrt, ehe wir weiter fuhren. Nun nahmen wir die RB nach St. Goarshausen. In St. Goarshausen angekommen, schaute ich bahnhofsseitig zum Türfenster raus, da war ein Gleis, also andere Seite, da war ein Perron, Türe auf und rausgestürmt. Da rief uns dann einer zu, man müsse auf der anderen Seite aussteigen. Wie wir später herausfanden, ist dieser Bahnhof ein wahres Gebastel, so hat man auf der anderen Seite des Bahnhofs anscheinend ein Perron erstellt, aber irgendwie ist dieses noch nicht in Betrieb und darf deshalb nicht benutzt werden. Auch hat der Bahnhof einen frisch sanierten Bahnübergang, den man kurz später dank einer neuen Unterführung sinnlos gemacht hat.Bilder gibts von diesem Tag keine, da wir ein recht dichtes Reiseprogramm hatten und das Wetter auch nicht der Hammer war. Im Hotel angekommen, hingen wir dann auch mal nur ne Runde auf dem Fenstersims um uns vom Reisestress zu erholen. Abschliessend gab es noch einen Spaziergang mit Fotostellensuche, allerdings ohne Bild.
Am nächsten Tag war das Wetter immer noch relativ beschissen. Wir haben uns deshalb entschieden die NBS Köln - Frankfurt zu testen. So sind wir dann am späteren Vormittag in Richtung Köln aufgebrochen. In der Region Koblenz wurde das Wetter etwas besser. Wir berieten uns deshalb kurz, ob wir noch ins Moseltal wollen. David meinte dann aber das Wetter sei ihm zu ungewiss, also haben den anfänglichen Plan beibehalten und sind in Richtung Köln weitergefahren. Bei Brühl versuchten wir es dann aber doch noch mit einer Stelle, die Ausbeute war jedoch äusserst Mager, kamen doch nur ein paar Silberlinge im Licht:
Gegen 15 Uhr erreichten wir dann schliesslich doch noch Köln. Sofort haben wir uns über den rausgeschriebenen ICE nach Frankfurt schlau gemacht. Was wir dabei rausfanden, war, dass der falsche gereit war, sprich die Loge war hinten. Dann halt ne Stunde später, aber der war auch falsche gereit. Hmmm komisch die aus Basel müssten doch richtig gereit sein, wieso sind denn hier alle falsch??? Wir sind dann zum Schalter und haben abgeklärt was ein Klassenwechsel kosten würde und erfuhren, dass der recht teuer gewesen wäre. Dann kam bei mir die Erläuchtung, ich Depp hatte nicht alle ICEs abgecheckt, sondern nur die, die 54 fahren. Schlussendlich fand ich dann einen Basler ICE, die Konsultation des Wagenstandanzeigers ergab dann auch, dass der richtig gereit war. Allerdings mussten wir bis 16:54 warten, die Fahrt in der Loge war uns dies jedoch wert. Bis der Zug fuhr machten wir noch schnell im BB halt und spazierten über die grosse Rheinbrücke. Rund 10min vor der Abfahrt standen wir dann auf dem Perron, schon kam auch die Durchsage: "Auf Gleis xx folgt ICE 601 nach Frankfurt, Mannheim und Basel. Bitte beachten sie dass die Wagen im vorderen Zugteil heute umgekehrt gereit sind." Na super, als erstes fielen dann auch ein paar Schimpfwörter über die Deutsche Bahn. In einem nächsten Schritt suchten wir dann den nächsten ICE, der richtig gereit war. Wir fanden ihn in ICE 729 nach München, dieser war zudem alleine Unterwegs, wenn er also falschrum gefahren wäre, hätten wir zumindest hinten rausschauen können. Da der Zug jedoch erst um 18:35 fuhr, haben wir abgeklärt, ob wir dem Zug noch entgegen fahren könnten. Es stellte sich heraus, dass wir mit einem EC nach Duisburg fahren konnten und dort den ICE nehmen. Da der EC aus Chur kam, lag auch noch eine Zeitung aus der Schweiz drin, so dass wir uns noch über die Geschehnisse zu Hause updaten konnten. In Duisburg kam der ICE dann sogar richtig rum, die Loge hatte zwar reservierte Plätze sollte aber bis FFM Flughafen frei beleiben. So konnten wir dann unsere Logenfahrt über die NBS doch noch geniessen. Wobei die Achterbahnfahrt mit 300km/h etwas wirklich wartenswertes war. In FFM stiegen wir dann am Flughafen aus, weil wir noch die Skymetro testen wollten. Nach diesem Test und einem Mc-Stopp im Aussendok, suchten wir uns einen Fahrplan nach St.Goarshausen raus. Bei dieser Suche mussten wir überrascht feststellen, dass wir nur noch bis Assmannshausen kamen. Nach knapp zwei Stunden fahrt erreichten wir dann um 22:50 dieses Assmannshausen, dort angekommen suchten wir nach einem Taxistand, was wir nicht fanden, also sind wir in ein ziemlich nobles Hotel rein (in den schönsten Sonntagskleider versteht sich ;) ) und haben die Dame an der Rezeption gefragt, ob sie uns ein Taxi bestellen könnte. Die Dame war sehr hilfsbereit und bestellte uns sogleich eines. Den Vorschlag im Restaurant zu warten schlugen wir dann aber aus, da wir ziemlich eben underdressed waren.
