Spirit of the Hörnli
Von Pascal Zingg
Ab dem Fahrplanwechsel 2009/2010 sollen die neuen Railjet-Züge der ÖBB auch in die Schweiz verkehren, deshalb hat nun die Zulassung der Fahrzeuge begonnen. Am 18.3 war erstmals ein Railjet zur Abnahme in der Schweiz. Seine Polizeifahrt (wie das bei unseren östlichen Nachbarn heisst) führte ihn dabei u.a. ins Tösstal. Da man nie weiss, wann sich wieder so ein Zug an den Fuss des Hörnlis verirrt, wollte ich die Gelegenheit ergreifen und 1-2 Fotos vom Zug in dieser Gegend machen. Ich bin also am Mittag in Pfäffikon SZ auf den Zug. Dabei stand gerade noch eine Ae 610 günstig im Licht. Zwar ist der Bahnhof nicht sehr fotogen, aber da ich noch kein brauchbares Bild einer Ae 610 habe, liess ich mich zu einem Schuss hinreissen.Anschliessend ging es mit der S5 nach Rüti, von mich ein Bus der VZO nach einer kurzen Pause nach Wald brachte. Dort stand er nun der Railjet. Leider war die Lok hinten. Dies war für den Bahnhof in Wald zwar die richtige Seite, für die Stelle, die ich später noch machen wollte jedoch genau verkehrt rum. Nichts desto trotz musste der Zug in Wald festgehalten werden, ehe es einige Minuten später mit der S33 weiter gehen sollte.
Nach dem der Zug im Kasten war, blieb noch etwas Zeit die Stimmung in Wald einzufangen. Wittzigerweise war der Zug mit München Hbf – Budapest-Keleti pu. Angeschrieben. Da konnte man sich schon fragen, ob das denn jetzt ein Umleiter sei. Ferner blieb die Frage, wieso ein Umleiter in einem Kaff wie Wald ZH hält. Spass bei Seite, als sich die S33 ankündigte wurde schnell ein weiteres Problem offensichtlich: Wo kommt nun die S33? Wie man auf dem letzten Bild sieht, ist der Bahnhof Wald nicht wirklich modernisiert. Sprich man hat das Perron von Gleis 2 auf der Höhe des Güterschuppens für die Länge eines GTWs erhöht und sonst nichts gemacht. Nun stand aber der Railjet auf Gleis 2 und der GTW musste auf Gleis 3 kommen. Den Fahrgästen blieb Wohl oder Übel nichts anderes übrig als durch den Railjet auf Gleis 3 zu kommen. Zu allem Übel wurden die Fahrgäste aber in einem Teil des Bahnhofes durch den Zug geleitet, in dem die Perronhöhe noch tief war. Es ergab sich damit eine Tritthöhe von ca. 60 - 70 cm, was vor allem für die teils älteren Leute mit Gehhilfen eine Tortur war. Einige entschieden sich dann auf den Bus zu gehen und via Rüti nach Winterthur zu fahren. Zwei jedoch überstanden den Trip durch den Railjet knapp und nahmen wie ich den GTW in Richtung Bauma und Winterthur. Logischerweise war der Zug danach das grosse Thema der beiden Damen während der Weiterfahrt im GTW. "Das soll ein ganz neuer Zug sein. Also ich sag dir wenn der planmässig auf der S33 fährt, dann fahr ich nie mehr mit dem Zug", wetterte die eine. "Naja in Rüti ist das Perron höher, dann müssen wir halt jeweils mit dem Bus nach Rüti und dort einsteigen", relativierte die Zweite. Als der GTW schliesslich Steg erreichte, konnte ich das amüsante Gespräch leider nicht mehr weiter verfolgen, denn ich wollte noch ein Streckenbild des Railjet. Wie erwähnt sollte er jetzt mit dem Steuerwagen voraus kommen, was mich etwas wurmte. Ablichten wollte ich den Zug trotzdem. Nach einigen Minuten laufen gelangte ich schliesslich ins Quartier von Lipperschwendi, welches bereits zu Bauma gehört. Dort wusste ich beim Altersheim eine Stelle, die wir während dem Bauma-Weekend jeweils anfahren. Im Gegensatz zum Bauma-Weekend war ich aber für einmal der einzige an der Stelle. Ich konnte mir daher meine Position frei wählen, wobei ich mich eh meist als einziger auf die dortige Holzbeige getraue. Als ich mich dann installiert hatte kam der Zug mit einer minimen Verspätung an mir vorbeigerauscht.