Bayerische Dieselimpressionen
Von Christof Hofbauer
Oft vorgenommen und jetzt endlich mal realisiert, hatte mich Richtung Mühldorf aufgemacht. Denn trotz Wirtschaftskrise und damit eingeschränktem Verkehr dieselt es noch ganz ordentlich in dieser Ecke. Vor allem die schweren Güterzüge mit Vertretern der "V160er" Varianten lassen einem das Herz aufgehen.Und doch gilt es auch hier so langsam von den Vetretern der stückzahlmäßig kleinsten Baureihe, der 217er, langsam Abschied zu nehmen. Immer mehr Maschinen stehen auf dem Rand und werden durch ex 215 und 218, heute der Heizanlage beraubt und bezeichnet als 225, ersetzt.
Los gings am 23.07.2009 an der Strecke Landshut - Mühldorf. Statt des erhofften 217er-Doppels gabs aber nur die Regionalbahn mit dem üblichen 628 in Gestalt des 557-1, der hier gerade Feichten passiert.
Ich fuhr weiter zum Bahnhof nach Tüssling. Erstens kein schlechter Fotoplatz, zweitens aufgrund der spontanen Abfahrt und damit fehlenden Vorbereitung ein Garant für den ein oder anderen Treffer.
Hier gabs gleich bei der Ankunft das erste Highlight des Tages. Eine Railjet-Garnitur mit 1116 214-6, gezogen von 2016 077-6.
Das Gespann wartete auf die Kreuzung mit 628 556-3 um dann seinen Weg Richtung Mühldorf weiter forzusetzen.
Ich platzierte mich anschliessend am der entgegen gesetzten Bahnhofsausfahrt. Hier gabs nach einem Güterzug aus Richtung Burghausen, leider direkt aus der Sonne kommend, neben einigen 628ern die Ausfahrt von 217 019-9 + 217 011-8 zu bewundern.
Danach stand die Kreuzung der 233 233-6 mit dem Regionalzug, geschoben von 218 433-1, an.
Anschliessend verließ die Ludmilla mit ihrem kurzen Güterzug den Bahnhof.
Ich hatte mich inzwischen mit Tobias, alias "Ilztalbahner" aus dem Forum nobf.de.vu, zusammengetan. Nach seinen Informationen stand als nächstes eine der Vorserien-217, nämlich die 002-5, an. Sie sollte einen Güterzug aus Mühldorf bringen, der von zwei weiteren 217 nachgeschoben wurde.
Wir wechselten wieder die Bahnhofsseite und warteten auf dieses nächste Highlight. Zuerst lief aber aus der Gegenrichtung 218 356-4 mit einem Müllzug ein. Hier eine kleine Tüsslinger-Impression von der Ausfahrt.
Kurz danach war es soweit und die rot-weiße 217 002-5 kam röhrend in den Bahnhof gefahren.
Wir hatten im Vorfeld lange gerätselt ob wir auf diese Leistung warten sollten. Tobias wusste nämlich, dass etwa eine dreiviertel Stunde später sich ein weiterer Exot, nämlich die blau-weiße 217 014-0, einige km südlich auf den Weg machen würde.
So machten wir uns nach passieren der 002 unverzüglich auf den Weg und schafften es tatsächlich noch, auch der 014-0 aufzulauern. Zusammen mit der 225 803-6 verläßt sie hier Altenmarkt. Wer genau hinschaut wird sehen, dass an der Stirnseite zwar die Nummer 225 803-6 angeschrieben ist, die UIC-Nummer an der Seite aber die Lok als 218 003 ausweisst.
Da die Höchstgeschwindigkeit auf dieser Strecke überschaubar ist, konnten wir den gleichen Zug bei Hörpolding nocheinmal auf den Chip bannen. Gerade die Seitenaufnahme zeigt nochmal die unterschiedliche UIC-Nummer, die die alte Bezeichnung der Vorserien-218 verrät.