Am nächsten Morgen schien dann glücklicherweise endlich die Sonne! Nach dem Frühstück stellten wir uns dann auch gleich an den Rhein und fotografierten übers Flüsschen drüber. Dabei kam zuerst ein IC im 120er Sandwich:
gefolgt von einer roten 101er mit einem weiteren IC:
Als danach lange nicht mehr viel brauchbares kam, welchselten wir die Stelle, wir entschieden uns dabei für das bekannte Motiv mit Burg und Stadtfront. An dieser Stelle kam zuerst eine Class 66 mit Güterzug:
Anschlissend folgte eine 152er mit Güterzug:
Auch ein RE mit 143 kam:
Aber natürlich auch eine 185.2:
Und eine alte 185:
Nach diesen 185ern hatten wir genug, irgendwann hat man diese Loks ja bekanntlich gesehen, also sind wir zum Loreley-Tunnel gelaufen und haben uns die Stelle da angeschaut, die gefiel uns aber nicht. Beim Loreley-Tunnel kam dann der Fehlentscheid des Tages. Wir entschieden uns nämlich nicht nach St. Goarshausen zurück zu laufen. Also sind wir mal losgelaufen, kamen dann irgendwann auf der anderen Seite von Oberwesel durch und wollte da rüber, aber da hatte es noch lange keine Fähre. Und ihr ahnt es: Nach langem laufen haben wir die Fàhre gefunden, sind nach Oberwesel gelaufen und dann war die Sonne weg! Wir haben dann sogleich den nächsten Zug genommen und sind in Richtung Koblenz gefahren. Da es bis Koblenz nix gab, haben wirs dann noch im Moseltal versucht. In Treis-Karden sah die Strecke wie auch das Licht vielversprechend aus. Der erste Zug, ein Güter mit 185, kam dann allerdings im Schatten. Ihm folgte eine blaue 181 in perfektem Licht:
Beim anschliessend Frettchen war das Licht dann schon wieder schlechter, so dass wir die Übung für den Tag abbrachen:
Der 18. August war dann unser Heimreisetag. Bevor wir uns allerdings in Richtung Süden aufmachten wollten wir nochmals in Oberwesel vorbeischauen. Wir stellten uns erst auf dem Bahnhof auf, wo wir einen Güter mit 185, ...
... sowie den EC nach Chur (Der etwa den gleichen Heimweg hatte wie wir):
Als wir so auf dem Perron standen sahen wir auf der anderen Rheinseite auch noch eine 103er mit TEE, naja shit happens. Als letztes Foto unserer Tour gabs dann noch eine RB bei der Bahnhofseinfahrt:
Nach der RB wäre noch ein IC mit den Adlern gekommen, aber die Sonne war dabei von Wolken verhüllt. Nach dieser Stelle standen wir noch auf die Stadtmauer, brachten aber nichts mehr zählbares hervor.
Um 13:26 hiess es dann abschied nehmen. Wir fuhren mit ner RB nach Mainz und von dort mit nem ICE nach FFM Flughafen. Im ICE nach Basel versuchten wir nochmals in die Loge zu kommen, die war aber leider voll, also sind wir weiterhinten sitzen gegangen, in den Raucher ...
Nach einem ICE Wechsel in Basel waren wir dann um 18:58 da wo wir 22 Tage zuvor gestartet waren, nämlich am HB in Zürich, die Grand Bougle war somit vollendet.
Ich hoffe die rund 140 Bilder haben euch gefallen und ihr hattet etwas Spass beim lesen...