In aller Hektik hatte ich Tobias als "Leittier" verloren. Nach Auffüllen von Tank und bei der Hitze dringend notwendigen Getränkevorräten gings auf eigene Faust weiter. Ich wollte noch schnell an die Strecke Richtung Freilassing schauen. Tobias hatte im Vorfeld einen Ort als möglichen Fotopunkt erwähnt, der aber auf meiner Karte nicht verzeichnet war. Also hieß es einfach den Instinkt einschalten und los. Entlang der Strecke gings zu einer Brücke, die aus der Entfernung recht vielversprechend aussah und siehe da, hier traf man sich wieder. Unter allgemeinen Hallo wurde gemeinsam auf den anstehnden Müllzug mit der bereits gesichteten 218 356-4 gewartet. Gut dass dieser Verspätung hatte, sonst hätte mich der Durst von mir und meinem fahrbaren Untersatz das Motiv gekostet :-).
Tobias und ich beschlossen uns nun nochmal an der Strecke Mühldorf - Burghausen auf die Lauer zu legen. Da er anscheinend dort jeden Feldweg persönlich kennt, begab ich mich wieder vertrauensvoll in seine Hände. Leider war aber der Wettergott gegen uns und es zog in Minutenschnelle zu. Wir brachen ab und durch Blitz, Donner und Sturmböen gings nach Hause.
Einige Tage später, genau am 27.07, beschloss ich mich in der näheren Heimat etwas umzutun. Als erstes wollte ich eine Stelle bei Bernsdorf ausprobieren, an der es möglich sein sollte, den am frühen Vormittag nordwärts fahrenden ALEX aufzunehmen.
Soweit ist der Platz ganz gut, nur die Leiter dürfte etwas höher sein :-).
Jetzt hieß es einen Platz für den gleich folgenden Gegenzug zu erreichen, was allerdings misslang, da alles dick verwachsen ist. Also ab in die Gegenrichtung nach Irrenlohe und auf die Übergabe mit V60 gewartet. Nach einer halben Stunde stehen gab ich dieses Vorhaben aber auf und fuhr Richtung Klardorf für den nächsten ALEX Richtung Süden. Irgendwann war die V60 aber doch an mir vorbeigerutscht, denn ich sah sie beim passieren des Bahnhofs in Schwandorf :-(
Als Ausgleich dafür gabs aber dann bei Klardorf einen Containerzug mit V 1701 der MWB.
Kurz darauf kam auch 223 063 im schönsten Fotolicht daher.
Am Nachmittag hatte ich dann meinen Fotostandort etwas Richtung Westen verlegt. Ziel war eine der wenigen 218er Leistungen, die in der Oberpfalz noch verblieben ist, die RE von DB-Regio von Nürnberg nach Prag. Da diese zum Fahrplanwechsel auch auf ARRIVA übergehen ist es höchste Eisenbahn hier nochmal zuzuschlagen. Allerdings macht die Kombination aus Fahrzeiten und Sonnenstand dieses Vorhaben nicht unbedingt einfach. Ich probierte mal eine Stelle bei Sulzbach-Rosenberg aus.
Die Kemptener 218 468-7 passiert den Fotopunkt mit RE "Karel Capek" Richtung Osten. Leider steht auch hier die Sonne schon sehr ungünstig, so dass die Front schon leicht verschattet ist.
Zwei Tage später stand ein Kurztripp nach Slowenien auf dem Programm. Vorher wurde aber noch frühmorgens in Freihöls an der Strecke Nürnberg - Schwandorf ein Stopp eingelegt. Ziel war den RE "Karel Capek" abzulichten.
Einige MInuten früher hätte ich da sein müssen, dann hätte es auch noch für den Güterzug, bespannt mit einer Ludmilla gereicht. So durfte ich diese nur bei der Vorbeifahrt bewundern. Für den RE, gezogen von 218 468-7 stand ich dann aber parat und konnte diesen im Morgenlicht auf den Chip bannen.
Anschliessend gabs noch die Übergabe mit 362 564-7 zu bewundern. Sie hatte einen Kesselwagen aus dem nahegelegenen Firmenanschluss geholt und setzte nun um, um diesen nach Schwandorf weiterzubefördern.
Für mich hieß es nun langsam Richtung Süden aufzubrechen, schliesslich wollte ich ein lang geplantes Vorhaben verwirklichen und die Ecke zwischen Spielfeld-Straß und Maribor unsicher machen. Mehr dazu, bei Interesse, im entsprechenden Reisebericht :-).